Autor Thema: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?  (Gelesen 15765 mal)

Rainer

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #15 am: 11. Dezember 2014, 10:50:09 »
Meine ersten Urlaube sahen so aus, dass wir in Frankreich über Landstrassen zum Campingplatz gefahren sind weil wir uns die Autobahngebühren nicht leisten konnten.

Da muss ich ja spontan mal lachen, genau denselben Sch***s haben wir nämlich auch gemacht. Meine Güte, war man da lange unterwegs, aber Hauptsache die Maut gespart (wir hatten nicht einmal ansatzweise eine Ahnung, was das kosten würde, wurde einfach nicht gemacht). Und das Auto war auch der totale Schrotthaufen, der TÜV hätte die Krise bekommen....

Flicka

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #16 am: 11. Dezember 2014, 12:08:35 »
Bei uns lief das so ab: Zwei Tage mit Zeltanhänger über die Landstraße, Zwischenübernachtung in einem kleinen Hotel mit Etagen-Klo irgendwo im Nirgendwo auf der Strecke, Ankunft am zweiten Tag am frühen Nachmittag und stundenlanges Zeltaufbauen. Argument gegen die Autobahn und für die Landstraße mit Zwischenübernachtung: Mit dem Zeltanhänger kann man sowieso nicht schnell fahren, und abends spät ankommen und das Zelt aufbauen geht auch nicht. Ich fand meinen Vater damals immer unglaublich schlau, weil er so die Maut eingespart hat, aber jetzt muss ich ja enttäuscht feststellen, dass andere auch schlau waren.  ;)

Rainer

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #17 am: 11. Dezember 2014, 12:21:07 »
Ja, das war sicher "super schlau"...

Wir haben ja nicht einmal irgendwo übernachtet, sondern sind durch die Nacht gefahren, weil da ja die Straßen schön leer sind. Ich hatte dann die Ar***karte und durfte Nachts zwischen ein und vier Uhr morgens fahren, obergrausam war das. Da schlief man die ganze Zeit ein. Ich weiß auch noch, dass wir irgendwo in der Schweiz durch einen Tunnel gefahren sind (resp. ich durfte da fahren) und vor dem Tunnel war das Wetter in Ordnung, als wir aus dem Tunnel herauskamen, schüttete es dort wie aus Eimern (damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet). Außerdem war da eine Fahrbahn gesperrt und ich habe dann natürlich erst einmal die ganzen Plastikpylonen umgenietet, weil ich so von dem Regen und der fehlenden Sicht überrascht wurde, dass ich mich an der Mittellinie orientieren wollte. "popp popp popp popp popp popp popp "... usw. und schon war die linke Fahrbahn wieder frei und ein paar herrenlose Pylonen flogen auf der Bahn herum.

Und auf der Landstraße gab es dann immer diese Harakiri Überholmanöver, weil wahrscheinlich Ihr vor uns aufgetaucht seid mit Eurem blöden Hänger, da kann man ja nicht guten Gewissens hinter bleiben, also heulten 60PS geballte Pferdekraft auf und dann "Augen zu und durch".  Au man o man, ich bin da echt jedesmal um Jahre älter geworden, wenn einer meiner beiden Freunde den Formel I Fahrer raushängen ließ. Aber billig war es. Immerhin.

Silv

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #18 am: 11. Dezember 2014, 13:14:09 »
Als ich 1994 das erste Mal in den USA war, war es auch recht günstig. Wir waren zu viert (meine Schwester, ihr Mann und ein Bekannter von ihrem Mann - den ich nur flüchtig kannte) und haben die erste drei Nächte sogar ein Zimmer geteilt, weil wir uns gesagt haben, das reicht. War dann aber doch etwas eng...

Ernährt haben wir uns ausschließlich von Fast Food - damals fand ich das toll, heute könnte ich mir das nicht mehr vorstellen. Wir gehen jetzt nicht in noble Restaurants, genießen aber gerne ein leckeres Steak oder gutgemachten Burger in einem "normalen" Restaurant.

Bei den Unterkünften reichen uns einfache Motels, sauber sollten sie sein. Wenn wir irgendwo mehrere Nächte sind, kann es schon mal etwas besser sein. Wobei ich aber immer schaue, ob es Rabatte oder Coupons gibt.

