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Allgemeines => Reiseberichte => Thema gestartet von: Horst am 24. Februar 2025, 09:23:16

Titel: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Horst am 24. Februar 2025, 09:23:16
Im Süden der grünen Insel


Neben dem üblichen Gepäck ist diesmal auch ein Gehstock und Ibuprofen dabei.
Bei einer unnötigen und überflüssigen Sportaktion, 2 Tage vor dem Urlaub, habe ich mir die Achillessehne entzündet.
Immerhin werde ich an diesen Fehler bei jedem Schritt erinnert.
Gewandert wird diesmal also nicht.
Immerhin haben wir die Reise nicht abgesagt (was auch im Raum stand) und versuchen das Beste daraus zu machen.




1.Tag, Sonntag, 28.7.2024

Am Vormittag fliegen wir mit leichter Verspätung mit Aer Lingus (der nationalen Airline Irlands) von München nach Dublin...




(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421735/DSC09240.jpg)
... und übernehmen über Flizzr (gehört zu Sixt) als Mietwagen einen Dacia Duster.



(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421738/DSC09892.jpg)









Das Wetter ist zur Begrüßung als gut zu bezeichnen, ein Mix aus Sonne und Wolken, etwa 20 Grad.
Dies ist unsere zweite Irlandreise nach 2019, wo wir den Norden der Insel unter die Räder genommen hatten.
Wir sind gespannt ob der Süden mit dem fantastischen Norden mithalten kann.
Insgesamt gilt der Süden, vor allem die Küste im populären Südwesten als deutlich überlaufener als der einsame Norden.
Darauf stellen wir uns ein und werden selbst sehen ob wir auf Buskolonnen treffen oder nicht.


Unser erstes Ziel hat nur bedingt etwas mit Natur zu tun. Na ja, Kaffeebohnen sind ja auch ein Produkt, das der Natur abgerungen wird.
Während wir wieder etwas koffeinbedingte Energie getankt haben ist unser Autoschlüssel eher auf dem gegenteiligen Trip. Im Boardmenü unseres Dacia Duster wird angezeigt, dass unser Schlüssel mit samt seinen Funktionen sich bald verabschiedet. Natürlich sind wir schon weiter als eine Stunde vom Airport entfernt, so daß wir keine Lust haben deswegen zurückzufahren. Da wir per Google sehen, dass es bei unserem Übernachtungsort einen kleinen Supermarkt gibt, der höchstwahrscheinlich Batterien hat, verschieben wir das Problem auf später. Wir biegen auf die R115, die sogenannte Millitärstraße die durch die Wicklow Mountains führt.




(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421734/DSC09238.jpg)
Die Millitary Road (oder auch Sally Gap Drive) wurde nach der Irischen Rebellion im Jahr 1798 von der britischen Armee gebaut. Sie führt über den Sally Gap, einem Straßen-Knotenpunkt, umgeben von herrlichen Ausblicken hinein in das Herz der Wicklow Mountains und gilt als schönste Straße Irlands.



(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421731/DSC09212.jpg)
Das wissen sogar die Schafe zu schätzen, die sich entlang der Straße tummeln.
Der Wicklow Mountains National Park ist übrigens der größte Nationalpark Irlands und umfasst fast 23.000 Hektar.



(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421732/DSC09223.jpg)
Die Rundfahrt führt auch am Lough Tay vorbei, der wegen seines strahlend weißen Strandes, der von dunklem Wasser gesäumt ist, auch Guinness Lake genannt wird.




(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421733/DSC09237.jpg)




(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421736/DSC09260.jpg)
Ein weiteres Highlight auf dem Weg ist das Glenmacnass Valley mit einem Fluß, der aus fließendem Whiskey zu bestehen scheint ...




(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421737/DSC09266.jpg)
... und dem 80m hohen Glenmacnass Wasserfall.

Nach weiterem auf und ab der Straßen gelangen wir schließlich zu unserem Tagesziel Glendalough, kaufen im kleinen Supermarkt eine Knopfbatterie, womit das Schlüssel- und damit Autoproblem gelöst ist ...



(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421740/DSC09269.jpg)
... und checken in unserer ansprechenden Unterkunft ein.

Ü: Sliab Amharc B&B, Glendalough, 123 €
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Christina am 24. Februar 2025, 19:54:52
Da bin ich gerne mit dabei - zum einen, weil ich deine Einleitungsgeschichte sehr gut kenne, wobei ich die Frage Urlaub ja oder nein immer deutlich länger "genießen" durfte, zum anderen, weil Irland sowohl der Norden als auch der Süden ganz weit oben auf unserer Reiseliste steht, die Normandie hat letzten Herbst nur ganz knapp vor Irland "gewonnen".

Die ersten Eindrücke sind auf jeden Fall schonmal sehr schön.

Nervig mit der Autoschlüssel, wobei ich irgendwo mal gelesen habe, dass jeder Autoschlüssel einen "mechanischen Schlüsselbart" in sich trägt, damit man auch ohne Batterie das Fahrzeug öffnen kann, wobei man dann ja wohl nur öffnen kann, aber nicht wegfahren, denn diese Autos haben ja gar keine Möglichkeit mehr, den Motor anders als über den Startknopf, der das Signal vom Schlüssel braucht, zu starten - ob das alles so stimmt, was ich geschrieben habe, keine Ahnung ;)
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Horst am 24. Februar 2025, 21:36:45
Nervig mit der Autoschlüssel, wobei ich irgendwo mal gelesen habe, dass jeder Autoschlüssel einen "mechanischen Schlüsselbart" in sich trägt, damit man auch ohne Batterie das Fahrzeug öffnen kann, wobei man dann ja wohl nur öffnen kann, aber nicht wegfahren, denn diese Autos haben ja gar keine Möglichkeit mehr, den Motor anders als über den Startknopf, der das Signal vom Schlüssel braucht, zu starten - ob das alles so stimmt, was ich geschrieben habe, keine Ahnung ;)
Stimmt größtenteils.  ;)
Das mit dem Schlüssel ausklappen geht. Im Auto soll es eine Möglichkeit geben das Auto dann auch mit dem "Schlüsselbart" zu starten. Das ist wohl bei jedem Modell wo anders versteckt und muss man googlen.
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Silvia am 25. Februar 2025, 09:01:52
Da spring ich doch glatt auch mit auf, vor allem da ich ein paar Wochen vor dir im Norden Irlands unterwegs war  :adieu:
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Susan am 25. Februar 2025, 11:09:09
Fahre gern auch noch mit. Irland steht schon länger auf meiner Wunschliste, weitere Anregungen sind da willkommen.

