29. Mai 2014So, 5:30 sind wir wieder wach. Erstmal eine rauchen und es nieselt mal wieder leicht. Nach dem recht einfachen Frühstück im Hotel geht es los zum Skogafoss, ein beeindruckender Wasserfall.
Wir haben aber eine längere Wanderung hier vor. Ein sehr langer Trail führt nach Þorsmörk via Fimmvörðuháls, dauert glaube ich 2 Tage. Wir wollen nur ein kurzes Stück gehen, geplant sind so 2 Stunden und dann umkehren.
Dafür müssen wir links vom Fall erstmal so ca. 400 Stufen hoch. Puh bei dicker Jacke und Regenjacke drüber kommen wir schnell ins Schnaufen und Schwitzen, die Waden brennen und die Raucherlunge japst.
Auf halber Höhe muss ich mich erstmal meiner dicken Jacke entledigen.
Dann erreichen wir auch schon den Top of the Waterfall und wir geniessen eine herrliche Aussicht. Mir fiel es sehr schwer Fotos auszuwählen, weil es sooo toll hier war.
Der Weg führt mal hoch, mal runter, über einen schmalen Sand- Grasweg direkt neben der Schlucht.
Wir halten alle paar Meter und geniessen dieses Grün, die Ruhe und diese herrliche Umgebung. Dieser Trail zieht uns sofort in seinen Bann und ja, zum ersten Mal denken wir, ach das ist das Island wie wir es uns vorgestellt haben.
Das überwachsene Moss versetzt uns in eine Traumwelt und wir hüpfen hier herum wie kleine Hobbits.
Überall sind kleine Wasserfälle, wir machen immer mal wieder kleinere Pausen und geniessen.
Der Weg ist ziemlich matschig, aber es regnet mal nicht und es ist auch gar nicht kalt. Naja, vielleicht liegt es auch daran, dass wir wandern und uns die tolle Gegend so ablenkt.
Immer wieder diese kleineren Wasserfälle:
Wir laufen und laufen und wollen gar nicht umdrehen. Immer wieder sagen wir bis zu der einen Ecke noch und dann zurück, aber wir gehen dann jedesmal weiter. Der Trail ist ganz einfach, nur ein wenig Kletterei und nur eine heikle Stelle, die sehr steil ist, aber eher nur durch die Nässe uns Schwierigkeiten bereitet.
Nach 2 Stunden haben wir nochmals eine tolle Aussicht gefunden:
Dieser Wasserfall ist auch so schön in eingebettenem Moos:
Dann geht es leider zurück. Wir wären noch gerne weiter gewandert, aber wir haben ja noch andere Pläne für heute. Nach ca. 4,5 Stunden erreichen wir wieder den Skogafoss oben.
Der Wasserfall wird von 2 Gesichtern bewacht, könnt ihr sie links im Bild erkennen ?
Und nochmals diese herrliche Aussicht:
Dann geht es runter, wo es jetzt proppevoll geworden ist. Reisebusse säumen den Parkplatz und ein Bild des Skogafoss ohne Hunderte von Menschen ist nicht mehr möglich.
Fazit: Ein absolutes Highlight für uns dieser Trail und für uns tausendmal beeindruckender als die hochgepriesenenen Gullfoss und Geysir.
Mittlerweile ist es richtig warm und wir laufen im T-Shirt.
Weiter geht es auf der Ringstrasse ein kurzes Stück und biegen dann auf eine Dirt Road zum Solheimajökull ab. Ist eigentlich ganz gut zu befahren und wir erreichen den Parkplatz.
Jökull heisst übrigens Gletscher.
Vom Parkplatz geht man einen Trail so ca. 25 Minuten und dann erreichen wir ebenfalls einen beeindruckenden Ort. Das Eis ist sehr dreckig, fast schwarz, immer noch geschuldet vom Ausbruch des Vulkans vor paar Jahren mit dem unaussprechlichem Namen.
Da für uns Neuland, gefällt es hier uns außerordentlich.
Hier werden auch Touren angeboten zum Eiswandern, von daher ist hier recht viel los.
Wir erproben uns in ersten Fotos mit den Eiskristallen:
Und hier auch:
Dann gehts auf dem Loop wieder zurück zum Auto und fahren an die Küste. Dort gibt es einen Ort Namens Dyrholey. Dort angekommen geschieht ein Wunder.
