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So, hat wie immer etwas länger gedauert, aber nun kann ich starten. Heute gibt's nur Text, ab morgen oder übermorgen dann auch Fotos.
Vorwort
Aufgrund der Omikronwelle war eine Reise im für mich idealen Januar/Februar dieses Jahr nicht möglich, aber für Ende Februar war das Ende der Omikronwelle vorhergesagt, also vorsichtshalber noch zwei Wochen dazugegeben, damit konnte ich Mitte März, nach den Faschings- und vor den Osterferien noch Urlaub machen – auch hier wieder war ich nach meinen Pandemieerfahrungen flexibel.
Die Suche nach dem Reiseziel war etwas zäh, keines der Ziele auf meiner Top 10 Liste erfüllte die Vorgaben: möglichst einfache und weitgehend kostenlose Stornierungsmöglichkeiten, also Anreise möglichst per Bahn (Auto wäre auch möglich, aber da im März noch mit Schnee und Eis zu rechnen ist, wollte ich das eher vermeiden), keine Großstadt bzw. kein reiner Städtetrip, das hatte ich mit Kopenhagen erst, Bergregionen scheiden aus, da dort im März nicht mehr wirklich Winter ist, aber auch noch überhaupt nicht Frühling. Ich ließ meinen Blick über die Europakarte schweifen und landete irgendwann an der belgischen Küste. Die Wallonie und Brüssel hatte ich mit Peter 2010 auf unserer Luxemburg-Belgien-Frankreich -Rundreise besucht, Flandern ist also noch offen, Gent und Brügge sollen schöne historische Städte sein, entlang der gesamten Küste fährt eine Straßenbahn, also kein Auto nötig, an der Küste stehen zwar überwiegend hässliche Hochhäuser, aber es soll auch schöne Ecken geben und alles ist von Deutschland bestens mit der Bahn zu erreichen – das Ziel war gefunden, die Planung konnte starten.
Am 18.01.22 buchte ich die Bahnfahrkarte nach Gent und zurück ab Ostende, sowie die Unterkunft für drei Nächte in Gent. Am Tag darauf dann die Unterkunft für 6 Nächte in Ostende.
Ich kam gut mit der Planung voran, die Coronazahlen sanken langsam genau wie vorhergesagt, die Vorfreude wuchs vorsichtig – bis zum 24. Februar.
Die Lust auf Urlaub war mir erstmal vergangen. Nach den belastenden ersten Kriegswochen habe ich mich dann doch entschieden zu fahren, zum einen würde sich am Krieg überhaupt nichts ändern, egal ob ich die Reise antrete oder nicht, zum anderen hoffte ich, dass mir die neuen Eindrücke ein bisschen Abstand zu den täglichen schrecklichen Nachrichten verschaffen würden, auch wenn ich die Nachrichten natürlich weiterverfolgen würde.
Zu Corona: während meines Aufenthalts galt in Belgien eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln. Nur vier Tage vor meiner Reise wurde die Pflicht, eine Einreiseanmeldung, bei der man die Aufenthaltsdauer und die Unterkünfte hätte angeben müssen, auszufüllen und mitzuführen, aufgehoben. Sonst gab es keine für mich als Touristin relevanten Regeln/Einschränkungen.
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Erste :adieu:.
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Zweite ;D :winkewinke:
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Dritte ;D
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Schön, dass schon ein paar zugestiegen sind :adieu:, jetzt geht es auch schon mit dem Anreisetag weiter.
1. Tag – Dienstag, 15.03.
Ausnahmsweise kann ich gemütlich in den Urlaub starten, mein Zug fährt erst um viertel vor zehn Uhr. Erster Umstieg ist in Worms, kurz vor dem Aussteigen fragt mich ein junger Mann, ob er mir am Bahnhof mit dem Koffer helfen kann – na, das ist ja mal sehr nett, ich frage mich aber, ob ich etwa schon so alt aussehe, dass ich Hilfe nötig habe ;D. Ich komme aber auf jeden Fall alleine zurecht, denn es gibt ja, wie bei den allermeisten Bahnhöfen heutzutage, einen Aufzug von/zu jedem Gleis und ich habe auch genug Zeit, diese zu nutzen.
Von Worms geht es nach Frankfurt, dort nutze ich die einstündige Umsteigezeit zum Mittagessen bei einem Asiaten.
Um 12.30 Uhr startet der ICE pünktlich in Richtung Brüssel.
Zunächst ist der Zug wunderbar leer, in Köln steigen dann sehr viele ukrainische Flüchtlinge ein, die auch nach Brüssel fahren. Da werde ich unmittelbar mit den Folgen des Kriegs konfrontiert.
Neben mir sitzt eine ältere Dame, die leider ausschließlich ukrainisch (und/oder russisch?) spricht, eine Verständigung ist mehr schlecht als recht per Zeichensprache möglich, sie gibt mir zweimal ihr Handy in die Hand, ich verstehe jedoch die Gesprächspartner am anderen Ende akustisch überhaupt nicht, es ist sehr laut im Zug, die Durchsagen bei der deutschen Bahn sind ja sehr häufig und in diesem ICE nach Belgien dann auch noch viersprachig (deutsch, französisch, holländisch und englisch) und nicht weit entfernt sitzt eine junge Frau mit drei kleinen Kindern, die viel Lärm machen. Um was es in diesen Telefonaten gehen soll, weiß ich nicht wirklich, wohl aber nur um das Reiseziel, das kann aber geregelt werden, da die Dame mir ihr Ticket zeigt mit Ziel Brüssel Midi und ich ihr zu verstehen gebe, dass ich genau dort auch aussteigen muss.
Kurz vor dem Aussteigen zeigt sie mir dann noch, dass in zwei ihrer drei oder vier kleinen Reisetaschen (da habe ich mich schon gewundert, warum sie nicht eine einzige große benutzt), jeweils eine Katze sitzt. Von den Katzen war während der gesamten Fahrt kein Laut zu hören.
In Brüssel Midi werden die Flüchtlinge von einem «Versorgungsteam» am Bahnsteig erwartet, ich gehe zum Gleis für meinen Zug nach Gent.
Dort komme ich pünktlich um 16.35 Uhr an und kaufe mir an einer Ticketverkaufsstelle in der Nähe des Bahnhofgebäudes die «Citycard Gent» für 72 h (EUR 44). Ob sich die Karte lohnen wird, bezweifle ich eher, aber so brauche ich mir keine Gedanken über Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr oder (Museums)eintritte zu machen.
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Mit der Straßenbahn fahre ich dann bis zu meiner Unterkunft. Ich bekomme ein Studio im obersten Stock, zwar mit Dachschräge, aber von der Grundfläche her absolut riesig. Die Einrichtung im modernen Industriestil passt gut zum historischen Gebäude, das so groß ist, dass im vorderen Teil eine Business School und im hinteren Teil das Hotel bzw. Apartmenthaus Platz hat.
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Nach dem Einchecken gehe ich zum nächsten Supermarkt fürs Frühstück und ein paar Kleinigkeiten fürs Abendessen einkaufen, ein Carrefour Express – mit all den französischen Leckereien, da kann ich nicht widerstehen und nehme gleich eine Packung mit zwei (frisch gebackenen) Nougat-Schoko-Törtchen mit.
Nach einer Pause in der Unterkunft drehe ich gegen 19 Uhr noch eine Runde durch das schön beleuchtete Zentrum von Gent, das nur wenige Gehminuten von meinem Hotel entfernt liegt.
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Wetter: bis Brüssel stark bewölkt, immer wieder Regen, dann leicht bewölkt, trocken, ca. 10 °C
Kosten:
Bahn Hin- und Rückfahrkarte EUR 79,40
Hotel Getaway Studios Gent 3 Nächte EUR 220,50 (Studio mit Kitchenette, inkl. Bettwäsche, Handtücher, Endreinigung, ohne Frühstück), gebucht über booking.com
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Schöner Ankunftstag! Die Unterkunft sieht interessant aus :)
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Bei Städtereisen haben wir auch gern die Citykarten genommen, allein schon damit wir uns keine Gedanken über Fahrkarten für Öffies machen müssen 8)
Wunderschöne Abendstimmungsbilder, da gefällt mir Gent schon jetzt.
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Oh da komme ich auch mit! Brügge kenne ich ja, Gent aber noch nicht. Was ist das für eine beleuchtete Unterführung oder Brücke? Das schaut ja interessant aus!
Und dein Apartment ist richtig edel. Mir gefallen Wohnungen mittlerweile auch besser als Hotelzimmer, ich werde mir in Dallas wahrscheinlich ein Airbnb mieten. Auch wenn man dann Frühstück selber machen muss. Es ist einfach schön wenn man abends heim kommt und nicht nur ein Bett und einen Stuhl hat wo man sich aufhalten kann sondern auch ein Sofa!
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Das Appartement würde mir auch gefallen.
Da hast du am Abend die Sykline :zwinker: von Gent wolkenlos und sogar mit Vollmond abgelichtet :beifall:.
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Oh da komme ich auch mit! Brügge kenne ich ja, Gent aber noch nicht. Was ist das für eine beleuchtete Unterführung oder Brücke? Das schaut ja interessant aus!
Und dein Apartment ist richtig edel. Mir gefallen Wohnungen mittlerweile auch besser als Hotelzimmer, ich werde mir in Dallas wahrscheinlich ein Airbnb mieten. Auch wenn man dann Frühstück selber machen muss. Es ist einfach schön wenn man abends heim kommt und nicht nur ein Bett und einen Stuhl hat wo man sich aufhalten kann sondern auch ein Sofa!
Bei meinen Brügge Vorbereitungen habe ich bei deinem Bericht nachgelesen, mal sehen was du wiedererkennst, dauert aber noch einige Zeit bis ich im Bericht dort bin.
Das von unten beleuchtete Dach ist die sog. Stadthalle, das ist ein modernes Gebäude, wie immer nicht unumstritten zwischen historischen Gebäuden, darunter finden Märkte, Konzerte, sonstige Veranstaltungen statt. Mir gefällt modern neben alt, aber mich hat gestört, dass es, wenn wie an diesem Abend keine Veranstaltung war, es etwas kahl und leer aussieht.
Mir sind Apartements auch am liebsten und nicht immer muss man selbst Frühstück machen, hier schon, da wurde nichts angeboten, zuletzt in Helsinki war aber trotz eigener Küche Frühstücksbuffet dabei.
Da hast du am Abend die Sykline :zwinker: von Gent wolkenlos und sogar mit Vollmond abgelichtet :beifall:.
Ja, der Vollmond stand in dem Moment genau an der richtigen Stelle.
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Der heutige Tag hat so viel Text und Fotos, dass ich zwei Teile daraus mache, Teil 2 kommt dann wohl erst am Montag.
Vorwort zu den folgenden zweieinhalb Tagen in Gent:
Ich habe lange überlegt, ob ich diese Tage wie üblich chronologisch darstelle oder eine eher thematische Zusammenstellung mache. Grund für die Überlegungen ist eine (natürlich erst im Nachhinein festgestellte) unglückliche Kombination von ungenauer Wettervorhersage und meiner Migräne, die mich an allen drei Tagen hin- und wieder etwas geplagt und damit eingeschränkt hat: für alle drei Tage in Gent war sonniges Wetter vorhergesagt, so dass ich für den ersten vollen Tag die klassischen Sehenswürdigkeiten auf dem Plan hatte, zweiter Tag sollte dann Museum und einiges außerhalb des Stadtzentrums sein, dritter (halber) Tag je nachdem, was ich noch nicht angeschaut hätte. Leider war dann aber am ersten (vollen) Tag das eigentlich schöne Wetter durch Saharastaub völlig eingetrübt, was aber eben nicht vorhergesagt war und ich (auch wegen der Migräne) einfach zu spät bzw. gar nicht reagiert und meinen Plan einfach umgeändert habe. Am zweiten (vollen) Tag gab es dann eine etwas unentschlossene Mischung aus dem ursprünglichen Plan und dem Bemühen, die klassischen Sehenswürdigkeiten doch noch bei Sonnenschein zu sehen. Und das hat sich am letzten halben Tag vor Abfahrt nach Ostende wiederholt. Ich schreibe nun doch «normal» chronologisch, weil ich einerseits keine gute Idee habe, das anders darzustellen, andererseits gehören auch mal nicht so optimal gelaufene Tage zu einem Reisebericht. Ihr werdet eben viele Fotomotive mehrfach über die Tage verteilt anschauen müssen ;D.
2. Tag – Mittwoch, 16.03. (1. Teil)
Heute soll es sonnig und bis zu 18°C warm werden, noch ist es aber sehr kalt und leicht neblig oder dunstig, deshalb trödle ich noch etwas herum bevor ich gegen neun Uhr meinen Spaziergang im Stadtzentrum starte.
Direkt beim Hotel liegt die Burganlage Geraard de Duivelsteen, das ist heute wohl eine Art Jugendzentrum, aber auch eine Bar, zumindest laut Internet (unter dem Namen BROEI, der auch auf dem Gebäude steht), eine Besichtigungsmöglichkeit habe ich nicht gefunden, mein Reiseführer erwähnt die Burg gar nicht.
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/forum_220316_0011tebu.jpg)
Gleich dahinter steht die St. Bavo Kathedrale, eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt vor allem wegen des berühmten Genter Altar, der sich in der Kirche befindet. Ich muss zugeben, dass ich bis zu meiner Vorbereitung auf diese Reise noch nie davon gehört hatte, für viele andere ist er aber wohl ein Hauptgrund für den Besuch von Gent. Die Kirche hat schon seit 8.30 Uhr geöffnet, der Altar kann aber erst ab 10 Uhr angeschaut werden, da muss ich später nochmal zurückkommen. Der Kirchenraum ist recht düster und überladen, die unterschiedlichen Steinarten (grauer Scheldestein, roter Backstein und weißer Kalkstein), dazu die Rokokkokanzlei aus Eiche und der Hochaltar aus weiß-schwarzem Marmor führen zu einem unruhigen Gesamtbild – aus meiner Sicht, waren zu ihrer Bauzeit aber etwas ganz Besonderes und dementsprechend beeindruckend wurde die Kirche empfunden.
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/forum_220316_007y4dmd.jpg)
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/forum_220316_00456ejx.jpg)
Ich spaziere um die Kirche herum, an der Seite soll es den «Achtersikkel», eine Art Innenhof geben, den Zugang dazu finde ich aber nicht, vermutlich gerade unzugänglicher Teil der großräumigen Baustelle, die sich hinter der Kirche befindet.
Meine in Erwartung der warmen Tagestemperaturen gewählte Fleecejacke übers T-Shirt ist mir zu kalt, daher nutze ich die Nähe zur Unterkunft, gehe nochmal zurück und ziehe mir etwas Wärmeres an.
Nächster Stopp ist der Belfried gegenüber der St. Bavo Kathedrale, Teil des Weltkulturerbes, mit seinem Bau wurde 1300 begonnen.
Für mich ist er hauptsächlich wegen des Ausblicks von der Turmspitze interessant. Der Eintritt ist in der City Card enthalten, ich bin zurzeit die einzige Besucherin. Netterweise gibt es einen Aufzug, nur den letzten Teil bis zur Spitze muss man zu Fuß gehen. Auf dem Weg nach oben kommt man an einem 1:1 Modell des Drachens vorbei, der auf der Spitze des Turms angebracht ist – hätte ich nicht gedacht, dass der so groß ist.
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/forum_220316_0087tcv5.jpg)
Der Ausblick ist dann eher enttäuschend, lediglich die Blicke direkt nach unten gefallen mir, ansonsten kann man die einzelnen Häuser gar nicht richtig erkennen, liegt es am Dunst (bzw. Saharastaub, wie ich heute weiß)? Ich bin mir nicht sicher, aber obwohl der Turm mit 100 m ähnlich hoch ist, wie zwei der Aussichtstürme in Kopenhagen auf denen ich war, ist der Blick leider überhaupt nicht vergleichbar.
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Neben dem Belfried befindet sich die moderne Stadthalle, wobei es eher eine Überdachung ist als eine Halle, nämlich an den Seiten offen, darunter finden Märkte, Konzerte und sonstige Veranstaltungen statt, jetzt gerade ist es eine leere Fläche. Gestern Abend konnte ich ja schon die tolle Beleuchtung der gläsernen Dachziegel sehen.
