Autor Thema: Benelux im Sommer 2014  (Gelesen 110359 mal)

Paula

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Benelux im Sommer 2014
« am: 19. August 2014, 13:09:36 »
Hallo Leute,

wer hat Lust auf eine Rundreise durch Europa? Im Juli sind wir drei Wochen mit dem Auto duch Luxemburg, Belgien und Holland gefahren.

Okay das ist ein ungewöhnliches Ziel für den dreiwöchigen Haupturlaub, die Idee hatte mein Freund und da ich dafür das nächste Ziel festlegen durfte (mit anderen Worten: nächstes Jahr geht es wieder nach USA  ^-^ ) war ich sofort einverstanden! Warum nicht mal zu den Nachbarn reisen? Vor allem Belgien war für mich ein weißer Fleck auf der Landkarte und wenn mich jemand vor dem Urlaub gefragt hätte was mir zu Belgien einfällt hätte ich spontan nur belgische Schokolade und Marc Dutroux nennen können. Schon peinlich diese Ahnungslosigkeit  :-[
In Holland kannte ich zumindest die Südküste um Domburg und in Maastricht habe ich mal 2 Tage verbracht. Da hatte es mir gut gefallen und auf Holland habe ich mich wirklich gefreut.
In Luxemburg waren wir beide vor einigen Jahren zur Hochzeit einer Freundin eingeladen und konnten uns nicht mal mehr erinnern in welcher Stadt das war. Es gab also viel zu entdecken!

Wie immer sind wir viel zu Fuß unterwegs und diesmal auch ein paar Mal mit dem Fahrrad, das bietet sich in Holland einfach an. Wir haben einige Museen besucht, eine Bildungsreise wird es also auch.

also wer Lust hat: auf dem Rücksitz unseres Mercedes ist noch Platz  :)
Viele Grüße Paula

Andrea

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #1 am: 19. August 2014, 13:54:59 »
Da bin ich selbstverständlich dabei!
Liebe Grüße, Andrea



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Birgit

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #2 am: 19. August 2014, 15:20:12 »
Hmmmm, ich kenne Enschede, Groningen, war mal in Amsterdam, dann kenne ich Brügge, Gent und Brüssel und einen Ort an der belgischen Küste, der leider sehr verbaut war, ich glaube, das war Oostende.

Brügge fand ich zauberhaft, Amsterdam ist schon wahnsinnig lange her, gefiel mir aber auch, glaube ich.

Und wie ich dich kenne, lerne ich nun mehr Landschaft drumherum kennen, wie schön!

Paula

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #3 am: 19. August 2014, 15:28:38 »
ah die Rückbank ist schon besetzt. Willkommen Andrea und Birgit, dann kann es ja losgehen!
Viele Grüße Paula

Paula

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #4 am: 19. August 2014, 15:35:04 »
Sonntag 6. Juli 2014

Heute wollten wir gemütlich in den Urlaub starten. Das war auch gut so denn Holland hatte gestern bis ein Uhr nachts gebraucht um im Elfmeterschießen gegen Costa Rica zu gewinen. Ja WM war ja auch noch! Das hatten wir bei der Urlaubsplanung überhaupt nicht berücksichtigt. Und da Deutschland im Viertelfinale gegen Frankreich gewonnen hatte würden wir die nächsten Spiele im Ausland sehen.

Aber heute haben wir uns erst um 10 Uhr zum Frühstück begeben und sind Mittags zunächst nach Dahlstein kurz hinter der französischen Grenze gefahren. Dort haben wir uns mit meinem Bruder getroffen und haben zu dritt die Befestigungsanlage Michelsberg besichtigt. Diese gehört zur sogenannten Maginot Linie.

 

Um sich von einer erneuten Invasion aus dem Osten (wie im ersten Weltkrieg) abzusichern beschloss die französische Regierung ab 1930 den Bau einer durchgehenden befestigten Verteidigungslinie, die Maginot Linie, benannt nach ihrem Konstrukteur Minister André Maginot. Die bedeutendsten Forts liegen im Department Moselle.
Von der deutschen Armee wurde die Verteidigungslinie im zweiten Weltkrieg rücklings angegriffen, es gab teils heftige Kämpfe, die Forts entpuppten sich als Falle für tausende französische Soldaten.

