Top oder Flop?Die ReisezeitUnsere erste USA-Reise 2011 war im Juni/Juli. Anstrengend war sie, da sie viele Ziele in kurzer Zeit beinhaltete. Danach schwor ich mir, dass ich nie wieder vor den Sommerferien eine solche Reise machen würde, da im Anschluss an die Reise der Stress auf der Arbeit so richtig los ging, da Überstunden anstanden. Alle Kolleginnen mit Kindern wollten und nahmen nun Urlaub…
Dieses Mal also August/September. Wettertechnisch kann man ja immer Pech haben und wir hatten es. Obwohl: Es war immer um die 40 Grad heiß, allerdings meist bedeckt und Regen behinderte uns nur zwei mal wirklich. Was aber noch blöder war: Die Sommerferien lagen hinter uns und ich war total ausgepowert und mehr als urlaubsreif. Und zwar so sehr, dass ich mich am Ende nicht mal mehr auf den Urlaub freuen konnte. Mir war irgendwie alles egal. Erschöpfung ist natürlich ein gefundenes Fressen für Viren und Bakterien und sie hatten es leicht bei mir zuzuschlagen…
Fazit: Lieber vor den Sommerferien reisen und nach den Sommerferien noch mal eine Woche Urlaub einlegen.
Die FlügeIch habe nicht viele Erfahrungen mit Fliegen. Aber mit London hatte das 2011 gut geklappt und auch dieses Mal war British Airways einer der günstigsten Anbieter. Für uns war es wichtig, maximal einmal umzusteigen und dann auch in Europa. Gebucht haben wir über unsere Nachbarin im Reisebüro.
Die Premium Economy war eine leichte Enttäuschung, da der Platz zur Seite hin nicht wirklich größer war als auf den 2er Sitzen in der Eco. Aber der Platz nach vorne ist schon gigantisch und der Ausblick irgendwann mal ein Upgrade in die Business günstig zu bekommen, wird uns wohl das nächste Mal ernsthaft darüber nachzudenken, wieder Eco+ zu buchen.
Hierbei bleibt zu erwähnen, dass BA uns gut versorgt hat während der Verspätung. Da gibt es nichts zu meckern. Mittlerweile allerdings bekam ich eine Mail von Flightright, dass sich BA endlich gemeldet hätte und (selbstverständlich) eine Ausgleichszahlung ablehne. Noch ist da nicht das letzte Wort gesprochen…
Die Kosten: 2345,16€ (Flüge: 1671,16 + 2er Reihe hin und zurück:152 + Gangsitze Kurzstrecke hin: 24 + Upgrade Rückflug: 498)
Fazit: Ich würde trotzdem wieder BA buchen, aber das nächste Mal vielleicht einen Sale abwarten und vor allem nicht mehr im Reisebüro buchen. Die waren nämlich teurer und konnten mir mit dem Upgrade auch nicht helfen. Dann eben nicht, ich kann das offensichtlich doch selbst hinbekommen.
Das Auto Gebucht haben wir bei Holidayautos für 482€ einen Midsize SUV (IFAR) mit Premium-Paket (Zusatzfahrer, erhöhte Haftpflicht, 1. Tankfüllung…). Die komplette Summe musste bei Buchung voraus bezahlt werden. Das war soweit okay, da hatten wir neben den Flügen schon mal einen Großteil unserer Reisekosten von der Tasche. Dass wir am Ende mit einem PGAR (Crossover) vom Hof bzw. aus dem Parkhaus fuhren war ein echter Glücksfall. Die Bodenfreiheit war zwar nicht gerade prickelnd, aber das war auch bei IFAR ja nicht gewährleistet. Auf jeden Fall hatten wir reichlich Platz, das Auto hat fast die ganze Zeit Sirius Radio, Rückfahrkamera und sonstigen Schnick schnack. Nur kein Navi und kein Allrad. Aber immerhin V6.
