Montag 21. Juli 2014Als wir heute morgen aufgewacht sind war es stark bewölkt, es regnete aber nicht. Frühstück gab es im Gebäude nebenan in einem schönen großen Frühstücksraum. Hier gab es eine Eiervariante die ich noch nie gegessen habe (und ich dachte in USA gibt es Eier in allen Formen): ein rohes Ei (ohne Schale) in ein kleines Auflaufförmchen gefüllt und das im Backofen gebacken. der Dotter ist dann wie von einem gekochten Ei während das Eiweiß oben braun ist. Irgendwie seltsam: Eier bringen doch mit ihrer Schale ein Kochförmchen mit. Ich dachte zuerst das sei ein Sufflé, es war aber eigentlich nur ein stinknormales gekochtes Ei. Na egal. Pannekoeken gab es auch und frisch gepreßten Orangensaft, das Frühstück war lecker.
Um 9 Uhr standen wir vor dem Waschsalon neben unserem Hotel aber der war noch zu. 10 Minuten später war noch niemand gekommen und ich fragte mal im Blumenladen nebenan ob sie wüßten was da los sei. Ja da würden öfter Leute draußen warten, die machen wohl auf wann sie wollen. Hm
na gut dann gehen wir erst noch eine Runde spazieren, wir wollten eh das Oostport besichtigen:
es wurde um 1400 erbaut und ist das einzige noch erhaltene Stadttor, heute ist es in Privatbesitz, man kann es nur von außen besichtigen. Hier von der anderen Seite:
lustig aussehende Gänse liefen hier rum
wir sind durch das Viertel zum Hotel zurück spaziert. Die Kanäle sind total schön hier mit ihren Seerosen
Platz für Autos ist nicht viel, man sieht mehr Fahrräder. Und Fußgängerbrücken gibt es
bei Sonnenschein über diese Kanäle zu fahren macht bestimmt Spaß.
Als wir wieder am Hotel waren, war der Waschsalon zum Glück geöffnet. Um 11 Uhr war alles gewaschen und trocken und wir konnten auschecken. In die Tiefgarage kam man wieder nur mit der Parkkarte rein. Dieses System gibt es hier wohl öfter, das ist mir in Deutschland noch nicht begegnet.
Wir sind dann weiter nach Zandvoort an den Strand gefahren. Vor dem Hotel Hoogland war ein großer öffentlicher Parkplatz für 7,50 € prod Tag. Kein Hotel hatte einen eigenen Parkplatz. Zum Glück waren noch ein paar Parkplätze frei. Das Hotel war schon etwas älter, wir bekamen aber ein ganz schönes Zimmer (zum Glück hatten wir nicht die billigste Zimmerklasse gebucht), die Tagesdecke hatte Flecken, aber ansonsten war das Zimmer sauber. Es gab einen Wasserkocher und sogar einen CD Spieler und eine Sammlung klassischer CD's
das Zimmer ging nach hinten raus und hatte eine kleine uneinsehbare Terrasse
Wir sind erstmal zum Strand gegangen, das waren nur 100 Meter zu gehen. Es ging starker Wind und der Strand war nicht sonderlich sauber, es lag Plastikmüll rum. Badewetter war definitiv auch nicht. An der Strandpromenade stand eine Fischbude, hier haben wir uns eine Portion Kibbeling gegönnt (Kabeljaustücke fritiert), Mann war das lecker! Besseren Fisch habe ich nie gegessen, es gab auch drei köstliche Soßen dazu. Die Leute standen Schlange hier, das kann man verstehen.
Wir haben dann beschlossen mit dem Zug nach Haarlem zu fahren und die Stadt zu besichtigen. Am Bahnhof von Zandvoort:
Die Zugverbindung nach Haarlem ist super, alle Viertelstunde fährt ein Zug und die Fahrt dauert auch nicht lange. Am Bahnhof von Haarlem
Haarlem ist keine große Stadt, es gibt 2 Parallelstraßen vom Bahnhof zur Innenstadt, eine sind wir auf dem Hinweg gegangen, die andere auf dem Rückweg.