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Gegenüber dem Belfried steht die St. Nikolaus Kirche (siehe drittes Foto vom Belfried), der Innenraum ist heller und gefällt mir daher besser als der der St. Bavo Kathedrale, aber auch hier ist es mir zu dunkel und die Gestaltung zu unruhig.
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Weiter geht’s zur Michaelsbrücke, die über den Fluß Leie führt. Von hier hat man einen schönen Blick auf die vielen Türme der Stadt und hinunter zu den Ufern der Leie, dem Graslei und dem Korenlei. Hier war früher der Hafen von Gent, heute hat es viele Restaurants und hier starten die Bootsrundfahrten durch die Kanäle.
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Eine solche ist auch in der City Card enthalten, die erste des Tages startet in wenigen Minuten um 10.45 Uhr. Daher halte ich mich nicht lange auf, sondern gehe zum Bootsanleger, wo ich gleich einsteigen kann. Es sind kleine Holzboote mit Sitzen am Rand entlang und in der Mitte. Das Boot ist nicht ganz voll, die Mittelsitze bleiben leer, mit mir sind ca. 8 - 10 Gäste an Bord. Der Bootsführer ist gleichzeitig auch der Guide und macht seine Sache recht gut finde ich, einige interessante Fakten und ein paar Geschichten, nicht allzu viel und allzu lange und keine übertrieben bzw. erzwungen klingenden Witze. Dennoch bin ich von der Fahrt nicht allzu begeistert und froh, dass ich die Bootsfahrt nicht separat bezahlt habe. Die Fahrt führt in verschiedene Kanäle hinein- und wieder zurück, es ist also keine Rundfahrt, den größten Teil der Zeit steht bzw. schwimmt das Boot am selben Fleck, weil der Guide die Zeit braucht, um den gleichen Text für alle Gäste in ihren Sprachen vorzutragen, auf Englisch, auf Französisch, auf Deutsch und auf Holländisch. Und die Kanäle haben immer auf einer oder sogar beiden Seiten einen Weg oder Straße, so dass man alles genauso gut bzw. besser, weil im eigenen Rhythmus, zu Fuß anschauen kann.
Gut zu wissen, da kann ich mir die Bootsfahrt in Brügge, das ich in diesem Urlaub auch noch besuchen werde, sparen.
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Nach der Bootsfahrt, die ungefähr eine dreiviertel Stunde dauert, bin ich ziemlich durchgefroren, denn die vorhergesagte Sonne und Wärme sind bislang noch nicht eingetroffen und ich habe inzwischen Zweifel, ob das heute überhaupt noch passiert, auch wenn der Bootsführer auch auf den bevorstehenden Sonnenschein hinweist.
Nach dem Aussteigen schaue ich mir in Ruhe nochmal Korenlei und Graslei, sowie den Ausblick von der Michaelsbrücke an – gefällt mir sehr gut,
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dann spaziere ich durch das Viertel Patershol. Das ehemalige Armenviertel hat heute viele idyllische Ecken und insbesondere entlang der Hauptstraße viele Cafés und Restaurants (jetzt zur Mittagszeit alle noch geschlossen). Schon hier habe ich viele ähnliche Blicke über den Kanal, wie vorhin mit dem Boot.
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Mit dem Mittagessen ist es hier in Flandern ähnlich schwierig wie in Dänemark, wenn man eigentlich die Hauptmahlzeit des Tages mittags essen möchte. Das hätte ich nicht erwartet, da man in Holland, das sprachlich und kulturell mit Flandern verwandt ist, auch mittags schon ein «normales» Gericht bekommt.
Üblich zu Mittag hier in der Stadt ist Suppe, wenn es etwas Warmes sein soll oder Salat und / oder Sandwich.
In der «Souplounge» am Rand von Patershol bestelle ich zum Aufwärmen eine große Schüssel Tomatensuppe mit Brot und einen Tee (EUR 8,90). Das Restaurant ist sowohl bei Einheimischen, vor allem Mütter mit ihren Kindern, als auch Touristen beliebt, außerdem kann man sich das Essen auch liefern lassen, es warten viele «Lieferando» und Co Fahrer auf eine Bestellung. Überhaupt habe ich noch nirgends so viele Fahrer von Essenslieferung auf Mopeds und Fahrrädern durch eine Stadt fahren sehen und das zu allen Tages- und Nachtzeiten (in denen ich draußen unterwegs war). Aus meiner Sicht wieder etwas, das an sich eine gute Idee ist, nun aber völlig überhandnimmt.
- Ende Teil 1 -
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Üblich zu Mittag hier in der Stadt ist Suppe, wenn es etwas Warmes sein soll oder Salat und / oder Sandwich.
Bei Suppe bin ich raus :verpiss:, denn ich bin ein Suppenkasper :verlegen:.
Die Stadthalle ist außergewöhnlich :thumb:.
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Für mich wäre das ideal, ich mag mittags nur eine Kleinigkeit und Supe mag ich in jeder Form :)
Die Stadthalle gefällt mir sehr sehr gut, ein wirklich gelungener moderner Bau von denen es in Deutschland viel zu wenige gibt.
Schade dass das Wetter nicht so mitgespielt hat und dann auch noch Migräne >:(
aber sowas passiert eben, man wird auch mal im Urlaub krank und muss dann halt das beste draus machen, es ging mir dieses Jahr in der Bretagne auch so.
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2. Tag – Mittwoch, 16.03. (2. Teil)
Nach dem Mittagessen besichtige ich die Burg Gravensteen (in der City Card enthalten), an der ich heute Vormittag schon mit dem Boot vorbeigefahren bin. Die Burg aus dem Mittelalter wurde vom Flandrischen Graf Phillip von Elsass erbaut bzw. baute er das bereits existierende Bauwerk zu einer Festung aus. Die Burg soll Inspiration für den «Mittelalterroman» Parzival von Chrétien du Troyes gewesen sein, der wiederum Grundlage, Quelle oder zumindest Inspiration für Wolfram von Eschenbachs gleichnamigen Versroman war.
Die gesamte Anlage kann innen wie außen besichtigt werden, es gibt einen Audioguide auch auf Deutsch (im Original von einem belgischen Komiker geschrieben und gesprochen) mit vielen amüsant vorgetragenen Informationen über das Leben in und um die Burg im Mittelalter.
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Toll ist der Blick vom Burgturm in die nähere Umgebung, ich entdecke auch das nur von hier (öffentlich) sichtbare Wandgemälde «Porträt eines Mannes mit rotem Turban», eine Interpretation eines Gemäldes von Jan van Eyck anlässlich des Van Eyck Jahres 2020/21 vom Spanier Taquen. Jan van Eyck war ein flämischer Maler des Spätmittelalters und der wohl berühmteste Vertreter der altniederländischen Malerei. Er hat eine riesige Bedeutung für Gent, da er der Erschaffer des Genter Altars ist und damit in großem Maß zur touristischen Rolle der Stadt beitrug (näheres dann bei meiner Besichtigung des Genter Altars).
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Danach schaue ich mir die Burg nochmal von außen an,
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spaziere dann entlang der Kanäle, durch die ich heute Vormittag mit dem Boot gefahren bin, nun kann ich mir alles in Ruhe anschauen.
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Cappuccino und Apfel-Karamell Kuchen gibt es bei «Julie’s House» (EUR 8,20).
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Nach dieser Pause setze ich meinen Stadtspaziergang fort,
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unter anderem geht es durch die Werregarenstraat, eine enge Gasse, die seit einigen Jahren wegen ihrer Graffitis bekannt ist.
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Auch ein Frosch für Paula findet sich:
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Etwas außerhalb des historischen Zentrums gibt es nette Wege am breiten Kanal entlang mit Sitzmöglichkeiten mit Blick aufs Wasser (Portus Ganda). Hier fliessen Leie und Schelde zusammen, bis vor kurzem war der Kanal noch zugeschüttet und wurde als Parkplatz genutzt. In den letzten Jahren wurde der Fluss wieder freigelegt und Erholungs- und Sportmöglichkeiten geschaffen mit Jachthafen, Spazierwegen und Sitzmöglichkeiten, auch ein altes Hallenschwimmbad wurde aufwändig restauriert.
Die nackte rote Dame mit Kopfhörern wird als Genter Lorelei bezeichnet, geschaffen vom Bildhauer Johan Meirlaen.
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Auch moderne Architektur hat Gent zu bieten, z.B die Bibliothek «De Krook». Sie wurde 2017 eröffnet, voraus ging ein Architektenwettbewerb, den das Genter Architekturbüro Coussée & Goris zusammen mit seinem spanischen Partner RCR Arquitectes gewann. Der Name de Krook = der Knick bezieht sich auf den Fluss Schelde, der hier eine Biegung hat und die Bibliothek umfließt.
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Von hier geht es durch sehr lebhafte Einkaufsstraßen mit allen bekannten Modelabels wieder in Richtung historisches Zentrum.
Gegen 16.30 Uhr bin ich zurück in der St. Bavo Kathedrale, um mir nun den Genter Altar anzuschauen, das klappt aber wieder nicht, denn obwohl gerade so wenig los ist, dass die eigentlich notwendige Online Terminbuchung nicht nötig ist, braucht es diese trotzdem, wenn man, wie ich, eine City Card hat. Damit ist der Eintritt nicht kostenlos, sondern auf EUR 2 reduziert und das kann an der Kasse vor Ort nicht eingegeben werden. Ich kann also entweder den Altar sofort besichtigen und den vollen Preis dafür bezahlen oder ich kann einen Online Termin buchen und online bezahlen, das ginge sogar mit Termin in den nächsten Minuten, das ist mir hier aber zu umständlich, meine (Kreditkarten)Daten am Handy einzugeben, das mache ich lieber vom Hotelzimmer aus und suche mir für morgen einen Termin.
Daher geht es nun in die Unterkunft, wo ich mir einen Tee zum Aufwärmen koche und zu Abend esse (und eine Termin für den Genter Altar für morgen buche ;D).
Bei Eintritt der Dämmerung gegen 19 Uhr gehe ich nochmal raus mit dem Stativ und entdecke einige lohnenswerte Motive. Wunderschön sind die leuchtenden Vögel im Baum mit der Michaelsbrücke im Hintergrund. Auf der Brücke ergibt eine Langzeitbelichtung schöne Lichtspuren der vorbeifahrenden Straßenbahn.
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Wetter: bedeckter Himmel durch Saharastaub, ca. 5 - 10°C
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Mir war gar nicht bewusst, dass im März schon Sahara-Staub in der Luft umher schwirrte. Bis zu uns hat der wohl länger gebraucht. 8)
Schade, dass der die Ansichten so eintrübte.
Das Modell vom Drachen wirkt imposanter als das Original so von unten (oder gucke ich im falschen Bild).
Ich mache eigentlich ganz gerne solche Bootstouren, auch wenn es mal schleppend voran geht. Aber das Wetter war ja nicht gerade erbauend. Welch ein Service, alle Erklärungen viersprachig, Etwas langweilig, wenn man alle versteht ;)
Irgendwie kurios, dass vielerorts die ehemaligen Armenviertel so idyllisch geworden sind.
Gibt es eine Geschichte dazu, warum das van Eick Tribut Gemälde an so versteckter Stelle ist? Ich mein, wenn es ihm zu Ehren sein sollte, sollte es doch besser zu sehen sein, oder?
Wieder sehr schöne Abendbilder, die leuchtenden Vögel sind ja witzig.
Trotz Migräne hast du ja ein strammes Programm gehabt
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Die nackte rote Dame mit Kopfhörern wird als Genter Lorelei bezeichnet, geschaffen vom Bildhauer Johan Meirlaen.
Also ich kann mir nicht vorstellen, dass wegen der roten Dame viele Seefahrer verunglückten :gruebel:. Aber egal, jedes Kind ähm jedes Kunstobjekt braucht einen Namen.
Trotz Migräne so ein Programm :thumb:. Deine Schmerztabletten müssen genial sein.
Die Nachtbilder sind erste Sahne :beifall: :beifall: :beifall:.
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Das Modell vom Drachen wirkt imposanter als das Original so von unten (oder gucke ich im falschen Bild).
Ich mache eigentlich ganz gerne solche Bootstouren, auch wenn es mal schleppend voran geht. Aber das Wetter war ja nicht gerade erbauend. Welch ein Service, alle Erklärungen viersprachig, Etwas langweilig, wenn man alle versteht ;)
Gibt es eine Geschichte dazu, warum das van Eick Tribut Gemälde an so versteckter Stelle ist? Ich mein, wenn es ihm zu Ehren sein sollte, sollte es doch besser zu sehen sein, oder?
Ich finde auch, dass der Drache von unten total klein und unscheinbar wirkt, deshalb war ich über die Größe des Modells auch so erstaunt.
Ich fand es zwar bewundernswert, dass der Guide so viele Sprachen konnte, aber es war eben tatsächlich etwas nervig, da ich nur das Holländische nicht kann und auch da versteht man trotzdem eine Menge, wenn man den gleichen Text schon in zwei oder drei bekannten Sprachen gehört hatte. Ich hätte am liebsten vorgeschlagen, das ganze nur auf Englisch zu erzählen, da das sicherlich jeder verstanden hätte ;D.
So weit ich weiß, war das 2020/21 ein Van Eick Jahr mit ganz vielen Aktionen (die ich nicht kenne), nur eine davon war das versteckte Gemälde, da war der "Gag" dann wohl das Rätselraten, wo sich das Gemälde befindet. Ich finde, dass es eine ganz nette Idee ist (und das Gemälde ist vor Vandalen geschützt, vielleicht war das auch eine Überlegung).
Die nackte rote Dame mit Kopfhörern wird als Genter Lorelei bezeichnet, geschaffen vom Bildhauer Johan Meirlaen.
Also ich kann mir nicht vorstellen, dass wegen der roten Dame viele Seefahrer verunglückten :gruebel:. Aber egal, jedes Kind ähm jedes Kunstobjekt braucht einen Namen.
Ich denke auch, da geht es um einen klangvollen Namen, an dieser Stelle wird vermutlich überhaupt niemand verunglücken, egal ob mit oder ohne Lorelei.
Zur Migräne: ich habe seit 2018 spezielle Migräne Tabletten, die an sich super wirken, allerdings verursachen sie inzwischen entweder selbst oft einen neuen Migräne Schub oder sie wirken nicht mehr so gut, jedenfalls bekomme ich häufig zwischen 12 und 24 Stunden nach der Tabletteneinnahme von neuem Kopfschmerzen, die ich dann je nach dem entweder mit einer weiteren Migräne Tablette bekämpfe oder mit "normalen" Paracetamol, die aber Übelkeit verursachen und nicht so gut wirken. Nach den ersten Kopfschmerzen am Ankunftsabend hatte ich dann an den folgenden drei Tagen immer morgens/vormittags Kopfschmerzen, die ich dann aber zum Glück nach einiger Zeit in den Griff bekommen habe und den Rest des Tages dann schmerzfrei war. Ab dem fünften Urlaubstag war ich dann komplett schmerzfrei.
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3. Tag – Donnerstag, 17.03.
Heute scheint tatsächlich am Morgen schon die Sonne, es ist aber bitterkalt, so frieren wie gestern möchte ich nicht nochmal und ziehe mich dementsprechend wärmer an.
Erstes Ziel ist heute der südlich des historischen Zentrums gelegene „Kleine Beginenhof“. Beginen waren Frauen, die ab dem 12. Jh. ähnlich wie Nonnen, aber ohne Gelübde, ein Leben in Gemeinschaft führten mit gleichen Rechten und Pflichten für alle. Aufnahme suchten vor allem Mädchen, die zu arm waren um zu heiraten und Witwen. Sie lebten in meist von Mauern umgebenen Komplexen mit kleinen Häusern und Gärten. Die französische Revolution bedeutete das Ende der meisten Beginenhöfe, um 1900 gab es noch 1500 Beginen in Flandern, heute gar keine mehr.
Viele der Höfe insbesondere in Gent und Brügge sind Teil des Weltkulturerbes der UNESCO.