Das Fort Michelsberg besteht aus einem Eingangs- und 5 Kampfblöcken. Mit seinen Kanonen konnten pro Minute mehr als eine Tonne Munition abgeschossen werden. Das Werk verfügt über den größten Geschützturm der Maginotlinie.

wie schon gesagt: es wird auch eine Bildungsreise!  :)

Früher wären wir nie auf die Idee gekommen militärische Anlagen zu besichtigen, bis wir auf unserer Ostdeutschlandreise zufällig auf einen russischen Bunker gestoßen sind für den eine Besichtigung angeboten wurde. Das war überraschenderweise sehr interessant und da die Maginotlinie auf dem Weg zu unserem ersten Ziel in Luxemburg lag haben wir dort Station gemacht.

Hier stehen wir vor dem Haupteingang zu dieser unterirdischen Anlage. Sie ist gut im Wald versteckt und ist nur über eine Schotterpiste zu erreichen. Schotterpisten fahren haben wir in USA geübt, aber zufällig wären wir hier nie vorbeigefahren.

 

Es waren noch etwa 10 andere Besucher dort darunter ein weiterer Deutscher sonst nur Franzosen. Der Deutsche war ein ehemaliger NVA Soldat der auf seinem Urlaub sämtliche zur Maginotlinie gehörenden Bauwerke besichtigt hat. Sein Kofferraum war voll mit der zugehörigen Lektüre. Wir haben ihm von dem Bunker in Ostdeutschland erzählt, da hat er nur abgewunken. Der gesamte Ostblock interessierte ihn Null! Nur westliche Militärtechnik war interessant. Seine arme Frau blieb die ganze Führung -die 2 Stunden dauerte- über im Auto sitzen. Der x-te Bunker hat sie nicht mehr interessiert. Nur damit ihr seht dass es noch viel verrücktere Urlauber gibt als uns  ;)


 

Hier sieht man wie dick die Betonwand ist. Das ist eine Geschützöffnung, auf den nächsten beiden Bildern sieht man die Geschütze von innen

 

 

Ein Modell der Anlage. Von außen bzw. oben sieht man nur die Geschütztürme, der Rest der Anlage ist in unterirdischen Gängen versteckt.

 

Mit einem französisch sprechenden Guide ging es nun in die unterirdischen Gänge. Hier war es saukalt, nur 13 Grad. Angeblich wurde hier früher geheizt für die Soldaten, dann waren es kuschelige 18 Grad.  :frier:
die Gänge sind insgesamt 1,4 km lang

 

Zunächst hat man uns die Dieselgeneratoren vorgeführt. Einer war noch erhalten bzw. von einem Verein der sich um die ganze Anlage kümmert instand gesetzt worden. Die Generatoren machten einen riesen Lärm. Sie waren auch nur für den Notfall gedacht falls die externe Stromversorgung ausfallen sollte.

 

Hier stehen wir in der Werkstatt, wo Geräte repariert wurden etc. Besonders viel von der Einrichtung ist nicht erhalten. Bevor der Michelsberg restauriert und für Publikum geöffnet wurde war er seit den 60er Jahren als Champignonzuchtanstalt zweckentfremdet worden.

 

Die Munition wurde in den Gängen mit Zügen zu den Geschütztürmen transportiert, hier sieht man 2 Wagons:

 

das hier sind die Waschräume für die Mannschaft:

 

Bei voller Besetzung lebten 515 Mann in der unterirdischen Anlage (30 Meter unter der Erde!) Man muss sich das eigentlich wie ein U-Boot vorstellen. Hier sieht man die Küche. In einem Vorratsraum sah man noch alte Einmachgläser. Es waren Vorräte für mehrere Wochen gebunkert.