Immer blöd, wenn solche Unfälle / Krankheiten kurz vor'm Urlaub passieren. Schön, wenn ihr den Urlaub trotzdem genießen konntet. 
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Silv am 25. Februar 2025, 13:32:55
Ich geselle mich auch dazu  :)
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Paula am 25. Februar 2025, 14:18:53
Hallo Horst,

ich bin auch noch dabei. Das ist ja super ärgerlich wenn man sich direkt vor dem Urlaub verletzt (hatte ich vor ein paar Jahren auch mal). Ich hoffe du konntest den Urlaub trotzdem genießen! Ärger mit dem Mietwagen kaum dass man weggefahren ist braucht man auch nicht. Sind die Batterien beim Dacia Autoschlüssel leicht zu tauschen? Bei meinem Ford ist das so ein Gefummel das ich es die Werkstatt machen lasse.
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Horst am 25. Februar 2025, 17:29:12
Da spring ich doch glatt auch mit auf, vor allem da ich ein paar Wochen vor dir im Norden Irlands unterwegs war  :adieu:
Na da freue ich mich dann auch noch auf einen Bericht, denn in den Norden wollen wir auf jeden Fall auch noch mal fahren. :)
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Horst am 25. Februar 2025, 17:31:51
Hallo Horst,

ich bin auch noch dabei. Das ist ja super ärgerlich wenn man sich direkt vor dem Urlaub verletzt (hatte ich vor ein paar Jahren auch mal). Ich hoffe du konntest den Urlaub trotzdem genießen! Ärger mit dem Mietwagen kaum dass man weggefahren ist braucht man auch nicht. Sind die Batterien beim Dacia Autoschlüssel leicht zu tauschen? Bei meinem Ford ist das so ein Gefummel das ich es die Werkstatt machen lasse.

Ja der Urlaub war trotzdem sehr sehr schön.  :)
Das mit den Batterientauschen war auch deshalb ganz einfach, weil ich eine Anleitung im Internet gefunden hatte.
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Christina am 25. Februar 2025, 18:02:37

Stimmt größtenteils.  ;)
Das mit dem Schlüssel ausklappen geht. Im Auto soll es eine Möglichkeit geben das Auto dann auch mit dem "Schlüsselbart" zu starten. Das ist wohl bei jedem Modell wo anders versteckt und muss man googlen.

Ok, dann weiß ich schonmal Bescheid, falls so eine Situation mal eintreten sollte. Dass man heutzutage nach all diesen Dingen auch googlen kann ist wirklich sehr hilfreich, oft denke ich aber nicht daran.
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Rainer am 25. Februar 2025, 20:40:11
Das mit den Batterientauschen war auch deshalb ganz einfach, weil ich eine Anleitung im Internet gefunden hatte.

Wenn man Internet hat..... das ist ja auch nicht selbstverständlich von Anfang an. Ist denn Irland noch EU resp. EU-Roaming? Weiß ich ehrlich gar nicht.

Ich verlese mich übrigens gerade zum X.ten Mal, ich denke die ganze Zeit, dass das ein "Island" Urlaub ist (weil Du eigentlich so ein eingefleischter Island Fan bist), aber ist es "Irland". Ich werde alt.... aber jetzt bin ich geläutert.
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Horst am 26. Februar 2025, 08:17:15
Das mit den Batterientauschen war auch deshalb ganz einfach, weil ich eine Anleitung im Internet gefunden hatte.

Wenn man Internet hat..... das ist ja auch nicht selbstverständlich von Anfang an. Ist denn Irland noch EU resp. EU-Roaming? Weiß ich ehrlich gar nicht.

Ich verlese mich übrigens gerade zum X.ten Mal, ich denke die ganze Zeit, dass das ein "Island" Urlaub ist (weil Du eigentlich so ein eingefleischter Island Fan bist), aber ist es "Irland". Ich werde alt.... aber jetzt bin ich geläutert.

Hi Rainer,
Süd-Irland ist ja in der EU aber auch für England, Nordirland, Wales und Schottland gilt noch das EU-Roaming.

Meine ersten Bilder könnten mit viel guten Willen (wenn man kein Hardcore Island-Fan ist) schon auch als Irland durchgehen.
Beim nächsten Tag dann eher nicht mehr.
Gibt natürlich schon ein paar Unterschiede zwischen Irland und Island.
Island ist leider die letzten Jahre doch recht kostspielig und in Hotspots auch überfüllt geworden. 
Ist immer schwer wenn man das halt anders gewohnt war.
Irland hat zwar keine Gletscher und mächtige Wasserfälle aber dafür gerade im Südwesten ein paar starke Pfeile im Köcher, die diese Region schon außergewöhnlich machen. Laß dich mal überraschen, vielleicht bekommst Du ja auch Lust darauf.

Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Rainer am 26. Februar 2025, 12:38:20
Ein paar Dinge habe ich über Irland schon kennengelernt, Sylvia hat vor vielen Jahren mal eine Wanderung dort gemacht, zusammen mit einer Freundin, organisiert von Wikinger Reisen. Die sind damals für 10 Tage ab/bis Cork gewandert und sind mit Ryan Air von Frankfurt Hahn nach Cork geflogen. Ist über 20 Jahre her....

