Autor Thema: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan  (Gelesen 225588 mal)

Flicka

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #225 am: 01. Juni 2014, 13:26:50 »
Ja, das ist es. Ein langes rechteckiges mit Kies gefülltes "Beet" mit einigen Felsen. Die untere Hälfte hat nicht aufs Foto gepasst, aber dort sieht es genauso aus. Ich konnte nichts damit anfangen, obwohl ich mich bemüht habe, mich darauf einzulassen.

Flicka

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #226 am: 02. Juni 2014, 20:44:41 »
7. April, Teil 2: Kyoto (Gion)

Nach der kurzen Mittagspause starte ich Richtung Gion. Heute nachmittag will ich die Miyako Odori besuchen. Das Ticket habe ich schon im November gebucht, und schon damals war die Vorstellung, die ich eigentlich besuchen wollte, ausverkauft. Zumindest was die Ticketkategorie betrifft, die ich mir heute gönnen will, nämlich das Special Class Ticket. Zuerst darf ich damit eine Teezeremonie besuchen, bei der eine Geisha, oder eine Geiko, wie sie hier in Kyoto heißen, unter Mithilfe einer Maiko Tee zubereitet. Dann besuche ich die traditionellen Frühlingstänze der Geikos und Maikos, die inzwischen seit über 140 Jahren im April im Kobu-Kaburenjo-Theater stattfinden.

Ich fahre ein Stück mit dem Bus, dann schlendere ich durch Gion, die Hanami-koji-Straße entlang und schaue in die kleinen Seitenstraßen, durch die sich im Gegensatz zur Hauptroute keine Autos schieben. Ab und zu sehe ich Plakate, die für die Frühlingstänze werben.








Am Theater angekommen, zeige ich meine Reservierung vor und kaufe mein Ticket. Zur Teezeremonie wird man ab zwanzig vor vier eingelassen, und natürlich warten hier eine Viertelstunde vorher schon ein paar Leute.








Ich beziehe auch Stellung, denn Naomis Mutter hatte mir vor ein paar Tagen erzählt, bei der Teezeremonie müsse man man schnell sein, um vorne sitzen zu können. Dank ihres Ratschlags schaffe ich es dann auch, in einem Raum von der Größe einer kleinen Turnhalle bei der Teezeremonie einen Platz in der ersten Reihe direkt vor der assistierenden Maiko und dicht bei der Geiko zu ergattern. So ein Glück! Schon der erste Auftritt der beiden kunstvoll zurechtgemachten Damen mit höflicher Verbeugung lässt ein Raunen durch die Wartenden gehen und ich könnte vor Aufregung auf meinem Hocker herumhüpfen.

Dann setzt sich die Geiko an den Tisch und bereitet den Tee zu. Alles folgt einer ausgeklügelten Choreographie, vom Aufnehmen und Falten des Tuchs bis zum Verrühren des Teepulvers und Aufgießen mit dem dampfenden Wasser. Ein einzelner Besucher bekommt seinen Tee, der von der Geiko zubereitet wurde, von der Maiko serviert, die anderen – wie auch ich – bekommen den Tee von den anderen Mitarbeitern. Dazu gibt eine Süßigkeit, und den kleinen Teller kann man als Souvenir behalten. Obwohl weit mehr Leute im Raum sind, als ich es mir vorher vorgestellt hatte, kommt es mir durch den Platz direkt am Teetisch viel intimer vor. Und dass man während der Zeremonie Fotos machen darf, ist das Sahnehäubchen. Ein schönes Erlebnis, und die eigentlichen Tänze kommen ja erst.








Nach einer halbstündigen Wartezeit wird man dann ins Theater gelassen, und um zehn vor fünf beginnt die einstündige Vorstellung. Fotografieren ist hier nicht erlaubt, aber zumindest beim Schlussakt kann ich nicht widerstehen und schieße ein heimliches Foto. Die Vorstellung ist traumhaft schön, auch wenn die Musik gewöhnungsbedürftig ist. Ich sitze in der Reihe 13, und etwa bis zur Reihe 12 sitzen die Maikos und Geikos rechts und links aufgereiht, spielen Instrumente und singen, während die übrigen Darstellerinnen vorne auf der Bühne und manchmal auch seitlich in unmittelbarer Nähe meines Platzes ihre Tanzdarbietungen bringen. Fast habe ich dadurch das Gefühl, Teil einer großen Bühne zu sein. Verschiedenen Szenen, vom Gruppenfächertanz bis zur Einzeldarbietung vor wechselnden Kulissen, ergeben ein wunderbares Gesamtprogramm. Normalerweise bekommt man die Geikos und Maikos nur mit viel Glück zu Gesicht, und hier singen und spielen mindestens zwanzig von ihnen. Ich bin eine von nur wenigen westlichen Besuchern, aber ich bin genauso gefangengenommen wie die Japaner.