Es war genug Platz für uns, unsere Taschen und Rucksäcke, die Kühlbox und all den anderen Kram. Gepäck-Tetris-Spielen war nicht nötig. Würde ich wieder nehmen…
Wir sind damit 2268 Meilen gefahren und haben für $339 getankt (regular), wobei bei Abgabe des Autos noch locker Benzin für $20 im Tank war. Wir hätten ihn leer abgeben dürfen. Die Gallone Regular kostete etwa $3.79.
Fazit: Bei Holidayautos würde ich wieder buchen, auch der Support war gut zu erreichen und super freundlich und fix. Ich hatte vor der Abreise noch eine Frage zum Voucher und man erklärte mir genau, was ich beim Verleiher vorlegen müsse. Man bot mir direkt auch noch eine Ausführung auf Englisch an, die innerhalb von Minuten in meinem Postkasten war. Also ein Auto ohne Reisbüro zu buchen war total leicht, das hatte ich mich vorher noch nicht getraut…
Die Planung und die RouteHeiko wollte unbedingt in den Bryce Canyon, den ich noch nicht kannte und mir auch einmal den Grand Canyon South Rim zeigen. Für uns beide war das Death Valley ein Muss. Durch das viele Reiseberichtlesen hatte ich allerdings noch ein paar mehr Wunschziele und hätte ohne Probleme den South Rim ausgelassen, da ich den North Rim auch nur „ganz nett“ fand. Ich erwartete da nicht viel.
Da nun einige Ziele feststanden und mir nur 14 Tage zur Verfügung standen (eine längere Reise hätte noch mindestens ein weiteres Jahr sparen bedeutet), bastelte ich mit Hilfe des Forums von usa-reise eine Route. Eumerika gab es da leider noch nicht.
Dann stand die Runde, wie wir sie nun gefahren sind. Zu große Etappen wollte ich dieses Mal nicht zurücklegen. Es gibt ja auch viel zu sehen in der Gegend. Auch die Fahrerei zu den Hauptattraktionen wollte ich dieses Mal kürzer halten, entsprechend wurden die Unterkünfte gesucht.
Für die Feinplanung nutzte ich die Seiten der Nationalparkverwaltung, die der State Parks, Westernladys World, die Seite von Steffen Synnatschke und Zehrer Online. Es wurde ausgedruckt wie verrückt. Außerdem kamen einige Bücher zum Einsatz: „50 Best Short Hikes in Utahs National Parks“ von Adkison, „Utah Byways“ von Huegel und „The Explorer´s Guide to Death Valley“ von Bryan/Tucker-Bryan.
Auch wenn wir nicht krank geworden wären, hätten wir unsere Ziele sicher gut erreichen können ohne ein zu volles Programm zu haben. Auch hatte ich fast immer ein Alternativprogramm, falls wir mal zu müde sein würden (und eine Wanderung sausen lassen wollten) oder auch mal schneller als geplant mit unserem Programm fertig sind.
Fazit: Diese mehr als ausführliche Planung hat den Urlaub noch retten können. Wir griffen mehr als einmal auf eine Alternative zurück.
Die UnterkünfteVorweg: Jede unserer Unterkünfte würde ich wieder buchen. Es gab kein No Go. Alle waren sauber und meistens auch gut ausgestattet. Die Cabins auf Goulding´s Campground sind ja auch gut ausgestattet (Küche!) und die Aussicht ist genial. Nur würde ich wohl das nächste Mal doch nach oben in den Alkoven krabbeln und nicht das kurze, schmale, harte Stockbett zum Schlafen wählen. Und vor allem würde ich den „Dauerlauf“ der Klimaanlage reklamieren und/oder einen warmen Schlafsack nehmen statt der dünnen Decke. Oben wäre dafür ja auch genügend Platz im Bett.
Die Cabin im Kodachrome Basin lasse ich aus der Wertung, da sie alles um Längen schlug und etwas ganz besonderes für uns war. Wir haben uns dort sauwohl gefühlt, waren das erste Mal im Urlaub richtig glücklich (eher das einzige mal). Da passte alles: Die Cabin selbst war super, die Gegend wunderschön und das Wetter perfekt.