Und von Island habe ich auch gehört, dass es so schrecklich überlaufen heutzutage ist, nachdem es ja noch vor wenigen Jahren wg. Corona quasi leer war. Das hat sich wohl leider ganz schnell wieder geändert.
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Silvia am 28. Februar 2025, 09:03:58
Da spring ich doch glatt auch mit auf, vor allem da ich ein paar Wochen vor dir im Norden Irlands unterwegs war  :adieu:
Na da freue ich mich dann auch noch auf einen Bericht, denn in den Norden wollen wir auf jeden Fall auch noch mal fahren. :)

Kommt noch, bin in letzter Zeit mit Haussanierung beschäftigt gewesen, da fehlte mir einfach die Zeit, bzw. auch Lust für die Bearbeitung der Fotos.
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Horst am 28. Februar 2025, 16:04:47
2.Tag, Montag, 29.7.2024




Heute wird uns der Hauch der irischen Geschichte in höchster Dosis um die Nase wehen. Das geht auch gleich bei unserem Übernachtungsort Glendalough los.



(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421759/DSC09326.jpg)
In einem tief eingeschnittenen Tal in den Wicklow Mountains liegt Irlands bekannteste Klosterstadt Glendalough. Der heilige Kevin hat diese im 6. Jahrhundert am oberen der beiden Seen des Tals gegründet. Eine paradiesische Landschaft die auch ohne die Klosterruine ihren Reiz hat.




(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421755/DSC09281.jpg)
Über eine kleine Brücke betritt man die Klosterstadt und geht geradewegs auf St. Kevin’s Church zu.



(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421757/DSC09294.jpg)
Im nördlichen Teil der Anlage thront der knapp 30 Meter hohe Rundturm. Er ist noch im Originalzustand, lediglich das Dach musste 1876 mit noch vorhandenen Originalsteinen nachgebessert werden. Der Rundturm diente den Glaubensbrüdern als Zufluchtsort, wenn die Siedlung angegriffen wurde.




(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421758/DSC09308.jpg)
Und das kam recht häufig vor! Während seiner Blütezeit soll die Klosterstadt zwanzig mal angegriffen worden sein, sowohl von Wikingern, Normannen als auch irischen Truppen. Apropos Blütezeit.



(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421756/DSC09292.jpg)
Als Glendalough neben Clonmacnoise wichtigstes Zentrum des Glaubens in Irland war, lebten mehrere tausend Glaubensbrüder in diesem Tal in den Wicklow Mountains.



(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421760/DSC09311.jpg)
Erst als Glendalough 1214 dem Erzbistum Dublin unterstellt wurde, verlor es allmählich seine Bedeutung. Nach einem verheerenden Brand im Jahre 1398 wurde das Kloster aufgegeben.




(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421763/DSC09352.jpg)
Ganz in der Nähe der historischen Klostersiedlung liegt der Upper Lake, ...




(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421761/DSC09345.jpg).(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421762/DSC09348.jpg)
... von dem ein kurzer Weg zum Poulanass Wasserfall führt.

Nun verabschieden wir uns von den Wicklow Mountains und fahren nach Süden.




(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421782/DSC09381.jpg)
Nach gut einer Stunde Fahrt erreichen wir den Rock of Dunamase, ein Fels der aus der eher flachen Landschaft herausragt.




(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421764/DSC09357.jpg)
Was von weitem der antiken griechischen Akropolis ähnelt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als eine Ansammlung von Ruinen, die viele hundert Jahre alt sind.





(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421766/DSC09376.jpg)





(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421781/DSC09377.jpg)
Durch seine exponierte Lage genießt man auf dem Felsen einen fantastischen Rundumblick über das umliegende Land. Diesen strategischen Vorzug erkannten bereits im 9. Jahrhundert Siedler, die hier ein erstes Fort errichteten. Im späten 12. Jahrhundert wurde an gleicher Stelle Dunamase Castle erbaut. Bis Mitte des 14 Jahrhunderts befand sich die Anlage in den Händen anglonormannischer Lords die ihrerseits umfangreiche Erneuerungen vornahmen. Kaum war das Schloss in den Besitz der irischen Familie O’Moores gelangt wurde es aufgegeben und so begann der allmähliche Verfall der Anlage. Das Cromwells Truppen Dunmase im 17. Jahrhundert einnahmen ist eher eine geschichtliche Randnotiz. Zum damaligen Zeitpunkt war die Anlage nicht mehr bewohnt und die militärische Aktion darf eher als Vorsichtsmassnahme angesehen werden. Ende des 18. Jahrhunderts begann Sir John Parnell innerhalb der Ruinen einen Bankettsaal zu erbauen. Doch nach seinem Tod wurde auch dieses Unterfangen nicht weiter betrieben und der Verfall von Dunamase Castle setzte sich unvermindert fort.
Die vollständigen Ausmasse der einstigen Festungsanlage von Dunamase lassen sich heute nur noch erahnen. Doch trotz seines lange währenden Verfalls, strahlt der Rock Of Dunamase unvermindert etwas Majestätisches aus. Inmitten der Ruinen stehend, genießt man die Fernsicht auf die Umgebung.



(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421765/DSC09384.jpg)
In Portlaoise, einem Städtchen in der Nähe können wir erfolgreich unseren Koffein-Spiegel heben.



(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421769/DSC09392.jpg)
Modisch sind uns die Iren einen Schritt voraus.





(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421773/DSC09460.jpg)
Am Ortsrand von Cashel thront auf einem mächtigen Felsen eine imposante Klosteranlage.




(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421768/DSC09401.jpg)
Diesen unvergesslichen Anblick aus mittelalterlichen Kathedralen, Türmen und Kreuzen beschert die berühmteste Ruine Irlands – der Rock of Cashel.




