So schrecklich so ein Flugzeugabsturz sicherlich ist, mindestens so schrecklich finde ich die mediale Aufbereitung und die damit einhergehende "Betroffenheitswelle".
Menschenleben sind Menschenleben und es verhungern täglich über 20.000(!) Menschen weltweit, davon sind ca. die Hälfte Kinder. Am schlimmsten betroffen sind afrikanische Gebiete, in Somalia starben während der Dürre in 2011 alleine 260.000 Menschen, davon erneut die Hälfte unter 5 Jahre alte Kinder. Das entspricht ca. 1700 solcher Flugzeugabstürze.
Und wo bleibt der Aufschrei?
So sind die Menschen aber nun einmal. Was den Menschen passiert, mit denen ich mich irgendwie in einer Gruppe verbunden fühle, interessiert mich nun einmal mehr als das, was mit "den anderen" passiert. Das mag traurig sein, aber es ist nunmal Realität. Wären wir in der Lage, Mitgefühl mit allen anderen Menschen auf dieser Erde zu empfinden, würde es auf der Welt anders aussehen.
Mir persönlich ist sowohl gestern als auch heute mehrfach ein Schauer den Rücken heruntergelaufen. Mir ist auch der Gedanke gekommen, wie es gewesen wäre, wenn meine Familie mich am letzten Samstag nach unserem Heimflug vergeblich zuhause erwartet hätte.
Was die Politiker angeht: Was sollen sie sagen? Vielleicht: Nein, ich bleibe lieber zuhause und kümmere mich um die PKW-Maut?