Autor Thema: Medikamente fürs Ausland  (Gelesen 11660 mal)

Shadra

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Medikamente fürs Ausland
« am: 30. Januar 2014, 11:53:28 »
Hallo Zusammen!

Ich bin ja kräftig am planen für den anstehenden USA Urlaub (leider bei weitem noch nicht so weit wie ich sein wollte), und da hat sich jetzt eine Frage dazwischen geschlichen, wo ich mir unsicher bin:

Wenn man rezeptpflichtige Medikamente auf die Reise mitnehmen muss, braucht es dann eine Bestätigung vom Arzt, dass man diese als Patient benötigt? Wenn ja, gibt es da irgend welche Formulare dafür?

Im speziellen Fall geht es hier um Cortison, dann die ganzen Mittelchen gegen die Nebenwirkungen und Blutdruck.

Ich bilde mir ein, schon einmal ein solches vorgefertigtes Schreiben gesehen zu haben, aber ich finds beim besten Willen nicht mehr ...

Gibts hier schon Erfahrungen in der Beziehung?
Schöne Grüße
Nele

Manche Menschen schwimmen mit dem Strom. Andere schwimmen gegen den Strom. Und ich steh hier mitten im Wald und find den blöden Fluss nicht!

Hatchcanyon

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Re: Medikamente fürs Ausland
« Antwort #1 am: 30. Januar 2014, 12:09:01 »
Hallo Zusammen!

Ich bin ja kräftig am planen für den anstehenden USA Urlaub (leider bei weitem noch nicht so weit wie ich sein wollte), und da hat sich jetzt eine Frage dazwischen geschlichen, wo ich mir unsicher bin:

Wenn man rezeptpflichtige Medikamente auf die Reise mitnehmen muss, braucht es dann eine Bestätigung vom Arzt, dass man diese als Patient benötigt? Wenn ja, gibt es da irgend welche Formulare dafür?

Im speziellen Fall geht es hier um Cortison, dann die ganzen Mittelchen gegen die Nebenwirkungen und Blutdruck.

Ich bilde mir ein, schon einmal ein solches vorgefertigtes Schreiben gesehen zu haben, aber ich finds beim besten Willen nicht mehr ...

Gibts hier schon Erfahrungen in der Beziehung?

Die Situation hatten wir auch schon. Vorgefertigte Formulare existieren meiner Kenntnis nach nicht oder gab es vor einigen Jahren (noch) nicht. Die ärztliche Bescheinigung braucht man, falls das Gepäck gefilzt wird, was aber eher selten vorkommt. Ist man auf die Medikamente dringend angewiesen, sollte man so ein Papier dabei haben.

Ein Problem: Es muss in Englisch abgefasst sein. Da hapert es bei einigen Medizinern dann doch etwas.

Vielleicht hilft das hier Dir oder dem Dottore etwas weiter.

Gruss

Rolf

Shadra

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Re: Medikamente fürs Ausland
« Antwort #2 am: 30. Januar 2014, 12:28:27 »
Vielleicht hilft das hier Dir oder dem Dottore etwas weiter.

Und wie das hilft! Vielen Dank!

Den Großteil der Medis werden wir wirklich im Koffer verstauen. Aber auf die Gefahr hin (was ich trotzdem nicht hoffe), dass ein Koffer einen anderen Weg eingeschlagen hat, brauch ich auf jeden Fall eine 2 Tage Not-Reserve im Handgepäck. Ich hoffe, da würde dann die Kopie der Bescheinigung ausreichen.

Und anhand der Menge sollte ja erkennbar sein, dass es sich wirklich nur um einen begrenzten Zeitraum handelt.
Schöne Grüße
Nele

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Rainer

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Re: Medikamente fürs Ausland
« Antwort #3 am: 30. Januar 2014, 15:05:57 »
Wenn man rezeptpflichtige Medikamente auf die Reise mitnehmen muss, braucht es dann eine Bestätigung vom Arzt, dass man diese als Patient benötigt? Wenn ja, gibt es da irgend welche Formulare dafür?

Gibt angeblich inzwischen Formulare, aber es wird nicht nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird.

Im speziellen Fall geht es hier um Cortison, dann die ganzen Mittelchen gegen die Nebenwirkungen und Blutdruck.

Wir sind auch immer bombig ausgestattet (Drogendrealer sind Lachnummern gegen uns), Sylvia hat tonnenweise Cortison dabei (weil sie so eine unberechenbare Lebensmittelallergie hat) und ich habe Betäubungsmittel dabei, nämlich Fentanyl-Pflaster (das ist ein Morphium Präparat). Früher hatte ich auch noch Heparin-Spritzen dabei, aber seit wir Business fliegen, mache ich das nicht mehr.

Also lange Rede, kurzer Sinn: ich nehme schon seit über 10 Jahren keine Bescheinigung mehr mit, ich bin noch nie überhaupt auch nur gefragt worden, wozu ich den Krempel brauche (und wir haben immer ordentlich dabei, es kann ja auch mal ungewollt zu einer Urlaubsverlängerung kommen und ich möchte nicht in den USA beim Arzt um meine Medikamente betteln müssen).

