05.06.2014Der letzte Tag auf Island bricht an.
So, um 5 Uhr aufstehen, denn unser Flieger geht um 8 Uhr. Bordkarten haben wir schon gestern Abend im Hotel ausgedruckt.
Auf zur Mietwagenstation, alles in Ordnung, shuttle zum Airport, um 6.15 Uhr sind wir am Flughafen und wollen einchecken.
Dann trifft uns fast der Schlag. Es ist proppevoll. Es gibt ja diese Wartereihen, die mit Bändern in einer Art Serpentinenführung so gesteckt sind. Tja, und dort warten hunderte von Menschen. Schlimmer noch, das Ende der Warteschlange ist durch den ganzen Flughafen durch, ja fast draußen. Wir fragen eine Mitarbeiterin, die im Gebäude steht, ob wir uns da anstellen müssen, denn wir haben ja schon Bordkarten ?
Ja, müssen wir. Unsere freundliche Stimmung, da es nach Hause geht, schlägt um in unfassbare Wut und Verzweiflung. So ein Chaos an einem Flughafen habe ich noch nie erlebt, nicht in LA, Chicago oder New York.
Wir stellen uns hinten an und es geht doch schneller als befürchtet, eine Stunde haben wir nur angestanden.
Hat nur noch gefehlt, dass es im Gebäude anfängt zu regnen.
Aber noch nicht genug. Die Sicherheitskontrolle geht recht fix, schnell Zigaretten holen und ab zum Gate.
Statt 7:30 beginnt der Check In 7:50, was ja noch geht. Im Flugzeug angekommen sind wir mit die Letzten.
Um 8 uhr solls losgehen. 8:15 eine Durchsage, dass wir noch auf Passagiere warten mit Anschlussflug.
8:40 Uhr. 4 Passagiere steigen ein. 8:50 Uhr Durchsage, dass wir noch auf das Gepäck der Nachkömmlinge warten müssen. Es rumort im Flugzeug bei den Passagieren, bei uns auch.
Um 9:20 starten wir dann, nachdem wir fast 1,5 Stunden im Flieger gesessen haben. Eine Zumutung !!
Das passte einfach zu diesem Urlaub.
Wohlbehalten kommen wir 3 Stunden später ohne Vorfälle in Hamburg an. Uns was haben wir uns gefreut !!
Fazit:
Uns hat es auf Island leider überhaupt nicht gefallen.
Ich muss dazu sagen, unser USA Südwesturlaub letztes Jahr im Oktober/November war ein Traumurlaub. Vielleicht der Schönste, den wir je hatten mit unglaublich vielen unvorstellbaren Orten und Wanderrungen. Jeder Urlaub danach hätte es schwer gehabt, weil wir an einem Punkt angelangt sind, wo wir sagen, besser geht es nicht.
Von daher hatte es Island auch schwer da mitzuhalten.
Natürlich trägt das Wetter eine entscheidende Rolle für die Missstimmung in diesem Urlaub. Dieser fast tägliche starke Regen, Nebel und vor allem dieses nur grau in grau, vermiest einem die Stimmung. Mit Kälte und Wind hatten wir gerechnet und waren gut darauf vorbereitet und hätte uns nichts ausgemacht.
Rainer:
Die andern 50% des Wetterglücks kann Belgingur ausmachen. Habt Ihr den jeweils am Vortag gecheckt?
Ja, haben wir. Auch andere Seiten wie
http://en.vedur.is/ und und und
Die Wetterlage war zu unserer Zeit eigentlich auf der ganzen Insel schlecht. Es gab aber auch 2 Vorhersagen, wo die Sonne hätte scheinen sollen, z.B für den Jökursarlon, aber da hat es dann doch geregnet.
Aber das Wetter war nicht allein Schuld.
Die Hotels waren teilweise eine Frechheit. Für Besenkammern 100 Euro ausgeben, nein danke. Fernsehen muss man ja nicht wirklich im Urlaub, aber auch das fehlte wie z.B. in den USA mit wheather channel und unzähligen Programmen. Auf Island gab es meistenteils 3-4 Programme auf kleinen uralten Fernsehern. Auch die Möbel waren meistenteils sehr veraltet und ungemütlich.
Jedes billige Hotel hat in den USA mehr Standards wie Kaffeemaschine, Kühlschrank, Stühle und großen Schreibtisch usw. Und über die Betten habe ich mich ja schon geäußert.
Rainer:
Hatten Eure Übernachtungen überhaupt Küchen dabei - (das habe ich dem Bericht nicht entnehmen können)?
Nur in unserer ersten Unterkunft hatten wir eine Küche, die wir aber nicht genutzt haben.
Zum Essen:
Das Essen hat uns leider überhaupt nicht geschmeckt. Einzig die 2 Pizzen am Myvatn, sonst nichts für uns. Nicht mal Hamburger oder bei KFC hat es uns geschmeckt.
Island ist natürlich auch teuer ohne Ende.
Mit Allem dabei, haben wir pro Person ca. 1800,-- Euro ausgegeben, und das für 9 Tage. Und an zwei Tagen haben wir ja sogar aufs Essen verzichtet.
Mit dem Geld könnte man in den USA auch 2 Wochen verbringen, wenn man so Urlaub macht wie wir.
Aber auch die Landschaft auf Island hat uns nicht überzeugt.
Die Wasserfälle konnten uns nicht beeindrucken. Auf unserer Oregon/Washington Wasserfalltour war es ein Erlebnis in wunderschöner Natur, hier irgendwie überwiegend trist und grauer Hintergrund. Gullfoss und Dettifoss z.B. eine einzige Enttäuschung.
Die Thermalgebiete fanden wir total uninteressant. Wie schon gesagt, wir waren bereits im Yellowstone NP, wo uns die Geysire und die unvorstellbar bunten und farbigen Pools tagtäglich begeistert haben. Dieser Funke kam nicht ansatzweise hier vor.
Und zuletzt empfanden wir die Leute auf Island sehr distanziert, aber auch genervt und unfreundlich. Ein "Hello, how are you" im Supermarkt, im Visitor Centre oder beim Check In im Hotel haben uns einfach auch gefehlt.
So, zum Schluss noch: was hat uns gefallen?
- die Wanderrung am Skogarfoss
- die Wanderung im Vesturland
- Gletscherlagune Jökursarlon bedingt wegen dem Wetter
- der kurze Flug
- und die Bilder finden wir im Nachhinein auch sehr gelungen
Tja, wie ihr vermutet.
Uns ziehen keine 10 Islandpferde mehr auf diese Insel. Ein zweites Mal oder eine zweite Chance wird es definitiv nicht geben. Aber ich erfreue mich dennoch an Island Reiseberichten und erfreue mich auch an der Begeisterrung der Islandfans wie Horst, Isa oder Rainer, obwohl ich persönlich andere Erfahrungen gemacht habe.
So am 18. November geht es für 3 Wochen nach Australien und zwar mit Auto von Sydney nach Adelaide mit Abschluss 4,5 Tage Kangaroo Island. Viel Strand, Regenwald, Tierwelt und Wanderrungen sind inbegriffen.
Wenn es hier kalt und grau ist, erfreue ich mich hoffentlich an Sonne und Wärme.
Und vielleicht gibt es dann wieder einen begeisterten und positiven Reisebericht, wenn ihr darauf Lust habt.
LG Sönke und Mike