Somit sind meine Top drei: Furnace Creek (Death Valley), BW Zion Canyon Inn und das Whispering Sands in Hanksville. Hinten rangieren dann Bright Angel Lodge Grand Canyon (es roch komisch, aber die Lage ist hammerg..l!), Goulding´s (aus genannten Gründen) und das Circle D in Escalante. Da war das Bett echt unbequem. Würde dort das nächste Mal zwei Queen Betten wählen
Gezahlt haben wir für die Unterkünfte insgesamt: 1202,08€ für 14 Nächte. Da ist sicher Einsparpotential vorhanden. Aber dieses Mal galt halt „mittendrin statt nur dabei“ Ich fand das toll. Morgens aus dem Bett fallen und schon da… Vor allem, weil ich immer so herumbummele und wir immer erst spät weg kommen. Da ist Nähe praktisch.
Fazit: Andrea hört auf herumzubummeln und wir übernachten das nächste Mal wieder etwas weiter weg. Vielleicht aber auch nicht…
Die ReisezieleLas Vegas: Hm, schwierig. Nach dem Zwangsaufenthalt dort könnte ich mir tatsächlich vorstellen, mal ein Abend dort zu spielen. Aber der Strip interessiert mich immer noch nicht. Ist mir auch zu voll. Das South Point Hotel gefiel uns recht gut, auf jeden Fall besser als das Planet Hollywood oder das Excalibur. Und wieder sage ich: Vielleicht bekommt Vegas noch einmal eine Chance. Das habe ich auch das letzte Mal gesagt, aber bei der Planung gingen mir die Tage aus und es fiel mit am leichtesten die 2 Tage Vegas zu streichen…
Grand Canyon: Habe jetzt den Nordrand und den Südrand gesehen. Das reicht. Haut mich nicht um. Sollte ich irgendwann mal zuviel Zeit haben, dann vielleicht noch mal mit kurzer Wanderung hinunter (also ein kleines Stück)
Coal Mine Canyon: Tolles buntes Loch! Ein Besuch reicht mir aber.
Monument Valley: Tolle Location, fahre ich auch gerne noch mal daran vorbei, brauche aber keinen Aufenthalt dort mehr.
Goosenecks SP: Sollte man mal ansehen, wenn man in der Gegend ist. Das eine Mal reicht mir aber auch hier.
Valley of Gods: Toll! Würde ich gerne noch mal fahren. War unsere erste Strecke auf unbefestigter Straße und hat wahnsinnig viel Spaß gemacht.
Moqui Dugway/Muley Point: Vom Moqui Dugway hatten wir nicht viel, da Heiko hier Höhenangst quälte und relativ zügig fuhr. Der Muley Point ist genauso nett wie der Goosenecks SP, nur eben höher
Delicate Arch im Arches NP: Leider wieder nicht hinauf gekommen. Egal. Der Arches NP ist ein schöner Park und falls ich mal wieder in der Gegend bin, dann würde ich ihn auch wieder besuchen. Er gehört aber nicht mehr unbedingt auf meine To-Do-Liste. Wir haben ein schönes Foto vom View Point des Delicate Arch aus…
Corona Arch: Ein großer Wunsch von mir, wir haben ihn uns erfüllt. Auch wenn wir nicht ganz dort waren, bin ich zufrieden. Gelernt habe ich, dass man bei Erkältung noch viiiiiel mehr Flüssigkeit braucht, als sonst. Die Entscheidung kurz vorm Ziel umzukehren bereue ich nicht. Ich habe diesen riesigen Bogen recht nah gesehen und muss diese Wanderung (die trotz des elenden Hustens viel Spaß gemacht hat) nicht wiederholen.
