Die endlosen Schotterpisten Namibias fand ich einfach faszinierend aber manchmal auch nervig (Waschbrett). Jetzt frue ich mich auf rote Dünen!
Uns ging es mit den Schotterpisten ebenso .... tja schaun wir mal was das Wetter macht...
Trotz Fahrtag aber schöne Eindrücke auf dem Weg. Kann es auch mal vorkommen, dass durch starken Wind Sandverwehungen entstehen und man dann durch Tiefsand fahren muss?
Ja, besonders auf der Strecke nach Lüderitz, da legt sich anscheinen immer wieder mal ne Düne in den Weg. Da hilft dann nur noch auf den Sandräumer (wie hier auf den Schneeräumer) zu warten.
So und dann brechen wir mal auf in die Dünenlandschaft der Namib....
6. Tag Hidden Vlei und DünenDa wir innerhalb des Parks sind dürfen wir eine Stunde vor Sonnenaufgang reinfahren. Also sicherheitshalber 2 Wecker stellen. Als das Handy klingelt stehen wir auf. Es ist stockdunkel, kein Stern zu sehen und noch alles ruhig.
Wir machen uns fertig und auf dem Weg zum Auto schaue ich auf meine Uhr um zu sehen ob ich den Wecker überhört habe oder warum sie nicht geweckt hat. Ungläubiger Blick, dann ins Auto und dort auf die Uhr. Ähem es ist erst 3:30 Uhr wir sind 2 Stunden zu früh!! Tja das ist wenn man so entspannt ist, da rechnet man die Zeitdifferenz mal gerne in die falsche Richtung – stimmt’s Kathrin?
(Sorry musste sein
).
Also einfach nochmal in den Schlafsack gekrochen und 2 Stunden später ist es schon nicht mehr so ruhig. Während wir tiefer in den Park fahren wird es langsam heller, aber leider ist es bewölkt. Wir sehen die Massen an der Düne 45 wie Ameisen, einer hinter dem anderen hochmarschieren und entscheiden uns den (sowieso nicht vorhandenen) Sonnenaufgang einfach zu streichen.
Gemütlich fahren wir durch bis zum Parkplatz. Packen unser Zeug und machen uns dann auf den Weg zum Hidden Vlei. Am Parkplatz zeigt ein Schild in die Richtung, also drauf los. Von den Pfählen, die uns den Weg weisen sollen sehen wir allerdings nichts.
Also gut, wir wissen ja ungefähr wo es liegen soll und laufen einfach drauf los.
Wir erklimmen einige Dünen ....
Wo ist nun dieses Vlei?
.... und siehe da
... plötzlich tut sich das Vlei vor uns auf. Leider hält sich die Sonne versteckt, so das die Farben ziemlich blass sind.
Trotz der Wolken gefällt es uns hier sehr gut. Kein Mensch weit und breit.
Das Vlei besteht nicht nur aus der bekannten Lehmpfanne, sondern erstreckt sich noch weiter um die Ecke. Hier zeigen sich interessante Erosionsspuren. Wie ein Miniatur-Canyon erheben sich Wände aus Lehm.
Wir schlendern dann noch durch die Lehmpfanne.
Ein paar Springböcke kreuzen unseren Weg...
.... und ab und an kommt jetzt auch mal (wenn auch nur gaaanz kurz) die Sonne raus. Sofort leuchten die Farben kräftiger.
Nach einiger Zeit reißen wir uns los und folgen dem offiziellen Weg zurück zum Parkplatz. Dieser ist inzwischen gerammelt voll und so fahren wir zum Campingplatz zurück.
Diese vier hier liefern sich ein Rennen mit uns...
... und dann ist erst mal ruhen angesagt. Zeit für ein paar Hintergrundinformationen.
Das Sossusvlei - ein Teil des Namib-Naukluft-Parks – ist eine von Namibsand-Dünen umschlossene beige Salz-Ton-Pfanne („Vlei“) in der Namib-Wüste und ist seit 21. Juni 2013 Teil des UNESCO-Welterbes des Namib-Sandmeeres.
Die umgebenden orangefarbenen Dünen zählen mit bis zu über 380 Meter Höhenunterschied gegenüber der Pfanne zu den höchsten der Welt. Die höchste unter ihnen ist Big Daddy, die auch Crazy Dune genannt wird. Die orange Farbe des Sandes wird durch Eisenoxid hervorgerufen.
Entstanden ist das Vlei durch Versanden des Tsauchab, der ursprünglich wahrscheinlich bis zum nur gut 50 km entfernten Atlantik floss. Die daneben liegenden und jeweils durch eine Düne vom Wasser abgeschnittenen Deadvlei und Hiddenvlei spiegeln diese Entwicklung noch bis heute wider. Dort stehen abgestorbene Bäume, die aufgrund des trockenen Klimas nur sehr langsam verfallen.
Nachmittags fahren wir nochmal die 60 km rein Richtung Sossusvlei, aber wir entscheiden uns gegen das bekannte Vlei und wollen statt dessen in Ruhe den Sonnenuntergang von den Dünen genießen.
Wir entscheiden uns für eine Richtung und marschieren los. Hier geht's hoch....
Blick zurück...
Spuren im Sand...
.. und Blick nach vorne
An einer Düne trennen wir uns und ich durchquere noch ein Tal um auf der anderen Seite über den Dünenkamm zu sehen.
Kleiner Rundumblick...
Es ist traumhaft still, nur der Wind ist zu hören (und zu spüren!!).
Leider können wir den Sonnenuntergang nicht bis zum letzten Ende genießen, denn wir müssen ja noch zum Auto und dann etliche km rausfahren bevor das Tor schließt. Unser Auto steht inzwischen einsam und verlassen auf dem Parkplatz.
Solange es noch hell ist drücke ich etwas aufs Gaspedal – die Straße ist ja geteert. Wie immer wird es sehr schnell dunkel sobald die Sonne weg ist, aber inzwischen sind vor uns noch 2 andere Fahrzeug aufgetaucht. 3 Min. vor Torschluss fahren wir raus.
An diesem Abend kriechen wir relativ bald in den Schlafsack.
Gefahren: 241 km