In Gent gibt es zwei Beginenhöfe, den Beginenhof Sint-Elisabeth möchte ich mir auch noch anschauen.
Leider finden im „Kleinen Beginenhof“ gerade einige Bauarbeiten statt, dadurch stehen sehr viele Autos in den Gassen und ausgerechnet heute ist wohl Müllabfuhr, so dass vor jedem Haus ein „dekorativer“ neongrüner Müllbeutel steht. Ich drehe natürlich trotzdem eine Runde durch die ansonsten sehr schöne Anlage.
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Vom Beginenhof spaziere ich weiter in Richtung Süden, komme nochmal an der Bibliothek „De Krook“ vorbei
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und erreiche dann das Univiertel. Weithin sichtbar ist hier der Bücherturm, 64 m hoch, vom belgischen Stararchitekten Henry van der Velde. Eine Innenbesichtigung ist nicht möglich.
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Nächstes Ziel ist die St. Peterskirche mit ihrer 57 m hohen Kuppel, die auch von innen sehr schön anzusehen ist. Irgendwie verfolgt mich heute das Fotografenpech, denn auf dem Platz vor der Kirche findet zum einen ein Jahrmarkt mit vielen Fahrgeschäften statt und direkt vor dem Eingang stehen viele Leute in einer Schlange, alle haben einen Feuerlöscher dabei, die wohl überprüft werden. Also kein Foto von der Kirche von außen.
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Weiter komme ich durch die „Partystraße“ des Univiertels, hier steht eine Kneipe neben der anderen und bei allen ist die Tür offen und der Müll der vorigen Nacht wird mit viel Wasser auf die Straße gekehrt. Kein schöner Anblick.
Gegen 11 Uhr erreiche ich das „Museum für Schöne Künste Gent“. Das Gebäude wurde 2007 komplett renoviert und zeigt hauptsächlich Gemälde aus dem 19. und 20 Jh.
Der Eintritt ist in der City Card enthalten. Ich schaue mir hauptsächlich Werke belgischer Künstler an, z.B. das Bild „Hafen von Ostende“ (den ich in den nächsten Tagen selbst sehen werde) von Constant Permeke von 1913,
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den „Vrijdagmarkt von Gent“ (den ich mir nachher noch anschaue) von François Boulanger von 1845.
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Und zwei typische Bilder vom bekanntesten Künstler Ostendes, James Ensor, die „Melancholischen Fischerfrauen“ von 1892 und „Pierrot mit Skelett in gelbem Kleid“ von 1893 mit den für Ensor charakteristischen Totenköpfen.
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Sehr gut gefällt mir aber auch das Bild des deutschen Erich Heckel, der „Augustinenrei in Brügge im Morgenlicht“ von 1917. Heckel war als Sanitäter mit der deutschen Armee zu dieser Zeit in Flandern (gleichzeitig waren die meisten belgischen Maler vor dem Krieg in Nachbarländer geflohen) und hat in seiner Freizeit Motive der Umgebung gemalt.
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Mittagessen möchte ich hier im Museumsrestaurant, das sieht aber mit weißen Tischdecken schön eingedeckt mir zu elegant aus, die Preise auf der Karte passen dazu (sind aber auch nur Lunch Gerichte), so dass ich mir lieber etwas anderes suchen möchte.
In der Nähe des Museums hatte ich mir ein weiteres Restaurant notiert, dorthin gehe ich nun. Leider existiert das wohl nicht mehr, an der Adresse ist kein Restaurant zu sehen. Da ich mich außerhalb der Innenstadt befinde, ist es nun schwierig an etwas essbares zu kommen. Schließlich entdecke ich eine Art Bäckerei, dort gibt es alle möglichen Sandwiches zum Mitnehmen. Ich kaufe ein riesiges Baguette belegt mit Camembert, Walnüssen und Honig (EUR 4,50). Damit gehe ich zurück zum Museum, gegenüber gibt es einen Park, dort esse ich im warmen Sonnenschein auf einer Bank.
Auch den Rückweg ins Zentrum lege ich zu Fuß zurück. Erstes Zwischenziel ist eine moderne Wohnanlage in der Zebrastraat mit interessanter Kunst auf dem Dach und im Innenhof, wobei das Zelt über dem Teich wohl recht neu ist, bei meiner Reisevorbereitung war der Nagel noch ohne auf Fotos im Internet zu sehen, vielleicht wird das Zelt in den Sommermonaten entfernt.
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Nun entscheide ich mich, nochmal zum „Kleinen Beginenhof“ zu schauen, auf dem Weg dorthin sehe ich die St. Peterskirche von weitem von hinten.
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Und ich komme, ein reiner Zufallsfund, an einer weiteren modernen Wohnanlage vorbei, dem Hollainhof, vor der die Skulptur „Wildpferde“ steht, sehr interessant, wie aufgrund der Bauweise aus Holzlatten und dem Lichteinfall der Eindruck entsteht, die Tiere würden rennen. Die Skulptur soll zum einen daran erinnern, dass an dieser Stelle in früheren Zeiten vom Militär Pferde trainiert wurden, zum anderen sollen die Pferde die Bewohner der Anlage, die als Gruppe zusammenleben, symbolisieren.
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Im „Kleinen Beginenhof“ sind inzwischen die Müllbeutel abgeholt und es stehen weniger Autos herum, so dass ich mir die gesamte Anlage nochmal anschaue und fotografiere. Das war eine gute Idee mit dem erneuten Besuch, sehr idyllisch hier.
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Das Wetter ist heute wirklich herrlich, daher spaziere ich nochmal zum Kanal, an Portus Ganda vorbei
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und in einem Bogen am Kanal entlang zum großen mit schönen Häusern z.T. im Jugendstil umgebenen Vrijdagmarkt.
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Hier entdecke ich einen „Paul“, eine Bäckereikette, die ich bei unserer Luxemburg-Belgien-Frankreich Rundreise 2010 in Belgien zum ersten Mal gesehen habe, 2018 dann sogar in Cascais bei Lissabon. Gerade richtig für eine Kaffeepause – ich genieße eine Rhabarber Tarte und einen Latte Macchiato mit Blick auf den Vrijdagmarkt (EUR 8,10).
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Um 16.30 Uhr habe ich meinen gestern Abend online reservierten und bezahlten Termin für die Besichtigung des Genter Altars. Die St. Bavo Kathedrale kann ich nun von allen Seiten im Sonnenschein anschauen, hinten mit dem Denkmal für die Gebrüder Van Eyck und den schönen Frühlingsblumen, vorne vom Sint Baafsplein aus mit den schönen Häusern daneben.
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Meine Reservierung brauche ich gar nicht vorzuzeigen, es gibt vermutlich keine andere zurzeit, nur meine City Card wird gescannt, dann kann ich zum Altar durchgehen, ich kann all meine Sachen bei mir behalten, wenn mehr los ist, muss man wohl die Taschen und Jacken in die zahlreich vorhandenen Schließfächer einschließen.
Wie schon geschrieben ist der Genter Altar für viele Touristen einer der Hauptgründe für einen Besuch in Gent, er ist das Hauptwerk Jan van Eycks und seines Bruders Hubert (wobei sich darüber die Wissenschaftler streiten, hat Jan van Eyck den Altar alleine gemalt oder zusammen mit seinem Bruder?), er hat eine sehr interessante Geschichte, ist Thema im Film „Monument Men“ und er kann nach längerer Restaurierung erst seit kurzem wieder besichtigt werden. In der St. Bavo Kathedrale wurde nicht nur ein extra Zugang für den Altar, der an einem abgetrennten Raum in einem oberen Bereich der Kathedrale aufgestellt wurde, nicht an seinem ursprünglichen Platz in der Kirche, geschaffen, sondern eine ganze „Erlebniswelt“ rund um den Altar, nämlich eine Art Museum mit Augmented Reality. Dort kann man mit 3D bzw. VR Brille Einzelheiten zur Entstehung, und der späteren Geschichte des Altars erleben. Da es mir beim Tragen von 3D Brillen übel wird und mich der Altar auch nicht so brennend interessiert, dass mir sein Anblick und die Infos im Reiseführer und Internet nicht reichen würden, verzichte ich auf dieses „Extra Erlebnis“, das natürlich auch extra kostet.
Der Altar ist ein Flügelaltar mit zwei Seiten. Eine, die zu sehen ist, wenn die Flügel geschlossen sind und eine, wenn sie offen sind. Ursprünglich war normalerweise nur die geschlossene Seite zu sehen, nur an hohen Feiertagen wie Weihnachten oder Ostern gab es den Blick auf die geöffnete Version. Letztere ist hauptsächlicher Gegenstand des heutigen Interesses und somit nur gegen Bezahlung zu sehen. (Die weniger bedeutsame Vorderseite ist im allgemein zugänglichen Teil der Kirche aufgestellt, die habe ich leider irgendwie verpasst, im Internet kann man sie sich aber natürlich ansehen.)
In einem abgedunkelten Raum in einem Glaskasten kann ich nun die Festtagsseite des Altars genaustens anschauen, fotografieren ist erlaubt (die Bildqualität ist recht schlecht, es ist dort einfach zu dunkel für ein gutes Bild).
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Zu sehen sind auf den einzelnen Abschnitten, genannt Tafeln, verschiedene biblische Szenen und Figuren. Oben links und rechts Adam und Eva (beide nackt, was 1432 bei Einweihung des Altars eine Sensation war), in der Mitte Gott oder Christus, daneben Maria und Johannes der Täufer. Links und rechts musizierende Engel.
Die wichtige untere Bildleiste bezieht sich auf die Offenbarung des Johannes (Neues Testament). Van Eyck malte die Zusammenkunft vieler Völker, um das Lamm, das Christus symbolisiert, zu verehren. Es ist eine idyllische Landschaft zu sehen, eine Art Paradies mit vielen Details und dem Lamm im Mittelpunkt. Die Besonderheit daran ist, dass zum ersten Mal „echte“ Menschen aus Fleisch und Blut gemalt werden und nicht wie bisher, nur sphärische Gestalten. Damit ist der Genter Altar Vorbild für viele spätere Maler wie Holbein, Brueghel oder Bosch und selbst Da Vinci.
Den Genter Altar wollten im Lauf der Jahrhunderte viele besitzen, während der zahlreichen Kriege wurde er an alle möglichen Orte gebracht, die einzelnen Teile wurde sogar getrennt voneinander, es gab Beschädigungen und Restaurierungen.
Die Mittelteile des Altars wurden von Napoleon nach Paris gebracht und im Louvre ausgestellt, die Seitentafeln gelangten über Umwege nach Deutschland, wo sie in verschiedenen Museen ausgestellt wurden.
Frankreich hat seinen Teil des Altars nach der Schlacht von Waterloo an Gent zurückgegeben, Deutschland wurde im Versailler Vertrag zum selben Vorgehen verpflichtet. Der komplette Altar wurde dann wieder in der St. Bavo Kathedrale aufgestellt. 1934 wurden zwei Tafeln gestohlen, eine davon ist bis heute verschollen, an ihrer Stelle wurde eine Kopie eingesetzt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Altar von den Deutschen verschleppt und in einem Salzbergwerk bei Altaussee versteckt. Dort wurde er nach Kriegsende von der „Monuments, Fine Arts and Archives Section“ der US Army wiederentdeckt. Der Film „Monument Men“ handelt unter anderem von diesem Fund.
Nach der Besichtigung kaufe ich mir im Supermarkt ein Nudelgericht für die Mikrowelle, das ich dann in meiner Unterkunft auch gleich esse.
Gegen viertel vor sieben Uhr gehe ich dann wieder los, um mir ein letztes Mal die Stadt bei Dämmerung und Dunkelheit anzuschauen.
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Für Susan: auf diesem letzten Foto ist der Belfried zu sehen mit der Drachenfigur auf der Turmspitze. Und auf auf dem Foto der St. Bavo Kathedrale von hinten ist im Hintergrund auch der Turm des Belfrieds zu sehen, auf der Kirche weht eine ukrainische Fahne.
Gegen 20 Uhr bin ich wieder zurück im Hotel.
Wetter: vormittags teilweise bewölkt, ab ca. 12 Uhr sonnig, ca. 8 - 11°C
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Der Müll muss halt auch mal raus gestellt werden, selbst wenn du dort Urlaub machst. Dafür hattest du Kaiserwetter :thumb:.
zum großen mit schönen Häusern z.T. im Jugendstil
Solche Häuser gefallen mir. Besonders schön wirkte die Stadt in der Dämmerung und wieder bei Nacht :beifall: .
Und der Altar: Na ja, der kommt bei der Dunkelheit nicht so gut raus.
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Und der Altar: Na ja, der kommt bei der Dunkelheit nicht so gut raus.
Da muss man meiner Meinung nach sich schon sehr dafür interessieren, damit da wirklich Begeisterung aufkommen kann, mir persönlich hätte auch eine Kopie (und dann hell angeleuchtet) gereicht, ich würde mich da auch nicht in die Schlange stellen und stundenlang darauf warten bis ich an der Reihe wäre. Aber so hat sich der Aufwand für mich in Grenzen gehalten und nun hab ich es mal gesehen.
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Ich muss zugeben, ich bin doch ein Kulturbanause - oder wie auch immer man dazu sagen möchte. Am liebsten schau ich mir deine Kuchen-Bilder an :verlegen:
D.h. ich verfolge schon den Bericht und die Fotos sind toll, aber ich bin und bleibe wohl ein Naturmensch ^-^
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Ich muss zugeben, ich bin doch ein Kulturbanause - oder wie auch immer man dazu sagen möchte. Am liebsten schau ich mir deine Kuchen-Bilder an :verlegen:
D.h. ich verfolge schon den Bericht und die Fotos sind toll, aber ich bin und bleibe wohl ein Naturmensch ^-^
Dann werden die nächsten Tagen etwas mehr nach deinen Wünschen sein, nicht Natur pur, aber doch ein bisschen Natur. Und Kuchen Bilder gibt's auch noch mehr ;D
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4. Tag – Freitag, 18.03.
Heute steht die Abreise aus Gent und die Weiterreise an die Küste, nach Ostende, an. In Ostende kann ich erst ab 15 Uhr einchecken, hier im Hotel in Gent gibt es kostenlose Gepäckschließfächer, die man nach dem Auschecken nutzen kann. Daher werde ich den Vormittag noch in Gent verbringen und nach dem Mittagessen den Zug nach Ostende nehmen.
Nach Frühstück, Packen, Einschließen des Gepäcks und Auschecken (d.h. Einwerfen der Schlüsselkarte in die dafür vorgesehene Box, denn die Rezeption ist erst ab Mittag besetzt) spaziere ich, auch heute wieder bei strahlendem Sonnenschein und nun sehr angenehmen Temperaturen, ein letztes Mal durch die Stadt.
Schwerpunkt meiner Besichtigungen heute ist das Viertel Patershol, dorthin gelange ich vorbei an „alten Bekannten“, nun bei morgendlichem Sonnenschein,
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und von Patershol
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an den Kanälen entlang
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bis zum Rabot
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und zum zweiten Beginenhof von Gent, dem „St. Elisabeth Beginenhof“. Dieser ist nicht von Mauern umgeben und hat eine größere Fläche, ist aber genauso schön und idyllisch wie der „Kleine Beginenhof“.
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Eigentlich hätte ich gerne noch das Industriemuseum angeschaut, Kopfschmerzen und Übelkeit nehmen mir aber die Lust darauf. Immerhin verschwinden die Beschwerden im Laufe des Vormittags (und kommen auch in diesem Urlaub nicht wieder).
Zum Mittagessen gehe ich nochmal zu „Paul“, hier habe ich gestern ein paar interessante Gerichte gesehen, z.B. eine Quiche. Aber leider sind alle meine Wunschgerichte zurzeit nicht verfügbar, als ich schließlich nachfrage, was es denn überhaupt zum Mittagessen gibt, ist die Antwort Suppe und/oder Sandwich – na super! Also esse ich heute nochmal eine (kleine) Schüssel Tomatensuppe und dazu ein Salamisandwich und ein Wasser (EUR 12,10).