Mietwagen buchen wir immer einen SUV - ist einfach bequemer für uns (man wird ja nicht jünger).  ;) Auch im Flieger gönnen wir uns Economy Comfort - soweit vorhanden.

Wir geben hier im alltäglichen Leben nicht besonders viel Geld aus. Ich z.B. bin nicht "typisch Frau": ich habe immer den gleichen Schmuck an, meine Schuh- und Handtaschenanzahl ist übersichtlich und auch kann es sein, dass ich mir monatelang keine neuen Klamotten kaufe. Dafür lassen wir es uns im Urlaub dann öfter mal gutgehen. Wir genießen das aber auch richtig und auch noch lange Zeit danach. Diese Erinnerungen sind uns mehr wert als eine neue Tasche etc.

Deshalb kann ich schon sagen, dass wir heute mehr Geld ausgeben als früher.
Liebe Grüße
Silvia

Paula

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #19 am: 11. Dezember 2014, 18:50:09 »

Wir geben hier im alltäglichen Leben nicht besonders viel Geld aus. Ich z.B. bin nicht "typisch Frau": ich habe immer den gleichen Schmuck an, meine Schuh- und Handtaschenanzahl ist übersichtlich und auch kann es sein, dass ich mir monatelang keine neuen Klamotten kaufe. Dafür lassen wir es uns im Urlaub dann öfter mal gutgehen. Wir genießen das aber auch richtig und auch noch lange Zeit danach. Diese Erinnerungen sind uns mehr wert als eine neue Tasche etc.
Also das kann ich jetzt auch wieder unterschreiben. Als ich noch jünger war habe ich viel mehr Geld für Klamotten ausgegeben, das stecke ich jetzt auch lieber in den Urlaub. Und ich zehre auch ganz lange von meinen Urlauben!
Viele Grüße Paula

DocHoliday

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #20 am: 11. Dezember 2014, 20:34:17 »
Was die absolute Summe angeht, gebe ich heute natürlich weit mehr Geld aus für Reisen als früher, relativ zum Einkommen eher nicht. Da habe ich sicher nie so viel ausgegeben wie als Student, wo ich ja fast nichts verdient habe.

In den letzten 11 Jahren, die ich regelmäßig in die USA fliege hat sich glaube ich nicht so viel geändert. Die letzten 2 oder 3 Trips waren sogar relativ günstig, was aber vor allem daran lag, dass ich nicht in Las Vegas war und dadurch die Möglichkeit, in teure Restaurants zu gehen und Geld bei "zweiarmigen Banditen" am Blackjack-TIsch zu lassen nicht da war ;)
Ich bin durchaus bereit, mal mehr Geld für ein tolles Hotel auszugeben, wenn ich mehrere Nächte da bin und der Preis nicht zu abgehoben ist. Habe ich z.B. letztes Frühjahr in Santa Fé und auf der letzten Tour in Bend gemacht. Ich habe aber auch kein Problem mit Super8, Econo Lodge und Co., für eine Nacht sowieso nicht. Wichtiger ist mir eigentlich, dass das Motel so liegt, dass ich abends möglichst zu Fuß essen gehen kann, weil ich gerne bei Ankunft ins Hotel ein Bierchen aus der Kühlbox schlürfe und auch zum essen gerne ein Bier oder einen Wein trinken möchte. Und da ich im Ausland prinzipiell keinen Alkohol trinke, wenn ich fahren muss, geht dass dann nur zu Fuß.

Insgesamt sind meine Reisen natürlich recht teuer, weil ich Business fliege (solange ich es bezahlen kann) und alleine unterwegs bin.

Rainer

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #21 am: 11. Dezember 2014, 21:39:49 »
In den letzten 11 Jahren, die ich regelmäßig in die USA fliege hat sich glaube ich nicht so viel geändert.

Na mal endlich jemand, der das so sieht wie ich (was zumindest die USA betrifft, bei anderen Fernzielen kann nich nicht mitreden). Ich lese ja auch manchmal die Jammerei bei usa-reise, dass alles immer teurer wird. Dieser Meinung bin ich nämlich auch nicht, es haben sich zwar einzelne Komponenten verschoben, aber in der Summe der Dinge, die einen Urlaub ausmachen, ist es meiner Meinung nach nicht teurer geworden. Mindestens nicht so viel, wie da herumgejammert wird.

