Montag, 16. Februar 2015Uns drängte nichts, also konnten wir eigentlich ausschlafen. Aber die Betten waren doch recht schmal und ungewohnt sowieso, so dass ich echt besch... geschlafen habe und wir waren früh auf. Heiko ging zuerst ins Bad. Irgendwann kam er genervt wieder. Er hatte sich ordentlich eingeseift, als nur noch eiskaltes Wasser aus dem Duschkopf kam. Tapfer wartete er, denn so ein Wasserboiler kann ja vielleicht mal ein paar Temperaturschwankungen verursachen. Aber da schwankte nichts, es blieb eiskalt. Er also raus aus der Dusche und den Boiler kontrolliert. Der lief nicht. Und warum nicht? Weil man jede Steckdose und auch den Boiler mit einem Schalter ein- und ausschalten kann und jemand gegen genau den Schalter gekommen war, der den Boiler schaltete. Dummerweise war nämlich genau dort eine der wenigen Ablageflächen für Kulturtasche und Handtücher. Aber natürlich hat keiner seine Tasche gegen den Schalter gelehnt oder ihn sonstwie berührt...
Also trocknete Heiko sich ab so gut es ging und schlüpfte in die Klamotten vom Vortag. Durch das nicht ganz abzurubbelnde Duschgel fühlte er sich schmuddeliger als ohne Dusche. Der arme Heiko! Aber nun mussten wir erst einmal warten, bis es wieder heißes Wasser gab.
In der Zwischenzeit backten wir Brötchen auf, bereiteten Kaffee und deckten den Frühstückstisch. Meine Frage in die Runde, was wir denn heute machen wollten, blieb nahezu unbeantwortet. Das Wetter sah nicht wirklich prickelnd aus, aber ich wollte so gerne an den Strand oder irgendwas anderes unternehmen. Ich schaute in meine Linksammlung und da fiel mir ein Museum auf, was recht interessant sein könnte. Das wäre Indoor bzw. unterirdisch, da es um Erzgewinnung ging und da wären wir auch nicht dem ungemütlichen Wetter ausgesetzt. Heiko war es egal ("Ich fahre euch überall hin"), Heikos Vater macht alles mit und Heikos Mutter entschloss sich, dass man das wohl machen könnte. Just in dem Moment entdeckte ich, das das Ganze erst ab Mai geöffnet ist. Na prima. Da haben wir uns mal geeinigt und dann das.
Nach dem Frühstück konnte Heiko dann erst mal duschen und ich auch. Heikos Eltern waren im Bad schon durch, sie hatten ja noch warmes Wasser gehabt
Dann entschlossen wir erst einmal zum Servicecenter zu fahren wegen der Kaution. Und vielleicht haben die ja einen Tipp, was man so anstellen könnte. Später sollte dann eingekauft werden.
Also machten wir uns auf den Weg. Das Servicecenter ist nicht weit und schon wenige Minuten später erklärte man uns auf deutsch, dass man nur eine Kaution zahlt, wenn man ein Schwimmbad hat. In unserem Fall erfolge die Stromabrechnung dann später und die Rechnung würde mir per Post zugestellt werden. Oh, gut!
Auf die Frage, ob sie denn irgendwelche Empfehlungen für Unternehmungen hätten, kam diese Antwort: "Alles zu. Genießen sie die Natur" Ein Schulterzucken. Eine Möglichkeit sei ein Ausflug nach Sylt. Ja, den haben wir schon fest für den morgigen Tag geplant. Wenn wir online buchen würden, dürften wir den Abholschein gerne bei ihnen ausdrucken. das sei kein Problem. Aber sie würden erst um 10 öffnen und falls wir früher loswollten, müssten wir noch heute vor 16 Uhr bei ihnen sein. Super, das lässt sich sicher machen. Und ich hatte mir schon vorab Gedanken gemacht, wie ich das mit der Buchungsbestätigung machen sollte.
Wir fragten dann nach einem Strandzugang, bei dem man nicht kilometerweit bis zum Wasser laufen müsste. Man empfahl uns zum Beispiel Lakolk im Westen der Insel. Da kann man mit dem Auto hin. Gesagt - getan!
Lakolk war etwa 5 Kilometer entfernt. ein Klacks. Und wirklich: Ein riesiger Parkplatz, Geschäfte, alles da. Aber der Parkplatz war leer und sogar der Supermarkt war geschlossen. Von den kleineren Geschäften ganz zu schweigen. Also direkt daran vorbei und die Straße endete direkt am Strand bzw. fuhr man dort einfach weiter. irgendwann parkten wir und machten uns bei eisigem Wind (Es waren um die 0°C) Richtung Nordsee auf. Die Flut hatte gerade ihren höchsten Punkt erreicht. Und wenn man am Wasser steht, dann sieht der Blick Richtung Inselinneres so aus:
Im Sommer dürften da deutlich mehr Autos stehen...