Nach dem Mittagessen spaziere ich zurück zum Hotel, hole mein Gepäck und fahre mit der Straßenbahn zum Bahnhof. Dort kaufe ich am Automaten (den man sogar auf Deutsch einstellen kann) eine Fahrkarte nach Ostende (EUR 9,90).
Geplante Abfahrt ist 13.39 Uhr, der Zug steht dann aber noch ewig am Bahnsteig, eine Durchsage mit Erklärung gibt es nicht, was niemanden zu stören schient (außer mich, das ist man von der Deutschen Bahn eben nicht gewöhnt und ich möchte eigentlich immer gerne wissen, warum etwas nicht fahrplanmäßig läuft).
Mit viertelstündiger Verspätung erreichen wir gegen 14.40 Uhr Ostende. War es in Gent vorhin mir fast schon zu warmes T-Shirt Wetter, empfängt mich hier eine herrlich frische Meeresluft. Jetzt freue ich mich richtig, wieder am Meer zu sein. Zu Fuß spaziere ich ca. 10 Minuten bis zum Hotel, zufälligerweise ist es wieder ein „Getaway“ (eine kleine belgische Kette mit vier Apartmenthotels). Es befindet sich in einem der, wie ich finde, schönsten Häuser von Ostende, dem James-Ensor-Haus (in einem Teil des Hauses befindet sich auch noch das James Ensor Erlebniszentrum, kein Museum, es befindet sich kein einziges Originalbild von Ensor dort, sondern es wird das Leben des Malers dargestellt). Ensor hat allerdings nie in diesem Haus gelebt, sondern in einem heute nicht mehr existierenden kleinen Häuschen nicht weit vom heutigen Ensor Haus entfernt.
Ich bekomme ein Studio im obersten Stock mit Blick aus zwei Fenstern über Ostende. Es ist zwar kleiner als das vorige in Gent, dafür aber heller und passend zum Ort, im maritimen Stil eingerichtet. Eine gründliche Staubwischaktion wäre mal nötig, aber die entscheidenden Dinge sind sauber, hier werde ich mich die nächsten sechs Nächte wohlfühlen.
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Lange halte ich mich aber nicht im Hotel auf, mich zieht es an den Strand, der liegt nur eine Parallelstraße weiter. Ja, die Hochhäuser am Meer entlang sind schon etwas speziell, der herrliche Sonnenschein macht es mir aber einfacher, es hier trotzdem zu genießen. Wie ich schon auf der Webcam zu Hause sehen konnte, ist der Strand von Ostende (und auch der vieler anderer Orte entlang der belgischen Küste) teilweise eine Baustelle, riesige Mengen an Sand werden mit Baggern verschoben und aufgetürmt, große Rohre werden in den Sand verlegt. Gerade als ich meinen ersten Blick auf den Strand werfe, werde ich von einem älteren Ehepaar auf Französisch gefragt, ob ich wüsste, was es mit diesen Rohren am Strand auf sich hat. Irgendwie witzig, zum allerersten Mal in meinem Leben bin ich in an der belgischen Küste, gerade eben erst angekommen und ausgerechnet ich soll so etwas wissen. Aber ich bin positiv überrascht, mein Französisch funktioniert noch und ich kann antworten, dass ich das nicht weiß, aber vermute, dass es mit den durch den heftigen Sturm vor einigen Wochen verursachten Schäden zu tun haben könnte.
Als erstes gehe ich in Richtung Zeeheldenplein. Das Denkmal zu Ehren der Seeleute ist heutzutage aber nur noch eine Nebenattraktion, es geht fast unter neben den roten „Felsen“. Die Skulptur „Rock Strangers“ von Arne Quinze wurde im Rahmen der „Beaufort-Kunst-Triennale“ geschaffen. Alle drei Jahre werden entlang der gesamten belgischen Küste Skulpturen ausgestellt, von denen viele auch nach dem jeweiligen Ausstellungsende stehen bleiben, so dass die Küste inzwischen fast eine Kunstgalerie für Skulpturen geworden ist, im Laufe der nächsten Tage möchte ich noch einige mehr davon anschauen.
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Nun spaziere ich den Westelijke Strekdam, ein Pier, entlang. Ganz am Anfang befindet sich ein Pavillon, der sich mit den Baumaßnahmen am Strand beschäftigt. Leider ist der gesamte Text auf Niederländisch (andere Sprachen gäbe es über einen QR Code, aber dafür muss man dann ins Internet), ich verstehe es aber soweit, dass ich nun weiß, dass es eine Küstenschutzmaßnahme ist, um Strand und dahinterliegende Bebauung vor den wohl häufig vorkommenden Überflutungen und dem zukünftig ansteigenden Meeresspiegel zu schützen, also lag ich mit meinen Vermutungen immerhin nicht komplett daneben, auch wenn es nicht unmittelbar um den kürzlichen Sturm geht.
Vom Pier hat man einen schönen Blick auf den Hafen von Ostende, den Zeeheldenplein und die Strandpromenade.
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Auf der gehe ich nach Verlassen des Piers nun Richtung Südwesten entlang, zwischen den hässlichen,teils leerstehenden und renovierungsbedürftigen Hochhäusern
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gibt es noch ein paar wenige hübsche alte Gebäude und auch ein weiteres Kunstwerk ist zu sehen.
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Für Kaffee und Kuchen bleibt heute keine Zeit, stattdessen gibt es eine Waffel to go (Belgische Waffel mit Puderzucker EUR 3,00), das wurde ja auch Zeit, dass ich diese typisch belgische Spezialität endlich am vierten Urlaubstag genieße.
Dann erreiche ich die Kolonnaden, die König Leopold II Anfang des 20. Jh erbauen ließ, um trockenen Fußes von seiner Villa zur Pferderennbahn gelangen zu können. An der Wand hängen Fotos vergangener Sturmschäden, unglaublich, was Sturm, Wasser und Sand anrichten können.
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Vor den Kolonnaden stehen die für die belgische Küste typischen weißen Strandhäuschen.
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Am Reiterstandbild Leopolds II, das heute sehr umstritten ist, da damit die grausame Kolonialherrschaft des Königs im Kongo verherrlicht wird (im Zuge der „Black lives matter Bewegung“ wurden Statuen des Königs in verschiedenen belgischen Städten entfernt),
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drehe ich um, auch wenn ich bei diesem herrlichen Abendlicht gerne noch weitergegangen wäre – selbst die riesige Strandbaustelle sieht in diesem Licht schön aus. Aber ich muss noch in den Supermarkt und dann etwas zu Abend essen.
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Zwanzig vor sieben Uhr gehe ich dann nochmal an den Strand, den Sonnenuntergang anschauen. Mangels Wolken und interessantem Vordergrund verläuft dieser recht unspektakulär, aber wunderbar kitschig in Pastellfarben, außerdem ist sehr kalt geworden, der Wind weht ordentlich, da bin ich froh, schnell wieder ins Warme zu kommen.
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Wetter: sonnig, ca. 3 - 12 °C, in Gent am Nachmittag ca. 18 °C, am Meer kalter Wind
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So mit blauem Himmel sieht alles gleich viel netter aus ;D Sogar Ostende, das ich bisher nur trübe gesehen habe und da wirken die Hochhäuser besonders hässlich.
Da ich mehr für alte Architektur schwärme, finde ich natürlich Gent sehr charmant. Und nun weiß ich endlich, was es mit Beginen auf sich hat. Wir haben in Hannover einen Beginenturm, der wohl Überbleibsel eines ehemaligen Hofes ist .
So weit ich weiß, war das 2020/21 ein Van Eick Jahr mit ganz vielen Aktionen (die ich nicht kenne), nur eine davon war das versteckte Gemälde, da war der "Gag" dann wohl das Rätselraten, wo sich das Gemälde befindet. Ich finde, dass es eine ganz nette Idee ist (und das Gemälde ist vor Vandalen geschützt, vielleicht war das auch eine Überlegung).
Solche eine Schnitzeljagd wäre voll auf meiner Linie, vielleicht gibt es ja noch mehr versteckte Gemälde 8) Das mit den Vandalen ist natürlich auch ein Argument.
Die Gemälde von dem berühmten Altar sind ja ganz interessant - die Darstellung von Adam und Eva hätte ich jetzt nicht für Original 15. Jhd. gehalten ;) - lange anstehen würdeich dafür aber nicht unbedingt.
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Ich springe - verspätet - auch noch mit auf. :adieu:
Gent ist ja eine wunderschöne Stadt, vor allem deine Fotos am Abend mit der Beleuchtung fand ich herrlich!!
Jetzt freue ich mich auf ein bißchen mehr Natur und die mittelalterliche Stadt Brügge (die hatte ich schon mal im Blick (wie so viele andere Ecken auch) und bin gespannt auf deinen Bericht) .... für Kuchenbilder kann ich mich nebenbei auch immer begeistern ;D
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Ich denke, die Klimaveränderung war für deine Migräne besser und auch mir gefällt es an der Küste.
So ein langer Sandstrand und dazu die frische Seeluft :thumb:.
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Ich springe - verspätet - auch noch mit auf. :adieu:
Gent ist ja eine wunderschöne Stadt, vor allem deine Fotos am Abend mit der Beleuchtung fand ich herrlich!!
Schön, dass du auch noch dabei bist. Die abendliche Beleuchtung hat mir auch sehr gut gefallen, das ist ein besonderes Lichtkonzept, das es jeden Tag gibt, aber ab 24 Uhr abgeschaltet wird (und wer weiß, wie lange das mit den jetztigen Stromproblemen noch gemacht wird, gestern hab ich im Fernsehen von Passau gehört, dort werden die schönen alten Gebäude gar nicht mehr angestrahlt, nicht mal bis 22 Uhr, das finde ich doch sehr schade).
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Beim Vortag noch die Infos zur Unterkunft vergessen:
Hotel Getaway Studios Ostende 6 Nächte EUR 497,50 (Studio mit Kitchenette, inkl. Bettwäsche, Handtücher, Endreinigung, ohne Frühstück), gebucht über booking.com
5. Tag – Samstag, 19.03.
Meine heutige Tour starte ich gegen 9.30 Uhr zu Fuß von meiner Unterkunft. Zunächst spaziere ich durch die Fußgängerzone von Ostende mit auch hier, wie an der Strandpromenade leider nur wenigen übrig gebliebenen hübschen alten Häusern zwischen vielen hässlichen Hochhäusern,
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zur Peter-und-Paul-Kirche. Das neogotische katholische Gebäude ist nicht besonders alt, es wurde errichtet, nachdem der Vorgängerbau 1896 abbrannte. Die Fenster sind wunderschön bunt, diese sind noch jünger, sie wurden erst nach dem Zweiten Weltkrieg eingesetzt.
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Weiter gehe ich zum Hafen – der Sonnenschein täuscht übrigens, es ist vor allem wegen des heftigen Windes bitterkalt und ich bin froh über meine Fleecemütze. Am Hafen liegt das ehemalige Segelschulschiff Mercator aus den 1930iger Jahren, man kann es auch von innen besichtigen, daran habe ich kein Interesse (ich weiß gar nicht, ob es überhaupt geöffnet wäre),
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sondern spaziere am Jachthafen entlang weiter, komme an einem weiteren Museumsschiff, der Amandine vorbei, dieses ein ehemaliger Fischtrawler, 1995 außer Dienst gestellt,
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bis zur kostenlosen Fußgängerfähre über den Hafen. Ich muss ein paar Minuten warten, bis die nächste Fähre da ist, sie bringt Fußgänger auf die andere Seite von Ostende, Autos und die Küstentram müssen die Brücke nehmen, die sich ein gutes Stück entfernt befindet.
Während der Überfahrt habe ich einen guten Blick auf das Schiff „Vole au Vent“, dessen Schornsteine ich schon gestern vom Pier aus gesehen habe. Zuhause habe ich nach dem Schiff gegoogelt und erfahren, dass es sich um ein „Offshore-Windkraftanlagen-Errichterschiff“ handelt, von 2013 stammt, ursprünglich „Vidar“ hieß und unter deutscher Flagge fuhr, nun umbenannt unter luxemburgerischer. Diese Art Schiffe haben Schwerlastkräne und Hubvorrichtungen, d.h. vor Ort auf dem Meer, werden Beine ausgefahren, so dass das Schiff sicher steht. Was das Schiff im Hafen von Ostende macht, konnte ich leider nicht herausfinden, es ist aber beeindruckend riesig.
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Die Fährfahrt dauert nur einige Minuten, auf der anderen Stadtseite gibt es einen Leuchtturm, im Hintergrund werden noch mehr Apartmenthäuser gebaut, ich frage mich, wer dort wohnen/Urlaub machen möchte, immerhin stehen an der Promenade und im Innenstadtbereich von Ostende einige der Hochhäuser leer.
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Auch ehemalige Bunkeranlagen sind zu sehen
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und der herrlich breite Sandstrand, dem ich nun in Richtung Nordosten folge. Mal gehe ich am Strand, mal auf der gepflasterten Promenade, mal auf dem Dünenweg. Wunderschön hier, allerdings weht weiterhin ein kräftiger und kalter Wind, der das Wandern recht anstrengend macht.
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Gegen 12 Uhr erreiche ich den nächsten Ort, Bredene, hier gibt es keine Strandpromenade, das Ortszentrum liegt ca. 2 km vom Meer entfernt im Landesinneren.
Fürs Mittagessen suche ich mir das Lokal „Cardi’s Café“ aus, auch hier gibt es keine „richtigen“ Mittagsgerichte (habe ich nach meiner Erfahrung in Gent auch nicht erwartet), aber ich werde mit den 3 Kaaskroketten mit Pommes und dem Mangotee (EUR 19,00) zum Aufwärmen doch satt. Der Preis ist allerdings heftig, wenn man bedenkt, dass die Kaaskroketten sicherlich aus der Tiefkühltruhe kommen und einfach in der Mikrowelle aufgewärmt werden. Immerhin zahlt man in Belgien kein Trinkgeld, das spart wieder ein bisschen was ein (ich war erstaunt zu sehen, dass die Leute sich beim Barzahlen, sogar Minibeträge von 10 Cent zurückgeben ließen und einsteckten, also nicht auf dem Tisch liegen ließen, meist wird jedoch sowieso mit Karte bezahlt, da gibt es keine Trinkgeldmöglichkeit).
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Nach dem Essen gehe ich zur nächsten Haltestelle der Küstentram, die die komplette belgische Küste (60 km lang) von der niederländischen bis zur französischen Grenze langfährt. Ich kaufe mir am Automaten ein 3-Tages-Ticket für EUR 15 und fahre weiter in Richtung Nordosten bis zum übernächsten Ort, Wenduine, mein nordöstlichster Punkt für heute.
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In Wenduine befindet sich die zweithöchste Düne der belgischen Küste (31 m), von der man vom Pavillion „Spioenkop“ schöne Ausblicke in alle Richtungen hat und eine weitere Skulptur der „Beaufort-Kunst-Triennale“ der belgischen Künstlerin Linde Ergo.
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Von hier spaziere ich am Strand entlang in Richtung Südwesten, inzwischen ist es angenehm warm und ich kann den Spaziergang richtig genießen.
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Nach einer guten halben Stunde erreiche ich den nächsten Ort, De Haan. Dieser ist bekannt und wohl besonders bei Deutschen beliebt, weil er sehr wenige Hochhäuser hat und stattdessen ein bestens erhaltenes Villenviertel mit Häusern im Cottage Stil aus den 1920iger und 30iger Jahren, das Concessie Viertel. Schon Stefan Zweig und Albert Einstein verbrachten hier auf der Flucht vor dem Deutschen Reich viel Zeit.
Bevor ich dorthin gehe, gibt es auf der Strandpromenade noch zwei weitere Beaufort Skulpturen zu bewundern, „Eternity Poseidon“ des chinesischen Künstlers Xu Zhen gehört zu den bekanntesten der Freiluftausstellung, sie soll das Heldentum in Frage stellen mit der Figur des Poseidon im traditionellen Stil, aber statt mit Meeresvögeln mit gebratenen Pekingenten auf Kopf und Armen.
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Daneben nochmal ein Kunstwerk von Linde Ergo, die hier in De Haan lebt und arbeitet.
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Das Concessie Viertel ist wunderschön, die herrlichsten Villen stehen hier, ich kann gar nicht genug kriegen.