Nach dem Besuch im Theater spaziere ich zunächst zum Yasaka-Schrein und zum Maruyama-Park. Hier herrscht ein fröhliches Treiben zwischen Essens- und Souvenirständen, Schreingebäuden und Kirschbäumen. Natürlich ist auch der zentrale Kirschbaum im Maruyama-Park beleuchtet.














Ich gehe zurück durch das Tor des Yasaka-Schreins zurück zur Shijo-Straße.




Von hier aus schlendere ich noch einmal durch Gion.






An einem Haus steht ein Taxi, viele Menschen warten mit gezückten Kameras. Wer da wohl kommen mag? Irgendein Schauspieler? Oder gar die Teenage Mutant Ninja Turtles? Ich stelle mich mal dazu und warte, und der Auflauf hier wird immer größer. Die anderen Autos kommen nicht mehr durch, da erscheint eine Frau in der Tür und ruft auf japanisch und englisch sinngemäß, die Maiko-San sei nicht da, man solle gehen. Aha, das ist wohl eine Okiya, und hier wohnt eine Maiko.




Natürlich war die Behauptung, die Maiko-San sei nicht da, eine Finte, denn als ich auf dem Rückweg wieder hier vorbeikomme, trippelt die Maiko gerade vorne ans Tor, holt etwas und huscht wieder zurück. Das reicht, um eine erneute Menschentraube zu bilden, und als das Taxi erneut vorfährt, legen sich die Leute buchstäblich auf das Auto. Ich erinnere mich daran, dass auf der Japan-Guide-Seite stand, es hätte in letzter Zeit Beschwerde über Touristen gegeben, die wie Paparazzi den Maikos und Geikos auflauerten, und jetzt weiß ich, was gemeint ist.




Schnell weg von hier, zum Shirakawa-Kanal. Eine schmale Straße führt hier an einem Bach entlang, überall sind die Bäume beleuchtet, und über den Kanal hinweg kann man die Leute in kleinen Restaurants sitzen sehen.






Eigentlich wollte ich danach noch zur Pontocho-Straße, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es dort noch schöner sein soll. Also gehe ich an Geschäften vorbei zurück zum Hotel.

Heute war der letzte Abend in Kyoto, morgen nachmittag will ich nach Osaka fahren. Es war heute ein wunderschöner Tag mit vielem, was ich mir vor dem Urlaub als typisch japanisch vorgestellt hatte: schöne Tempel und Paläste, zauberhafte Kirschblüten, anmutige Maikos und Geishas. Kyoto hat mir sehr gut gefallen, und bei dem Gedanken, dass ich morgen abend schon woanders sein werde, verdrücke ich eine kleine Träne im Knopfloch. Aber den Tag werde ich ja noch in der Stadt verbringen.



Ausgaben des Tages:

Bus- und U-Bahnfahrten: Y 1180
Snacks und Getränke Y 1200
Kinkakuji Y 400
Ryoanji Y 500
Ninnaji Palast Y 500 und Garten Y 500
Miyako Odori Special Class Ticket Y 4500
1 ÜN im Hotel Toyoko-Inn Shijo-Karasuma Y 8230
Bei einer Geiko-Teezeremonie in der ersten Reihe zu sitzen: unbezahlbar

Andrea

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #227 am: 02. Juni 2014, 22:51:54 »
An einer Teezeremonie würde ich auch gerne mal teilnehmen. Bei einem Besuch in Japan wäre dies für mich ein Muss. Traumhaft auch wieder die beleuchteten Kirschblüten!
Liebe Grüße, Andrea



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Paula

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #228 am: 03. Juni 2014, 08:38:16 »
Der goldene Tempel schaut bei Sonnenschein noch viel schöner aus als bei Regen, du hast echt Glück mit dem Wetter! Und eine richtige Teezeremonie hätte mir auch gefallen. Wir waren ja in einer Veranstaltung speziell für Touristen wo das Geschehen auf englisch kommentiert wurde. Und so richtige Meikos waren das sicher nicht. Wohl eher so wie in Bayern das Schuhplatteln für Japaner  :) uns hat es aber auch gefallen. Das nächste Mal buchen wir auch so etwas Originales!

Ich bin ja sehr beeindruckt was für ein Pensum du an einem Tag bewältigst, ich glaube wir haben nur halb so viel gemacht...