Kannst Du Dich noch erinnern, dass Du mir mal einen Link auf United Airilnes gegeben hast, da könnte man besonders günstig einen SUV mieten? Das war 2006 (also im gleichen Urlaub, wo wir uns nachher im Bellagio getroffen haben) und ich weiß bis heute noch, was der SUV kosten sollte, damals gab es noch keine Unterscheidung in verschiedene SUV Klassen, es gab nur SUV oder nicht und der 0815 SUV war damals der Trailblazer. Jedenfalls sollte das Auto für 3 Wochen 1.200$ kosten, damals ca. 1.000,-€. Da würde doch heute ein Riesengeschrei losgehen, wieso die Autos so irre teuer geworden sind, nur weil man (wahrscheinlich mit viel Glück) beim letzten Urlaub nur 600,-€ bezahlt hat (was natürlich superbillig ist und es geht noch billiger).

Auch Flüge sind eigentlich kaum teurer geworden, unsere allererster Urlaub mit Flug DUS / SFO und zurück hat 1996(!) in Economy bei British Airways pro Person 1.440,-DM gekostet. Das ist jetzt 18 Jahre her und man bekommt zur gleichen Saison (das war damals Anfang Mai) fast die gleichen Preise. Ein Flug für 700-800 Euro sollte durchaus möglich sein. Wo gibt es sonst so eine Preisstabilität?

Ich habe oben schon vorgerechnet, was wir die letzten Jahre ausgegeben haben (und da fliegen wir in Business, da konnte man 1996 überhaupt nicht dran denken) und dennoch ist es umgerechnet nicht signifikant teurer als vor 18 Jahren. Auch unsere Ansprüche haben sich weder verbessert noch verschlechtert - wir hatten lediglich zwischen 2006 und 2010 eine Phase, wo wir immer teurere Motels und auch teurere Restaurants gewählt haben, aber das hat ja mit Preissteigerung nichts zu tun, das ist unsere Entscheidung gewesen. Aber das hat sich wieder "gelegt", wir sind nach wie vor mit Econo Logde, Super8 usw. zufrieden.

Michael

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #22 am: 12. Dezember 2014, 08:34:18 »
Hi!  :D

Kurze Antwort auf die Ausgangsfrage: "Aber ja doch!"

Warum das so ist, kann dann schon nicht mehr so kurz und knackig beantworten, ich werde es aber trotzdem in einem Satz versuchen: "Weil der Urlaub dann so ist, wie wir ihn haben wollen".
Heißt das dann im Umkehrschluß, dass wir früher so Urlaub gemacht habe, wie wir ihn nicht haben wollte? Nein, auch das nicht. Auf gar keinen Fall. Jeder Urlaub war bisher ausnahmslos schön - egal ob es rückblickend die teuerste oder die preiswerteste Reise war.

Und wieso geben wir dann mehr Geld aus als früher? Nun ,wie das so ist im Leben, die Ansprüche steigen (5 Euro ins Phrasenschwein) und man findet heraus, was einem selbst am besten tut und auf was man getrost verzichten kann. Gerade in diesem Schritt, ich nenne ihn mal "persönliche Optimierung", liegt einiges an Möglichkeiten - zum einen was das Geldausgeben angeht, zum anderen aber auch was das Gefühl angeht einen bestmöglichen Urlaub gehabt zu haben.
Dabei muss das nicht zwingend mit Mehrausgaben verbunden sein. In einigen Aspekten ist das aber nun mal der Fall und damit sind die Kosten höher, als sie das früher waren. Dafür haben wir aber auch seit ein paar Jahren nach jedem Urlaub das Gefühl, dass er besser nicht hätte sein können:)