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Auch das erste Wartehäuschen an der 1886 eröffneten Tramlinie gehört dazu.
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Eine Pause lege ich im Restaurant „La Potinière“ im kreisrunden Park mitten im Villenviertel ein, hier kann man herrlich im T-shirt im Freien sitzen, leider ist der Service aber völlig unorganisiert und es dauert ewig, bis ich mal bestellen kann. Daher bleibt es bei einem Latte Macchiato (EUR 3,70), auf Pfannkuchen oder Waffel verzichte ich bei den langen Wartezeiten lieber, dafür nehme ich mir dann auf dem Rückweg zur Strandpromenade zwei Kugeln Eis (Salted Caramel und ?) (EUR 4,00) in der Waffel mit.
Gegen halb fünf Uhr bin ich wieder auf der Strandpromenade, wo sich eine weitere Beaufort Skulptur von Linde Ergo befindet.
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Von hier spaziere ich am Strand entlang weiter
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nach Südwesten bis zur Tramhaltestelle Vosseslag. Hier steht ein kleiner (nicht echter) Leuchtturm, den ich noch kurz erklimme, die Aussicht ist jedoch eher bescheiden.
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Nun ist es 17 Uhr und ich bin genug gelaufen für heute, ab hier fahre ich mit der Tram zurück nach Ostende.
Gegen 18 Uhr bin ich zurück in der Unterkunft, auf den Sonnenuntergang am Strand verzichte ich heute, der Himmel ist genauso wolkenlos wie gestern, da wird sich keine andere Ansicht ergeben und es ist genauso kalt wie gestern Abend, da bleibe ich lieber im Warmen.
Wetter: sonnig, morgens/vormittags kalter Wind, ca. 5 - 13° C
Strecke zu Fuß: 18,32 km
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Herrlich der Strand, da wäre ich jetzt gern. 8)
Wieder was gelernt ^-^ Hab mich öfter schon gefragt, wozu diese Schiffe mit den langen Schornsteinen dienen.
Auch bei uns ist de Haan sehr beliebt ;) Naja , etwas falsche Wortwahl schließlich waren wir nur einmal vor 25? Jahren dort. Aber der Ort hat uns sehr gefallen.
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Herrlich der Strand, da wäre ich jetzt gern. 8)
Ich auch, aber nur wenn es nicht zu kalt ist und man Barfuß laufen kann.
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So jetzt bin ich endlich auch hinterher gereist :)
Erst mal danke für den Graffiti Frosch! Gent ist ja wirklich eine tolle Stadt. Was mir besonders gut gefällt sind diese gelbgrün blühenden (oder sind das Blätter?) Bäume an den Kanälen. Weißt du was das für Bäume sind?
In de Haan waren wir auch! Und wir waren auch in einem Villenviertel, an Skulpturen an der Strandpromenade kann ich mich allerdings nicht erinnern. Da waren wir aber auch überwiegend am Strand beim Baden und haben nicht viel besichtigt. Die roten “Papiertüten” in Ostende finde ich total witzig, wie Felsen sehen sie aber nicht aus!
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Was mir besonders gut gefällt sind diese gelbgrün blühenden (oder sind das Blätter?) Bäume an den Kanälen. Weißt du was das für Bäume sind?
In de Haan waren wir auch! Und wir waren auch in einem Villenviertel, an Skulpturen an der Strandpromenade kann ich mich allerdings nicht erinnern.
Leider kenne ich mich im Bereich Pflanzen und Tiere nur wenig aus, daher keine Ahnung was das für Bäume sind, ich glaube, dass es Blätter sind und die Bäume könnten Trauerweiden sein.
Ich hab mir deinen Bericht vorher durchgelesen (soweit es übereinstimmende Ziele betraf), die Skulpturen ändern sich ja immer wieder, manche kommen nach der Ausstellung weg, andere kommen an einen anderen Platz.
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6. Tag – Sonntag, 20.03.
Heute ist eher bewölktes Wetter vorhergesagt, die nächsten Tage soll es dann wieder sonnig sein, also der ideale Tag, um das Mu.Zee hier in Ostende zu besuchen.
Als ich gegen viertel nach 9 Uhr das Hotel verlasse, ist es noch sonnig und ich schaue mich noch ein bisschen im Ort um. Ich spaziere nochmal die Strandpromenade in Richtung Südwesten entlang, sehe noch ein paar hübsche historische Fassaden zwischen den Hochhäusern und am Beginn der Kolonnaden, die Venetianischen Galerien, wie die Kolonnaden von König Leopold II. Anfang des 20. Jh. erbaut. Sie dienen der Stadt heute als Ausstellungsräume, davor steht eine Statue König Baudouins (regierte 1951 bis 1993).
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Hinter den weißen Badehäuschen steht das Hotel Thermae Palace, ein ehemaliges Luxushotel, das teilweise einen sehr verfallenen Eindruck macht, aber geöffnet ist.
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Wie schon im Bericht zu meinem Anreisetag an die Küste erwähnt, sollten die Kolonnaden den König trockenen Fußes zur Pferderennbahn bringen, wo ich mich nun auch hinbegebe. Diese ist auch heute noch in Betrieb, vielleicht findet später ein Rennen statt, jedenfalls ist das Gelände gerade frei zugänglich und ich kann das schöne Gebäude und eine Vielzahl von Skulpturen, alle mit Bezug zu Pferden, anschauen.
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Auf dem Weg zum Museum komme ich durch einige nette Straßenzüge, ein eher seltener Anblick in Ostende.
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Gegen 10.30 Uhr bin ich dann am Mu.Zee, das Museum zeigt schwerpunktmässig Bilder belgischer Künstler oder von Künstlern mit großem Einfluss auf die belgische Kunstszene von 1880 bis heute. Das Gebäude selbst ist auch interessant, in den 1940iger als Genossenschaftskaufhaus von Gaston Eysselinck (Architekt) erbaut mit der Besonderheit einer 30 m langen gebogenen Glasfassade. 1981 musste das Kaufhaus dann schließen und nach verschiedener Nutzung und auch Leerstand zog schließlich das Mu.Zee ein. Das Gebäude wird zurzeit immer noch weiter für die Nutzung des Museums renoviert, zur Geschichte des Gebäudes gibt es eine kleine Ausstellung im Museum.
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Für den Museumseintritt zahle ich EUR 10 und spare damit EUR 2 dank meines «Kustpas», auf der mich tatsächlich mal ausschließlich der gedruckte Reiseführer aufmerksam machte, man kann ihn kostenlos auf der Seite des Tourismusverbandes für die belgische Küste bestellen und erhält damit für alle möglichen Attraktionen entlang der Küste Ermässigungen. (Dank des schönen Wetters bzw. fehlender Lust/Interesse habe ich keine weiteren davon besucht, z.B. hätte es bei den beiden Museumsschiffen in Ostende ebenfalls eine Ermässigung gegeben.)
Natürlich finden sich einige Bilder von James Ensor hier, unter anderem das «Blick auf die Van Iseghemlaan» in Ostende von 1906, also der Strasse in der ich meine Unterkunft habe.
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Besonders gut gefällt mir «Das Gewitter» von Jean Brusselmans von 1938 und «Gärten» vom gleichen Maler von 1934.
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Die «Schneiderpuppe Mann und Frau» von Jef Geys von 1966 erinnern mich an ähnliche Pappfiguren, die ich als Kind (als Barbie Ersatz, weil mir die meine Eltern nicht schenken wollten) hatte, auch mit Kleidung aus Pappe, die man auf den Puppen befestigen konnte – natürlich waren meine nicht lebensgroß ;D.
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Fantasieanregend das Bild «Was ich sah an einem klaren Tag» von Antoon de Clerck von 1972.
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Und ganz witzig «Fassade mit Fahrrad» mit echtem Fahrrad vor gemalter Fassade von Joseph Willaert von 1968.
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Es gibt noch eine Sonderausstellung in der es um die künstlerischen Verbindungen in der ersten Hälfte des 20. Jh. zwischen Belgien und Argentinien geht. Thema unter anderem das zweite Ostende, in Argentinien wurde 1910 am Atlantik ein Seebad gegründet, das den damaligen Stil des belgischen Ostende nachahmen sollte, leider war der Erfolg nur von kurzer Dauer, der Atlantik ist noch unerbittlicher als die Nordsee, der Ort (der hauptsächlich aus einem großen Hotelkomplex bestand) wurde nach und nach immer mehr vom Sand verschluckt, teilweise mussten die Gäste nach einem Sturm ihre Zimmer über die Fenster verlassen und betreten, weil der Sand so hoch lag, dass die Türen nicht mehr geöffnet werden konnten.
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Zum Mittagessen habe ich mir die «Grote Post» ausgesucht, das ehemalige Postgebäude wurde 1945 vom gleichen Architekten wie das Gebäude des Mu.Zee gestaltet. Bis 1998 wurde es von der Post genutzt, nun ist es ein Kulturzentrum mit verschiedenen Räumen, beim Eintreten steht man direkt in der praktisch original erhaltenen Schalterhalle, von dort geht es unter anderem in das Restaurant. Fotos habe ich weder von außen noch von innen gemacht, es waren zu viele Leute da (im Internet kann man sich das z.B. auf Wikipedia anschauen). Die Atmosphäre gefällt mir richtig gut, es sind Gäste aller Altersgruppen da, Einzelne, Familien, Gruppen, Paare, manche sind noch beim Brunch, andere wie ich, essen zu Mittag, im Nebenraum ist eine gut besuchte Art Messe für Science-Fiction Bücher (leider alle auf niederländisch).
Ich bestelle einen Chai Latte und einen «Vol au Veggie» (EUR 24,10), Vol meine ich, ist eine Art Eintopf, im Detail lasse ich mich überraschen. Es kommt dann eine sehr leckere Champignon-Lauch-Suppe mit Rucola-Rote-Beete-Salat und – eine Schale mit Pommes. Ich bin mir nicht sicher, ob die Pommes zu der Suppe gegessen werden sollen, ich esse sie danach und wenn es auch eher eine für mich ungewöhnliche Kombination ist, sorgen die Pommes mal wieder dafür, dass ich richtig satt werde.
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Nach dem Essen fahre ich mit der Tram in südwestlicher Richtung bis in den Ort Middelkerke. Ich klettere auf den 20 m hohen Warande Turm von wo man auf die hinter dem Deich unglaublich dicht an dicht stehenden Ferienhäuser aller Größen und Wohnwagen bzw. Wohnmobile blickt, sowie auf die Hochhäuser von Middelkerke und dem Nachbarort Westende. Auch einige Skulpturen kann man schon sehen.
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Die schaue ich mir nun genauer an, als erstes «Caterpillar & Flatbed Trailer» von Wim Delvoye, trotz der wohl Originalgröße sehr filigran – der Künstler will ermahnen, in Zukunft etwas vorsichtiger beim Ausbau der Küste zu sein (wohl vergebens, wenn ich all die Baustellen mit noch mehr Apartmenthochhäusern sehe :().
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Weiter geht’s mit «Olnetop» von Nick Ervinck, ein digital millionenfach vergrößerter Wassertropfen (das sind mehr als 8 Meter Höhe und erinnert an die Wellen der Nordsee)
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und «I can hear it» von Ivars Drulle.
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Ich spaziere am Strand entlang weiter bis Westende,
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hier befindet sich das «Navigator Monument» vom dänischen Künstler Simon Dybbroe Møller, das Logo des ehemaligen Internetbrowsers Netscape Navigator – der Künstler weist damit auf die hier in der Nordsee liegenden unterseeischen Kommunikationskabel hin.
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Dann steige ich wieder in die Straßenbahn und fahre bis De Panne, dem letzten Ort vor der französischen Grenze. Im Dumont Viertel stehen genauso hübsche Cottage Stil Häuser wie in De Haan, hier in De Panne ist das allerdings auf ein Stadtviertel beschränkt, im Rest der Stadt stehen die üblichen Hochhäuser. Ich sehe einige Leute, die Taschen und Koffer aus den Häusern zu ihren Autos tragen, ja, es ist Sonntagnachmittag und die Wochenendurlauber müssen sich auf den Heimweg machen, ich freue mich, dass mein Urlaub noch ein paar Tage dauert.
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Ich kann mich wieder mal nur langsam von den «Cottages» trennen, meine Lust auf Kaffee bringt mich dann doch schließlich an die Strandpromenade,
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wo ich in einem netten Café Latte Macchiato und eine Waffel (Waffel oder Pfannkuchen, darauf beschränkt sich oft die Auswahl an Gebäck in den Strandcafés) bestelle (EUR 10).
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Nach der Pause spaziere ich am Strand entlang in nordöstlicher Richtung. Ich komme an der Beaufort Skulptur «Die Drei Naseweise von De Panne» vorbei, sie soll an einen Leuchtturm erinnern.
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Ich gehe noch bis zum nächsten Ort, St. Idesbald weiter und nehme hier die Tram zurück nach Ostende. Irgendwo auf der Strecke, ich meine in Westende, kommt an einer Haltestelle eine Durchsage des Schaffners, natürlich für mich unverständlich auf Niederländisch. Daraufhin stehen alle Fahrgäste auf und verlassen die Tram, das mache ich dann auch. Draußen frage ich eine Passagierin, was los ist, sie sagt, es habe im weiteren Verlauf der Strecke einen Unfall auf den Schienen gegeben, so dass keine Tram mehr fahren kann, wir müssen hier auf einen Ersatzbus warten.
Nur gut, dass ich keine Termine habe (z.B. einen Zug am Bahnhof Ostende erwischen muss) und es weder kalt noch nass ist, denn es dauert. Ich überlege, ob ich nicht zu Fuß gehen soll, das wäre aber deutlich zu weit, es geht ja schon auf 18 Uhr zu.
Der erste Bus fährt dann an unserer Haltestelle vorbei, da er schon voll ist, irgendwann kommt dann aber doch ein Bus mit Platz für uns und so komme ich gegen 18.30 Uhr in Ostende an. Auf dem Weg von der Haltestelle zum Hotel mache ich noch einen Stopp im Spar Supermarkt (auch sonntags geöffnet), wo ich mir fürs Abendessen ein Sandwich kaufe und frisches Wasser.
Wetter: leicht dunstig, teilweise bewölkt, kaum Wind, ca. 2 - 12°C
Strecke zu Fuß: 6,89 km + Spaziergang durch De Panne und von De Panne nach St. Idesbald (vergessen aufzuzeichnen, ca. 2 km)
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Ich würde mir ja gerne die Villen nicht nur von außen ansehen - innen würde mich auch sehr interessieren.
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Ich würde mir ja gerne die Villen nicht nur von außen ansehen - innen würde mich auch sehr interessieren.
Mich auch, die sind aber leider alle privat, vielleicht könnte man eine mal als Ferienhaus mieten.
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Solange es ein paar hübsche Häuschen zu gucken gibt, kann ich auch mit Hochhäusern leben ;) Ist trotzdem schade, dass die auch heute noch gebaut werden.
Strandspaziergang mit Skulpturen gucken mag ich auch, besonders die filigrane Holzkonstruktion des Caterpillar etc schaut sehr interessant aus.
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Das Caterpillar-Kunstwerk :beifall: begeistert mich. Häuser gucken geht auch und bei der Waffel würde ich nicht nein sagen.
Schade, dass es für einen Barfuß-Strandspaziergang die falsche Jahreszeit war.
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Schade, dass es für einen Barfuß-Strandspaziergang die falsche Jahreszeit war.
Das war bei einem Urlaub im März dort ja klar, ist mir aber wesentlich lieber, als zu hohe Temperaturen, die man ja schnell hat, wenn man barfuß am Strand gehen kann. Ich war eh schon überrascht, dass es so sonnig und warm war, das hätte zu der Jahreszeit auch ganz anders aussehen können.
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7. Tag – Montag, 21.03.