Was ich die ganze Zeit schon fragen wollte: warst du eigentlich mit irgendeinem GPS unterwegs ? also Garmin oder Strassenkarte auf dem Handy?
Viele Grüße Paula

Flicka

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #229 am: 03. Juni 2014, 18:07:57 »
Der goldene Tempel schaut bei Sonnenschein noch viel schöner aus als bei Regen, du hast echt Glück mit dem Wetter! Und eine richtige Teezeremonie hätte mir auch gefallen. Wir waren ja in einer Veranstaltung speziell für Touristen wo das Geschehen auf englisch kommentiert wurde. Und so richtige Meikos waren das sicher nicht. Wohl eher so wie in Bayern das Schuhplatteln für Japaner  :) uns hat es aber auch gefallen. Das nächste Mal buchen wir auch so etwas Originales!

Ich bin ja sehr beeindruckt was für ein Pensum du an einem Tag bewältigst, ich glaube wir haben nur halb so viel gemacht...

Was ich die ganze Zeit schon fragen wollte: warst du eigentlich mit irgendeinem GPS unterwegs ? also Garmin oder Strassenkarte auf dem Handy?

Wenn ihr zur Kirschblütenzeit fahrt, dann schaut auf jeden Fall, dass ihr im April in Kyoto seid, denn die Tänze in dem Theater, in dem ich war, finden immer nur im April statt. Ich glaube, es gibt ein oder zwei andere Theater, die Tänze zu anderen Zeiten anbieten, das ist dann aber auch immer nur für ein paar Wochen und nicht rund ums Jahr. Ich war echt froh, dass ich die Chance hatte, mir etwas richtig "Originales" anzusehen, aber ich hätte auch das Touristenprogramm genommen, wenn es keine richtigen Geisha-Tänze gegeben hätte. Zumindest kriegt man da ja - hoffentlich! - auch einen Einblick in die Kultur.

Das Pensum war in Tokio und Kyoto echt stramm, aber das wusste ich vorher schon. In der zweiten Hälfte der Reise hatte ich dann mehr Zeit und weniger Sehenswürdigkeiten auf dem Programm. Witzig fand ich nur, dass ich mit meinem Programm für Kyoto im Vergleich zu anderen Reiseplänen im Japan-Guide-Forum eher ein "langsamer" Reisender war. Da gab es auch Leute, die das Programm, das ich an fünf Tagen gemacht habe, in zwei bis drei Tage gequetscht haben.

Ein GPS-Gerät hatte ich nicht dabei. Ursprünglich wollte ich mir ein Navigationsgerät mitnehmen, aber das Problem besteht offenbar darin, für die Geräte Kartenmaterial zu bekommen, das nicht auf japanisch ist. Letztlich habe ich es so gemacht, dass ich mir über Google maps einiges ausgedruckt und mitgenommen habe. Erstaunerlicherweise kann man sich da sogar Vorschläge zu öffentlichen Verkehrsmitteln anschauen. Dazu hatte ich noch irgendwo einen Busplan für Kyoto gefunden, und zusammen hat das dann gereicht. Aber ich hatte schon viel daheim vorbereitet und wusste an dem Tag beispielsweise schon vorher, dass ich morgens erst mit der U-Bahn fahren will und welche Buslinien ich von der U-Bahn-Station aus nehmen kann. Im Hotel in Kyoto wären sie damit überfordert gewesen. Das habe ich gemerkt, als ich einmal was gefragt habe, weil ich meine Unterlagen gerade nicht greifbar hatte.

Flicka

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #230 am: 03. Juni 2014, 18:12:10 »
An einer Teezeremonie würde ich auch gerne mal teilnehmen. Bei einem Besuch in Japan wäre dies für mich ein Muss. Traumhaft auch wieder die beleuchteten Kirschblüten!

Ja, an dem Tag hat es einfach gepasst. Ich war abends auch richtig zufrieden mit Kyoto und dem wunderbaren Wetter und den Geishas und überhaupt. Echt lustig, wenn ich überlege, dass ich gerade mal 24 Stunden vorher noch mit qualmenden Füßen und leicht angesäuert auf Essenssuche war. ;)

So, und damit ihr euch noch ein bisschen in die japanische Kultur hineinträumen könnt, gibts hier noch einen passenden Wissenswert-Baustein:



Wissenswertes über.... Geishas (Alle Angaben ohne Gewähr!  ;) )

Tja, was sind oder waren Geishas in Japan? Animierdamen? Künstlerinnen? Prostituierte? Oder alles zusammen?