 

der Melderaum. Es gab im Wald Beobachtungsposten die Feindbewegungen gemeldet haben. Unter der Erde sieht man ja nix.
Wenn ihr genau hinschaut seht ihr in dem grünen Wandstreifen unter der Decke Haken rausragen, daran waren Hängematten befestigt. Der gemeine Soldat schlief in Hängematten, für 500 Betten war wohl kein Platz. Also wirklich Verhältnisse wie in einem U-Boot.

 

ein Offiziersraum. Alles sehr spartanisch

 

in den Gängen konnte man sich verlaufen, es gab immer wieder Abzweigungen. Und außerdem war es einfach saukalt, nach einer Stunde habe ich trotz Winterjacke ziemlich gefroren.

 

das hier ist ein Munitionslagerraum. Munition war natürlich keine mehr vorhanden.

 

Dann ging es etiche Treppen rauf zum Geschützturm, da wurde einem wenigstens warm.

 

Mit einer Handkurbel konnte man das tonnenschwere Ding hochdrehen so dass das Geschütz aus dem Dach herausragte. Das hat der Guide vorgeführt. Es war etwa ein Meter um den der Turm so angehoben wurde.

 

Hier saß nun der Soldat am Geschützturm, das erinnert mich irgendwie an ein Periskop im U-Boot nur viel größer. Der Guide hat natürlich sehr viel erklärt, aber so gut ist mein Französich nicht, Waffen- und Militärwortschatz fehlt mir völlig.

 

In einem der leeren Räume war die Geschichte des Michelsberg auf Tafeln erläutert, leider nur auf französisch, das meiste habe ich aber verstanden:

Ab dem 10.Mai 1040 befand sich das Fort im Kriegszustand. Weil die deutschen Truppen über Belgien und Holland nach Frankreich zogen war die Befestigung an der deutsch-französischen Grenze weitgehend nutzlos. Am Michelsberg fanden im Juni 1940 Kämpfe statt, das Fort wurde dann aber nach dem Waffenstillstand am 25. Juni 1940 von den Deutschen besetzt.  Das deutsche Heer nutzte die Anlage als Gefangenenlager und ließ mit polnischen und ukrainischen Zwangsarbeitern Teile der V1 herstellen. Beim Abzug der Deutschen wurden die meisten Geschütze etc zerstört.  Seit 1993 wurde es renoviert und ist als historisches Monument zu besichtigen.

Am Ausgang gab es einen Kaffee zum Aufwärmen, das war auch bitter nötig!

Danach sind wir noch ein bischen durch den Ort Dahlstein spaziert, ein typisch französisches Dorf:

 

 

 

Am Rathaus hing diese Tafel mit der berühmten Rede General de Gaulles an die Franzosen den Krieg nicht verloren zu geben. Das hat zu unserem Besuch heute gerade gepaßt!

 

Zum Schluß sind wir noch in dieses Cafe gegangen das sich als die Ortskneipe entpuppt hat. Sonntag Nachmittag war wenig los und die 82-jährige Besitzerin freute sich deutsch sprechen zu können und hat uns ihre halbe Lebens- und Krankheitsgeschichte erzählt. Sie war gar nicht zu bremsen und wir haben uns köstlich amüsiert.

 

Wir haben uns von meinem Bruder verabschiedet und sind weiter gefahren zu unserem ersten Urlaubsziel: Müllerthal in Luxemburg.
Unterwegs kamen wir in ein heftiges Gewitter mit Blitz, Sturm und Regen. Am Hotel Cigalon angekommen kam uns ein Mann am Parkplatz mit Schirm entgegen. Wir waren heute die einzigen Gäste im Hotel! Unser Zimmer hatte einen überdachtem Balkon, sehr praktisch, denn es regnete weiter  >:(

im Hotelrestaurant gab es ein erstklassiges Menu: als Vorspeise eine Lachsroularde mit Blauschimmelkäse gefüllt, dann eine Entenbrust: wunderbar weich und zart dazu Kartoffelgratin und gefüllte kleine Zucchini aus dem Garten den wir vom Balkon unseres Zimmers gesehen hatten. Dazu eine schöne Flasche Rotwein, denn schließlich sind wir in Urlaub  :toothy9:
Viele Grüße Paula

Rainer

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #5 am: 19. August 2014, 16:14:43 »
Ich bin auch dabei! (Bin ich eigentlich immer, auch wenn ich mich nicht explizit "anmelde").