Potash Road/Shafer Trail: Abenteuer pur! Würde ich mit einem vergleichbaren Auto nicht wieder machen. Mit einem geländegängigen Fahrzeug aber sofort wieder! Die Tour war nicht geplant, aber dank intensiver Planung hatten wir eine tolle Alternative zum „im Bett liegen und fernsehen“
Canyonlands NP: Immerhin Mesa Arch haben wir erwandert. Leider fielen alle anderen Trails unserer Erkältung zum Opfer. Ich muss den Park aber nicht unbedingt wieder in die Planung aufnehmen.
Dead Horse Point SP: fiel aus. Aber ich denke, ich habe genug auf irgendwelche Flussschleifen und in Schluchten geschaut. Der Park fehlt mir daher nicht wirklich
Marlboro Point: fiel ebenso aus wegen Erschöpfung
Fisher Towers: Nette Gegend, aber auch hier fiel die kurze Wanderung der Erkältung zum Opfer. Aber die Fahrt an der UT 128 am Colorado entlang war sehr schön und vertrieb die Langeweile. Kein Must see für mich und war ursprünglich auch nicht für diesen Urlaub geplant.
Negro Bill Canyon: fiel aus. Darüber bin ich mehr als traurig. Das muss irgendwann nachgeholt werden!
Crystal Geyser: Nachdem wir am Vormittag zum Corona Arch gewandert waren, wollten wir nur noch ins Motel (ausruhen) und machten den Abstecher zum Geyser leider nicht mehr
Goblin Valley: Lustiges Tal, was richtig Spaß macht. Da ist viel Raum zum kreativen „Steinen-Namen-Geben“. Muss ich nicht noch mal besuchen, aber ich möchte es auch nicht missen.
Capitol Reef NP: Da sind wir nur den Scenic Drive gefahren. Wie gerne hätte ich dort eine oder mehrere Wanderungen unternommen. Das kommt auf meine To-Do-Liste!
Moqui Marbles: Waren locker angedacht, aber nach Berichten liegen da kaum noch Kugeln herum bzw. muss man sehr weit dafür laufen. Haben wir ausgelassen, was aber nicht schlimm ist.
Calf Creek Falls: Fielen aus. Und stehen auf der To-Do-Liste.
Devils Garden: Nett dort, die Fahrt dorthin mehr als easy. Aber einmal dort gewesen zu sein reicht, ich bin zufrieden.
Scenic Byway UT 12: Ja, ganz nett. Vielleicht hätte die Straße mich bei schönem Wetter mehr begeistert.
Kodachrome Basin: Kleiner feiner State Park, der im Schatten vom Bryce Canyon liegt. Gut so, denn so kann man in schöner Umgebung unglaubliche Ruhe genießen. Ein Highlight der Reise, das noch mal erwandert werden will. Also ab damit auf die To-Do-Liste!
Cottonwood Canyon Road: War gesperrt wegen Überflutungen. Schade, das nächste Mal!
Willis Creek: Scheiterte an der Sperrung (bzw. AWD und HC erforderlich) der Skutumpah Road
Bryce Canyon: Fand ich doof. Lag an meiner Stimmung, am Wetter und überhaupt. Der braucht eine neue Chance, wobei ich keine View Points mehr brauche. Ich gucke einfach nicht gerne in "Löcher" - ich will da runter!
Zion Canyon: Fiel aus wegen Regen. Schnief! Selbstverständlich bleibt dieser Park auf der To-Do-Liste!
Valley of Fire: Die Fire Wave haben wir geschafft, hurra! Ein schöner Park, in dem man sicher noch viel entdecken kann. Ich muss das nicht mehr, aber falls es sich noch mal ergibt…
Death Valley: Das Death Valley ist einfach nur faszinierend. Dieses Mal war es bewölkt, hat sogar geregnet, die Fläche schimmerte leicht grünlich. Sicher etwas Besonderes. Aber es war leider nicht das, was ich wollte. Ich wollte in der Hitze braten und nachts draußen sitzend den Sternenhimmel bestaunen. Daraus wurde nichts. Und auch aus den Wanderungen nicht, da wir ja immer noch krank waren. Das Death Valley wird uns wieder sehen!