(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421770/DSC09406.jpg)
Auf dem Felsen soll schon Irlands Nationalheiliger St. Patrick anhand eines Kleeblatts die Dreifaltigkeit erklärt haben. Doch glaubt man der Legende, so ist der Fels eine Kreation des Teufels höchstpersönlich. Dieser biss angeblich vor lauter Wut, dass er in Irland keine Seele ergattern konnte, in einen Berg nördlich von Cashel und spuckte den Bissen weiter südlich ins flache Land. Der Rock of Cashel war erschaffen. Die Kerbe im Gebirge, Devil’s Bit Mountain genannt, ist bei klarer Sicht in nördlicher Richtung gut zu erkennen.




(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421771/DSC09423.jpg)
Schon lange bevor die Kirchengebäude erbaut wurden, die man heutzutage besichtigen kann, befand sich auf dem Felsen eine Königsresidenz. Erst 1091 wurde der Rock of Cashel der Kirche als Bischofssitz übergeben. Um 1127 wurde die Anlage um die kleine Kapelle “Cormac’s Chapel“ erweitert. Sie ist heute die älteste Kirche der Klosteranlage. Reich verziert mit Ornamenten und Bildnissen von Fabelwesen, trägt sie ein bemerkenswert intaktes Steindach über Ihrem Kreuzgewölbe. Älter ist nur der 28 Meter hohe Rundturm, der um 1101 erbaut worden sein soll.
Die große Kathedrale wurde im frühen 13. Jahrhundert gebaut. Darin befinden sich Sarkopharge mit bemerkenswerten Verzierungen. Hier schlug auch Cashels schwärzeste Stunde als die Kathedrale 1647 von Murrough O’Brien, einem Gefolgsmann von Oliver Cromwell, niedergebrannt wurde während darin 3.000 Menschen einen Gottesdienst feierten. Von diesem verheerenden Schlag hat sich die Kathedrale nie wieder erholt.


(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421775/DSC09426.jpg).(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421774/DSC09436.jpg)


(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421772/DSC09412.jpg)
Sieht man von dort oben in Richtung Westen, liegt in ca. 500 Metern Luftlinie, oder ca. 4 Autominuten entfernt die Hore Abbey. Diese wurde ca. 1272 von David McCarvill, dem Erzbischof von Cashel gegründet. Ursprünglich war die Hore Abbey Sitz eines Benediktinerordens.



(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421778/DSC09464.jpg)
Als der Erzbischof allerdings von seiner Ermordung durch die Benediktiner träumte, ließ er die Benediktiner vertreiben und holte dafür Zisterziensermönche in die Abtei. Die Hore Abbey war die letzte Zisterziensergründung Irlands bevor sie 1540 aufgelöst wurde.





(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421777/DSC09503.jpg)
Noch nicht genug Geschichte – einen kleine Stopp in der Umgebung gibt es noch mit dem Cahir Castle, einer Burg aus dem 13.Jahrhundert, in herrlicher Lage auf einer Felseninsel mit Blick auf Fluss Suir und  die als eine der am besten erhaltenen Burgen der irischen Insel gilt.
Das soll es heute mit unseren geschichtlichen Zielen auf dem Weg nach Süden gewesen sein.



(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421776/DSC09506.jpg)
Bleibt noch gut eine Stunde Fahrt nach Süden Richtung Küste, wo wir 20 Minuten westlich von Kinsale im County Cork ein Apartment auf einer abgelegenen kleinen Farm bei Glanduff reserviert haben.


Ü: Sam Apartment, Glanduff/Kinsale   113€ pro Nacht
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Christina am 28. Februar 2025, 18:09:31
Ein Tag gut gefüllt mit irischer Geschichte - auf jeden Fall interessant, dazu kommt, dass die jeweiligen Ruinen immer recht malerische Fotomotive sind und gerade, wenn man nicht so viel gehen kann und eine Wanderung daher ausscheidet, sind das ideale Stopps.

Nette Anekdote mit dem herausgebissenen Bergteil ;D
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Paula am 28. Februar 2025, 18:24:49
Das fühlt sich beim Lesen wie eine Zeitreise ins Mittelalter an. Und das entspricht so ein bisschen meiner Vorstellung, die Iren gelten ja als sehr katholisch insofern ist die Vielzahl der Klöster nicht erstaunlich.
Die verfallenden Gemäuer in der saftiggrünen Landschaft sehen sehr malerisch aus, Josef fotografiert besonders gerne Ruinen, und mir gefällt die hügelige Landschaft. Touristen waren wohl sehr wenige unterwegs? Immerhin ist ja Hochsommer, da sollten doch auch die Einheimischen unterwegs sein. Es gibt ja kaum noch Gegenden wo im Sommer nicht die Massen unterwegs sind…
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Horst am 28. Februar 2025, 21:16:47
Touristen waren wohl sehr wenige unterwegs?
Das war eine der wirklich angenehmen Überraschungen. Massentourismus war weit und breit nicht zu erleben.
Das hatte ich mir wesentlich schlimmer vorgestellt, zumal in der High Season im August.
Wir haben immer, auch in Städten problemlos einen Parkplatz gefunden und an den bekannten Küstenstraßen war es eher so wie ich es in der Nebensaison erwartet hätte.
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Susan am 02. März 2025, 14:27:52
Genau, wie ich mir Irland so vorstelle: viel Grün und interessante alte Gemäuer  ;D Witzig die Legende vom Teufelsbiss
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Horst am 04. März 2025, 12:15:08
3.Tag, Dienstag, 30.7.2024