Auf der Suche nach der Antwort auf diese Frage bin ich letztlich nicht viel schlauer geworden. Einigkeit besteht in den Darstellungen nur darin, dass Geishas (sinngemäße Übersetzung: in der Kunst bewanderte Personen) im 19. Jahrhundert jedenfalls keine einfachen Dirnen waren. Ob sie überhaupt keine Prostituierten sein wollten, ob ihnen  - auf Betreiben der konkurrenzfürchtenden Prostituierten - jegliche sexuellen Dienstleistungen verboten waren, ob sie sich von der einfachen Prostituierten dadurch unterschieden und abhoben, dass ihre Haupttätigkeit die Kunst und Unterhaltung war und sie sich die die Freier für ihre kleine „Nebentätigkeit“ aussuchen konnten oder ob all das Singen, Tanzen und Shamisen-Spielen letztlich nur Mittel zum Zweck war, nämlich sich im Laufe des Abends unter Zuhilfenahme großer Mengen Sake einen reichen Freier aus den Gästen herauszupicken, war einfach nicht mit letzter Sicherheit herauszubekommen. Vielleicht hat sich das Berufsbild der Geisha zwischen dem 18. und dem 20. Jahrhundert stark gewandelt, vielleicht gab es auch verschiedene "Berufsauffassungen".

Heute ist die Tätigkeit als Geisha eine Art Ausbildungsberuf. Die fünfjährige Ausbildung, während der die angehende Geisha als „Maiko“, als „Mädchen des Tanzes“, bezeichnet wird, beginnt im Alter von 16 Jahren. Während dieser Zeit lernt die Maiko die traditionellen Künste wie Kalligrafie, Tanz, das Spiel auf der Shamisen, der Flöte und der Trommel und die Rituale der Teezeremonie. Ziel der Ausbildung ist die perfekte Gastgeberin, die ihre Gäste durch ihre Künste und geistreiche Konversation unterhält.

Ähnlich mysteriös wie das Berufsbild der Geisha in der Vergangenheit ist aber auch die Suche nach Motivation und Selbstbild der heutigen Geishas. Mal werden sie als demütige, den Männern untergeordnete Dienerinnen dargestellt, in schwere Kostüme gezwängt, in einer längst vergangenen Zeit lebend und der eigenen Selbstbestimmung beraubt, mal als moderne, selbstbewusste Geschäftsfrauen, die einen luxuriösen Lebensstil führen und zur eigenen Vermarktung auch gerne auf moderne Medien zurückgreifen.

Wer nun glaubt, in Japan mit entsprechendem Kleingeld mühelos einen Geisha-Abend buchen zu können, wird vermutlich enttäuscht werden. Da die Okiya, in der die Geisha lebt, sich normalerweise um die Organisation des kompletten Abends kümmert und entsprechend für alles in Vorleistung tritt, der Vertrag also auf Vertrauensbasis abgewickelt wird, hat man es als neuer Kunde ohne vermittelnde Kontakte schwer.

Birgit

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #231 am: 03. Juni 2014, 18:36:37 »
Zitat
Witzig fand ich nur, dass ich mit meinem Programm für Kyoto im Vergleich zu anderen Reiseplänen im Japan-Guide-Forum eher ein "langsamer" Reisender war. Da gab es auch Leute, die das Programm, das ich an fünf Tagen gemacht habe, in zwei bis drei Tage gequetscht haben.

Das ist echt erstaunlich, schließlich herrscht in Reiseforen ja oft eher der Tenor, dass man an allem Sehenswerten vorbeifahre, dass eine Strecke nicht machbar sei, dass man immer wiederkommen könne und, und, und...

Zumindest kenne ich das von usa-reise, aus dem Indienforum und auch vom reinen Mitlesen in anderen Foren beispielsweise zu Asien.

Flicka

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #232 am: 03. Juni 2014, 19:46:35 »
Ich vermute, dass bei Japan-Guide relativ viele Menschen (wohl auch viele Amerikaner) mit relativ wenig Urlaubszeit unterwegs sind. Viele Reiserouten waren auf weniger als zwei Wochen angelegt. Da muss man natürlich schauen, wie man Prioritäten setzt. Ganz putzig fand ich, als ich meine Planung für Kyoto eingestellt habe und wissen wollte, ob das in der Zeit, die ich habe, überhaupt machbar ist, ich stattdessen von einem Nutzer Tipps bekam, wie ich zeitsparend verschiedene Tagesplanungen miteinander kombinieren könnte, um einen Tag früher nach Osaka weiterzufahren.  ???

