Eure Meinung zu dieser Route? Vor allem "nordlichts"-Soenkes- Meinung wäre mir wichtig :-)
Kurze Antwort: kann man durchaus so machen
Aber ich denke Du möchtest schon ein bisschen mehr als das hören, also kommt jetzt die lange Antwort:
Erstmal muss ich hierzu meinen Senf ablassen:
Wetter ist Wetter, bei blauem Himmel kann ja jeder ;-)
Bei fast jedem Reisebericht bzw. jeder Reiseplanung aus dem Nordwesten, kommt irgendwann immer der Kommentar "im Nordwesten muß man ja immer mit Regen rechnen". Nö! Irgendwann hab ich mal aufgegeben, da immer meinen Senf dazuzugeben, aber es stimmt einfach nicht.
So oft es im Rest des Jahres regnet (dies Jahr seit Anfang Oktober drei oder vier trockene Tage gehabt) im Hochsommer von so etwa Anfang/Mitte Juli bis irgendwann im September ist der Nordwesten eine der niederschlagsärmsten Gegenden der gesamten USA. Du glaubst nicht was mir schon alles im Garten verbrannt und vertrocknet ist, weil ich nicht gewässert hab. Von so einem stabilen, verläßlichen Sommerwetter kannst Du in Deutschland nur träumen. Damit das ganze jetzt nicht zu gut klingt, gibt es eineinhalb Ausnahmen: das ist zum einen direkt an der Küste. Wenn da die warme Luft aus dem Landesinneren auf das kalte Wasser trifft, dann gibt es sehr oft Nebel, der manchmal so dick wird, dass er an der Küste selber von schnödem Regenwetter kaum zu unterscheiden ist, während ein paar Meilen weiter im Land die Sonne scheint. Und die halbe Ausnahme sind vergletscherte Berggipfel und da vor allem Mt.Rainier. Da kann es auch bei schönstem Wetter drumrum manchmal recht wolkig sein, aber bei weitem nicht so oft wie an der Küste.
Nimm dazu, dass im Sommer jeder ans Meer fährt und alles proppevoll ist dann kannst Du Dir denken, warum ich im Hochsommer ganz selten mal an den Pazifik fahre. Den hebe ich mir für den Rest des Jahres auf.
Sommer ist die Zeit für die Berge.
Es hängt jetzt also ein bisschen davon ab, wann genau Du unterwegs sein willst, Juni oder September sind da schon recht unterschiedlich, tendenziell gefällt mir Deine Route für Juni besser als für September, aber grundsätzlich würde ich bei einer Sommerreise den Schwerpunkt eher auf die Berge legen.
Um jetzt die Route konkret zu "zerpflücken" müßtest Du villeicht noch ein bisschen sagen was Dich interessiert und was nicht. Deinem Norwegen-Bericht entnehme ich, dass Du ab und an mal einer Wanderung nicht abgeneigt bist. Wie lang dürfen die sein? Ist Backpacking eine Option? Lieber etwas teurer in einem netten Ort übernachten, wo man abends noch mal bummeln kann, oder ist das Hotel nur zum Schlafen da? etc..
Aber ich schreib trotzdem mal was mir zur Route so einfällt:
Frankfurt - Seattle (1 N)
Guck zumindest auch mal was Du für PDX findest. Icelandair hatte gerade einen Sale für knapp 500$ über den Teich. In der Regel ist SeaTac günstiger, aber gucken kannst Du ja mal.
Seattle - Forks (Olympic NP) (4 oder 5 Nächte)
Wenn Du viel wanderst, dann kannst Du im Olympic NP locker 5 Nächte und mehr verbringen. Aber da würde ich mal überlegen was Du die fünf/sechs Tage konkret machen willst, denn wenn es nur die üblichen Fotospots sind, wo man mit dem Auto vorfährt und vielleicht mal eine halbe Stunde zu Fuß geht, dann sind fünf Tage eine Menge Zeit. Dazu kommt, das Forks in Twilight nicht umsonst als gottvergessenes Nest am Ende der Welt gewählt wurde, wo die arme Bella hinziehen muß. Es liegt wunderbar um Ziele im Olympic NP zu erreichen, aber sonst willst Du da nicht tot überm Zaun hängen. Und wie gesagt,Hochsommer ist nicht gerade die beste Zeit für den Olympic NP. Lohnen tut er sich zwar trotzdem, aber rechne mit Nebel an der Küste und später im Sommer auch mit einem eher braunen statt grünen Regenwald.
Da will ich Dir jetzt nicht von fünf/sechs Tagen abraten, aber ich würde mir gut überlegen wie Du die füllen willst. Und vergleiche das auch mit dem Programm das Du stattdessen woanders (z.B. Bend) machen könntest.
Forks - Lincoln City (1 Nacht)
Lincoln City - Bandon (3 Nächte)
Bandon - Crescent (1 Nacht)
WIch wiederhole mich, das Problem wird der Nebel. Ich würde auf jede Fall Zeit an der Küste verbringen, bei gutem Wetter füllst Du fünf Tage locker. Bei hartnäckigem Nebel, hast Du vielleicht schon nach drei Tagen die Nase voll.
Crescent - Bend (3 Nächte)
Bend - Portland (3 Nächte)
Hier kannst Du gut mehr Zeit investieren. Jenseits der üblichen Verdächtigen wie Crater Lake, Smith Rock, Newberry Crater etc. gibt es in den Kaskaden so viele lohnende kleine Wanderungen, Scenic Drives, Cabins am See etc. Dazu kann man noch gut einen Schlag gen Osten machen z.B. zu den drei Units des John Day NM (das mit dem Painted Hills), Fort Rock, Ochocos,... Das ist die Gegend, auf die ich im Hochsommer meinen Schwerpunkt legen würde.
Portland - Longview (1 Nacht)
Das übersetze ich mal mit Mt.St.Helens. Absolutes Pflichtprogramm. Der kann auch gut mehr als nur einen Tag vertragen.
Longview - Yakima (1 Nacht)
Für Mt.Rainier gilt dasselbe. Und dann gäbe es z.B. noch den "vergessenen" Vulkan Mt.Adams und die Goat Rocks. Wunderschöne Landschaft ähnlich wie am Mt.Rainier nur wesentlich weniger los, da kaum erschlossen.
Yakima - Leavenworth (1 Nacht)
An Leavenworth scheiden sich ja die Geister. Ich finde es interessant und die Landschaft drumrum ist auch wunderbar. Also ich würde dem ort auch eine Nacht gönnen.
Leavenworth - Seattle (2 oder 3 Nächte)
Seattle ist schon eine tolle Stadt. Zwei Tage kannst Du da locker füllen
Und last but not least, ich weiß nicht, ob und wie Du an Sommerferien gebunden bist, aber Du weißt, daß am 21.8.207 eine totale Sonnenfinsternis im Nordwesten stattfindet. Wenn nicht, klick
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