Und für was geben wir dann mehr Geld aus als früher? Das sind wohl hauptsächlich die Unterkünfte. Dabei brauche ich weniger einen Luxustempel mit dem hippsten Spa der Stadt (o.k. - in Singaur wird es wohl darauf hinauslaufen, aber das ist nochmal ne andere Geschichte) als vielmehr eine gute Lage und eine Zimmerqualität, die mich nicht schon im Vorfeld der Reise mit einem mulmigen Gefühl buchen lässt.
Auf was ich sehr gut verzichten kann, ist der Fernseher oder jeder weitere elektrische Schnick-Schnack (Wasserkocher, Kaffeemaschine, etc.) im Zimmer, so wie i.d.R. auf einen Pool. Wenn ein Fernsehr da ist, ist es die absolute Ausnahme, wenn der mal angeschaltet wird. Dafür würde ich keinen Cent mehr ausgeben. Wohl aber für die Lage der Unterkunft und ggf. auch für die Aussicht. In der Stadt selbst bedeutet das vorwiegend "zentral" oder sonst wie günstig gelgen. Außerhalb, bei Naturzielen, bedeutet es, dass meine Bleibe möglichst nah an meinem Ziel liegt. In Nationalparks sind das i.d.R. Cabins im Park und da wechseln wir z.B. im Yellowstone auch alle paar Tage die Quartiere im Park, einfach um möglichst nach an dem Bereich zu sein, den wir uns anschauen wollen.
Und dann gibt es da noch sowas wie die "Träume", die man sich einfach erfüllen will. Petra liebt den Pazifik und so war es ein Herzenswunsch in einer Cabin direkt am Pacific zu wohnen. Genau das hatten wir diesen Sommer gemacht und für drei Nächte ein ganz wunderbares kleines Holzhaus (Cabin war das schon nicht mehr) auf einem großen Privatgrundstück über dem Strand des Olympic National Park gebucht. Einsam gelegen und mit eigener Zufahrt, war es einfach nur perfekt. Blick auf das Meer und Firepit von der Hütte. Tagsüber kilometerlange Spaziergänge am Strand ohne einem Menschen zu begegnen und Abends in der Cabin einen gemütlichen Ofen angemacht, das war rundum perfekt. Wenn es sowas wie eine "Intensität der Erholung" gibt und man sie messen könnte, dann war der Zeiger dafür dort auf Vollausschlag.
Preislich war das aber auch nicht so abgehobem wie man vielleicht denken könnte. Es war sogar noch etwas billiger als die in allen belangen deutlich schlechteren Cabins der nahegelegenen Kalaloch-Lodge (Xanterra) zur gleichen Zeit gekostet hätten.

Sind es denn wirklich nur die Unterkünfte, nicht auch noch das Essen und das Auto bzw. der Flug? Beim Essen sind wir uns über die Jahre treu geblieben bzw. in einigen Punkten sogar noch einen Schritt preiswerter unterwegs als früher. Gerade in den USA lieben wir seit eh und jeh die typischen Diner und Truckstops. Dort, wo man zum Frühstück die 'Locals' trifft oder viele Trucks vorne dran stehen, da sind wir noch nie enttäuscht worden. Selbstverpflegung aus dem Supermarkt als Picnic oder einfach eine Portion Nissin Cup-Noodles, wenn es schnell gehen soll, das sind ebenfalls keine Kostentreiber. Abends dann gerne etwas warmes, aber da auch eher Diner oder Roadhouse als gehobenes Restaurant.
Die Preisentwicklung für unsere Flüge zu beurteilen fällt mir schwer, da wir in den letzten Jahren excessiv mein Meilenkonto bei LH geplündert haben. Hier und da haben wir aber auch mal einen Flug regulär gekauft und da finde ich die Preisentwicklung über die Jahre auch eher moderat.
Beim Mietwagen ist das sowieso der Fall. Wie Rainer schon schrieb, könnte man meinen, die Dinger sind über lange Sicht fast billiger geworden, jedenfalls nicht teurer. Auch unsere Ansprüche daran sind konstant geblieben: Etwas mit höherer Bodenfreiheit wenn es aufs Land geht und einfach nur eine viertürige Kiste, wenn wir in der Zivilisation bleiben.

Gibt es sonts noch etwas, was die Kosten nach oben treibt? Ja, so trivial es klingt: Es ist die Länge des Urlaubs der zugenommen hat. Unsere Urlaube werden länger. Entweder sind das im Sommer gute vier Wochen am Stück in den USA, oder über das Jahr verteilt eine ähnliche Anzahl an Urlaubstagen in zwei oder drei Etappen. Früher standen dem zwei Wochen Zelten an einem der Norditalienischen Seen gegenüber...  ::)

Nochwas zum Mautsparen auf französischen Landstraßen: Hat mein Vater auf dem Weg nach Spanien und zurück auch immer so gemacht und ich fand diese ewige Gondelei so gähnend ätzend langweilig, dass ich mir damals schon geschworen habe, das später einmal nicht zu machen.   8)

Grüße aus der Pfalz,
Michael
...nach der Reise ist vor der Reise...