Susan

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #233 am: 03. Juni 2014, 22:00:52 »
Hi,

auf die Gefahr hin mich zu wiederholen  :)  Wieder so viele tolle Eindrücke, die mich wirklich für Frühjahr 2015 in Versuchung führen - beinahe, denn erstmal muss das Sparschwein für einen anderen Reisetraum gefüllt werden
Liebe Grüße
Susan

Flicka

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #234 am: 09. Juni 2014, 21:14:15 »
8. April: Kyoto - Osaka


Gestern war der Kinkakuji, der goldene Tempel, dran, heute will ich zum Ginkakuji, dem silbernen Tempel. Der macht, das habe ich extra nochmal nachgesehen, schon um halb neun auf. Um kurz nach acht nehme ich den Bus, der etwa hundert Meter vom Hotel abfährt. Überhaupt liegt das Hotel wirklich günstig: direkt an der U-Bahn und an einer Kreuzung, an der viele Buslinien abfahren, und es ist fußläufig nach Gion. Und nur zwei Gebäude vom Hotel entfernt beginnt mit Armani und Co. die teure Einkaufsmeile.

Der Bus bringt mich ins nordöstliche Kyoto, zum Beginn des sogenannten Philosophenweges. Seinen Namen soll der etwa zwei Kilometer lange Weg bekommen haben, weil Nishida Kitaro, ein berühmter Philosoph tagtäglich in Gedanken versunken auf dem Weg zur Universität hier entlang ging. Zur Kirschblüte ist der Weg entlang des Kanals besonders schön. Aber Schönheit ist vergänglich, und am Anfang des Weges bedeckt schon ein Teppich aus abgefallenen Blütenblättern das Wasser. In ein paar Tagen werden die Kirschbäume die rosa Blüten wohl schon gegen grüne Blätter getauscht haben.






Bald ist auch der Ginkakuji erreicht, an dem heute morgen noch nicht viel los ist. Ob es an dem schönen, sonnigen ruhigen Morgen liegt oder daran, dass hier die Zensteingärten mit Bäumen und Moosen kombiniert sind, weiß ich nicht, aber jedenfalls schließe ich den Ginkakuji sofort ins Herz und schlendere entspannt durch den Garten. Der Ginkakuji, der Silberne Pavillon, wurde 1482 von einem Shogun nach dem Vorbild des Goldenen Pavillons als Alterssitz errichtet. Silbern war er aber nie. Nach dem Tod des Shoguns wurde die Villa in einen Zen-Tempel umgewandelt.












Danach gehe ich weiter am Philosophenweg entlang. Wer mag, kann sich unterwegs ein paar Souvenirs kaufen. Ab und zu weisen Schilder auf kleinere Tempel und Schreine hin. Ich überlege, ob ich aufs Geratewohl einen oder zwei anschauen soll, aber dann setze ich mich lieber in ein Café am Weg und esse eine Ramen-Nudelsuppe. Schließlich habe ich heute morgen noch nichts gefrühstückt.










Am Ende des Philosophenweges ist es dann nicht mehr weit bis zum Eikando-Tempel. Der soll besonders bei der Laubfärbung im Herbst sehr schön, aber auch brechend voll sein. Heute ist hier wenig los.










Während des Tempelbesuchs höre ich ständig Musik und Gesang aus der Nähe und frage mich schon, ob ein Fest stattfindet. Aber als ich weitergehe, kommen mir scharenweise Jungen in Anzügen mit stolzen Eltern entgegen bzw. mit stolzen Müttern, Väter fallen mir zumindest keine auf. Ob heute der erste Schultag ist? Das würde jedenfalls dazu passen, dass der Holländer mir gestern gesagt hat, dass die Ferien bis zum letzten Wochenende gegangen sind und dass es die letzten Tage auch deshalb überall so voll war.

Von hier sind es nur noch ein paar Schritte bis zum Nanzenji, einem der bedeutendsten Zen-Tempel in ganz Japan. Außergewöhnlich ist hier das westlich anmutende Aquädukt, aber ästhetischer ist sicher der Tempel selbst mit dem Tempelgarten. Weiter oberhalb am kleinen Nanzen-in-Tempel finde ich auch noch ein bisschen „Laubfärbung“. Hm, im Herbst ist es hier bestimmt auch ganz schön.










Die Sonne brennt inzwischen gnadenlos und ich gönne mir eine zweite Ladung Sonnencreme, bevor ich zum Heian-Schrein weitergehe. Das große Tor überspannt schon weit vor dem Schrein die Straße.




Am Schrein angekommen, kaufe ich mir ein Ticket für den Garten, denn der Schrein ist für seine Kirschbäume berühmt. Viele Bäume säumen die Wege, vor allem viele Weeping Cherrys, die weit über Wege und Teiche hängen. Am schönsten sind aber die Kirschbäume rund um einen der Teiche.












