Wer mit einem durchschnittlichen SUV und Navigation umgehen kann, der kann einen ungewöhnlichen Aussichtspunkt erreichen:
Die Schlucht des Little Colorado Rivers gewinnt westlich von Cameron erheblich an Tiefe, um nicht zu sagen, sie entsteht dort erst. An der Mündung in den grossen Colorado River zwischen Cape Solitude und Walter Powell Point erreicht der Canyon sagenhafte 1.000 Meter Tiefe.
Entlang der AZ 64 von Cameron zum Desert View Entrance des Grand Canyon National Parks kommt man der Schlucht gelegentlich recht nahe, was innerhalb der Navajo Nation von den Natives genutzt wird, um ihre Waren anzubieten. Einer der Plätze liegt fast am Rand der Cliffs und man ist zu Fuss in wenigen Minuten ganz am Rand des hier ca. 400 Meter tiefen Canyons.
Bei unseren Touren zum Cape Solitude - heute leider gesperrt! - haben wir diesen Aussichtspunkt gefunden:
Die Schlucht des Little Colorado RiversDie Schlucht hat unterhalb unseres View Points, der in einer Scharte des Südrandes liegt, eine Tiefe von rund 780 Metern. Die Struktur ähnelt schon der des Grand Canyons. Man kann auch hier zwischen den eigentlichen Canyon und einer "Inner Gorge" unterscheiden. Das Wasser des Little Colorado Rivers ist - wie man es z.B. auch von den Grand Falls weiter oben an seinem Lauf kennt, tief rotbraun gefärbt.
Um den Punkt zu erreichen, benötigt man ein geländegängiges Fahrzeug, Karten und GPS. Seine Koordinaten: 12S 0436325, 3997677. Man fährt im Übrigen ganz schnell achtlos daran vorbei.
Wir befinden uns an der Stelle innerhalb der Navajo Nation. Weiter südlich leben Navajo-Familien in traditionellen Hogans. Die Zufahrten zu diesen Wohnstätten sind für uns natürlich tabu.
Die Fläche, auf der wir uns befinden, nennt sich Lower Basin. Es ist ziemlich abgeschnitten von der AZ 64, welche auf der höher liegenden Ebene des Upper Basins verläuft. Nur zwei Wege verbinden beide Stufen. Einer auf Höhe des Cedar Mountains, ein zweiter weiter südlich, dessen Abzweig von der grossen Strasse bei 12S 0430650, 3978182 liegt. Gold Hill im Lower Basin kann als Landmark dienen.
Die an sich kürzeste Zufahrt, vom Ranger Village am Desert View ausgehend, ist seit Ende der 90er Jahre des 20. Jh. gesperrt. Diese Route war alles andere als einfach und wegen des örtlichen Kaibab Limestones ausgesprochen reifenmordend.
Gruss
Rolf