Paula

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #6 am: 19. August 2014, 19:32:12 »
Schön dass du auch dabei bist, Rainer!

Anmelden muss sich niemand, es ist keine Pflichtveranstaltung  ;)
Viele Grüße Paula

Andrea

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #7 am: 19. August 2014, 23:19:10 »
Das mit den Champignons habe ich schon einmal gehört  - da waren es irgendwelche Bunker. Scheint ja die perfekte Temperatur dort für Pilze zu sein. Für Paulas aber nicht  ;)  Ich denke mal, wenn da hunderte Männer drin waren, war die Temperatur dann auch ohne Heizen höher. Und die Luft dafür umso schlechter...
Liebe Grüße, Andrea



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Silv

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #8 am: 20. August 2014, 07:37:15 »
Ich bin auch dabei! (Bin ich eigentlich immer, auch wenn ich mich nicht explizit "anmelde").

Ich auch!  ^-^
Liebe Grüße
Silvia

Paula

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #9 am: 20. August 2014, 09:52:57 »
Das mit den Champignons habe ich schon einmal gehört  - da waren es irgendwelche Bunker. Scheint ja die perfekte Temperatur dort für Pilze zu sein. Für Paulas aber nicht  ;)  Ich denke mal, wenn da hunderte Männer drin waren, war die Temperatur dann auch ohne Heizen höher. Und die Luft dafür umso schlechter...

ja, lieber erstunken als erfroren!  ;)
Viele Grüße Paula

Paula

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #10 am: 20. August 2014, 14:45:59 »
Montag 7. Juli 2014

Heute Nacht bin ich vor Schreck durch einen Alptraum wach geworden. Diesen Traum habe ich seit Ende meiner Studienzeit immer wieder mal manchmal wobei das letzte Mal schon ein paar Jahre her sein muss. Ich träume dann dass ich die ganze Studienzeit verbummelt habe, keinerlei Prüfungen gemacht habe und nun am Ende der Studienzeit ohne Abschluß dastehe. Das erste Mal hatte ich den Traum nach Abgabe meiner Diplomarbeit als ich im wohlverdienten Urlaub in Israel war. Ich bin damals total schockiert wachgeworden und habe (bilde ich mir ein) eine halbe Stunde gebraucht bis ich wieder in der Realität war und bemerkt habe dass das ja nur ein Traum und völlig falsch war.

Ich kann mir das gar nicht erklären, ich war eine ganz normale Studentin und habe brav alle Prüfungen gemacht (okay ich habe nicht alle im ersten Versuch bestanden, aber das erging anderen genau so). Und meinen Abschluß habe ich mit Note 1 gemacht. Wie komme ich nur auf so einen Traum? Und warum habe ich den Traum fast 20 Jahre später immer noch? Und noch dazu im Urlaub? Ich bin dann zum Glück wieder eingeschlafen. Morgens als ich wachgeworden bin hatte ich Rückenschmerzen, die Matratze war zu hart. Ich bin freiwillig als erste ins Bad gegangen.

Der Blick vom Balkon zeigt heute strahlendes Sommerwetter:

 

Da haben wir aber Glück denn heute wollen wir wandern gehen!

Kurz nach halb 9 sind wir die ersten Gäste im Frühstücksraum der gerade erst bestückt wird. Schinken, Salami, frischer Obstsalat, Eier zum Selberkochen, diverse Brotsorten, das paßt. Es sind nur 3 Tische gedeckt, und außer uns kommt niemand zum Frühstück. Um viertel vor 10 wandern wir los auf dem Weg 17 „Auf dem Felsenweg durchs Müllertal“ des Rother Wanderführers "Luxemburg, Saarland"

vor dem Hotel laufen wir los:

 

Hinterm Hotel führt die Strasse den Hang hinauf in den Wald

 

Zuerst geht es zur Heringerburg, Burg ist etwas übertrieben, es sind minimale Mauerreste auf einem Solitärfelsen.