Ein würdiger Abschluss war das, und so langsam mache ich mich auf Richtung Hotel. Zum Glück finde ich nach einigem Suchen die richtige Bushaltestelle und komme auch bald in der Shijodori an, in der das Hotel liegt. Vorher will ich mir aber noch den Nishiki-Markt anschauen, in dem man vor allem Lebensmittel kaufen kann. Ich kaufe mir hier aber keinen Fisch oder Oktopus am Spieß, sondern ein Paar passende Schuhe für meinen Kimono. Die kosten zwar so viel wie Kimono und Obi zusammen, aber schließlich will ich sie ja auch nicht gebraucht haben.










Damit ist der Besuch in Kyoto abgeschlossen. Ich gehe zurück ins Hotel und packe meinen Koffer zusammen. Dabei bricht mir der Schweiß aus: Es kann doch nicht sein, dass der Koffer plötzlich nicht mehr zugeht, so dick sind der Kimono und der Obi doch auch nicht. Nur mit Mühe bekomme ich den Reißverschluss zu, aber immerhin, der Koffer ist zu, ich muss meine Habseligkeiten nicht in Tüten mit mir mitschleppen. Ich nehme mir vor, in drei Tagen in Hiroshima den Koffer mal von Grund auf neu zu packen. Der Mitarbeiter an der Rezeption ist etwas überrascht, als ich um viertel nach vier auschecke, schließlich wollte ich ja eigentlich bis morgen bleiben. Ja, wollte ich. Eigentlich sah mein Plan vor, morgen so früh wie möglich nach Osaka zu fahren und von dort aus weiter zum Koyasan. Aber vor ein paar Wochen ist mir klargeworden, dass der Weg nach Koyasan mich quer durch Osaka oder auf einer vielgenutzten Bahnlinie um Osaka herum führen wird, und morgen früh müsste ich dort zur schlimmsten Rush-Hour durch. Also reise ich schon heute nach Osaka und quer durch die Stadt und muss dann morgen früh nur in Südosaka am Namba-Bahnhof in den Zug Richtung Süden hüpfen.

Zunächst fahre ich aber die altbekannte Strecke mit der U-Bahn zum Bahnhof und finde dort schnell das Gleis, an dem die Züge nach Osaka abfahren. Die Leute stehen mal wieder quer über den Bahnsteig Schlange. Zum Glück komme ich in den vollen Zug nicht mehr rein, und der nächste Zug ist ein Lokalzug, der statt einer halben Stunde eine Dreiviertelstunde bis Osaka braucht und vermutlich deshalb relativ leer bleibt. So kann ich mich setzen und meinen Koffer neben mir abstellen.

In Osaka steige ich am Hauptbahnhof aus, bin kurz etwas orientierungslos, finde dann aber doch die Beschilderung zur U-Bahn-Station Umeda und zur Midosuji-Linie. Dort habe ich eine regelrechte Erscheinung: Gerade als ich auf der Tafel schauen will, wieviel die Fahrt nach Namba kostet, erscheint ein Mann in einer weißen Uniform neben mir, fragt mich, wohin ich will, erklärt mit den Automaten, gibt mir einen U-Bahnplan, nennt mir den Bahnsteig, weist mir die Richtung und ergänzt noch, dass weiter hinten ein Aufzug ist. Ich bin hocherfreut. Warum gibt es einen solchen Service in Osaka und woanders nicht?

Die U-Bahn ist in Osaka aber leider genauso voll wie anderswo und mein Koffer erntet böse Blicke und gerümpfte Nasen. Na und, denke ich mir, ich habe hier genauso bezahlt wie ihr. Ich muss aber insgeheim zugeben, dass dort, wo mein Koffer steht, mindestens eineinhalb Japaner stehen könnten. Jedenfalls bin ich froh für die Entscheidung, die Fahrt nach Osaka auf heute vorzuziehen und mich nicht morgen früh unter Zeitdruck hier durchquetschen zu müssen.

Ich steige in Namba aus, und dank dem Lageplan aus dem Internet ist auch das „Business Hotel Nissei“ schnell gefunden. Auf dem Weg dorthin merke ich schon die Nähe zur Amüsiermeile Osakas. Überall überdachte Passagen, Spielhallen, Restaurants. Es sieht fast aus wie im Videospiel. Dafür wirkt das Hotel dann umso nüchterner, aber es ist ja nur für eine Nacht, denke ich und ziehe wieder los.