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #23 am: 12. Dezember 2014, 09:27:04 »
Also das mit der Maut sparen kenne ich nicht, da ich mit meinen Eltern, wenn wir im Ausland waren, immer nach Dänemark gefahren bin. Aber ich kenne das von Interrail. Da waren zwar damals alle Länder (West-) Europas drin, aber nicht alle Züge. In Spanien kostete fast jeder Zug Aufschlag und um das zu vermeiden, haben wir absolute Bummelzüge mit einem irren Routing genutzt. So haben wir 4 Stunden in einem Ort in Spanien (oder war es schon in Portugal?) verbracht, dessen Namen ich nie wirklich gekannt habe und wo nur so ein paar Häuser standen. Wir sind da  mit so einer Art Schienenbus gefahren. Aber immerhin gab es in dem Ort eine Post, wo ich mit Hilfe des Postsparbuchs Geld abheben wollte. Das war damals kostenlos. Tja und wie ihr euch denken könnt, war der Postmensch überfordert damit, während es andernorts eine viel praktizierte Geschichte ist.

Das sind Abenteuer, die ich heute vermutlich so nicht mehr machen würde, dafür plane ich viel zu gerne. Und ich würde heute auch Mautstraßen fahren, denn große Umwege kosten wertvolle Urlaubszeit. (So haben wir die Mautstraße um Birmingham benutzt, weil da staufrei war und die andere Autobahn total dicht)

Irgendwie vermisse ich die alten Zeiten...
Liebe Grüße, Andrea



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serendipity

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #24 am: 12. Dezember 2014, 17:28:18 »
Also wir bzw. ich geben definitiv mehr Geld aus, was an ganz unterschiedlichen Faktoren liegt.

Mein erster eigener Urlaub war mit dem Zug und der Fähre nach Kreta, 3 Wochen in den Osterferien. Damals reiste ich mit einigen Freundinnen mit Rucksack und Schlafsack. Geschlafen wurde am Strand oder in verlassenen Häusern - nur in der letzten Woche gönnten wir uns zu viert ein winziges Zimmer, damit wir wenigstens mal wieder duschen können ;-) - mein absoluter Glücksmoment in diesem Urlaub war das Teilen einer Tafel Schokolade in der zweiten Wochen abends am Lagerfeuer! Ich glaube, meine Latzhose (sowas trug man 1979  :o) stand nach diesen drei Wochen - aber es war unvergesslich und erzähle heute noch manchmal davon.

Später machten ich dann schon mit Peter Reisen wie Rainer. Mit Auto und Zelt nach Südfrankreich, mehrmals Korsika und Sardinien und einmal die gesamte spanische Küste entlang nach Portugal und zurück. Am Anfang hatten wir wirklich nur Zelt und Schlafsäcke dabei - alles andere war zunächst "oberspießig", aber nach und nach erstanden wir Luftmatrazen, einen Tisch und kleine Campingstühle  ;) - auch wir haben die Maut gespart und waren sehr, sehr stolz, da wir immer 6 - 8 Wochen unterwegs sein konnten.

Unsere erste Fernreise machten wir 1988 - unsere Flitterwochen, die wir alledings zur Hochteit geschenkt bekamen. Damals folgen wir zwei Wochen nach Mauritius und waren geflasht von dem Luxus im Hotel - merkten aber auch, dass zwei Wochen Badeurlaub in einem Hotel nichts für uns sind. Danach folgten noch USA und Hongkong und dann bekamen wir unseren Sohn.

Mit ihm veränderte sich nochmals unser Reiseverhalten. Wir fingen soft mit Menorca an, da war er noch kein Jahr alt, danach waren wir mehrmals in Spanien in einem Ferienhaus - für uns der perfekte Urlaub mit kleinem Kind. Wir hatten immer einen eigenen Pool und versorgten uns überwiegend selbst. Dann ging es zwei Mal mit Kind und befreundeter Familie nach Thailand/Koh Samui - dort hatten wir in einem kleinen Hotel zwei Bungalows am Strand, Essen gehen war immer sehr, sehr günstig und die Kinder fühlten sich am Strand einfach sauwohl. Uns war es manchmal langweilig - deshalb dachten wir, eine Italien-Rundreise mit Zelt sei bestimmt für Jan das richtige. Absolute Fehlplanung, denn Jan hasste "zelten". Er mochte nicht mit dreckigen Füßen in den Schlafsack und am dritten Tag verweigerte jegliche Toilettengänge - so mussten wir auf Hotels umdisponieren - trotzdem eine der beeindruckensten Reisen, die wir gemacht haben, denn Süditalien ist einfach traumhaft schön!