Gegen 9.15 Uhr mache ich mich nach dem Frühstück auf den Weg zur nächsten Tramhaltestelle „Marie-Joséplein“. Heutiges Ziel ist Zeebrügge, nordöstlich von Ostende gelegen und der Hafen von Brügge, das weiter im Landesinneren liegt. Im Sommer legen viele Kreuzfahrtschiffe in Zeebrügge an und seit einiger Zeit spielt der Containerhafen eine große Rolle, Zeebrügge ist sogar Europas größter Containerhafen – aber nur wegen des Zusammenschlusses mit dem Hafen Antwerpen ;D. Dunkel erinnere ich mich auch noch an den Untergang der Fähre „Herald of Free Enterprise“ im Jahr 1987, die von Zeebrügge nach Dover unterwegs war und vor dem Hafen kenterte, weil vergessen wurde, die Bugtore zu schließen. 200 der über 600 Passagiere kamen ums Leben. Heute legen hier keine Fähren mehr ab.
Die Fahrt zieht sich ziemlich, es ist eine alte Tram, der Fahrer fährt sehr langsam und muss häufig halten, da Baustellenfahrzeuge auf den Schienen unterwegs sind.
Ich steige an der Haltestelle „Schleuse“ aus und kann gegen 10.30 Uhr endlich meinen Spaziergang starten. An der Schleuse gibt es eine Aussichtsplattform, der Ausblick ist aber enttäuschend, Hafenkräne sind nur von weitem zu sehen und Schiffe sind nicht unterwegs, ein paar wenige liegen im Hafen. Hier muss man wohl wissen, wann Schiffe ankommen und durch die Schleuse fahren, dann ist der erhöhte Aussichtspunkt ideal.
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Von der Schleuse spaziere ich durch den alten Ortskern von Zeebrügge, sehr hübsch ist der Admiraal Keyesplein und die Sint-Donaaskerk.
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Weiter geht’s zum alten Fischerhafen, die alten Hafengebäude werden als eine Art Themenpark „Seafront“ zur Geschichte und Kultur der Fischerei genutzt, jetzt außerhalb der Saison ist zwar wohl geöffnet, es erscheint aber alles wie ausgestorben. Von April bis Oktober werden ab hier Bootsrundfahrten durch das gesamte Hafengebiet angeboten, das hätte ich sehr gerne gemacht, aber ich bin ja bewusst zu Randzeiten unterwegs, da muss ich eben mal auf eine Schiffsfahrt verzichten.
Neben dem Fischerhafen befindet sich der Jachthafen, auch hier sind noch einige Liegeplätze frei.
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An den Jachthafen schließt sich ein Park an, von dem aus ich nun endlich einen Teil der Hafenkräne aus der Nähe sehen kann.
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Mittagessen gibt’s im „Bistro Wittekerke“ am Yachthafen, zwei Garnelenkroketten mit Salat und Baguette und eine Zitronenlimo (EUR 21,50). Heute ist es so warm, dass ich zum Essen im T-shirt draußen sitzen kann.
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Nächstes Ziel ist der Strand von Zeebrügge, eigentlich kann man vom Hafen zu Fuß dorthin, zurzeit ist die Straße aber eine riesige Baustelle, daher nehme ich die Tram.
Am Beginn des Strandes steht das „Palace Hotel“, das seit 1994 unter Denkmalschutz steht, was leider nicht verhindert, dass es leer steht. Aber mit ein bisschen Abstand ist es ein schöner Anblick, direkt daneben stehen die üblichen Apartmenthochhäuser, hier in Zeebrügge sind es allerdings nur wenige.
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Am Palace Hotel beginnt der „Saint-George’s Day-wandeling“, ein über den Hafendamm gebauter Weg für Fußgänger und Fahrradfahrer, der sich einen Kilometer in Richtung Meer erstreckt. Man hat schöne Blicke zum nächsten Ort Blankenberge mit Pier, zum Containerhafen und auf die Strandpromenade von Zeebrügge.
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Zurück am Strand spaziere ich am Wasser entlang in Richtung Blankenberge. Auch Zeebrügge hat natürlich eine Beaufort Skulptur, „Der Mann, der das Boot sah, in der Luft“ von Jean Bilquin.
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Auch auf dem Weg nach Blankenberge ist der Containerhafen von Zeebrügge gut zu sehen, dann kommt der Pier von Blankenberge immer näher.
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Leider wird dann ersichtlich, dass der Pier vollständig umgebaut wird, die Gebäude am Ende sind noch zu sehen und auch zu erreichen, der Pier selbst ist nicht zu sehen, er ist komplett von Stahlwänden umgeben. Es herrscht ohrenbetäubender Baulärm und das Café am Pierende hat dementsprechend geschlossen, hier halten es nur ein paar Angler aus, sehr schade.
Die Strandpromenade von Blankenberge schlägt meiner Meinung nach alle bisher gesehenen Strandpromenaden an dieser Küste in ihrer Hässlichkeit. Die Apartmenthochhäuser unterscheiden sich nicht von denen anderer Orte, aber die Promenade ist sehr schmal, so dass sie jetzt am Nachmittag fast vollständig im Schatten liegt, darüber hinaus parken hier tatsächlich auch noch Autos zwischen Promenade und Strand, vor den Restaurants und Geschäften, die sich im Erdgeschoss der meisten Hochhäuser befinden, ist die Fläche durch zeltartige Überdachungen vergrößert (macht also die Promenade noch schmäler) und an fast allen Geschäften und Restaurants hängt ein Schild „zu verkaufen“. Der hier eh schon recht schmale Strand ist durch Strandcafés und Bars zugebaut, eins neben dem anderen, getrennt voneinander jeweils durch Sichtschutzwände. Es ist mir ein Rätsel wie man hier einen Sommerurlaub, der aus täglich am Strand liegen besteht, verbringen kann.
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Hinter den Hochhäusern hat Blankenberge allerdings ein paar nette Straßenzüge mit vielen gut erhaltenen Belle Epoque Häusern. Und ich entdecke ein wunderschönes altes Café, das „‘t Koetshuis“ wo es neben Waffeln und Pfannkuchen auch warmen Apfelkuchen mit Eis gibt und dem Cappuccino (EUR 10,90) liegt sogar ein Schokoladenosterei bei, die erste Osterdeko überhaupt in diesem Urlaub, bei uns wird man um diese Zeit ja fast erschlagen davon, egal ob Restaurant, Supermarkt oder Einkaufszentrum/Geschäfte.
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Nach der Pause gehe ich weiter durch die Stadt, in einem Park am Yachthafen steht ein weiteres Überbleibsel aus den vergangenen goldenen Zeiten, der Paravang (von frz. Paravent), ein offener Wandelgang mit vielen hübschen Verzierungen, leider aber auch hier Baustelle.
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Ich spaziere um den Yachthafen herum und ein Stück auf einem Pier entlang
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und schließlich zur nächsten Tramhaltestelle. Nach einer jetzt sehr zügigen Tramfahrt gehe ich nochmal in den Supermarkt in Ostende und bin gegen 18 Uhr wieder in meiner Unterkunft.
Wetter: sonnig, nachmittags Schleierwolken, ca. 15°C
Strecke zu Fuß: 18,09 km
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„Der Mann, der das Boot sah, in der Luft“ - Wie man immer nur auf die Titel kommt... ::)
Läufst du zuhause eigentlich auch soviel?
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liegt sogar ein Schokoladenosterei bei, die erste Osterdeko überhaupt in diesem Urlaub, bei uns wird man um diese Zeit ja fast erschlagen davon
Vielleicht haben es die Niederländer nicht so mit Ostern :gruebel: ?
Der lange, helle Sandstrand ist schon toll :thumb:.
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Der Sandstrand ist ja herrlich zum Laufen und bei dem sonnigen Wetter wirkt es gar nicht wie März.
ich finde es sehr schade, wenn solch alten Gebäude wie das Palace Hotel dann leer stehen und verkommen. Sicher muss man Geld in die Hand nehmen, um es wieder schick zu machen. Aber Neubauten kosten ja auch was und im Hinblick auf Nachhaltigkeit wäre eine Sanierung sinnvoller.
Mir war gar nicht klar, dass Zeebrügge auch einen Containerhafen hat, ist wohl jetzt Zweigstelle von Antwerpen.
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Die Strandpromenade von Blankenberge schlägt meiner Meinung nach alle bisher gesehenen Strandpromenaden an dieser Küste in ihrer Hässlichkeit. Die Apartmenthochhäuser unterscheiden sich nicht von denen anderer Orte, aber die Promenade ist sehr schmal, so dass sie jetzt am Nachmittag fast vollständig im Schatten liegt, darüber hinaus parken hier tatsächlich auch noch Autos zwischen Promenade und Strand, vor den Restaurants und Geschäften, die sich im Erdgeschoss der meisten Hochhäuser befinden, ist die Fläche durch zeltartige Überdachungen vergrößert (macht also die Promenade noch schmäler) und an fast allen Geschäften und Restaurants hängt ein Schild „zu verkaufen“. Der hier eh schon recht schmale Strand ist durch Strandcafés und Bars zugebaut, eins neben dem anderen, getrennt voneinander jeweils durch Sichtschutzwände. Es ist mir ein Rätsel wie man hier einen Sommerurlaub, der aus täglich am Strand liegen besteht, verbringen kann.
Christina, das kann ich mir jetzt richtig vorstellen wie du durch diese Strasse gehst und froh warst hier keine Unterkunft gebucht zu haben.
Das ist mir im Urlaub (eigentlich vor allem in Spanien aber nicht nur) auch schon öfter so gegangen dass ich mir gedacht habe wie kann man da nur Urlaub machen! Und das ist zuhause immer mein Alptraum dass ich mal so eine A****karte ziehe und eine Woche in so einer Wohnung buche. Oft sehen die Fotos auf den Angebotsseiten ja trotzdem gut aus...und offensichtlich gefällt es vielen anderen auch nicht, darum: "zu verkaufen"...
ansonsten sind das ja schöne Orte und Strände, die vielen Skulpturen sind beeindruckend und es sieht wirklich so aus als ob du im Sommer unterwegs bist.
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„Der Mann, der das Boot sah, in der Luft“ - Wie man immer nur auf die Titel kommt... ::)
Läufst du zuhause eigentlich auch soviel?
Der Titel ist wirklich kurios, aber ich frage mich auch mal wieder, was der Künstler mit einem Boot in der Luft wohl sagen will.
Zuhause wandern wir am Wochenende auch, aber nur, wenn das Wetter passt, und ganz so weit meist nicht, da dann noch Höhenmeter dabei sind, ganz so flach wie am Meer ist es selbst in Rheinhessen nicht und in der Pfalz erst recht nicht.
Vielleicht haben es die Niederländer nicht so mit Ostern :gruebel: ?
Weiß ich leider auch nicht, aber könnte sein.
Mir war gar nicht klar, dass Zeebrügge auch einen Containerhafen hat, ist wohl jetzt Zweigstelle von Antwerpen.
Genau, gehört zu Antwerpen.
Christina, das kann ich mir jetzt richtig vorstellen wie du durch diese Strasse gehst und froh warst hier keine Unterkunft gebucht zu haben.
Das ist mir im Urlaub (eigentlich vor allem in Spanien aber nicht nur) auch schon öfter so gegangen dass ich mir gedacht habe wie kann man da nur Urlaub machen! Und das ist zuhause immer mein Alptraum dass ich mal so eine A****karte ziehe und eine Woche in so einer Wohnung buche. Oft sehen die Fotos auf den Angebotsseiten ja trotzdem gut aus...und offensichtlich gefällt es vielen anderen auch nicht, darum: "zu verkaufen"...
Ich war wirklich sehr froh, weil ich tatsächlich überlegt hatte, eventuell in Blankenberge zu übernachten, ich dachte, da hätte man mit dem Pier einen schönen Vordergrund für den Sonnenuntergang beim Fotografieren, während es in allen anderen Küstenorten nur den Strand gibt. Da aber Ostende direkt an die Bahnlinie Brüssel-Gent-Brügge angebunden ist, während ich nach Blankenberge mit der Tram von/nach Ostende hätte fahren müssen oder mit dem Bus von/nach Brügge, habe ich mich schließlich für Ostende entschieden. Das wäre in jeglicher Hinsicht eine schlechte Entscheidung gewesen, da ja der Pier wegen der Baustelle als Fotoobjekt völlig unbrauchbar gewesen wäre.
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Den heutigen Tag muss ich mal wieder aufteilen, zuviel Text und Fotos.
8. Tag – Dienstag, 22.03. (1.Teil)
Nach den Küstentagen steht heute eine Stadtbesichtigung im Landesinneren auf dem Plan, es geht nach Brügge.
Gegen 8.40 Uhr mache ich mich auf den Weg zum Bahnhof, bereits jetzt ist es so warm, dass ich nur meine Fleecejacke über dem T-shirt brauche, noch vor zwei (!) Tagen war ich um diese Uhrzeit froh über Schal und Mütze zum Wanderanorak über der Fleecejacke, verrückt.
Der Zug zwischen Ostende und Brügge verkehrt mehrmals die Stunde, die Fahrt dauert nur 10 Minuten. Am Bahnhof kaufe ich mir am Automaten mein Rückfahrtticket (EUR 8,60), zum Glück muss man nicht festlegen, welchen Zug man nimmt, so bin ich für den Rückweg heute Nachmittag/Abend flexibel.
Ich nehme den Zug um 9.20 Uhr, bin also um halb zehn in Brügge. Der Bahnhof liegt etwas außerhalb vom Zentrum, direkt angrenzend ist der Minnewaterpark, hier haben die Kanäle, die die ganze Stadt durchziehen ihren Anfang. Und schon hier bin ich begeistert, Natur und angrenzende Bebauung sind wunderbar idyllisch.
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Ich verlasse den Park über die Arsenalstraat
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und gehe zur Katelijnestraat zum Rodenonnenpark. Auf dem Gelände eines ehemaligen Nonnenklosters wurden moderne Wohnhäuser gebaut, die optisch an die angrenzende alte Bebauung angepasst sind.
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In einem Bogen gehe ich zurück in Richtung Minnewaterpark
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zum sich auf der anderen Kanalseite befindlichen Beginenhof. Zwei dieser Höfe habe ich mir ja schon in Gent angeschaut, dieser ist genauso malerisch, dazu habe ich das Glück zur Frühlingsblüte hier zu sein. Die von einigen Schriftstellern beschriebene Melancholie des Orts entgeht mir dadurch allerdings, Marcel Proust schreibt z.B. er empfinde den Beginenhof als „einzigen Ort auf der ganzen Welt, wo die Atmosphäre vollkommen der notwendigen Trauerstimmung entspricht“. Schulklassen auf Klassenfahrt gab es zu seiner Zeit wohl auch noch nicht, denn als ich gerade den Beginenhof verlasse, kommt eine deutsche Schulklasse an, der Lärmpegel würde jegliche eventuell vorhandene melancholische Stimmung vertreiben.
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Ich spaziere weiter in Richtung Zentrum
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und erreiche bald die Liebfrauenkirche. Sie ist hauptsächlich wegen der „Madonna mit Kind“, einer marmorweißen, lebensgroßen Figur von Michelangelo bekannt. Der Eintritt in die Kirche ist frei, aber der Teil in dem sich die Madonna befindet wurde zum Museum erklärt, mit entsprechendem Eintrittsgeld. Dafür ist mir die Skulptur nicht wichtig genug, ich begnüge mich mit dem frei zugänglichen Teil der Kirche, der durchaus beeindruckend ist.
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Ich gehe um die Kirche herum,
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an ihrer Rückseite gibt es einen hübschen Park und die malerische Bonifaziusbrücke. Zwar spazieren nicht allzu viele Leute hier durch, aber ich muss doch einige Zeit warten, bis ich das ganze ohne Personen aufs Bild bekomme.
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Nicht weit entfernt erreiche ich den bekannten Rozenhoedkaai, oft als der schönste Blick in Brügge bezeichnet. Ein sehr schöner Blick, dem kann ich zustimmen, aber aus meiner Sicht besteht Brügge eigentlich nur aus schönen Blicken, eine Ecke ist malerischer als die andere, jede auf ihre Weise.
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Durch einen schön verzierten Torbogen gelange ich zum Belfried.