Zuerst gehe ich ein paar Minuten zur Namba-Nankei-Station. Dort kaufe ich mir ein Koyasan World Heritage Ticket, das für zwei Tage gilt und die Fahrten zwischen Namba und dem Koyasan sowie die Busfahrten in Koyasan abdeckt. Außerdem finde ich heraus, dass es hier im Bahnhof eine lobenswerte Anzahl großer Schließfächer gibt. Das passt mir gut, denn ich will nur mit einer kleinen Tasche nach Koyasan fahren und den Koffer übermorgen wieder abholen und hätte ihn ansonsten im Hotel lassen müssen. Dann werfe ich mich ins Getümmel. Irgendwo hatte ich gelesen, die Gegend hier in der Nähe der Namba-Station, Minato, sehe so aus wie die Szenarien aus dem Blade-Runner-Film. Ob es so ist, weiß ich nicht, denn ich bin bei Blade Runner trotz Harrison Ford eingeschlafen, aber jedenfalls ist es so, wie ich mir das Nachtleben in Japan vorgestellt habe. Lichter, Videoleinwände, groteske Figuren und ständige Beschallung mit Musik und Werbesprüchen.












Überall gibt es Oktopusse, und ich will jetzt auch endlich mal Oktopus probieren und suche mir ein Restaurant aus, in dem man an der Theke sitzen kann.




Ich probiere es mit Oktopus-Tempura, also frittiertem Oktopus, denn Frittiertes geht ja eigentlich immer. Als der Oktopus dann kommt, dippe ich ihn vorschriftsmäßig in die ebenfalls servierte Sauce.

Na ja. Das Zeug kaut sich zäh wie irgendeine Gummimasse. Und beim zweiten Stück sehe ich dann durch die Panade die großen Saugnäpfe schimmern. Igitt. Ich bekomme das Stück kaum runter. Den Rest lasse ich stehen, das geht ja gar nicht. Ein Chinese aus Hongkong, mit dem ich ins Gespräch komme, fragt mich dann, ob mir mein Essen schmeckt, was ich geradeheraus mit „No“ beantworte. Er grinst, und ich frage ihn, ob er probieren möchte. Erstaunlicherweise schmeckt ihm der Oktopus und er isst brav meinen Teller leer.

Immerhin zahle ich inklusive einem Bier nur 800 Yen, aber um satt zu werden hole ich mir ein paar Straßen weiter noch zwei gefüllte Dampfnudeln. Dann sehe ich eine Pachinko-Halle. Hm, das wollte ich doch auch mal ausprobieren, also los!




Zuerst bin ich ja gar nicht sicher, ob das überhaupt Pachinko ist, ich dachte, da spielt man mit Kugeln so eine Art Flipper. Aber ein Mitarbeiter erklärt es mir dann und bringt mir sogar eine englische Kurzanleitung. Das ganze geht so: Man schiebt Geld in den Automaten und bekommt dafür kleine Kugeln. Durch das Drehen an einem Rad werden die Kugeln in den Automaten geschossen, und je weiter man das Rad dreht, desto eher fallen sie links oder rechts im Automaten herunter. Ziel ist es, die Kugeln in einen Schacht in der Mitte zu befördern, dann flackert sowas ähnliches wie eine Slot-Machine über den Bildschirm und man drückt auf einem Knopf herum, um drei Symbole in eine Reihe zu bekommen. Der Bildschirm in der Maschine ist definitiv nicht für Epileptiker geeignet, und das ganze findet in einem Höllenlärm statt, denn die Automaten spielen Musik und schmettern Fanfaren. Spielt man erfolgreich, hat man irgendwann mehr Kugeln als man gekauft hat und kann diese Kugeln schließlich gegen Preise eintauschen – und die Preise an der nächsten Ecke gegen Geld eintauschen. Spielt man erfolglos, so wie ich, sind ziemlich schnell die Kugeln aufgebraucht und man verlässt mit einem Hörschaden die Halle.




Heute abend packe ich die kleine Übernachtungstasche für den Koyasan. Als ich mich ins Bett lege, brummt mir immer noch der Kopf von der Geräuschkulisse von Minato und vor allem der Pachinkohalle. Morgen wird es bestimmt ruhiger zugehen.

Ausgaben des Tages

Ginkakuji Y 500
Eikando Y 600
Nazenji  Y 500 (Hojo) und Y 300 (Nanzenin)
Heian-Schrein Y 600 (Garten)
Busfahrten Y 460
U-Bahn-Fahrten Y 470
Abendessen Y 800
Snacks und Getränke Y 1500
Pachinko Y 1000
Koyasan World Heritage Ticket Y 2860
1 ÜN im Hotel Toyoko-Inn Shijo-Karasuma Y 8230 (nicht genutzt)
1 ÜN im Businesshotel Nissei Y 5590
Oktopus und Pachinko von der To-do-Liste nehmen zu können: unbezahlbar

Andrea

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #235 am: 09. Juni 2014, 21:50:58 »
Mit Ausnahme des Teils über den Oktupus war das wieder total toll. Vor allem die Gärten. Und das Pachinko-Spiel habe ich schon öfters in irgendwelchen Horrorfilmen gesehen. Ich würd´ wahnsinnig werden, aber ausprobieren müsste ich das auch  ;)
Liebe Grüße, Andrea



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Birgit

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #236 am: 09. Juni 2014, 21:51:35 »
Na, endlich das Glitzer- und Flimmerjapan, das ich mir immer vorgestellt habe!