Das EssenViele lieben es ja, in den USA ihren Appetit auf Steaks zu stillen. Das ist bei uns anders. Ich esse sowieso vegetarisch, Heiko mag nicht so gerne Steaks und „braucht“ Burger. Diese leistet er sich in Deutschland selten und daher durfte es immer mal wieder ein Besuch bei Mc & Co. sein. Also gab es für uns viele Burger (Veggie für mich), Pommes, Pizza. Und wenn wir uns selbst versorgten, gab es Salate, Baguette mit Käse, Tomaten, Obst, Erbsenschoten, … Auch aus der Deli-Abteilung holten wir uns mal was mit. Aber meine Frühlingsrolle war nur so la la und Heikos Hackbraten war wohl auch nicht der Hit. Einmal gab es für mich asiatisch, auch mexikanisch hatten wir. Gesundes Essen sieht anders aus, aber für 2 Wochen ohne eigene Kochmöglichkeit geht das.
Mit den Getränken war das dieses Mal auch anders: Hatten wir 2011 noch Unmengen von Powerade vertilgt, konnten wir es dieses Mal nach ein paar Tagen kaum noch ertragen. Dafür habe ich ein Wasser gefunden, was mir endlich mal gut schmeckt (Arrowhead) und davon viel getrunken. Das gibt es auch mit Limette (oder war es Zitrone? Weiß ich nicht mehr genau) und Kohlensäure, so dass auch Heiko zu Wasser griff. Und Cola habe ich getrunken, Heiko dafür mal ein Bier oder zwei mehr. Dadurch, dass wir anfangs unglaublich viele Getränke gekauft hatten und dann kaum wanderten, hatten wir am Ende auch noch reichlich Getränke über. Vor allem das Powerade, Wasser mussten wir allerdings nachkaufen.
Für Essen und andere Einkäufe (große Kühlbox, Taschentücher, Medikamente, Teller und Besteck…) haben wir insgesamt etwas über $900 ausgegeben, also etwa $60 pro Tag (die letzten 2 Tage in Vegas nicht eingerechnet).
Foto und FilmHeiko hat ja seine Kamera-Ausrüstung aufgestockt. Er nutzt nun eine Canon 450D (wie 2011), ein Canon EF-S 17-55 f/2.8 IS USM, Canon EF 100-400 f/4.5-5.6 IS USM und das Walimex pro 8/3.5 Fish-Eye. Dazu hat er ein uraltes Video Stativ. Wir hätten noch vor dem Urlaub in Filter investieren sollen (so teuer sind die ja nicht), denn wir sind nicht so recht zufrieden mit den Fotos. Die von 2011 sind meist farbintensiver. Auf jeden Fall wurde dieses Mal deutlich weniger fotografiert. Das mag zum einen daran gelegen haben, dass wir krank waren und das meiste mit dem Auto gemacht haben, aber auch unterwegs ist Heiko früher öfters mal angehalten nur um ein Foto zu machen. Vielleicht war das dieses Mal anders, weil das Ein- und Aussteigen anstrengend ist (mit Erkältung) oder aber auch, da vieles ja für uns nicht mehr neu war. Wir kannten ja nun schon die manchmal öde Landschaft oder lustig bunte Felsen oder Trucks mit 2 Anhängern, ellenlange Züge…. Allerdings hat Heiko dieses Mal viel mit der Kamera gespielt: Schwarz-weiß Aufnahmen gemacht oder mit dem Fish Eye experimentiert.