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Wegen des guten Wetters und weil ich nur einen Tag in Brügge bin, verzichte ich auf Museumsbesuche, Blicke von der Höhe auf Landschaft oder Stadt liebe ich aber, daher ist der Besuch des Belfried ein Muss, wenn mich auch der hohe Eintrittspreis von EUR 14 schlucken lässt. Auch dieser Belfried gehört zum UNESCO Weltkulturerbe, ist 83 m hoch, 366 Stufen führen nach oben, Aufzug gibt es keinen. Oben angekommen, bin ich ziemlich entsetzt - dass es an nur drei Seiten einen Ausblick gibt, lässt sich verschmerzen, aber dass der Ausblick an diesen drei Seiten von einem dichten Metallnetz behindert wird, nicht. Wenn man nicht dauernd das Netz mit im Blick haben will, muss man ganz dicht herantreten und durch die Lücken schauen, fotografieren mit einer „normalen“ Kamera ist gar nicht möglich, die Lücken im Netz sind viel zu klein, als dass das Objektiv hindurchpassen würde. Ich mache schließlich ein paar Bilder mit meinem Handy, das hat ja ein ganz kleines Objektiv, aber die Fotoqualität ist sehr schlecht. Leider wurde dieses Netz weder beim Eingang unten noch im Internet irgendwo erwähnt. Ich hatte mehrere Berichte über Brügge und den Belfried gelesen, auch von Paula hier im Forum, nirgends habe ich etwas darüber gelesen. (Als ich allerdings gerade nochmal auf die Website des Turms schaue, ist tatsächlich ein Bild mit diesem Netz zu sehen, vielleicht habe ich mich nicht ausführlich genug vorbereitet.) Ich bin jedenfalls total enttäuscht und ärgere mich sehr, die 14 EUR bezahlt zu haben.
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Der Belfried steht am Markt, einem wie ich finde, für Brügge etwas überdimensionierten Platz, den ich nun einmal umrunde.
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Nicht weit vom Markt habe ich mir ein Café/Restaurant zum Mittagessen herausgesucht, leider hat es aber geschlossen. Ich schaue mich um und entdecke gleich um die Ecke das „Monkey 11“ mit Außensitzplätzen. Die Bowl mit Hackfleisch, Reis und viel Gemüse ist sehr lecker und sättigend, dazu eine selbstgemachte Zitronenlimo (EUR 19).
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/forum_220322_05131f3x.jpg)
Nach dem Essen spaziere ich durch die an sich sehr hübsche Pottenmarkersstraat, die Straße erhält gerade einen neuen Belag, was den Anblick doch etwas beeinträchtigt.
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/forum_220322_052ijell.jpg)
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Entlang weiterer Reie (ein Kanal heißt hier Rei)
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erreiche ich den (ich weiß schon wieder ;D) sehr idyllischen Jan van Eyckplein. Hier setze ich mich eine ganze Zeit lang auf eine Bank und genieße den Blick auf die den Platz umgebenden stattlichen Häuser.
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- Ende Teil 1 -
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Hallo Christina,
Weder Josef noch ich können uns noch an den Belfried Turm erinnern. Dass wir an dem Platz waren und ihn von unten fotografiert haben sicher, aber wir erinnern uns beide nicht raufgelaufen zu sein, erschreckend was man alles vergisst :-[
Josef hat jetzt in den Fotos gesucht: wir waren oben und es gibt schöne Fotos von da oben, damals kann da noch kein Netz gewesen sein.
das ist jedenfalls extrem ärgerlich wenn die Maschen so klein sind dass man kein Objektiv durchstecken kann >:(
Ich habe an Brügge sonst schöne Erinnerungen, den Beginenhof habe ich wiedererkannt und die Kanäle sind einfach wunderbar.
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Hallo Christina,
Weder Josef noch ich können uns noch an den Belfried Turm erinnern. Dass wir an dem Platz waren und ihn von unten fotografiert haben sicher, aber wir erinnern uns beide nicht raufgelaufen zu sein, erschreckend was man alles vergisst :-[
Josef hat jetzt in den Fotos gesucht: wir waren oben und es gibt schöne Fotos von da oben, damals kann da noch kein Netz gewesen sein.
das ist jedenfalls extrem ärgerlich wenn die Maschen so klein sind dass man kein Objektiv durchstecken kann >:(
Ich habe an Brügge sonst schöne Erinnerungen, den Beginenhof habe ich wiedererkannt und die Kanäle sind einfach wunderbar.
Oh je Paula, so viel Arbeit dass ihr jetzt nach den Fotos schauen musstet, wollte ich euch nicht machen, aber interessant, dass das Netz erst später kam. Es war wirklich so extrem engmaschig, dass einem auch nur beim Schauen, also ohne zu Fotografieren, das Netz vor den Augen "getanzt" hat. Ich verstehe auch nicht, weshalb es keine Öffnungen für Kameras gibt, das ist sonst eigentlich so, z.B. am Leuchtturm in Borkum ist auch ein Gitter, allerdings eh schon sehr weitmaschig und das sind dann immer wieder große Öffnungen drin. Allerdings waren auch einige Leute oben, die fröhlich Selfies gemacht haben, die hat das Gitter scheinbar überhaupt nicht gestört.
Ansonsten fand ich Brügge auch wunderbar und hätte ich das mit dem Gitter gewusst, hätte ich eben auf den Turm verzichtet, das wäre nicht so schlimm gewesen.
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Oh je Paula, so viel Arbeit dass ihr jetzt nach den Fotos schauen musstet, wollte ich euch nicht machen, aber interessant, dass das Netz erst später kam.
Kein Problem Christina, wir lagen gerade im Coronaschonmodus auf der Couch und Josef hat vom Tablett aus Zugriff auf seine Fotobibliothek, das war keine Arbeit :)
Und wir haben echt beide gerätselt ob wir oben waren und Josef wollte es dann wissen ;D
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8. Tag – Dienstag, 22.03. (2. Teil)
Ich spaziere weiter zur St. Anna Kirche und der kaum sichtbaren Jerusalemkapelle, beides spätgotische Gotteshäuser, die St. Anna Kirche ist geschlossen und die Jerusalemkapelle in Privatbesitz, der Besuch kostet Eintritt, das lohnt sich für einen kurzen Blick nicht.
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Weiter geht’s in Richtung Stadtwall
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durch das ruhige Wohnquartier an der Albrecht Rodenbachstraat und Hugo Verriestraat, die Gärten und Häuser erinnern an England.
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/forum_220322_070x3flj.jpg)
Auf dem Stadtwall standen früher eine Vielzahl von Mühlen, vier davon sind noch übrig, hier kann man schön im Grünen spazieren gehen.
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Zurück in Richtung Zentrum komme ich durch die außergewöhnlichen Strassen Hemelrijk und Oliebaan, beide von hohen Mauern umgeben.
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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/forum_220322_078a0ci4.jpg)
Bei der St. Anna Kirche habe ich vorhin ein nettes Café entdeckt, das seine sonnigen Außensitzplätze direkt vor die Kirche verlegt hat, dort mache ich nun Kaffeepause mit Latte Macchiato und Pfannkuchen mit Konfitüre (EUR 9,30).
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/forum_220322_0814ei6v.jpg)
Gerne hätte ich Brügge bei Dämmerung und Dunkelheit erlebt, ich hatte deshalb überlegt, ob ich hier eine Nacht verbringe, mich dann aber dagegen entschieden, da ein weiterer Hotelwechsel wieder einiges an Zeit gekostet hätte, da ich ja mit dem Zug unterwegs bin und dann immer schauen muss, wo ich meine Koffer zwischen Auscheckzeit der einen Unterkunft und Eincheckzeit der anderen Unterkunft lassen kann. Ein bisschen hatte ich die Hoffnung, dass ich lange genug aushalten würde, Brügge an meinem Tagesbesuch bei Dämmerung zu erleben, muss nun aber feststellen, dass das nicht klappen wird. Dämmrig wird es frühestens ab 18.30 Uhr, so lange halte ich ohne eine Pause im Zimmer/Unterkunft nicht durch. Sehr schade, aber nicht zu ändern. Noch bin ich aber einigermaßen fit und es gibt noch ein paar Ecken, die ich mir anschauen möchte. An der Coupure liegen Hausboote und hier ist die Häuserreihe mal mit modernen Gebäuden durchsetzt.
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Entlang des (ja schon wieder ;D) sehr malerischen Groenenrei mit hübschen Brücken nähere ich mich wieder dem Roezenhoodkaai,
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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/forum_220322_091tmi8a.jpg)
dann gehe ich auf der Geschäftsstraße Steenstraat
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mit ein bisschen Windowshopping zum Simon Stevin Plein, wo ich nochmal eine Pause auf einer Bank mache.
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Dabei fällt mir auf, dass ich den Burgplatz mit Heilig Blut Kapelle, Rathaus und Freiamt (Gericht) nur überquert, aber gar nicht richtig angeschaut habe.
Also marschiere ich nochmal zurück, zum Glück sind die Entfernungen nicht groß und schaue mir diesen Platz auch noch an. Die Innenbesichtigung der Heilig Blut Basilika vergesse ich dann aber, die Kirche wirkt so unscheinbar in der Ecke des Platzes neben dem Rathaus. In ihr befindet sich die Heilig Blut Reliquie, ein Fläschchen in dem sich angeblich ein paar Tropfen Blut Jesus Christus befinden, mitgebracht von einem Kreuzzug ins Heilige Land. Dieses Fläschchen wird bis heute verehrt, an Christi Himmelfahrt wird jährlich eine Prozession damit durchgeführt.
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Auf dem Weg zum Bahnhof komme ich noch an der neoromanischen St. Salvator Kathedrale vorbei, Bischofskirche und älteste Pfarrkirche der Stadt.
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Zum Abschluss der Stadtbesichtigung gibt es noch ein modernes Bauwerk zu sehen, der Concertgebouw, eigentlich kann man sich das Innere des Gebäudes einschließlich der Dachterrasse auf einem Rundgang anschauen, zur Zeit ist dies leider nicht möglich, ob wegen Corona oder der angrenzenden Großbaustelle, konnte ich nicht herausfinden.
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Gegen 17 Uhr fahre ich zurück nach Ostende, nach einer Pause auf dem Zimmer gehe ich heute (nach einigen Tagen Pause) mal wieder zum Sonnenuntergang an den Strand. Es sind ein paar Wolken aufgezogen, die zu einer wunderschönen pastellfarbenen Lichtstimmung führen.
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Wetter: sonnig, ca. 18 °C
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Sonnenuntergang am Meer hat einfach was! Wie schön sich das Hochhaus im Wasser spiegelt ^-^
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Sorry, ich hänge aus Zeitgründen derzeit hinterher.
Ich beneide dich so um das sonnige Wetter im März.
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Sorry, ich hänge aus Zeitgründen derzeit hinterher.
Ich beneide dich so um das sonnige Wetter im März.
Kein Problem, es geht auch erst am Montag weiter, die nächsten Tage steht Familienbesuch in der alten Heimat an.
Mit dem Wetter hatte ich großes Glück. War das die gleiche Zeit in der ihr auf Teneriffa wart?
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Brügge ist einfach herrlich :herz: Wenn dann alle Bäume im Grün sind muss es noch idyllischer aussehen. Obwohl das Narzissenfeld hat auch etwas für sich ;D Und im Sommer ist es wahrscheinlich voller.
Für eine vernetzte Aussicht ist der Turmeintritt aber happig, da hätte ich mich auch geärgert. Für die Bedingungen sind die Aussichts-Bilder doch ganz gut.
Nach Brügge ist die Hochhausfront doch ein kleiner Schock, wenigstens gab es einen netten Sonnenuntergang am Meer.
Viel Spaß bei der Familie!
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Mit dem Wetter hatte ich großes Glück. War das die gleiche Zeit in der ihr auf Teneriffa wart?
(http://www.smilies.4-user.de/include/Girls/smilie_girl_307.gif)
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So schön die Häuser in Brügge sind.... der Park mit den blühenden Blumen am Morgen gefällt mir besser :cool2:
14,- € und dann ein Netz vor Augen, das hätte mich auch so richtig geärgert >:(
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Brügge ist einfach herrlich :herz: Wenn dann alle Bäume im Grün sind muss es noch idyllischer aussehen. Obwohl das Narzissenfeld hat auch etwas für sich ;D Und im Sommer ist es wahrscheinlich voller.
Viel Spaß bei der Familie!
Brügge gehört zu einem der Touristenhotspots, da möchte ich ab Ostern nicht mehr sein. Selbst zu dieser Zeit waren hier mit großem Abstand die meisten Touristen im Vergleich aller Orte an denen ich war. Aber wie so oft, waren sie nur rund um die Hauptsehenswürdigkeiten und auch nur zwischen 11 und 15 Uhr.
Danke, der Spaß hielt sich etwas in Grenzen, wir haben uns von meiner Schwester und ihrer Familie verabschiedet, die in zwei Wochen in die USA auswandern. Meine Mutter, die seitdem mein Vater im Pflegeheim ist, sich völlig auf meine Schwester konzentriert hat, ist völlig fertig.
Mit dem Wetter hatte ich großes Glück. War das die gleiche Zeit in der ihr auf Teneriffa wart?
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Das ist wirklich kaum zu glauben, ich hatte mich auf viel schlechteres Wetter eingestellt. Wenn ich auf Teneriffa geflogen wäre, hätte ich aber zumindest überwiegend Sonne erwartet.
14,- € und dann ein Netz vor Augen, das hätte mich auch so richtig geärgert >:(
Oh ja.
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9. Tag – Mittwoch, 23.03.
An meinem letzten vollen Urlaubstag starte ich nochmal mit der Tram, für die ich ein 1-Tagesticket für EUR 7,50 kaufe, in Richtung Südwesten. Ziel heute ist Nieuwpoort. Der Ort unterscheidet sich von den anderen Küstenorten durch seine Lage an der Yser / Ijzer-Mündung. Der Fluss entspringt in Frankreich und mündet hier in die Nordsee. Das Eindringen des Meereswassers wird mittels einer großen Schleusenanlage geregelt in deren Nähe sich Nieuwpoort-Stad entwickelt hat, direkt am Meer liegt Nieuwpoort-Bad.
Gegen halb zehn steige ich an der Station Nieuwpoort-Stad aus der Tram und gehe zum Besucherzentrum Westfront, direkt an der Schleuse. In diesem geschichtlichen Museum geht es um den Herbst 1914. Damals entschied die belgische Armeeführung, die Schleusen zu öffnen, (erst die Süßwasserschleusen, das reichte aber nicht, dann eben auch noch Salzwasserschleusen), damit das gesamte Hinterland zu fluten und dadurch den bevorstehenden Vormarsch der Deutschen zu stoppen. Der Plan funktionierte, der Preis war aber hoch, da der vom Salzwasser durchdrungene Boden auf viele Jahre nicht mehr nutzbar war.
Das Museum öffnet in wenigen Minuten, aufgrund des schönen Wetters und der bereits auf die Öffnung wartenden Schulklasse, beschränke ich mich auf den Blick von außen. Auf dem Gebäude steht ein riesiges Denkmal mit der Reiterstatue des belgischen Königs Albert I., der den Plan zur Öffnung der Schleuse unterstützte. Das Denkmal gibt es bereits seit 1938, das Besucherzentrum seit 2014.
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An der großen Gezeitenschleuse Ganzepoot vorbei spaziere ich in Richtung Innenstadt, es geht durch ein Wohnviertel, dort stehen die Überreste des Sint-Laurentius-Turm, die Kirche wurde im Ersten Weltkrieg fast völlig zerstört. Daran anschließend befinden sich die Überreste des Pulvermagazin Bommenvrij aus dem 19 Jh.
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Bald darauf erreiche ich den schönen Marktplatz mit dem Rathaus im Stil der Neorenaissance von 1922, der Liebfrauenkirche (ursprünglich aus dem 15 Jh,. im Ersten Weltkrieg völlig zerstört, 1922 nach alten Plänen wieder aufgebaut, 1940 durch die Engländer erneut zerstört und schließlich 1946 in der heutigen Form wiedererrichtet) und der Stadthalle mit Belfried. Außerdem gibt es einige nette Cafés und Geschäfte.
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Durch weitere Wohngebiete und Grünanlagen entlang des Flusses erreiche ich den heute noch aktiven Fischerhafen.