(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421798/DSC9543-9544.jpg)
An diesem Vormittag treibt es uns mal in die Stadt oder besser, in ein Städtchen. Statt ins große Cork entscheiden wir uns lieber für das beschauliche Cobh (sprich „Coff“). Eine charmante, zu Fuß erkundbare Stadt. Cobhs Größe kann täuschen, wenn man den globalen Einfluss der Stadt betrachtet. Cobh wurde schon als eine der schönsten Kleinstädte Europas eingestuft, weshalb man hier auch nicht ganz alleine ist. Von hier aus ist die mächtige RMS Titanic zu ihrer Jungfernfahrt in See gestochen. Ein junges Mädchen namens Anne Bonny verließ ihr Zuhause und wurde eine legendäre Piratin in der Karibik. Und auch die erste Immigrantin von Ellis Island, die 17-jährige Annie Moore, begann hier ihre Reise. Aber das kleine Cobh hat noch  einige weitere Pfeile im Köcher: zweitgrößter Naturhafen der Welt (weshalb hier auch gerne diverse Ozeanriesen anlegen), Titanic Museen, ein Museum das über den Untergang des Passagierschiffs Lusitania informiert, deren Untergang (hierbei ertranken 1.198 der knapp 2.000 Passagiere), versenkt von einem deutschen U-Boot im ersten Weltkrieg die Bewohner von Cobh miterlebt haben, oder im Heritage Center auf Spurensuche über die „vergessenen Iren“ und ihre Versendung in Strafkolonien auf der ganzen Welt gehen.
Aber der Reihe nach. Zunächst empfiehlt es sich, sich einen Parkplatz zu ergattern. Das schaffen wir schon mal halbwegs unkompliziert. Überhaupt ist Parken in Irland kein großes Ding. Meist kostenlos (außerhalb von Städten immer) und offizielle Beschränkungen in Städten werden in der Praxis auch nicht so eng gesehen.



(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421797/DSC09521.jpg).(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421801/DSC09555.jpg)
Den ersten Eindruck von dem Städtchen (14.000 Einwohner) prägt die St.Colman’s Cathedral, mit über 90m Höhe auch die zweithöchste Irlands, somit weithin sichtbar und sowas wie der Ankerpunkt der Stadt.



(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421799/DSC09525.jpg)
Als nächstes trifft man auf die bunten Häuserreihen für die Cobh bekannt ist, das berühmte „deck of cards“; zu Deutsch Kartenhaus. Diesen Spitznamen haben der liebevoll gestalteten Häuserzeile, die 1850 erbaut wurde, die Einheimischen verpasst. Sie scherzen, wenn die Häuser am oberen Ende der an einem Hügel gelegenen Straße einstürzen würden, so fielen alle weiteren ebenfalls wie ein Kartenhaus in sich zusammen.



(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421804/DSC9594-9596.jpg)








(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421796/DSC08463.jpg)
Vom oberen Ende der Straße, blickt man hinab in den Hafen von Cobh und zwar genau an die Stelle, an der die Titanic vor ihrer tragischen Kollision mit dem Eisberg am 11.4.1912 zum letzten Mal anlegte, um Passagiere aufzunehmen (und dann drei Tage später unterging).




(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421800/DSC09547.jpg)
Früher hieß die Stadt einmal Queenstown, zu Ehren eines Besuchs der englischen Königin. Nachdem Irland seine Unabhängigkeit erhielt, besann man sich auf seinen einstigen gälischen Namen.
Wer an der Uferpromenade mit ihren Palmen entlang schlendert und die herrschaftlichen Häuser ringsum bewundert, den wird es sicherlich nicht erstaunen, dass Cobh als die „Riviera Irlands“ bezeichnet wird.



(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421794/DSC08440.jpg)




(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421802/DSC09559.jpg)
Diese Uferpromenade führt uns dann auch zum Titanic Museum, für das uns aber das Wetter zu schön ist ...




(https://www.eumerika.de/www2.pic-upload.de/img/37421803/DSC09578.jpg)
... und zur Annie Moore Statue.

Annie Moore wäre eine von ungezählten irischen Emigranten gewesen und sicher wäre ihr Schicksal in der Menge von anderen untergegangen, wäre sie nicht die erste Immigrantin gewesen, die nach 12 Tagen auf See über Ellis Island nach New York und in die USA eingereist ist. So steht sie sinnbildlich für all die anderen Menschen, mit denen sie ihr Schicksal teilte. An sie erinnert eine Statue am Pier von Cobh und eine weitere Statue auf Ellis Island selbst. Über ihr Leben ist an sich wenig bekannt, nur, dass sie aus Cork stammte. Ihre beiden Eltern waren vor ihr in die USA ausgewandert und sie sollte mit ihren beiden kleineren Brüdern nachkommen. Am 20. Dezember 1891 begaben sie sich an Board der S.S. Nevada, die sie am 31. Dezember sicher nach New York brachte. Die Statue in Cobh ist eindrucksvoll. Annie blickt zurück, Richtung alter Heimat, während der ältere ihrer beiden Brüder voller Hoffnung der Zukunft entgegengeht. Diese Zwiegespaltenheit trugen sicherlich viele ausgewanderte Iren in ihrem Herzen.
Die Geschichte der Emmigranten ist eine hoffnungsvolle und traurige zugleich, denn sie klingt nach Freiheit, aber auch nach Abschied. Und beides vereint Cobh in sich wie wohl keine zweite Stadt in Irland. Während der Zeit der Großen Hungersnot war Cobh einer der Häfen, von denen aus Millionen Iren ihrer Heimat den Rücken kehrten. Verzweifelt, voller Trauer, Hoffnung und Angst.
In den Jahren 1845 bis 1849 verfaulten in Irland durch einen Pilz die Kartoffeln auf den Äckern und zerstörten damit die Lebensgrundlage vieler Menschen. Eine gewaltige Hungersnot halbierte die Bevölkerungszahl innerhalb weniger Jahre. Schätzungsweise eine Million Iren verhungerte, weitere ein bis zwei Millionen wanderten in den folgenden Jahren aus – vor allem nach Kanada, Australien und in die USA. Bis 1920 waren fünf Millionen Iren ausgewandert.





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Nach so viel Geschichte und Geschichten steht uns zur Abwechslung der Sinn nach Natur. Knapp eine Autostunde südwestlich von Cobh erreichen wir die Küste bei Nohoval Cove. Die abgelegene Bucht, zu der eine schmale Landstraße führt, ist mit ihren steilen Klippen und einzelner aus dem Meer aufragender Felsen, absolut einen Besuch wert.