Es folgten Fernreisen mit Kind (USA-SÜdwesten und nochmals Mauritius) bis wir das erste Mal ein Ferienhaus in Südfrankreich mieteten. Dort reisten wir zu Beginn immer mit Freunden aus Tschechien und der Schweiz hin, die letzten Jahre nur wir mit Sohn und seiner Freundin. Unser Lieblingshaus kostete dieses Jahr 2300 € die Woche, aber dieses Jahr waren wir wohl zum letzten Mal dort. Nicht wegen des Preises, sondern weil die Cote d'Azur im Sommer mittlerweile sooo extrem voll ist, allein um in den nächsten Ort zu fahren, der nur 7 km entfernt liegt, brauchten wir 1 - 1 1/2 Stunden - das hat bei mir dazu geführt zu sagen: Gerne Cote d'Azur, aber nie mehr in den Sommerferien und diese muss ich wohl noch min. 10 Jahre nutzen.

Im USA Urlaub 2012 haben wir ganz normale Motels besucht, die teuren Ausnahmen waren "The View" und die Cabin am GC North Rim, die in unseren Sommerferien jeweils mit fast 200 $ zu Buche schlugen.

Insgesamt geben wir aber vor allem mehr Geld für Hotels aus: In NYC habe ich bei bisher vier Aufenthalten immer in Manhattan und da auch relativ zentral gewohnt - ich hätte keine Lust immer nach New Jersey oder Staten Island zu fahren.

Unser Kurztrip an die Ostsee in diesen Herbstferien war auch relativ teuer, was wiederum am Hotel lag, denn wir wollten ein Zimmer mit direkter Strandlage, Balkon und Blubberwanne  8) - zudem möglichst ohne viele Kinder (sorry, ich mag meine Ferien mittlerweile einfach gerne leise!). Zudem genießen wir bei unseren Kurztripps das Essen gehen, da darf es auch etwas teurer sein.

Nun habe ich für die Sommerferien 2015 Hotels für einen 3-Wochen-Trip in die Normandie und Bretagne gebucht und liege allein bei den Hotelpreisem für 2 Personen bei ca. 3000 € - dafür könnte man in den USA einige Nächte dranhängen. Aber in Frankreich haben die billigsten Zimmer ein Doppelbett mit einer Breite von 130 - 150 cm - und auch wenn wir uns sehr lieben, das ist doch etwas eng - größere Betten und damit größere Zimmer kosten entsprechend, aber das geben wir eben gerne aus. Dafür essen wir aber bei solch längeren Reisen nicht jeden Abend im Restaurant,sondern da darf es auch einmal Baguette, Käse, Werin und Trauben am Strand sein.

Fazit: Für ein gutes Zimmer mit entsprechendem Bett und - wenn man Meer ist mit Meerblick bzw. in direkter Strandlage - geben wir gerne etwas mehr Geld aus, aber ich würde z.B. nicht in Businessclassflüge investieren, denn mich stört Holzklasse nicht, für mich gehört die "kleine" Quälerei während eines Langstreckenfluges zum Urlaubsfeeling dazu.

Flicka

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #25 am: 12. Dezember 2014, 18:43:48 »
Hi!  :D

Kurze Antwort auf die Ausgangsfrage: "Aber ja doch!"

Warum das so ist, kann dann schon nicht mehr so kurz und knackig beantworten, ich werde es aber trotzdem in einem Satz versuchen: "Weil der Urlaub dann so ist, wie wir ihn haben wollen".
Heißt das dann im Umkehrschluß, dass wir früher so Urlaub gemacht habe, wie wir ihn nicht haben wollte? Nein, auch das nicht. Auf gar keinen Fall. Jeder Urlaub war bisher ausnahmslos schön - egal ob es rückblickend die teuerste oder die preiswerteste Reise war.