 

 

 

 

Dann führt der Weg zunächst zurück zum Ort, das zweite Hotel Hotel ist wegen Krankheit geschlossen. Und das Restaurant Heringermühle ist Montags geschlossen, also werden wir heute Abend wieder im Hotelrestaurant speisen, denn mehr gibt der Ort Müllerthal nicht her. Es geht am Bach entlang an einem Campingplatz vorbei wieder in den Wald, dann kommen wir an den größten Wasserfall Luxemburgs, Kapellmeister: nen Tusch!

 

Die Höhe beträgt etwa einen Meter  :totlach:

Da beginnt dann der eigentliche Wanderweg durch die "Luxemburger Schweiz"

 

Die Felsen werden höher und es geht ständig rauf und runter

 

Und nun wird es wirklich spektakulär, der Weg geht durch Felsspalten:

 

 

 

die Spalten werden immer enger, wir sind schwer begeistert! Das ist ein richtiger Canyon und wenn die Felsen nun noch rot wären könnte man glatt meinen man sei in USA

 

 

hier kommt man wieder raus. Dick sollte man nicht sein wenn man hier wandern will

 

Und kaum ist man aus diesem Canyon raus geht es auch schon wieder in den nächsten:

 

Seht ihr die blaue Markierung? Darauf steht der Name: dieser Canyon heißt Eulenburg, hier geht es über Treppen steil nach oben.

 

 

oben angekommen geht eine Brücke über den Spalt, da geht es bestimmt 20 Meter nach unten. Hier sieht man erst wie hoch die Wände sind. Einfach klasse hier!

 

dann geht es weiter bergab und bergauf an den wunderlichsten Felsen vorbei, dieser hier sieht doch aus wie ein Gesicht im Profil:

 

 

nach einer Weile führt der Weg wieder in einen Canyon, dieser heißt Goldfralay

 

man glaubt es kaum, hier sind die Spalten noch enger!

 

 

an der engsten Stelle müssen wir die Rucksäcke abnehmen und uns längs durch den Spalt schieben, er ist hier weniger als schulterbreit!

 

die Wände sind hier leuchtend grün mit Moos bewachsen, also das ist nun wirklich genauso schön wie rote Felsen!

 

der Weg wird etwas breiter und führt nach oben.

 

Oben angekommen sind mehrere Brücken von denen man in den Canyon runter schauen kann, beeindruckend!

 

 

Und wie ich hier so angestrengt nach unten gucke merke ich dass am Boden was raschelt. Hüpft da doch ein winziger Frosch, ach ist der süß  :herz: . Er ist noch so klein, dass seine Sprünge nicht weiter als 3 Zentimeter gehen, er ist leicht zu fangen:

   

küssen hab ich mich nicht getraut, womöglich hätte ich ihn verschluckt  :)

es geht noch ein Stück weiter durch den Wald und an Felsen vorbei bis wir an einer Strasse ankommen

 

 

wir waren jetzt schon über drei Stunden unterwegs und hatten Hunger, ein Eiscafe oder so wäre auch nicht zu verachten. Dieses Café was man in einiger Entfernung sehen konnte war leider verlassen. Ghost Towns gibt es also auch in Luxemburg, die beiden Häuser gegenüber waren auch am verfallen  ;)

 

im ehemaligen Pool wuchsen wunderschöne Seerosen:

 

hier haben wir uns hingesetzt und die mitgebrachten Äpfel gegessen, besser als gar nix. Es ging dann wieder in den Wald steil nach oben und nach wenigen Minuten waren wir an einem Campingplatz angelangt. Na hier sollte es doch ein Cafe geben! Es gab sogar einen Diner, nur leider hatte der Montags Ruhetag  >:(
Zum Glück war der Campingplatz nur ein paar Hundert Meter vom Ort Consdorf entfernt, dort hatten zwar Café und Ortskneipe Montags auch Ruhetag, aber ein asiatisches Lokal hatte geöffnet. Also Reis statt Pommes und Café gab es auch!

