Na ja, es ist natürlich nicht allein ihre Schuld. Aber wenn ich mich mal im Geiste auf den Platz setze und ich bestelle eine Cola, dann finde ich es schon äußerst anspruchsvoll darauf zu bestehen, dass die Dose geschlossen ist und die Unterstellung, dass da hygienisch etwas nicht in Ordnung ist, auch schon einen dicken Hund. Schließlich war sie an Bord einer renommierten Airline und nicht in einer abgewrackten Kneipe in einem hygienisch bedenklichen Land der Dritten Welt, in der der Verdacht der Panscherei nahe liegt.
Was mache ich, wenn ich mir im Flugzeug eine Cola bestelle? Ich nehme die, die kommt, ohne dem Service irgend etwas zu unterstellen. Und wenn die Dose geöffnet kommt und man erklärt mir, man könne mir leider keine geschlossene Dose bringen, dann ist das auch OK. Schließlich habe ich mit dem Ticket nicht die gesamte Airline gekauft. Zum Mitnehmen sind die Getränke nicht da, und falls ich Angst habe, dass die Cola über den Rand schwappt, dann trinke ich einen Schluck ab.
Muss sie denn da gleich im Hinterkopf haben, dass es an ihrem Kopftuch liegt? Vielleicht hat die Flugbegleiterin bei ihrem Nachbarn auch einfach vergessen die Dose zu öffnen oder sie hat es aus Faulheit nicht getan, oder weil sie vielleicht weiß, dass das Bier dann zu sprudeln beginnt und sie keine Zeit hat das Sprudeln abzuwarten und sich den Wagen oder dem Gast die Hose in Bier einzuweichen.
Ich habe schon den Eindruck, dass sie da auch sehr gewillt war, sich rassistisch behandelt und benachteiligt zu fühlen, auch wenn ich nicht so weit gehen würde zu denken, dass sie absichtlich provozieren wollte.
Und natürlich hätte die Flugbegleiterin damit auch eine Spur diplomatischer umgehen können, aber nobody is perfect.
Das "Shut the fuck up" ihres Nachbarn ist natürlich jenseits von Gut und Böse, wenn es denn so gewesen ist und ihre Darstellung nicht nur die halbe Wahrheit ist, das ist aber doch nicht in der Verantwortung der Airline.