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Oberhalb der Bucht wurde Schiefer abgebaut, der kleine Aufstieg an der Ruine der Schiefer-Mine vorbei, führt zu einem schönen Aussichtspunkt über die Bucht.



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Der geschäftige Hafenort Kinsale ist Start- oder Endpunkt des Wild Atlantic Way – je nachdem in welche Richtung man die Route bestreitet.



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Kinsale ist beliebt wegen seiner bunten Häuser am Milk Market, seinen Pubs und Restaurants und dem geschützten Hafen. Auf der irischen Insel wurden geschützte Buchten schon immer als natürlich Häfen genutzt. So auch hier – der River Brandon schlängelt sich in weiten Bögen durch die Hügel, bevor er auf die Keltische See trifft. Dabei bildet er eine breite Mündung, die in eine gewundene, sehr große Bucht übergeht.
Es verwundert wenig, dass diese Bucht nicht nur für Fischer interessant war, sondern auch für Handelsflotten und Kriegsflotten. Wo Schiffe anlegen ist Geld im Spiel und wo Geld ist, entstehen Siedlungen und Städte – wie Kinsale.



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Im 16. Jahrhundert unterhielt Kinsale partnerschaftliche Handelsbeziehungen zu Spanien. Das katholische Spanien lag zu der Zeit im Krieg mit dem protestantischen England und verbündete sich mit den katholischen irischen Rebellen gegen den gemeinsamen Gegner. 1601 kam eine spanische Armada nach Kinsale um Krieg gegen die Engländer zu führen. In der folgenden Schlacht, „Battle of Kinsale“, wurden die Spanier jedoch von den Engländern vernichtend geschlagen, was gleichzeitig die Niederschlagung des irischen Aufstands markierte (Gaelic Wars).


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Nach einem kleinen Stadtrundgang und geflasht von knalligsten Farben beschließen wir den Abend zum Essen in einem Pub und treten dann den geordneten Rückzug zu unserer Farm an.


Ü: Sam Apartment, Glanduff/Kinsale   113€ pro Nacht

Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Christina am 04. März 2025, 18:21:59
Die bunten Häuser gefallen mir, die in Cobh in etwas gedeckteren Farben (zusammen mit den steilen Strassen erinnert das ein bisschen an San Francisco) besser als die knalligen Farben in Kinsale. Aber beides sind sehr nette Orte, Cobh hat ja tatsächlich einiges an Geschichte zu bieten. Bei der Titanic war mir nur die Abfahrt in Southampton im Gedächtnis, habe gerade nochmal nachgelesen, sie hat nach Southampton sogar auch noch in Cherbourg in Frankreich angelegt und ist von dort nach Cobh gefahren, interessant.
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Silv am 05. März 2025, 13:14:14
Also Cobh geht ja noch, aber Kinsale - wow, das ist ja wirklich bunt! Ist ja mal schön anzusehen, aber jeden Tag da durchlaufen oder sogar da zu wohnen/arbeiten. Obwohl, bei schlechtem Wetter hebt es die Stimmung  :)
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Susan am 06. März 2025, 12:26:22
Kinsale ist ja wirklich poppig  ;D  Beide Orte gefallen mir und kommen mit auf die Liste. Auch die Bucht ist sehr schön, gibt es dort auch Wanderwege?

Ich hatte mich immer mal wieder gefragt (aber nie recherchiert), wie denn damals die Hungersnot in Irland zustande gekommen ist. So ein Pilz auf Äckern war und ist wahrscheinlich nicht so ruckzuck bekämpft.
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Paula am 06. März 2025, 13:51:57
das "Kartenhaus" in Cobh gefällt mir auch besser als die knalligen Farben in Kinsale, aber ich kann es verstehen, wenn es oft trüb ist hellen diese knalligen Farben die Stimmung auf. Das Heritage Center  über die „vergessenen Iren“ und ihre Versendung in Strafkolonien auf der ganzen Welt hätte mich interessiert. Sind denn besonders viele Iren in Strafkolonien verschickt worden (und warum)? Das höre ich zum ersten Mal.
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Horst am 06. März 2025, 18:09:52
Das waren politische Gefangene, ca. 11.000 Frauen und Männer, die im Aufstand 1848 gegen die britische Herrschaft gefangen genommen wurden und nach Tasmanien verschifft wurden.
https://de.catholicnewsagency.com/news/13581/politisch-katholisch-irisch-und-gefangene-am-anderen-ende-der-welt


Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Horst am 09. März 2025, 08:49:21
4.Tag, Mittwoch, 31.7.2024






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Heute orientieren wir uns entlang der Küste und fahren zunächst nach Westen, ...



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... zur Timoleague Friary, manchmal auch Abbey.



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Ob es sich um eine Friary, Abbey, Priory oder Monastry handelt hat teilweise damit zu tun von welchem Kirchenrangoberhaupt sie geleitet wird bzw. wurde.



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Die Abtei von Timoleague wurde 1240 von Franziskanern gegründet. An dieser Stelle befand sich bereits seit dem 6. Jahrhundert eine Mönchssiedlung.




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Im Laufe der Zeit wurde Timoleague Abbey sukzessive erweitert ehe sie in den Wirrungen der Reformation geplündert und um 1629 aufgegeben wurde.




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Die Anlage besticht neben ihren gut erhaltenen Ruinen, vor allem durch die herrliche Lage am Argideen River ...



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... und der Bucht von Courtmacsherry.




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Wir folgen einer Straße die uns entlang der der Bucht von Courtmacsherry nach Osten führt. Hier können wir an einem Kaffee-Kiosk auf einem Bänkchen in der Sonne die Szenerie genießen.




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Das nächste Ziel ist wieder eine Ruine aber nur indirekt.




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Am Howe Strand findet sich die durchaus dekorative Ruine der alten Küstenwache.




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Man kann am Strand entlang noch ein Stück ...



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... zu einer weiteren Ruine gehen.