Für mich gab es eine Premiere: Ich habe mich mit dem Filmen versucht. Dazu nutzte ich eine Kamera vom Discounter und ein billiges Hama-Stativ. Es sollte ja nur mal ein Test sein, ob ich überhaupt Lust dazu habe. Auf jeden Fall habe ich eine Menge gelernt: Das Stativ ist Müll, schon bei leichtem Wind wackelt es. Motive, bei denen sich nichts oder kaum etwas bewegt, sehen auf einem Foto besser aus. Zeitrafferaufnahmen machen vielleicht Sinn bei Sonnenuntergängen oder so, bei Autofahrten auf nicht gerader Strecke sind sie nicht brauchbar. Die Aufnahmen vom Valley of Gods sind daher schwindelerregend, aber danach haben wir zum Glück alles nur in Echtzeit aufgenommen. Die Bearbeitung des gesamten Materials ist sehr aufwändig, da ich irgendwie zu blöd für das Programm bin oder das Programm blöd ist. Vielleicht von beidem etwas.
Auf jeden Fall ärgere ich mich, dass ich nicht den Trail zum Corona Arch gefilmt habe, denn der Zusammenschnitt von der Wanderung zur Fire Wave gemischt mit Heikos Fotos finde ich für den Anfang gar nicht mal so schlecht. Wogegen die gefilmten Autofahrten alle viel zu lang sind und den Zuschauer vermutlich ermüden. Da muss ich noch kräftig einkürzen.
Fazit: Heiko bekommt zum Geburtstag einen Polfilter und ich werde das mit dem Filmen noch weiter üben. Ich hatte jedenfalls kein Problem damit mit dem Stativ über der Schulter herum zu laufen und immer wieder anzuhalten um zu Filmen. Allerdings wäre ein stabileres Stativ schon schön, allerdings dürfte das dann auch schwerer sein. Ob ich es dann immer noch gerne trage?
GesamtfazitEs klingt hart, aber die Reise hätten wir uns sparen können. Es gibt kaum etwas, an das ich wirklich gerne zurück denke. Einzig das Valley of Gods und das Kodachrome Basin stechen hervor.
Das Valley of Gods, weil es unerwartet ein tolles Abenteuer war, was wir vielleicht nicht unternommen hätten, wenn ich gesund gewesen wäre. Denn dann hätte am Nachmittag noch die Wanderung zum Delicate Arch angestanden und wir hätten kaum Zeit für diese Runde gehabt. Seitdem habe ich kaum noch Angst vor unbefestigten Straßen (erst recht nicht nach der Potash Road, die wir ohne die Fahrt durch das Valley of Gods sicher auch nicht in Angriff genommen hätten), was uns natürlich viele neue mögliche Ziele in Utah beschert.
Tja und das Kodachrome Basin: Das kann ich nicht wirklich in Worten ausdrücken. Totale Entspannung und Genießen der Umgebung, gutes Essen… Es tat rundum gut!
Ansonsten sind die Gedanken an die Reise eher frustrierend. Es wird noch Jahre dauern, bis wir wieder eine Reise in die USA machen können. Wir haben großes Fernweh, aber das zu lindern bedeutet für uns große Einschränkung, wir leisten uns im Alltag wenig (unser letzter Kinobesuch war zum Beispiel „Der Herr der Ringe 2“). Und da tut es uns besonders weh, wenn diese Anstrengung 5000€ zusammenzusparen für die Tonne war.
Grob angedacht ist 2017 für die nächste USA-Reise, aber eigentlich will ich auch nach Namibia. Leider ist Heiko da nicht so für und es wird mir schwer fallen ohne ihn zu reisen und ihn noch länger mit seinem USA-Virus zu Hause zu lassen.
Aber jetzt heißt es erst mal sparen, sparen und nochmals sparen. Und vielleicht eine kleine Campingreise machen, die nicht so ins Geld geht. Und auf British Airways hoffen, dass sie uns die Wartezeit mit einer Kompensationszahlung verkürzen…
Danke, dass ihr mit mir diese Reise überstanden habt. Besonderen Dank auch für die vielen lieben und aufmunternden Kommentare. Ich hoffe, der nächste Bericht wird wieder fröhlicher!
Ganz liebe Grüße,
Andrea