Scheinbar war ich die einzige, der das hier Spaß machte. Ist ein saublödes Bild, aber ich habe halt nur ein paar.
Heiko bekam wegen der Kamera schnell eine eisige Hand (genau an dem Abend habe ich dann deinen neuen Blogeintrag bzgl Fotografie und Handschuhe entdeckt, Michael!
). Also machte ich noch ein paar Bilder von ihm mit seiner Familie und vom Strand:
Leider ist auf dem letzten Bild nicht gut zu erkennen, wie der Wind den losen Sand über den feuchten Strand treibt. Sah klasse aus!
Da nun alle durchgefroren waren und ich festgestellt habe, wie kalt 2 Grad Wassertemperatur sind (ich musste doch die Muschel einmal abspülen und außerdem zieht mich Wasser magisch an), gingen wir zurück zum Auto. Das war ein kurzer Besuch von nur wenigen Minuten...
Danach ging es nach Skærbæk, dem nächsten größeren Ort auf dem Festland. Ins Navi hatte ich den Super Brugsen einprogrammiert. Das ein ein Supermarkt ähnlich wie REWE oder Edeka. Problemlos kamen wir dorthin, auch wenn wir überrascht waren, dass uns das Navi mitten ins Wohngebiet führte. Aber genau dort war der Laden auch angesiedelt.
Ihr wisst, was passiert, wenn man das erste Mal im fremden Land in den Supermarkt geht? Na klar, gucken und staunen. Und das betrieb ich ausgiebigst. Das war scheinbar etwas ungewohnt für Heikos Eltern, die eigentlich nur schnell die Einkaufsliste abarbeiten wollten. Nö, wir haben doch Zeit!
Vor jedem Regal begann dann die Rechnerei, denn Dänemark verzichtet auf den Euro. So sind ein Euro etwa 7,50DKR (dänische Kronen). Entsprechend sind die Preisschilder mit riesigen Zahlen am Regal bedruckt. Und die wurden noch größer dadurch, dass alles etwas teurer als bei uns ist. Ist schon komisch, wenn ein einzelner Kinderriegel dann plötzlich 5,50 kostet. Unsere letzten Urlaubsreisen hatten für´s Auge gewohntere Wechselkurse (Dollar, britische Pfund).
Irgendwann hatten wir dann alles eingekauft und es sollte zurück gehen. Schon auf dem Hinweg hatten wir einen Imbiss entdeckt, in den wir nun spontan einkehren wollten. Ich hatte zwar keinen großen Hunger, aber die anderen schon.
Dann ging es ans Bestellen und Heikos Mutter nahm einen Cheeseburger, Heikos Vater Currywurst Pommes und Heiko Fischfilet. Ich wollte eine Portion Pommes. Groß oder klein? Äh, klein reicht heute. Tja, also die kleine Portion Pommes war auf einem normalen Essteller serviert und zwar randvoll mit Haufenbildung! Wie hätte dann die große Portion ausgesehen? Die gleiche Portion gab es zur Currywurst und zum Fisch. Der Cheesburger war so groß wie in einem amerikanischem Diner, aber da war auch sonst nichts bei. Heikos Mutter war die einzige, die ihr Essen komplett aufgegessen hat, wir anderen haben kapituliert...
Um 14 Uhr etwa waren wir dann schon wieder zurück am Haus. Heiko und ich machten uns daran, die Syltfähre zu buchen. Für den morgigen Tag war nämlich gutes Wetter vorausgesagt und Heikos Wetterapp lügt eigentlich nie. Wir wählten die Fahrzeiten aus (nicht zu früh los und nicht zu spät zurück), speicherten die Buchungsbestätigung auf dem Stick und fuhren zum Servicecenter, die uns das Papier sofort ausdruckten.
Ja, den Rest des Tages ist dann nicht mehr viel passiert. Abends kochte uns Heiko Pellkartoffeln mit Kräuterquark (selbstgebastelt, da es so etwas im Laden nicht gab. Allein Quark zu finden war nicht leicht und wir waren nicht sicher, ob Skyr auch gehen würde. Da hätte ich am liebsten spontan mal Horst angerufen und gefragt
). Und für die Fleischesser gab es noch Schweine Steak dazu.
Am Abend wurde dann Karneval geschaut. Ich versuchte währenddessen zu lesen. Ich war aber sehr müde und fiel schon kurz nach 10 ins Bett. Verschont wurde ich aber von dem Trara nicht, denn ich verstand jedes Wort, so dünn waren die Wände. Trotzdem döste ich irgendwann ein.