Frisch gestärkt ging es wieder zurück zum Campingplatz und auf den Weg zurück der nun zunächst steil nach unten führte. Und wieder ging es an fetten Felsen vorbei oder drunter durch

 

dieser Felsenüberhang heißt Schelmenlay:

 

ab hier waren die Felsen dann stark löchrig, mit Licht und Schatten durch die Bäume sah das sehr schön aus

 

 

 

 

 

es kamen dann noch ein paar kleine Spalten die wir sonst bestimmt fotografiert und bewundert hätten aber im Vergleich zu den Canyons vorher... man gewöhnt sich schnell an Highlights  :)

 

langsam kam die Zivilisation zurück, nach diesem schönen Bauernhaus kamen wir bald am Parkplatz unseres Hotels aus dem Wald heraus.

 

Kurz vor 5 Uhr waren wir zurück. Laut Beschreibung im Wanderführer beträgt der Höhenunterschied 100 Meter, aber laut Garmin sind wir 700 Höhenmeter gegangen und 20 km gelaufen!!! Und von viereinhalb Stunden kann wirklich keine Rede sein, wie waren sechseinhalb Stunden unterwegs!
Wirklich begeistert aber total müde haben wir uns auf unseren sonnigen Balkon gehockt und Kaffee getrunken, danach habe ich meine müden Glieder gebadet, wie gut dass unser Zimmer eine Wanne hat.

Zum Abendessen haben wir uns einen Aperitif an der Bar gegönnt, auch weil nur hier WLAN fehlerfrei funktionierte, im Zimmer gings gar nicht, im Restaurant auch nur langsam.
Das Essen war wieder vorzüglich: salade aux gésiers (das bekommt man überhaupt nur in Frankreich) und als Nachspeise eine tarte apricots, lauwarm, zum reinsetzten! Einfach nur köstlich!

Dass es in Frankreich Arbeitslose gibt ist eigentlich Verschwendung. Die sollten eine Ausbildung als Koch machen und nach Deutschland kommen (und nach Belgien und Holland, nirgends war das Essen auch nur annähernd so gut). Die Inhaberin (eine Luxemburgerin) hat sich sehr gefreut dass es uns so gut schmeckt, der französische Koch ist ihr Ehemann. Diesmal war noch ein Paar aus dem Ort im Lokal. Würde ich in Müllerthal wohnen, hier wäre ich Stammgast!
Viele Grüße Paula

Birgit

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #11 am: 20. August 2014, 15:03:37 »
Oooooh, die Paula hat mal wieder einen Frosch adoptiert! :)

Zitat
Ich träume dann dass ich die ganze Studienzeit verbummelt habe, keinerlei Prüfungen gemacht habe und nun am Ende der Studienzeit ohne Abschluß dastehe.

Sowas kenne ich auch, auch heute noch, mehr als 25 Jahre nach dem Abi. Meinen diesbezüglichen Traum gibt es in zwei Varianten.

Variante 1: Ich werde nicht zum Abi zugelassen, bzw. das Abi wird mir wieder aberkannt, weil ich Erdkunde nicht belegt habe. Das fliegt in meinem Traum erst Jahre später auf. Daher wird mir auch mein Diplom wieder aberkannt.

Variante 2: Ich werde nicht zum Abi zugelassen, weil ich Mathe bzw. Physik nicht besucht habe, dadurch in den Klausuren durchfalle und eine 6 bekomme (komischerweise träume ich die Note 6 und nicht die im Kurssystem üblichen 0 Punkte)

Rainer

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #12 am: 20. August 2014, 15:17:26 »
Dass es in Frankreich Arbeitslose gibt ist eigentlich Verschwendung. Die sollten eine Ausbildung als Koch machen und nach Deutschland kommen (und nach Belgien und Holland, nirgends war das Essen auch nur annähernd so gut). Die Inhaberin (eine Luxemburgerin) hat sich sehr gefreut dass es uns so gut schmeckt, der französische Koch ist ihr Ehemann.