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Ich folge der Flussmündung in Richtung Meer. Auf der anderen Fluss Seite und entlang einer kleinen Halbinsel im Fluss liegt der große Jachthafen. Zur Flussinsel mache ich einen Abstecher, dort befindet sich eine weitere Beaufort Skulptur, das farbenfrohe «Le Vent souffle où il veut» («Der Wind weht wohin er will») von Daniel Buren, der damit den Eindruck eines Waldes erwecken wollte. Ich finde die bunten Farben machen gute Laune, leider weht der Wind gerade schwach, so dass Windfahnen etwas herunterhängen. Von hier hat man auch einen schönen Blick über die Ijzer und den Leuchtturm am gegenüberliegenden Ufer.
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Ich verlasse die Halbinsel und finde an der Flusspromenade das Restaurant «Seastar Sailor’s Bar» mit nettem Außenbereich, wo ich mir gerade noch einen Platz sichern kann, bevor alle Tische belegt sind. Erfreulicherweise gibt es neben den üblichen Kroketten ein bisschen mehr Auswahl, ich bestelle Spaghetti Carbonara und einen Eis Tee (EUR 18,10). Das rohe Ei inmitten der Nudeln erstaunt mich etwas im Hinblick auf die Salmonellen Gefahr, aber gut, das wird hier wohl den gastronomischen Hygiene Regeln entsprechen.
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Nach dem Essen spaziere ich weiter in Richtung Strand, dabei kann ich die bunten Windsäcke auf der Halbinsel nochmal von weitem sehen und im weiteren Verlauf der Flussmündung mehrere Robben, leider auf der anderen Flussseite und damit für das bloße Auge oder mein 24-100 mm Objektiv nur sehr klein zu erkennen (das Teleobjektiv habe ich leider nicht dabei). Ich beobachte die Tiere dennoch eine ganze Weile, schaue zu, wie sie hin -und herschwimmen, mal tauchen, mal sich auf dem Sand sonnen. Auch der Leuchtturm ist in der Ferne wieder zu sehen.
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Schließlich erreiche ich das Meer, die Flusspromenade geht in einen Pier über, auf der anderen Flussseite befindet sich ein identisches Bauwerk. Im Juli und August verkehrt mehrmals täglich eine kostenlose Fußgängerfähre zwischen den durch die Ijzer Mündung getrennten Strandabschnitten, zurzeit fährt sie leider nur am Wochenende, somit muss ich heute auf «meiner» Seite bleiben.
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An der Strandpromenade und am Strand von Nieuwpoort-Bad entlang gehe ich weiter in Richtung Süd-Westen. Hier gibt es die üblichen Hochhäuser, daran anschließend aber auch wesentlich netter anzuschauende Mehrfamilienhäuser, eine kleine Kirche (Sint-Bernarduskerk) und eine bunt bemalte Fassade. Und natürlich eine weitere Skulptur, «Men» von Nina Beier. Zusammengesetzt aus alten Reiterdenkmälern und auf einem Gestell fest im Boden verankert, wird die Skulptur (also der untere Teil natürlich nur) bei Flut vom Wasser überspült, schade, dass gerade Ebbe ist. Auch die üblichen weißen Badehäuschen sind hier zu finden.
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Ich spaziere am Strand entlang weiter bis zum nächsten Ort, Oostduinkerke-Bad. Dort entdecke ich ein nettes Café mit Sitzplätzen direkt am Strand, ich bestelle einen Latte Macchiato und einen Cheesecake Citron (EUR 9,30), der etwas merkwürdig im Schüsselchen serviert wird, aber bestens schmeckt.
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Windgeschützt in der Sonne sitzend wird es mir dann tatsächlich bald zu warm und ich gehe weiter auf der Strandpromenade. Hier weisen ein paar rosa Hasen wohl auf Ostern hin (vermute ich mal, das dazugehörige Plakat war auf Niederländisch, daher weiß ich nicht genau, weshalb die Hasen da standen), direkt dahinter und etwas tiefer gelegt (daher von mir nicht bemerkt) ist das Freibad, das einzige Strandbad Flanderns.
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Am Strand steht ein Denkmal für die Krabbenfischer. Zwischen April und Oktober kann man heute noch hin- und wieder ein paar Fischer beobachten, die traditionell zu Pferd auf Krabbenfang gehen. Dabei gehen die Pferde durch das flache Wasser und ziehen Schleppnetze durch den Sandboden hinter sich her, in denen die Krabben gefangen werden. Die Garnelen werden dann noch am Strand von den Fischern aus dem Netz geholt und in den großen Korb geladen, der an den Flanken der Pferde hängt. Diese Tradition wurde 2013 von der UNESCO als zugehörig zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt. Da es erst März ist, muss ich mich mit den Skulpturen begnügen.
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Auch eine Beaufort Skulptur findet sich wieder, ein abgestorbener Baum – «Windswept» von Els Dietvorst.
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Noch ein Stückchen gehe ich weiter bis Koksijde-Bad, an der Straße, die zur Haltestelle führt stoße ich auf ein Restaurant in Schiffsform, «De Normandie».
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Gegen 17.30 Uhr fahre ich mit der Tram zurück nach Ostende, dort gehe ich ein letztes Mal in den Spar, Brötchen und Belag als Reiseproviant für morgen muss noch besorgt werden.
Gegen 18.30 Uhr bin ich nach einem erneut wunderbaren Tag zurück in der Unterkunft, wo heute neben der üblichen Abendbeschäftigung auch schonmal ein bisschen was gepackt wird.
Wetter: sonnig, ca. 18°C
Strecke zu Fuß: 20,46 km
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Das ist wirklich kaum zu glauben, ich hatte mich auf viel schlechteres Wetter eingestellt. Wenn ich auf Teneriffa geflogen wäre, hätte ich aber zumindest überwiegend Sonne erwartet.
Dieses Jahr spielt das Wetter doch überall verrückt. Erst am Wochenende bekamen die Kanaren die volle Wucht vom Tropensturm Hermine (https://www.teneriffa-news.com/news/kanaren/unwetter-bilanz-wie-tropensturm-hermine-die-kanaren-getroffen-hat_16541.html) ab. Auf Gran Canaria gab es eine Sturzflut.
Davon abgesehen hatte das Death Valley (https://www.nps.gov/deva/planyourvisit/conditions.htm) Anfang August die zweitheftigsten Niederschläge seit 111 Jahren und noch immer sind viele Straßen nach erneuten Regenfällen unpassierbar.
https://www.youtube.com/watch?v=KCww02FxL8Q
Da hattest du wirklich ein Glück mit dem Kaiserwetter im März :thumb:, auch wenn es noch etwas frisch war. Immerhin regnete es nicht und man kann sich ja warm anziehen.
Hast du das rohe Ei wirklich mitgegessen :verpiss: ? Ich kann überhaupt nichts Rohes essen.
Die bunten Windsäcke gefallen mir sehr gut und der Strand ist wirklich ein Traum.
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Du hast recht, das Wetter spielt verrückt und man kann sich diesbezüglich nicht auf das früher übliche Wetter zu einer bestimmten Jahreszeit verlassen. Kalt war es aber bei mir aber nur in der ersten Hälfte und auch da nur am Morgen und teils am Vormittag, ab Montag war es schon am Morgen warm und ab spätem Vormittag dann sommerliches T-shirt Wetter.
Ich habe das Ei in die Nudeln eingerührt (sonst hätte ich ja darum bitten müssen, das Ei auf einem Teller oder Schüssel mitzunehmen, da es beim Nudeln Essen umgefallen und in den Nudeln gelandet wäre) , macht man beim Kuchenbacken ja auch so beim Teig. Da schmeckte man das Ei dann gar nicht mehr. Ich habe kein Problem mit rohem Essen, Sushi mag ich auch.
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10. Tag – Donnerstag, 24.03.
Nach Frühstücken, Abwasch und Packen habe ich noch genug Zeit für einen letzten Strandspaziergang. Es ist wieder sonnig und schon jetzt sehr warm, ich spaziere über die Strandpromenade und bis ans Ende des Piers. Ich habe nur das Handy dabei, aber ein paar letzte Fotos müssen sein. Wie gerne würde ich noch ein paar Tage bleiben, zu sehen gäbe es entlang der belgischen Küste noch so einiges. Aber jeder Urlaub geht mal zu Ende, daher checke ich schließlich gegen 10 Uhr aus, d.h. ich werfe die Schlüsselkarte in die vorgesehene Box, die Rezeption ist erst ab der nachmittäglichen Check-In Zeit besetzt.
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Zu Fuß gehe ich zum Bahnhof von Ostende, um 10.43 Uhr startet der IC mit Stopps in Brügge und Gent nach Brüssel.
Dort komme ich pünktlich um 11.52 Uhr an und schlendere dann ein bisschen durch den Bahnhof, überlege, ob ich mir etwas zum Mittagessen kaufe, aber irgendwie lacht mich nichts so richtig an und schließlich habe ich ja meinen Brötchenproviant dabei.
Ebenfalls pünktlich um 12.25 Uhr geht es dann mit dem ICE nach Frankfurt.
Am ersten deutschen Bahnhof nach der Grenze, Aachen, steigen drei Polizisten ein, die stichprobenartige Kontrollen machen. Zwei ukrainische Frauen mit ihren Katzen, die von Brüssel zurück nach Deutschland fahren, haben kein Ticket (soweit ich weiß, ist Bahnfahren zwar kostenlos für Ukrainer, aber sie benötigen dennoch ein Ticket), ich werde nicht kontrolliert, auch drei junge Inder mit sehr viel Gepäck nicht, aber zwei Männer, die hinter mir sitzen, beides Serben, der eine seit über einem Jahr ohne Aufenthaltserlaubnis, der andere von seiner Tante in Köln als vermisst gemeldet, was er aber abstreitet. Die beiden, sowie die zwei Ukrainerinnen müssen dann mit den Polizisten in Köln aussteigen.
Ich muss dann um viertel nach drei Uhr in Frankfurt Flughafen umsteigen, vom Fernbahnhof zum Regionalbahnhof wechseln (eine überraschend weite und schlecht ausgeschilderte Strecke, aber ich habe genug Umsteigezeit) und um 16.07 Uhr mit dem Regionalzug weiter nach Alzey fahren.
Von hier noch der letzte Hopser bis nach Hause, wo ich mit ein paar Minuten Verspätung um 17.55 Uhr ankomme. Peter wartet am Bahnhof und damit ist auch dieser Urlaub zu Ende.
Wetter: sonnig, ca. 18°C
In den nächsten Tagen folgt dann noch ein Fazit.
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Fazit:
Der Urlaub hat richtig gut getan.
Nach den Bedenken, ob man in Zeiten des Ukraine Kriegs überhaupt Urlaub machen sollte, der aufgrund dieser Ereignisse fehlenden Vorfreude und der damit verbundenen Anspannung, verstärkt durch die Flüchtlinge, die auf der Hinfahrt mit im Zug waren und der sicherlich auch dadurch entstandenen Migräne, die mich die ersten Reisetage begleitet hat, wurde es schließlich ein wunderbarer Urlaub, der mich entspannen und abschalten ließ.
Die beiden Unterkünfte entsprachen meinen Erwartungen, die jeweilige Lage in Gent und Ostende hat sich, wie erhofft, als ideal herausgestellt.
In Gent kann man gut einige Tage verbringen, neben der wunderschönen historischen Altstadt gibt es einiges an moderner(er) Architektur zu sehen und auch einige Museen bieten sich für einen Besuch an. Toll ist auch die nächtliche Beleuchtung, die Nachtfotografie hat mir wieder viel Spaß gemacht. Ach ja, die CityCard hat sich tatsächlich gelohnt, sie hat EUR 44 gekostet, ohne sie hätte ich EUR 58 ausgegeben, wenn man die Bootsfahrt abzieht, die ich ohne die Karte vermutlich nicht gemacht hätte und die sich, wie schon geschrieben, nicht wirklich gelohnt hat, wären es EUR 49 gewesen.
Brügge ist für mich ein «Gesamtkunstwerk», eine geschlossene, praktisch ohne moderne Gebäude erhaltene Stadt, die an jeder Ecke Idylle pur ist. Ich liebe so etwas (genauso wie moderne Architektur) und bereue es ein bisschen, nicht zumindest eine Nacht dort verbracht zu haben, um ein bisschen mehr Zeit für die Stadt zu haben und sie auch bei Dunkelheit zu erleben.
Die sonnigen Strandspaziergänge an der Küste habe ich sehr genossen, auf die vielen Hochhäuser war ich vorbereitet, die Hässlichkeit finde ich irgendwie schon wieder faszinierend, definitiv besser haben mir aber die naturbelassenen Strandabschnitte und die Cottage Stil Häuser in De Haan und De Panne gefallen. Auch Nieuwpoort hat sich positiv von den anderen Städten unterschieden.
Trotz des eher kurzen Küstenabschnitts, den die Belgier haben, hat die Zeit doch nicht gereicht alles Sehenswerte anzuschauen, für einen zweiten Urlaub dort gibt es also noch genug Neues zu entdecken, einen solchen könnte ich mir in Verbindung mit zwei Nächten in Brügge gut vorstellen, dann aber auch wieder in der Nebensaison, es war überall herrlich leer und ruhig und am Wetter war auch nichts auszusetzen.
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Fazit:
Der Urlaub hat richtig gut getan.
Das ist die Hauptsache, Christina und mit dem Wetter hattest du riesiges Glück.
:danke: für den ausführlichen und toll bebilderten Reisebericht :beifall:.
Mit Städtereisen kann ich persönlich nicht so viel anfangen. Ich bin aber froh, dass wir hier ein bunt gemischtes Potpourri an Berichten haben. So ist für jeden etwas dabei.
Die Strände an der Küste sind breit und herrlich, wie ich es bisher nur aus Florida kannte. Im Norden könnte ich mir jedoch auch gut ein paar Tage in der Nebensaison mit Sonnenschein vorstellen.
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Hallo Christina,
Vielen Dank für den tollen Reisebericht und die schönen Fotos :danke:
Deine Begeisterung für Brügge kann ichgut verstehen, wir fanden es genauso toll! Auch die schönen Häuser in de Haan habe ich in bester Erinnerung.
Und uns ging es mit dem Krieg im Frühjahrsurlaub genauso: erst hatten wir keine Lust und waren anfangs auch nicht in Urlaubsstimmung und haben es dann umso mehr genossen! Die Seele braucht auch Erholung. Es freut mich sehr dass du so schönes Wetter hattest und man merkt auch dass du dir bei der Planung viel Gedanken gemacht hast, das hat sich voll ausgezahlt.
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Hallo Christina,
bin jetzt auch endlich zu den letzten Etappen gekommen. Nieuwpoort hat mir auch gefallen, besonders die bunten Windsäcke. Das Wetter war ja prachtvoll, da spielt die Temperatur keine so große Rolle.
Freut mich, dass dir die Reise gefallen hat und du dich gut erholen konntest.
Danke für den tollen Reisebericht, er hat die Gegend mal wieder auf unsere Agenda geschubst.
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Ilona, Paula und Susan, ich bedanke mich für die Begleitung. So hat es wie immer Spaß gemacht, Bericht und Fotos zu zeigen.
Susan, geht es deiner Mutter wieder besser?
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Hallo Christina,
leider ist meine Mutter dann doch unerwartet schnell verstorben. Dass ihr dadurch einiges Leid erspart wurde, tröstet uns.
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Susan, mein herzliches Beileid.
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Jetzt hab ich die letzten beiden Tage nachgelesen ... dankeschön für diesen schönen Ausflug in eine doch etwas ungewöhnliche Gegend :thumb:
@ Susan auch von mir noch herzliches Beileid
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Mit Städtereisen kann ich persönlich nicht so viel anfangen. Ich bin aber froh, dass wir hier ein bunt gemischtes Potpourri an Berichten haben. So ist für jeden etwas dabei.
Da geht es mir wie Ilona! Ich schaue mir Berichte aus Städten gerne an, aber für mich selbst ist das nichts.
Vielen Dank Christina fürs Mitnehmen und viel Spaß und schönes Wetter beim Wandern! :winkewinke:
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Bin wieder zurück, war leider nur eine knappe Woche, dafür herrlich herbstlich bunt. Auch euch beiden Silvias ;D vielen Dank fürs Dabeisein.