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Der Howe Strand ist wirklich bezaubernd schön. Man kann sich kaum etwas Schöneres vorstellen als hier an diesem Strand einen Sonnentag wie heute zu verbringen. How(e) Lovely!





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Trotzdem wollen wir noch mehr von der Region sehen und fahren zum Old Head of Kinsale. Bis 2002 konnte man noch bis zum Leuchtturm fahren. Der Besitzer der Halbinsel hatte dann vor Gericht erstritten, dass er sein Privateigentum absperren darf und bauten einen Golfplatz auf die Halbinsel am Ende des Old Head of Kinsale.




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So kommt man heute nur bis zum Einfahrtstor des Golfplatzes und kann von dort die Klippen und die Landschaft bewundern.




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Hier gibt es auch ein Museum, das über den Untergang der Lusitania informiert, die hier, 14 Meilen südlich des Old Head of Kinsale auf ihrer Fahrt von New York nach Liverpool mit 2000 Passagieren an Bord von einem Torpedo eines deutschen U-Bootes während des ersten Weltkrieges am 7.Mai 1915 getroffen wurde und innerhalb weniger Minuten sank. 1198 Menschen fanden den Tod. Wie so oft in der Geschichte, muss man sich näher mit der Thematik befassen um sie zu bewerten.
Dem Abschuss ging eine Seeblockade gegen Deutschland voraus und die Lusitania transportierte 4 Millionen Patronen Munition. Die große Zahl an Todesopfern lag auch an mangelnder Vorbereitung der Besatzung, auf dem Schiff müssen extrem chaotische Rettungsversuche dazu geführt haben, dass so viele Menschen ertranken oder teilweise sogar von Rettungsbooten erdrückt wurden. Die deutsche Admiralität hatte nach dem Beschuss der Lusitania ihre Politik zeitweise geändert. Da mit der Lusitania auch 128 amerikanische Passagiere untergingen, hat man um den Kriegseintritt Amerikas zu verhindern danach 2 Jahre auf den Beschuss von Nicht-Kriegsschiffen verzichtet. Als am 25. Februar 1917 mit der RMS Laconia ein weiteres britisches Passagierschiff mit US-Bürgern an Bord versenkt wurde, erklärte die US-Regierung unter Präsident Wilson dem Deutschen Reich am 6. April 1917 den Krieg, was letztendlich zur Niederlage Deutschlands führte.
Natur und Geschichte liegt in Britannien und Irland oft nah beieinander und in der Geschichte hat der Mensch nicht selten dafür gesorgt, dass sie wenig schön ist.




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Erfreulicher ist da schon die kurze Fahrt nach Osten und der Blick auf die Mündung des Bandon River in den Atlantik und den hübschen Küstenort Kinsale.




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Bevor wir uns wieder auf in die Stadt machen, halten wir am Charles Fort (also schon wieder Geschichte).



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Zum Schutz des wichtigen Hafens in Kinsale wurde zwischen 1678 und 1681 in strategisch hervorragender Lage eine weitläufige Militäranlage gebaut. Sie war das größte Bauprojekt in Irland während des 17. Jahrhunderts.



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Kaum hat man als Besucher des äußeren Schutzwall über eine Brücke passiert wird man überrascht von der Weitläufigkeit der Anlage. In leichter Hanglage ziehen sich die Schutzmauern hinab zum Meer umgeben ein dichtes Geflecht an Gebäuden, die größtenteils besichtigt werden können.



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Den Abend wollen wir heute nicht mit einem Stadtrundgang wie gestern beschließen, sondern einen der größten Vorzüge eines Irland-Besuchs nutzen, Live-Musik im Pub. Nirgendwo scheint es so viele Musiker pro Einwohnerzahl zu geben wie in Irland, nirgendwo ist so leicht möglich, Live-Musik zu hören, dazu meist kostenlos in der gemütlichen Atmosphäre eines Pubs, dem Lebensmittelpunkt der einheimischen Bevölkerung. Wir wählen das Kitty O Se’s, das am Eingang Live-Musik am Abend verspricht. Wir ergattern uns zwei Plätze an der Bar mit gutem Blick und schon wenige Minuten später baut ein Musiker seinen Instrumentenpark auf und fängt an zu spielen. Das Publikum geht mit jedem Lied immer mehr mit und mit Gitarre, Akkordeon und Flöte ist auch musikalisch für viel Abwechslung gesorgt. Nach 2 Stunden ohne Pause sind die letzten Töne verklungen, wir hatten einen sehr schönen Abend und wir treten zufrieden den Heimweg zu unserer Farm an.
 
 

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Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Susan am 10. März 2025, 12:07:05
Herrliche Landschaft!  Ich finde es immer ätzend, wenn Privatleute dann etwas absperren für sowas wie einen Golfplatz  >:( Dort zu spielen, kostet wahrscheinlich auch einiges.

Die Pub Livemusik wäre auch für mich ein Highlight eines Irlandurlaubs.
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Christina am 10. März 2025, 18:25:10
Die Ruinendichte in Irland (und auch in GB) ist wirklich beeindruckend. Auch eure heutigen Besichtigungen haben mir gut gefallen, verfallene Gemäuer in malerischer Landschaft, sehr schön.

Das mit den Pubs und der Live Musik kenne ich aus Nova Scotia, das hat mir damals auch so gut gefallen, dass man sich einfach in irgendein Pub zum was trinken gesetzt hat und ohne festes Programm gabs dann Musik und oft hat man dazu auch getanzt. Das war schon ganz anders als in Deutschland. Im Urlaub bin ich/wir da allerdings am Abend meist zu müde. Wenn überhaupt dann Essen gehen und im Anschluss gleich in die Unterkunft.
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Paula am 10. März 2025, 22:01:10
Mir gefallen diese grünen Strände, Wiese bis fast zum Wasser, das habe ich bisher erst in Nordspanien gesehen, das hat mir dort auch besonders gut gefallen: vor einem das blaue Wasser und hinter einem die grüne Wiese. Das sieht hier ganz ähnlich aus, dazu die schönen Ruinen  ^-^
Titel: Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
Beitrag von: Horst am 12. März 2025, 19:16:38
5.Tag, Donnerstag, 1.8.2024







Heute verlassen wir die Gegend um Kinsale und Cork. Für Cork selbst hat unsere Zeit nicht mehr gereicht, vielleicht ein anderes Mal.



