« Letzter Beitrag von Daikin am 16. Dezember 2024, 13:33:31 »
Man muss ja nicht alles negativ sehen und auch mal mit Kleinigkeiten zufrieden sein. Apps erleichtern das Fliegen schon. Und machen es durch den besseren Checkin Vorgang auch leichter und einfacher
« Letzter Beitrag von Silvia am 16. Dezember 2024, 10:14:11 »
Auch von mir ein herzliches Dankeschön für deinen Bericht, der mich landschaftlich oft an Schweden erinnert hat und ich stimme dir zu, das es vllt. auf den Fotos eintönig rüberkommt, aber wenn man dort entlangspaziert alles ganz anders ist.
« Letzter Beitrag von Silvia am 16. Dezember 2024, 10:05:03 »
Unglaublich spannend und interessant eure Tour, es gefällt mir das ihr nicht nur die großen, berühmten Attraktionen besucht, sondern auch viele kleinere, von denen ich bisher noch nie gehört hatte.
Über die Präzision bei den Bauwerken kann ich mich wie die anderen nur wiederholen: Absolut faszinierend
Wieder wunderbare bunte Felsen und erstaunliche Formen. Folgt man in diesen Gebieten eigentlich irgendwelchen Trails, oder läuft man einfach kreuz und quer herum?
Einfach der Nase nach. Trails gibt es hier nicht. Man kann sich vorab GPS Punkte markieren die man ansteuert aber da ich in beiden Locations vor vielen Jahren schon mal war wollte ich mich einfach treiben lassen und habe nicht mal das gemacht. Die White Pocket ist sowieso nicht besonders groß, in den CBS könnte man auch 1-2 Tage verbringen. Ich wäre gerne auch noch mal in die CBN (Coyote Buttes North mit der Wave) gegangen aber die Permits sind extrem schwer zu bekommen. Ich hatte an zwei Internet-Lotterien teilgenommen aber keinen Erfolg. Nicht schlimm da ich ja schon zweimal dort war und so anderes gesehen habe, dass ich noch nicht kannte und vom Erlebniswert halte ich White Pocket und CBS sowieso heutzutage für lohnender, weil man da seine Ruhe hat.
« Letzter Beitrag von Heike Heimo am 14. Dezember 2024, 07:59:24 »
11.05.2024 Cusco - Raqch'i
Vor dem Frühstück ging ich in den Innenhof. Hier stand eine Statue einer jungen Frau mit einer Inschrift. Wie zu erwarten war sie auf Spanisch. Es erschien der Hausherr mit einem anderen Gast, mit dem er über die Statue sprach. Sie stellt Quispe Sisa oder von den Spaniern Ines Huaylas Yupanqui (1518 bis 1570) genannt dar. Sie ist eine Inkaprinzessin, des letzten Inkakönigs Huayna Cápac. Sie hat hier in diesem Haus in der Zeit, in der sie mit Francisco Pizarro liiert war und zwei Kinder von ihm bekommen hat, gelebt. Francisco, der sie nicht heiraten konnte, verheiratete sie dann mit einem seiner Pagen und sie zog mit ihm nach Lima.
Ein Blick auf den Innenhof. Vorne und recht sind die historischen Bauten.
Die Rückwand ist mit einem Bild der Geschichte der Überrumpelung des letzten Inkakönigs durch die Spanier versehen.
Der Frühstücksraum strahlt auch den historischen Charme aus. Der für die Andenregion klassische Coca-Tee durfte nicht fehlen
Wir machten uns bald auf den Weg in Fahrtrichtung Puno. Die Stadt mit dem chaotischen Straßenverkehr wollten wir meiden, so führen wir so gut es ging außenherum. Auf diesem Weg lag die archäologische Stätte Tambomachay auf 3.700m. Es handelt sich hier um ein Quellheiligtum.
Im Gebüsch darüber waren Einheimische mit Lamas und Alpakas unterwegs.
Mit dem Umfahrungsweg kann der langgezogene Ort Cusco nicht ganz umfahren werden, so kamen wir doch noch in den Genuss des Stadtverkehrs.
Aber auch andere Überraschungen können vorkommen.
Etwas südwestlich von Cusco liegt auf einem Berghang der archäologische Park von Tipón auf 3.500m. Er ist der letzte, der im Boleto Turistico von Cusco enthalten ist. Beim Betreten der Anlage springt einem gleich das Plätschern des Wassers ins Ohr. Das Wasser spielt auch hier eine besondere Rolle. Einerseits zum Bewässern der 12 Terrassen und andererseits als Kultstätte.
Die Terrassen sind sehr gut erhalten, bzw. wiederhergestellt. Überall sind Kanäle mit Wasser
Sehr schon sind in regelmäßiger Anordnung die Stufen in den Mauern zu sehen.
An der obersten Terrasse befindet sich das Wasserheiligtum. Hier ist auch eine Tafel, dass Zeremonien verboten sind. Ein Wachmann sitzt im Schatten und beobachtet alles.