Und wieso geben wir dann mehr Geld aus als früher? Nun ,wie das so ist im Leben, die Ansprüche steigen (5 Euro ins Phrasenschwein) und man findet heraus, was einem selbst am besten tut und auf was man getrost verzichten kann. Gerade in diesem Schritt, ich nenne ihn mal "persönliche Optimierung", liegt einiges an Möglichkeiten - zum einen was das Geldausgeben angeht, zum anderen aber auch was das Gefühl angeht einen bestmöglichen Urlaub gehabt zu haben.
Dabei muss das nicht zwingend mit Mehrausgaben verbunden sein. In einigen Aspekten ist das aber nun mal der Fall und damit sind die Kosten höher, als sie das früher waren. Dafür haben wir aber auch seit ein paar Jahren nach jedem Urlaub das Gefühl, dass er besser nicht hätte sein können:)


Schöne Formulierung, und erkärt irgendwie auch, dass man in ein und demselben Urlaub oder zumindest in ein und demselben Jahr sich einerseits im teuren Schuppen und andererseits im günstigen Motel einquartieren und trotzdem glücklich und zufrieden sein kann. Wenn ich an unsere mehrtägige Wandertour am Rhein im letzten Jahr denke, fand ich es absolut okay und irgendwie auch passend zur Wanderung, ein günstiges Hotel zu buchen. Die Zimmer waren klein und hatten die beste Zeit schon deutlich hinter sich, aber es war genug Platz, abends seine Sachen über den Stuhl oder die Heizung zu hängen, und das hat absolut gereicht. Ich habe nichts vermisst und würde mich bei einer Wiederholung der Tour vermutlich wieder genau dort einquartieren.

Was die USA angeht: Da gehören die üblichen Motels ja schon fast zum Urlaubsflair dazu. Ob ich irgendwo auf dem platten Land in einem Motel 6 oder in einerem teureren Kettenmotel / -hotel übernachte, wäre mir eigentlich egal. Da würde ein teureres Zimmer sicher nicht zum Urlaubsgefühl beitragen. Ich denke mal, wenn ich dieselbe Tour nochmal machen würde, die wir 2007 beim ersten USA-Urlaub gemacht haben, würde ich heute kaum etwas anders machen, bis auf ein paar Ausnahmen. Was mich heute definitiv reizen würde wäre eine Übernachtung direkt im "The View" im Monument Valley statt in Mexican Hat und Übernachtungen direkt im Yellowstone NP statt in West Yellowstone. Und vermutlich würde ich nicht wieder vom Zion NP nach Hurricane zurückfahren und am nächsten Morgen wieder zum Zion NP zurück nur um pro Person 25 Dollar fürs Zimmer zu sparen. Da wäre mir heute die Zeit einfach zu schade.



Irgendwie vermisse ich die alten Zeiten...

In gewisser Weise vermisse ich sie auch. Vieles, was früher noch schrecklich aufregend war, ist heute schon so normal. Am Anfang fand ich in den USA schon Dinge wie unterschiedliche Straßenschilder und Fußgängerampeln exotisch. Da hatte man zuhause schon was zu erzählen, wenn man über die (kaum vorhandene) Käseauswahl im Supermarkt berichtet hat oder darüber, welche Colasorten es in den USA gab, die wir nicht kannten.

Das fand ich jetzt wieder in Japan so reizvoll. Einfach in Geschäften rumzulaufen und zu schauen, was es dort so an exotischen Waren gibt. Kostete nix, war aber trotzdem spannend.




Nun habe ich für die Sommerferien 2015 Hotels für einen 3-Wochen-Trip in die Normandie und Bretagne gebucht und liege allein bei den Hotelpreisem für 2 Personen bei ca. 3000 € - dafür könnte man in den USA einige Nächte dranhängen. Aber in Frankreich haben die billigsten Zimmer ein Doppelbett mit einer Breite von 130 - 150 cm - und auch wenn wir uns sehr lieben, das ist doch etwas eng - größere Betten und damit größere Zimmer kosten entsprechend, aber das geben wir eben gerne aus. Dafür essen wir aber bei solch längeren Reisen nicht jeden Abend im Restaurant,sondern da darf es auch einmal Baguette, Käse, Werin und Trauben am Strand sein.


Oh ja, die berühmten "französischen Betten", die einem, wenn man nicht aufpasst, auch gerne mal als normales Doppelbett untergejubelt werden, meist mit durchgelegener Matratze und entsprechender Kuhle in der Bettmitte. Bei 3 Wochen Urlaub in größere Betten zu investieren halte ich auch nicht für einen übertriebenen Luxus.