Tag 12 Montag 23.3.2015 auf dem Weg nach Overton Heute morgen haben wir noch mal einen Blick auf den Felsen "vor unserem Zimmer" geworfen, ja das ist wirklich der Pilote Butte, die Lage des Hotels ist wirklich 1a! Beim Frühstück war wieder die Hölle los, der Raum stark überfüllt. Ein Plätzchen an der Fensterbank konnten wir wieder ergattern.
Nach dem Auschecken sind wir noch mal zum Safeway gefahren um ein letztes Mal unsere Vorräte aufzustocken, in Overton sind die Einkaufsmöglichkieten wahrscheinlich sehr begrenzt.
Heute stand ein längerer Fahrtag an: laut Google Maps betrug die Strecke über Flagstaff, Hoover Dam und Lake Mead nach Overton 320 Meilen und fünfeinhalb Stunden Fahrzeit. Ein paar kleinere Wanderungen am Lake Mead hatte ich aber doch rausgesucht.
Zunächst ging es auf der 89A Richtung Flagstaff, eine schöne Strecke und es gab einen Aussichtspunkt mit einem großen Parkplatz und etlichen Verkaufsständen mit Indianerkunst. Ich hatte mir ja eingebildet dass ich einen Saguaro als Andenken mit nach Hause nehmen wollte (also keinen echten sondern aus Keramik, Metall oder so für die Fensterbank), das gab es natürlich nicht. Josef fand die Indianerpfeile ganz schön, aber ich glaube nicht dass sowas als Handgepäck durchgehen würde und in den Koffer konnte man sie wegen der schönen Federverzierungen auch nicht stecken. Auf weitere Geldausgaben haben wir also verzichtet und einen Blick ins Gelände geworfen, so toll fanden wir die Aussicht hier aber gar nicht:
In Flagstaff haben wir die Auffahrt auf die Interstate verpaßt, die Beschilderung war irgendwie unverständlich und sind im Ort gelandet, also haben wir gleich mal getankt (was eine weise Entscheidung war wie sich später rausstellte) und ich habe mir einen Megabecher Kaffee gekauft, ich war noch richtig müde. In Flagstaff war es scheißkalt! Wir waren die ganze Zeit sommerliche Temperaturen gewohnt, aber hier waren es vielleicht 15 Grad Celsius, brrr! Schnell wieder rein ins Auto und weg hier. Dann ging es lange über eine fast leere I40 Richtung Westen. Auf der gesamten Strecke gab es einen einzigen Rastplatz und keinerlei Tankstelle, das ist mir schon auf der I10 vor Phoenix aufgefallen wie schlecht der Service an der Insterstate war, hier war er noch mangelhafter! Die Strecke führte auf über 2000 Meter Höhe und es war auch hier immer richtig kalt (also nicht im Auto wir haben natürlich die Heizung und die Sitzheizung angestellt
). Wenn man aus dem Fenster schaute sah man Schnee auf den Bergen
die Strecke war ziemlich langweilig, man sah mal einen Hügel aber sonst war es eher eine Fahrt durch das Nichts (sowohl was die Natur als auch die mangelnde Infrastruktur anging)
In Kingman mußten (oder durften?) wir von der Interstate runter auf den Highway 95 Richtung Norden, es war nun schon Mittag, ich hatte Hunger, da kam der MC Donalds gerade recht. Einmal im USA Urlaub muss ich schon einen Big Mac essen
hier gabs auch Wlan und wir schauten uns nochmal die neue Anfahrt zum Hoover Dam an. Der eigentliche Highway führt jetzt über eine Brücke am Dam vorbei, man fährt nicht mehr über den Damm selber.
Auf dem Highway 95 habe ich die ganze Zeit gewartet dass mal wieder eine Tankstelle kommt, aber auch da war wieder Sevicewüste angesagt. Bei der Abzweigung nach Dolan Springs war ein Hinweischild auf eine Tanke im Ort, also sind wir da vom Highway runter gefahren. Wir sind etliche Kilometer in den "Ort" reingefahren, eigentlich eher ein hingewürfelter Haufen mehr oder weniger abgefuckt aussehender Häuser, an ein paar Kirchen sind wir vorbei gekommen aber weit und breit keine Tankstelle zu sehen, da sind wir wieder zurück auf den Highway gefahren. Kurz vor dem Hoover Dam kam dann zum Glück eine einsame Tankstelle am Highway. Ist ja echt krass wie diese amerikanischen Autos Sprit saufen, wir hatten in Flagstaff erst getankt und nun war der Tank nur noch ein Viertel voll!
Die Aussfahrt zum Hoover Dam war gut beschildert (das Navi kannte diese Strasse noch gar nicht) nach einer Securitykontrolle kam man auf einen kostenlosen Parkplatz, von dort konnte man auf die Brücke gehen über die man vorher mit dem Auto gefahren war (sie wurde erst 2010 eröffnet), von da hatte man einen sehr guten Blick auf den Hoover Dam
wenn man sich die weißen Randstreifen so ansieht ist der Wasserstand wohl ziemlich gefallen!