Strahlend blauer Himmel und es ist richtig warm. Wir ziehen uns sogar ne kurze Hose an.
Ein herrlicher Ausblick auf die Küste und dem schwarzen Strand. Seht ihr hinten im Bild die Felsformationen ? Dort geht es später hin. Erstmal laufen wir hier herum und machen am Strand eine Picknickpause.
Interessante Gesteinsformationen gibt es hier:
Dann gehts weiter zu den Felsnadeln mit Namen Reynisdrangar. Auf der Fahrt halten wir nochmals an einem Viewpoint mit Blick auf die Berge:
Dann erreichen wir Reynisdrangar. Auch hier sind wieder etliche Reisebusse, hier fast ausschliesslich unsere lieben französischen Freunde, die keine Rücksicht auf andere Menschen nehmen.
Zum Glück halten sie sich nur im vorderen Strandabschnitt auf. Wir erkunden diesen wunderschönen Strand natürlich bis zum Ende:
Immer wieder finden sich schöne Fotomotive:
Eine Legende besagt übrigens, dass diese Felsnadeln versteinerte Trolle sein sollen. Na zum Glück, denn fressen Trolle nicht so kleine niedliche Hobbits wie uns ?
Hier ne kleine Höhle:
Und ein letztes Foto:
Dann fahren wir nach Vik I Myrdal und kaufen dort erstmal wieder für teures Geld ein und Tanken.
Nächster Halt ist die Schlucht mit dem Zungenbrecher Fjadrargljufur. Auf einem kurzen Stück nicht so gut zu befahrener Dirt Road erreichen wir den Parkplatz. Leider fängt es hier gerade an zu regnen, so dass wir die Regenschirme aufspannen müssen.
Ein Trail führt rechts neben der Schlucht mal bergauf, mal bergab entlang.
Atemberaubende Ausblicke erwarten uns hier:
Wieder hüpfe ich diesmal alleine wie ein kleiner Hobbit direkt am Abgrund entlang. Mike hält ehrfürchtig Abstand vom Abgrund. Ach, was ist das schön.
Es gibt immer wieder sehr schmale (halben Meter breite) Wege auf den Felseinschnitten. Ein falscher Schritt und man landet unten. Eine Stelle ist besonders heikel und Mike schimpf mit mir, dass ich dort entlang gehe. Er dreht sich um, weil er es nicht mit ansehen kann. ich sehe aber einen grandiosen Ausblick mit Wasserfall, wovon ich ein Poster gemacht habe. Toll hier:
Sensationell schön wie ich finde:
Zurück habe ich dann doch ein wenig Schiss und bemerke wie gefährlich das gerade ist, was ich hier mache. Aber unbeschadet gehe ich wieder zu Mike, der mich keines Blickes würdigt.
Es fängt wieder stärker an zu regnen, so dass wir nach 1,5 Stunden wieder zum Auto zurückgehen.
Ein letzter Ausblick in diese famose Schlucht:
Dann gehts ab nach Kirkjubæjarklaustur, der Ort wo unser Hotel ist. Wir halten an einer Tankstelle mit Art Restaurant. Wir bestellen dort Hamburger mit Pommes. Die Pommes waren ja ganz lecker, aber der Hamburger schmeckte wie Knüppel auf den Kopf. Nach 2 Bissen lassen wir den links liegen. Iggittigittigittt.
Da wir noch Hunger haben bestellen wir noch jeder einen Hot Dog, der ebenfalls eklig schmeckte. Nee, das Essen ist hier nicht so dolle. Jeder von uns hat für die 3 Sachen knapp über 20 Euro bezahlt. Naja, bei so einem Schnäppchen kann man ja auch nicht erwarten, dass es schmeckt.
Wir fahren dann zum Hotel Laki, Preis 150 Euro. das für uns mit Abstand beste Hotel dieser Reise und wir fühlten uns kurz an den Standard der USA Hotels gewohnt.
Eigentlich wollten wir jetzt so gegen 22 Uhr nochmal los zu 2 Wasserfällen, blieben aber im Hotel und schauten per W-Lan noch einen Tatort.
Dieser abwechslungsreiche Tag hat uns sehr gefallen.
Tja und auf den morgigen Tag haben wir uns am Meisten gefreut, es geht zur Gletscherlagune Jökursalon.