Das wäre schön, wenn es so einfach wäre. Ich ware auch schon (sehr) oft in Frankreich und man kann da genauso miserabel essen wie woanders auch. Das ist leider keine Garantie für gutes Essen, das liegt (dort wie hier) am Koch, nicht an der Nationalität.

Ein Freund von mir meinte früher immer (auf unseren mehrfachen Ausflügen an die Loire, die wir im Herbst früher gerne gemacht haben): "Eines muss ich den Franzosen wirklich lassen: kochen können sie nicht!!"

Paula

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #13 am: 20. August 2014, 15:30:14 »
Oooooh, die Paula hat mal wieder einen Frosch adoptiert! :)

Zitat
Ich träume dann dass ich die ganze Studienzeit verbummelt habe, keinerlei Prüfungen gemacht habe und nun am Ende der Studienzeit ohne Abschluß dastehe.

Sowas kenne ich auch, auch heute noch, mehr als 25 Jahre nach dem Abi. Meinen diesbezüglichen Traum gibt es in zwei Varianten.

Variante 1: Ich werde nicht zum Abi zugelassen, bzw. das Abi wird mir wieder aberkannt, weil ich Erdkunde nicht belegt habe. Das fliegt in meinem Traum erst Jahre später auf. Daher wird mir auch mein Diplom wieder aberkannt.

Variante 2: Ich werde nicht zum Abi zugelassen, weil ich Mathe bzw. Physik nicht besucht habe, dadurch in den Klausuren durchfalle und eine 6 bekomme (komischerweise träume ich die Note 6 und nicht die im Kurssystem üblichen 0 Punkte)

ich tippe auf Variante 1. Und um die Defizite in Erdkunde auszugleichen reist du nun so gerne um die Welt  :)

schon seltsam oder? ich könnte ja noch verstehen wenn man solch einen Traum einmal hat, aber dass sich Träume dann auch noch wiederholen? Da steckt doch irgendwo ein Gedanke quer im Hirn? Ich wüßte wirklich gern wie das funktioniert! Immerhin beruhigend dass ich offensichtlich nicht die einzige bin. Ich habe sonst keine Alpträume nur diesen. Und ich bin jedesmal restlos fertig wenn ich aufwache und ich brauche wirklich lange bis ich registriere dass das nur ein Traum war

den Frosch habe ich schweren Herzens wieder freigelassen  :)
Viele Grüße Paula

Paula

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Re: Benelux im Sommer 2014
« Antwort #14 am: 20. August 2014, 15:35:38 »
Dass es in Frankreich Arbeitslose gibt ist eigentlich Verschwendung. Die sollten eine Ausbildung als Koch machen und nach Deutschland kommen (und nach Belgien und Holland, nirgends war das Essen auch nur annähernd so gut). Die Inhaberin (eine Luxemburgerin) hat sich sehr gefreut dass es uns so gut schmeckt, der französische Koch ist ihr Ehemann.

Das wäre schön, wenn es so einfach wäre. Ich ware auch schon (sehr) oft in Frankreich und man kann da genauso miserabel essen wie woanders auch. Das ist leider keine Garantie für gutes Essen, das liegt (dort wie hier) am Koch, nicht an der Nationalität.

Ein Freund von mir meinte früher immer (auf unseren mehrfachen Ausflügen an die Loire, die wir im Herbst früher gerne gemacht haben): "Eines muss ich den Franzosen wirklich lassen: kochen können sie nicht!!"

schlecht essen kann man überall auf der Welt, es ist aber nirgends so einfach wie in Frankreich ein herausragendes Lokal zu finden. Wir waren schon oft in Frankreich in Urlaub und es war jedesmal ein Schlemmerurlaub. Als ich früher noch Studentin war habe ich in Frankreich auch nicht so gut gegessen denn da war der Preis das ausschlaggebende Kriterium bei der Restaurantauswahl. Ich glaube Franzosen haben prinzipiell schon eine andere Beziehung zu gutem Essen. Dafür sind in Deutschland erfahrungsgemäß die Autos besser. Man kann nicht alles haben...
Viele Grüße Paula