Man hätte den Hoover Dam selber auch besichtigen können aber dafür fehlte uns die Zeit und der Blick von der Brücke hat uns auch gereicht, wir fuhren weiter. Kurz danach kam die Zahlstelle zur Lake Mead Recreation Area wo wir 10 $ Eintritt bezahlten. Wir steuerten den Parkplatz am 33 Hole Overlook an
irgendwie hatte ich mir die Lake Mead Recreation Area anders vorgestellt: mit Wiese am Seufer, blöd oder
hier startet die Wanderung zum White Owl Canyon, die Beschreibung hatte ich im Internet gefunden. Ein offizieller Wanderweg war das nicht daher gab es auch keine Beschilderung, aber Josef hatte die GPS Koordinaten aufs Garmin geladen und damit war der Weg einfach zu finden. An den Picknickplätzen ging es los, wie wir von hier in einen Canyon gelangen würden konnten wir uns aber gar nicht vorstellen, es ging einen Hügel runter und dann quer durchs Gelände und bald konnte man deutlich einen Trampelpfad sehen
auf einmal wurden die Wände neben uns höher und es ging wirklich in eine Art Canyon rein. Während es draußen richtig heiß war wurde es hier angenehm kühl
wir hielten nach den Eulen Ausschau die hier nisten sollen fanden aber nur ein leeres Nest
und Vogelscheiße an den Wänden
der Canyon wurde immer enger und höher, ist ja total interessant hier!
dann ging es durch diese kreisrunde Tunnelröhre (ich nehme mal an dass der die Strasse vor Flashfloods schützen soll und nicht als Durchgang für Wandersleute gebaut wurde
)
auf der anderen Seite der Röhre
danach wurde der Canyon wieder niedriger
und es ging noch mal unter einer Strasse durch diesmal in einer Doppelröhre
Danach öffnete sich die Landschaft, es war nicht mehr interessant und wir sind wieder umgekehrt, auf dem gleichen Weg ging es wieder zurück.
Auf dem Rückweg habe ich im Canyon öfter nach oben gesehen und einmal tatsächlich eine Eule über den Canyon fliegen sehen! Es war nur ein Moment, aber das kreisrunde Gesicht war deutlich zu erkennen, solche Köpfe haben nur Eulen, das kann nix anderes gewesen sein. Hab ich mich gefreut!
auf dem Rückweg
hier geht es rauf zum Ausgangspunkt am Parkplatz
Wir haben eineinviertel Stunden für diesen Weg gebraucht, er hat sich absolut gelohnt! Es war schon halb 6 als wir weiter gefahren sind. Wir haben immer mal wieder angehalten weil wir die Landschaft so interessant fanden, irgendwie spacig
das Abendlicht wurde immer besser und wir kamen in eine Gegend mit Badlands die so richtig schön leuchteten
bunte Felsen hatten wir gar nicht erwartet!
man hätte alle paar Meter zum Fotografieren anhalten können!
schon relativ spät kamen wir am Parkplatz des Northshore Summit Trail an. Als Wanderung kann man das nicht bezeichnen, es ist nur ein kurzer Weg einen Hügel hinauf
je weiter man den Hügel raufkam umso besser wurde die Sicht
.
wir waren genau zur richtigen Zeit hier! Die Sonne sank immer tiefer und das Licht wurde traumhaft
genial oder? als Ziel war das gar nicht gedacht, wir haben nur mitgenommen was am Weg lag!
Kurz nach 7 Uhr bevor es richtig dunkel wurde sind wir in Overton am North Shore Inn angekommen. Auf dem großen Parkplatz standen nur wenige Autos, das Hotel war alles andere als stark belegt. Wir bekamen ein Zimmer im ersten Stock, wie immer mit allem inklusive aller Elektrogeräte. Wir waren positiv überrascht, ich hatte eher ein einfaches Motel erwartet, das hier hatte aber Best Western Standard (ich glaube früher war das auch mal ein Best Western Hotel).
Weil Montag Abend war hatte das einzige "richtige" Lokal in Overton geschlossen, es gab noch eine Pizzeria -eigentlich mehr ein Pizzabringdienst mit 3 Tischen für Gäste die vor Ort essen möchten. Zu trinken gab es nur Wasser oder Soda, aber immerhin bekamen wir einen Salat zu der übrigens sehr guten Pizza. Und das ganze für nur 32 $, das fanden wir richtig günstig, das hätten wir in München auch bezahlt (wobei die Preise in München ja über dem Landesdurchschnitt liegen!) Das war übrigens die generelle Erfahrung was Essenspreise im Urlaub anging: die Preise waren mindestens auf dem Niveau von München, meist aber deutlich darüber.
Overton am späten Abend, es ist nicht viel los
Wir waren ziemlich müde von dem langen Fahrtag, haben im Zimmer noch ein Glas Wein getrunken und sind bald eingeschlafen.