Eigentlich hätte dieser Kurzbericht auch "Rainer hat Schuld" heißen können, denn durch seinen Filmtipp und die anschließenden Diskussionen im Zeeland-Thread hat er mich erst auf die Idee zu diesem Trip gebracht, wobei es keinerlei Überredungskünste bedarfte.
Zeeland, ein Reiseziel meiner Kindheit. Wir hatten Bekannte in Westkapelle, die uns regelmäßig einluden, zudem verbrachte ich mit meiner Schwester und ihrer Familie einige Urlaube dort. Nachdem ich mir den Film angeschaut hatte, stand fest: Ich will ein wenig auf den Spuren meiner Kindheit wandeln und ein wenig Zeit am Meer würde mir den Kopf freipusten, das hatte ich nötig.
Schnell hatte ich ein Einzelzimmer im Bed by the Sea (
http://www.hotelbedbythesea.com/) in Vlissingen gebucht und freute mich auf den Trip wie ein kleines Kind
1. Tag, Donnerstag, den 29.05.2014 - Nur ans Meer - leider langsamer als gewünschtUrsprünglich hatte ich spätestens 6 Uhr als Abfahrtszeit von Bad Homburg vorgesehen, da ich am Vorabend aber noch bis 1 Uhr an diversen Vorbereitungen für die kommende Schulwoche saß, verwarf ich noch in der Nacht diese Zeit und entschied mich dafür, den Wecker auszustellen und einfach abzuwarten, wann ich wach sein würde.
Wach war ich um 6 Uhr, aber mit duschen, packen und diversen anderen Tätigkeiten war es schließlich 8.30 Uhr bis ich im Auto saß. Da ich das Autoladekabel für mein Iphone und damit für die Nutzung von Navigon Europa nicht auftreiben konnte, druckte ich mir in den letzten Minuten noch die GoogleMapsWegbeschreibung nach Groede aus. Mein Weg führte mich auf der Hinreise über Antwerpen und dort war an diesem langen Wochenende extrem viel los. Der Ring um Antwerpen war ein einziger Stau und kostete mich Nerven und Zeit, aber auch danach wurde es nicht besser. Von der Autobahn abgefahren, war die Landstraße Richtung Breskens/Groede eine einzige Baustelle und die Fahrerei nervte mich mittlerweile wirklich extrem.
Aber irgendwann - ich denke es war so gegen 13.00 Uhr hatte ich es geschafft, ich war in Groede angekommen und suchte mir erst einmal einen Parkplatz. Was in Groede noch relativ leicht war, sollte sich schließlich in anderen Orten als wesentlich schwieriger entpuppen. Kamera geschnappt und einen Rundgang durch Groede gestartet:
Durch den Film wollte ich auf jeden Fall die Slijkstraat sehen und dann so schnell wie möglich ans Meer. Ziemlich schnell war ich wieder von der "niedlichen" Bauweise der Holländer gefangen - ich mag diese kleinen Backsteinhäuschen, die liebevolle Fensterdekoration und das Rumpeln auf den Backsteinsträßchen vieler Orte
Wirklich lang ist die Slijkstraat nicht und deshlab laufe ich auch noch ein wenig weiter durch den Ort und besuche auch die Kirche von innen, die heute wohl als Kunsttreffpunkt gilt, vielleicht kann Rainer dazu mehr erzählen.
Groede war nett für den Anfang, aber nun wollte ich ans Meer! Ich folgte also der Beschilderung "Strand" und landete an einem Parkplatz, der auch zum Beachhouse 25 führte. Da ich an diesem Tag noch nichts gegessen hatte, kam mir dieser Strandpavillion gerade recht und ich suchte mir einen einigermaßen windgeschützen Platz auf der Terrasse und bestellte mir "Fish with Chips" - mit 14.50 € kein billiges Vergnügen, aber der Fisch war lecker, auf den Punkt frittiert und die Chips schaffte ich nicht wirklich. Danach gönnte ich mich noch einen Cappuccino und genoss den Blick aufs leider wolkenverhangene Meer.
Am Strand ist wirklich viel los: einige unerschrockene Kinder vergnügen sich im Wasser, viele Herrchen gehen mit ihren Hunden am Wasser spazieren ich denke an Biszu, dem das bestimmt auch viel Spaß bereiten würde.
Nach einiger Zeit mache ich mich jedoch Richtung Breskens auf den Weg, teilweise kann ich mit dem Auto direkt auf dem Deich fahren, das ist toll! Und so komme ich auch zu dem wunderschönen Leuchtturm von Breskens, der in schwarz-weiß wirklich eine Augenweide ist:
Früher fuhr eine Autofähre von Breskens anch Vlissingen - die gibt es aber leider nicht mehr und ich muss wieder viele Kilometer über Baustellen hinter mich bringen, bis ich schließlich den Westerschelde-Tunnel nach Vlissingen erreiche. Abgesehen davon, dass ich extrem lange Tunnel nicht mag, fährt man einfach sinnlos Kilometer ab
Im Tunnel selbst bin ich schon fasziniert davon unter dem bzw. im Meer bzw. unter der Meeresoberfläche zu fahren und frage mich immer, wohin die Notausgänge führen ;-). Kaum erblicke ich ich wieder Tageslicht, regnet es, och nee! Gott sei Dank, war das wohl nur ein Schauer, denn umso näher ich Vlissingen komme, bessert sich das Wetter. Da ich im Bed by the Sea bis spätestens 19 Uhr einchecken sollte, beschließe ich zunächst ins Hotel zu fahren. Trotz Navi ist das Hotel nicht einfach zu finden und Parkplätze schon gar nicht, so fahre ich schließlich ind naheliegende Parkhaus und ziehe meine Reisetasche zum Hotel.
Dirk begrüßt mich auf deutsch mit wunderbarem holländischem Akzent. Mein Einzelzimmer liegt leider direkt neben der Rezeption mit Bar und ist dementsprechend nicht wirklich geräuscharm. Für mich gut, ich habe eine Tür zur Terrasse und kann dort rauchen. Allerdings ist die Tür zur Terrasse auch die einzige Möglichkeit der Frischluftzufuhr zum Zimmer und nachts werde ich diese nicht offen lassen können, denn die Terrasse ist von der Straße frei zugänglich. Überhaupt ist mein Zimmer und vor allem das Bad winzig, abtrocknen geht nur im Zimmer, dafür ist das Bad zu klein! Aber alles ist picobello sauber, ich habe einen Kühlschrank, TV und WLAN und ich habe Frühstück- das war bei booking.com nicht ersichtlich und deshalb freue ich mich erst einmal:
Mittlerweile ist es fast 19 Uhr und ich will noch ein wenig Vlissingen erkunden auch wenn das Wetter nicht so toll ist. Vom Hotel sind es nur wenige Schritte zum Bellamy Park, an welchem die meisten Restaurants liegen.
Ich habe in einem Restaurant am Bellamy Park schließlich noch draußen zu Abend gegessen: ca. 17 € für Nudeln mit einem kleinem Salat - die Preise sind jenseits von Gut und Böse, für ähnliche Nudeln zahle ich im Rhein-Main-Gebiet ca. 6 €. Aber das Wetter spielte mit, ich fühlte mich wohl und vor allem hatte ich Ferien