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Es geht nach Westen.




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Der Steinkreis von Drombeg ist vermutlich Irlands berühmtester und meist besuchtester Steinkreis.




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Das liegt zum einen daran, dass er gut ausgeschildert und frei zugänglich ist und zum anderen – und das ist noch wichtiger – dass er sehr gut erhalten ist.
17 imposante Steine, 16 davon stehend und einer liegend, bilden diesen Steinkreis. Der liegende Stein hatte vermutlich die Rolle eines Opfertisches oder Altars. Hiervon dürfte sich auch der Zweitnamen des Steinkreises ableiten – The Druids Altar (der Altar des Druiden). Es wird vermutet, dass der Drombeg Stone Circle zu rituellen Handlungen genutzt wurde.





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Danach fahren wir direkt an die Küste zum Galley Head.



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Von einem kleinen Parkplatz aus geht es zunächst an der Straße entlang zu einem Aussichtspunkt auf die Klippen der Küste.




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Weit schweift der Blick über den Horizont, die zerklüftete Küste und natürlich den Leuchtturm von Galley Head in der Ferne, der für die Öffentlichkeit nur an wenigen Tagen im Jahr zugänglich ist.



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In der anderen Richtung führt ein kleiner Trampelpfad an den Rand der Klippen, die sich wie knochige Finger lang und kantig in den Atlantik erstrecken.




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Im Sommer lädt das weiche Gras zum Verweilen, Picknicken und Seele baumeln lassen ein, was wir gleich selbst testen. Während der Wind und die Wellen, die weit unten gegen den Fels schlagen, im Herbst und Winter die gewaltigen Kräfte der Natur verkörpern und der Alltag in weite Ferne rückt.



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Vorbei an der Ruine der Rathberry Church, errichtet 1825 und aus der Ferne von der Straße erkennbar,...



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... halten wir an einem Strandcafe am Longstrand Beach mit Blick auf Galley Head in der Ferne.




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Auf der Mizen Head Peninsula (Halbinsel) halten wir am Altar Wedge Tomb.
Das Altar Keilgrab liegt an der Toormore Bay in unmittelbarer Nähe des Wild Atlantic Way, der bekannten Küstenstraße Irlands. Das Megalithgrab wurde gegen Ende der Steinzeit (ca. 3000 bis 2000 v. Chr.) hier errichtet. Knochenfunde legen nahe, dass die Grabstätte über viele Jahrhunderte ein heiliger Ort war. Obwohl die alten Riten mit Ankunft des Christentums verschwanden, wurde die Anlage im 18. Jahrhundert erneut für Rituale genutzt. Diesmal waren es Priester, die die Deckplatte des Grabes als Altar nutzten. Ihnen war zur damaligen Zeit verboten, in einer Kirche die Messe zu halten.




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Hinter dem Grab kann man noch ein paar Meter zur Küste gehen.



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Ein Meer aus flachen Felsen schiebt sich hier zum Wasser, dass es auf der Mizen Head Halbinsel auch höhere Klippen gibt werden wir bald erleben.




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Wir folgen der Straße zur Spitze der Halbinsel im Westen, die auch leicht an Höhe gewinnt.



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Der Blick geht zunächst hinab zum Barley Cove Beach, der mit seinem strahlenden Sand fast karibisch anmutet.




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Dann ist das Ende der Straße an einem großen Parkplatz erreicht. Wer zu Fuß weiter ans Ende der Halbinsel gelangen möchte, muss erstmal sein Portmonee öffnen, da die Gegend im Privatbesitz ist. Für 7,50€ darf man dann weiter Richtung Brücke und Leuchtturm laufen. Gut investiertes Geld, die Landschaft ist spektakulär. Schroffe Klippen stemmen sich am Mizen Head aus den Fluten des Atlantiks empor und das Echo der Brandung liegt über der Landzunge. Der Leuchtturm, der nur über die Brücke zu erreichen ist, ist eher unspektakulär.



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Umso spektakulärer ist die wilde Szenerie der Küste, die man von der Brücke und einigen Aussichtspunkten bewundern kann.



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Wenn es einem Esel zu wohl wird geht er aufs Eis. Ein Aussichtspunkt zu dem lange und schweißtreibende Treppenstufen hinaufführen, hatten wir schon besucht. Plötzlich kommt mehr Sonne hinter den Wolken hervor und ich quäle mich noch einmal die Stufen für bessere Fotos hinauf.




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Beim Heruntergehen habe ich es etwas eilig und komme mit dem rechten Fuß ins Rutschen und fange die Rutschpartie mit dem linken Bein ab. Die Folge ist ein stechender Schmerz im linken Oberschenkel.
So humple ich mit zwei maladen Beinen Richtung Parkplatz. Ich gehe davon aus, dass es sich dabei um einen Muskelfaserriss handelt (was sich auch bestätigt).

Wir fahren knapp eine Stunde zu unserer reservierten Unterkunft. Die Gastgeber sind (eigentlich wie schon gewohnt) äußerst freundlich und hilfsbereit. Man leiht mir ein paar Krücken, einen Eispack und bietet mir Whiskey an. Auf letzteren verzichte ich dankend, ich muss mich auf jeden meiner wenigen Schritte konzentrieren. Der Oberschenkelmuskel ist schon ordentlich handflächengroß geschwollen. Der Eisbeutel hilft hoffentlich, dass es nicht noch schlimmer wird.
Wir gehen die Möglichkeiten durch. Morgen wird sich entscheiden, ob wir diese Reise abbrechen oder weitermachen.


Ü: Hillview Cottage, Colomane   100 €