Ich kann Dir eigentlich nur Mut machen und sagen: interessiert keinen.

Den Großteil der Medis werden wir wirklich im Koffer verstauen.

Da muss ich wiederum sagen, davon wird von allen Seiten einheitlich abgeraten (ausnahmslos). Medikamente gehören (egal in welchen Mengen) ins Handgepäck. Wenn Du wirklich darauf angewiesen bist und das Gepäck geht verloren, das verdirbt Dir nachhaltig den Urlaub. Wir haben es schon erlebt, dass unser Gepäck vollständig erst 4(!) Tage später nach uns in Las Vegas eingetroffen ist. Aber das Handgepäck hatten wir dabei und damit auch unsere Medikamente.

Tu die nicht in den Koffer, das ist zu gewagt. Im Handgepäck stört sich niemand daran und Du hast sie in jedem Fall dabei.

Shadra

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Re: Medikamente fürs Ausland
« Antwort #4 am: 30. Januar 2014, 23:55:35 »
Tu die nicht in den Koffer, das ist zu gewagt. Im Handgepäck stört sich niemand daran und Du hast sie in jedem Fall dabei.
OK - also dann die ganze Ausstattung ab ins Handgepäck.

Wegen der Bescheinigung muss ich mal gucken, wenn du sagst, bei Euch hat noch nie einer danach gefragt.

Auf der einen Seite ist es nicht sooo viel Arbeit, die schnell auszufüllen und vom Doc abzeichnen zu lassen. Vielleicht für nix und wieder nix. Aber wenn doch etwas sein sollte, würde ich mich ziemlich ärgern, wenn ichs dann nicht gemacht hab ...
Schöne Grüße
Nele

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Ilona

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Re: Medikamente fürs Ausland
« Antwort #5 am: 31. Januar 2014, 08:21:49 »
Handgepäck finde ich ohnehin besser, falls der Koffer verschütt geht (was man nie hofft).
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Hatchcanyon

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Re: Medikamente fürs Ausland
« Antwort #6 am: 31. Januar 2014, 10:14:42 »
OK - also dann die ganze Ausstattung ab ins Handgepäck.

Wegen der Bescheinigung muss ich mal gucken, wenn du sagst, bei Euch hat noch nie einer danach gefragt.

Handgepäck ist dringend zu empfehlen und gebraucht haben wir die Bescheinigung auch einmal.  Sie kann auch ganz nützlich sein, wenn Du unterwegs einen Arzt brauchst und ihm so gleich eine Auflistung des Medikamentenstatus vorlegen kannst bzw. wenn das was Verschreibungspflichtiges nachordern müsstest.

Ich habe auch immer eine Bescheinigung dabei, die die komische Schraube in meiner Schulter erklärt, wenns wieder mal piepst. :floet:

Gruss

Rolf

Rainer

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Re: Medikamente fürs Ausland
« Antwort #7 am: 31. Januar 2014, 11:39:32 »
Nochmal in Sachen Bescheinigung:

Die "offiziellste" aller mir bekannten Seiten sind die des auswärtigen Amtes, hier findest Du Lesestoff und alle Varianten an Formularen:

http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Infoservice/FAQ/Reisehinweise/04-Medikamente.html?nn=383016

Als Alternative kann man aber auch gleich ein weiteres Musterformular des ADAC benutzen:

http://www.adac.de/_mmm/pdf/ADAC_Medikamentenformular%201_149892.pdf


Das sollte für den Anfang sicherlich reichen. Zur Sache selbst muss man sich dennoch im Klaren sein: wie man sieht, gibt es keinen Standard und auch kein entsprechendes Formular. Wenn die USA (als Gastland) ein eindeutiges Zertifikat anböte, welches dann aber auch von einem in den USA zugelassenen Arzt gezeichnet wäre, dann hätte man sicherlich eine echtes Dokument.

Alle diese anderen "Musterformulare" kranken am gleichen Symptom: sie sind für jederman leicht zu fälschen und weder ein TSA Angestellter noch ein amerikanischer Arzt hat die Möglichkeit (und sicher auch nicht die Muße) die Echtheit des Formulars zu überprüfen. Böse gesagt: wenn sich das jemand ausdruckt und einen "Dr. Prügelpeitsch, Kinderarzt" o.ä. drunter schmiert - dann hat das die gleiche Aussagekraft wie ein "echtes" Dokument.

Mit anderen Worten: man ist so oder so darauf angewiesen, dass der Gegenüber mir glaubt. Anders geht es nicht. Wenn man sich das vergegenwärtigt, relativiert das (mindestens aus meiner Sicht) sehr das Vorhandensein eines solchen Dokuments.