Momentan war einiges los, daher gingen wir weiter hinauf zum Intihuatana. Die Aussicht auf die Anlage wurde immer besser.
Der charakteristische Intihuatana Stein war zwar nicht zu sehen. Dafür aber eine Aussicht auf das Tal mit Schmetterling.
Hier oben gab es einen weiteren Wassertempel.
Das Wasser wird über eine 1,2km lange Leitung hierher geleitet und von hier weiter zu den Terrassen.
Es war nun gegen Mittag und die Besucher haben für das Mittagessen den Park verlassen. So hatten wir nun die untere Quelle für uns allein.
Die Quelle fließt einfach aus dem Boden.
Danach über Wasserspiele die gesamte Anlage hinab.
Mit der Ruhe kamen auch die Vögel.
Wir schlenderten wieder zurück zum Auto und verließen diesen beruhigenden Ort und fuhren weiter Richtung Raqch'i. Wenige Kilometer weiter liegt die Ausgrabungsstätte Pikillaqta. Es handelt sich dabei um einen der Hauptorte der Wari-Kultur und dürfte zeremonielle Zwecke gehabt haben.
Die Anlage ist riesig und nur Teile davon ausgegraben. Imposant sind die langen Geraden Straßen, die regelmäßig den Ort durchzogen.
Eine weitere Besonderheit sind die Gebäudeüberreste. Auf den Mauern ist noch der weiße Verputz erhalten.
Wir spazierten durch die scheinbar endlosen Straßen. Aus ein zwei Schülergruppen bei den Gebäuden, war niemand in der Anlage.
In den Zwischenräumen sind noch Gebäudereste zu sehen, die anscheinend keine Türen hatten.
Vom höchsten Punkt gab es wieder einen schönen Ausblick auf die Umgebung.
Gleich danach gibt es eine weiter interessante Anlage, das sogenannte Inka Tor Rumicolca. Errichtet von der Wari Kultur wurde es von den Inka nachgenutzt und ausgebaut. Ob dieses Bauwerk tatsächlich als Tor gedient hat ist ein Konzept. Es könnte ursprünglich auch als Aquädukt genutzt worden sein.
Das Bauwerk ist sehr imposant. Durch die Öffnungen führte Die Inkastraße von Puno kommend Richtung Cusco.
Die Reste der Straße sind noch zu erkennen.
In Urcos wollten wir wieder Geld abheben. Es war aber Samstag und alles für den wöchentlichen Markt abgesperrt. Gleich erging es uns in Combapata. Am späten Nachmittag erreichten wir Raqch'i. Hier hatten wir bei der Casa Amaru für 55€ pro Nacht gebucht. Auf diese Unterkunft war ich schon sehr gespannt, da wir hier bei einer peruanischen Familie übernachteten. Wir hatten schon vorher per Whats App Kontakt aufgenommen. Whats App ist, wie in Costa Rica, das Hauptkommunikationsmittel in diesem Land. E-Mails liest hier fast niemand. Fanny erwartete uns bei der Bushaltestelle und wir parkten gleich daneben unser Auto im Innenhof eines Hauses. Die Unterkunft selbst ist im Ort.
Im Haus wurden wir von der Familie herzlich empfangen. Die Mutter kochte uns sofort einen Muña-Tee zur Begrüßung. Sie meinte, dass der Coca Tee am Abend nicht gut ist. Er putscht zu sehr auf. Muña-Tee ist auch besser für die Verdauung.
Fanny ist Peruanerin hat aber in Tschechien ein Wirtschaftsstudium abgeschlossen und dort geheiratet. Daher spricht sie sehr gut Englisch. Mit dem Einmarsch der Russen in der Ukraine ist sie mit den beiden Kindern zurück nach Peru. In Europa ist es ihr mit den vielen muslimischen Immigranten und dem Krieg zu unsicher. Das muss vor allem für die ältere Tochter ein Kulturschock gewesen sein. Der Lebenskomfort ist hier ein anderer. Sie möchte hier im Tourismus fußfassen. Ihr Mann kommt alle paar Monate auf Besuch und wird in naher Zukunft ganz hierherziehen.
Besonders nett und fürsorglich war ihre Mutter. Sie und auch der Vater sprechen weder englisch noch spanisch, sondern wie viele Indigene nur die alte Inkasprache Quechua. Trotzdem und mit der Hilfe von Fanny ergaben sich unterhaltsame Gespräche, z.B. über den Mais, der gerade frisch geerntet war.
Am späten Abend kam noch ein deutsches Pärchen, das ebenfalls selbst mit dem Auto unterwegs war. Fanny meinte zwar, dass sie mit dem Bus kämen, ein sicherer Parkplatz war aber schnell gefunden. Bald begann das Abendessen mit landestypischer Kost, köstlich zubereitet von Fannys Mutter.
Nach dem Essen ergaben sich noch ein ausgiebiger Erfahrungsaustausch mit Fanny und den beiden Gästen.