Dummerweise hatte es kaum dass wir ausgestiegen waren wie aus Gießkannen angefangen zu regnen. Da traf sich das Schild das auf eine Fotoausstellung hinwies passend. In dieser ehemaligen Kirche ist nun das Stadtarchiv untergebracht und da war eine Ausstellung der ersten Fotos von Haarlem so um 1850 bis Anfang des 20. Jahrhunderts.
die Ausstellung war gut gemacht, es waren so uralte Bilder aus der Zeit als die Fotografie gerade erfunden war. Verschiedenen Gebäude haben wir später wieder erkannt zum Beispiel den Bahnhof der damals gerade im Bau war. Als wir alles angeschaut hatten, hatte es draußen wieder zu regnen aufgehört und wir sind weiter Richtung Zentrum spaziert
die Stadt hat uns gut gefallen, es war halt ziemlich grau und trüb
Als wir hier vor der St. Bravokirche standen fing es wieder zu nieseln an.
Die Kirche war geöffnet und konnte besichtigt werden. Sie kostete 2,50 € Eintritt (wofür man sich am Eingang bei uns entschuldigte, aber die Stadt hat Zuschüsse gestrichen und das Geld reicht nicht für den Unterhalt). Normalerweise gehe ich nicht in Kirchen wenn ich Eintritt bezahlen muss, aber wenns regnet mache ich auch mal ne Ausnahme
es war die schönste Kirche, die wir im Urlaub besichtigt haben! Schön renoviert, nicht überladen, vor allem die Decke hat uns gefallen:
die Kirche hat auch eine ganz berühmte Orgel auf der schon Mozert Konzerte gegeben hat:
der Boden bestand aus lauter alten Grabplatten:
hier hängen Schiffsmodelle von der Decke
während wir die Kirche besichtigten, übte jemand auf der Orgel und sorgte für die passende Stimmung. Da haben wir jetzt eigentlich richtig Glück gehabt dass es geregnet hat. Wir waren ziemlich lange hier drin bis dann der Oragnist gewechselt hat und die Musik reichlich schräg wurde.
Auf dem Rückweg kamen wir durch eine Einkaufsstrasse, da gab es einen Käseladen wo man probieren konnte, wir haben 2 kleine Laibe Gouda gekauft, einen für uns und einen für die Nachbarn, die die Wohnung hüten. Kanäle gibt es in Haarlem auch:
Der Bahnhof von Haarlem:
Zurück in Zandvoort regnete es in Strömen, Wind ging auch, der reinste Weltuntergang. Ein Supermarkt lag auf dem Weg, wir kauften die übliche Wasser, Wein und Knabberzeug Ausrüstung und ein Kilo Kirschen. Und weil das Wetter so schlecht war zum Trost 2 Stück Kuchen. Trotz Regens sind wir noch durch den Ort gelaufen um nach einem Restaurant zu suchen. Es gab nichts wirklich tolles, das Niveau schien hier sehr einfach, eher Pommesbude und Pizzeria. Es sah auch optisch nicht so prickelnd aus, wirklich kein Vergleich mit De Haan, das ist wohl eher ein Urlaubsort für das einfache Volk. In etlichen Häusern hingen Schilder: Zimmer zu vermieten ab 20 €. Bei dem Preis kann man auch keine so hohen Erwartungen haben.
Wir waren pitschnaß als wir im Hotel ankamen und haben erst mal geduscht und Kaffee getrunken und unseren Apfelkuchen gefuttert. Tripadvisor hat uns ein Restaurant fürs Abendessen geliefert: ein Spanier ganz nah am Hotel an der Standpromenade. Es regnete immer weiter und drinnen waren auch nur zwei weitere Tische besetzt, am Nachbartisch saßen zwei Radfahrerinnen, die Armen! Immerhin das Essen war sehr gut, Wein war im Hotelzimmer vorhanden und weil über uns ein Balkon war und es nur noch leicht regnete konnten wir sogar noch eine Weile draußen auf der Terasse sitzen.