Meine Medikamente sind ja nicht nur verschreibungspflichtig, sondern fallen auch noch unter das Betäubungsmittelgesetz (BTM). Da gelten noch erheblich strengere Regeln als für "nur" verschreibungspflichtige Medikamente. Dennoch bin ich noch nie angesprochen worden (obwohl die Medikamente in der Handtasche sind und diese jedesmal sogar geöffnet wird, weil ich meistens auch noch zu viel Elektrokrempel drin habe, da kriegen die Jungs am Röntgengerät immer einen Fön, wenn sie meine Tasche bekommen).

Wenn es Dich beruhigt, drucke Dir das Musterschreiben vom ADAC aus, da ist ja auch ein Stempelfeld dabei, dadurch sieht es wenigstens halbwegs "offiziell" aus und lasse es von Deinem Hausarzt ausfüllen. Scanne es ein und stelle eine Kopie in eine Dropbox (zusammen mit einer Kopie Deiner Reisedokumente). Dann kann nichts mehr schiefgehen.

Wenn Du nicht weißt, was "Dropbox" bedeutet, erkläre ich das gerne, ich mache das schon seit einiger Zeit so, dass ich dort die Papiere elektronisch aufbewahre (auch die ganzen Reservierungsbestätigungen, sowie E-Tickets usw.). Dafür brauchst Du aber (im Fall der Fälle) einen Computer im Urlaub. Wobei das in der größten Not auch ein Internetcafe mit Drittcomputer sein kann, oder in einer Hotel-Lobby ein freier Computer für die Gäste. Oder eben ein Notebook, Netbook oder Tablet. Selbst Smartphone sollte gehen.

Hatchcanyon

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Re: Medikamente fürs Ausland
« Antwort #8 am: 31. Januar 2014, 16:43:08 »
Das sagt der US-Zoll zum Thema:

<Zitat>
- Declare all drugs, medicinals, and similar products to the appropriate CBP official;
- Carry such substances in their original containers;
- Carry only the quantity of such substances that a person with that condition (e.g., chronic pain) would normally carry for his/her personal use; and
- Carry a prescription or written statement from your physician that the substances are being used under a doctor's supervision and that they are necessary for your physical well being while traveling.
<Zitat Ende>

aus CPB.gov - Prohibited and Restricted Items

Es ist also nicht anders als bei uns auch - bestimmte Dinge müssen beim Zoll vom Reisenden von sich aus angegeben werden.

Angeblich bedeuetet "original container" auch das Mitführen des Beipackzettels. (aus anderer Quelle)

Gruss

Rolf

Rainer

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Re: Medikamente fürs Ausland
« Antwort #9 am: 31. Januar 2014, 17:52:08 »
aus CPB.gov - Prohibited and Restricted Items

Es ist also nicht anders als bei uns auch - bestimmte Dinge müssen beim Zoll vom Reisenden von sich aus angegeben werden

Das sind die Regeln für US-Residents, was sie importieren dürfen, wenn sie von einer Reise aus dem Ausland wieder zurück nach Hause kommen.

Hatchcanyon

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Re: Medikamente fürs Ausland
« Antwort #10 am: 31. Januar 2014, 18:16:37 »

Das sind die Regeln für US-Residents, was sie importieren dürfen, wenn sie von einer Reise aus dem Ausland wieder zurück nach Hause kommen.

Eindeutig falsche Aussage. Einfach mal alles lesen, denn für US-Bürger gelten zusätzliche Einschränkungen:

"U.S. residents entering the United States at international land borders who are carrying a validly obtained controlled substance (other than narcotics such as marijuana, cocaine, heroin, or LSD), are subject to certain additional requirements."

Gruss

Rolf

Rainer

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Re: Medikamente fürs Ausland
« Antwort #11 am: 31. Januar 2014, 19:27:00 »
"U.S. residents entering the United States at international land borders who are carrying a validly obtained controlled substance (other than narcotics such as marijuana, cocaine, heroin, or LSD), are subject to certain additional requirements."

Genau - US-Bürger die andere regulierte Mittel als Narkosemittel usw. importieren wollen, unterliegen weiteren Einschränkungen.

Ich sage es nur, wie es ist, als "Urlauber" unterliege ich den Regeln von ESTA und gebe eine Zollerklärung bei der Einreise ab, da darf man im Grunde so gut wie gar nichts "importieren".

Ansonsten siehe Überschrift:

Zitat
Know Before You Go

As an international traveler, you should be aware of the rules for bringing items back from your trip.

Mache das, was Du für richtig hältst, ich mach es ebenso.

P.S.: Um es zu präzisieren, natürlich gelten diese Regeln auch für bestimmte nicht-Residents (das habe ich nur der Einfachheit halber so genannt), es gilt für alle "Rückkehrer" in die USA, die dort wohnen, oder arbeiten, oder nur Amerikaner sind oder oder oder. Aber eben NICHT für uns als "Touristen". Für uns gelten komplett andere Zollvorschriften, die mit dem weißen Zettel deklariert werden (den bekommt man im Flieger) und das übergibt man dem Zollbeamten.