Frittierter Octopus? Also so ungefähr spanische Calamares?

Paula

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #237 am: 09. Juni 2014, 22:50:12 »
Flicka es ist einfach der Wahnsinn was du alles gesehen hast! Die Tempel heute in Kyoto haben wir alle nicht gesehen, das geht natürlich gar nicht, da müssen wir wieder hin! Habe ich Josef gleich gesagt!
In Osaka waren wir auch nicht, allerdings sieht das Nachtleben in Japan eigentlich überall so aus  ;)
Oktopus ist schon von anschauen nicht appetitlich, das hätte ich nicht bestellt. Außerdem hast du gerade mein Vorurteil bestätigt dass Chinesen einfach alles essen  :)
In so eine Spielhölle haben wir einen halben Schritt hinein getan dann hatte ich einen Lärmschock.
Du bist da wirklich reingegangen und drin geblieben ? :o  :o  :o
Ich hoffe du hast keinen Tinnitus zurück behalten!
Viele Grüße Paula

Flicka

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #238 am: 10. Juni 2014, 20:47:52 »
Und das Pachinko-Spiel habe ich schon öfters in irgendwelchen Horrorfilmen gesehen.

Jetzt bin ich aber neugierig: Was hat denn das Pachinko-Spiel im Horrorfilm / den Horrorfilmen gemacht? Denn laut und nervtötend fand ich es in der Halle schon, aber horrormäßig?

Na, endlich das Glitzer- und Flimmerjapan, das ich mir immer vorgestellt habe!

Frittierter Octopus? Also so ungefähr spanische Calamares?

Ja, so hatte ich es mir eigentlich auch vorgestellt. Wenn man ehrlich ist, ist die Amüsiermeile in Minato aber eigentlich nur ein Gebiet von zwei oder drei Straßen, dann wirds langsam wieder ruhiger und (hüstel) schäbiger. Ein bisschen rotlichtartiger wurde es dann auch, da bin ich lieber wieder forschen Schrittes zur Haupttourimeile zurückmarschiert.

Was den Oktopus angeht: Ich habe mich mal schlau gemacht, und Oktopusse sind anscheinend Kraken und Calamares sind halt Kalmaren. Ähnlich sind sich die Viecher bestimmt, aber ob sie vergleichbar sind, was Geschmack und Konsistenz angeht? Ich mag sie halt auch außerhalb von Japan nicht, also kann ich da keine Vergleiche ziehen. Die Tintenfische, die man so im Mittelmeerraum bekommt, hatte ich bisher allerdings eher klein in Erinnerung. Die Stücke, die paniert waren, waren tatsächlich ordentliche Stücke aus Fangarmen, also keine Ringe oder kleinen Tiere. Aber wie gesagt, ich bin kein Tintenfisch-Experte und will es auch bestimmt nicht werden!  ;)

Flicka es ist einfach der Wahnsinn was du alles gesehen hast! Die Tempel heute in Kyoto haben wir alle nicht gesehen, das geht natürlich gar nicht, da müssen wir wieder hin! Habe ich Josef gleich gesagt!


Ehrlich gesagt hatte ich nach diesem Tag ziemlich tempelsatt. Es war sehr schön in Kyoto, aber irgendwann wars dann auch mal gut. Und das "schlimme" ist ja, dass es in Kyoto noch viele, viele andere Tempel gibt! Ursprünglich hatte ich noch überlegt, einen Tempel mit einem berühmten Moosgarten zu besuchen, aber da hätte mich mich schon Monate vorher um einen Termin kümmern müssen.

In so eine Spielhölle haben wir einen halben Schritt hinein getan dann hatte ich einen Lärmschock.
Du bist da wirklich reingegangen und drin geblieben ? :o  :o  :o
Ich hoffe du hast keinen Tinnitus zurück behalten!

Ich war eigentlich ganz froh, als meine Kugeln alle verspielt waren und ich gehen durfte. Ich habe ja schon im Bericht geschrieben, dass mir abends der Schädel gebrummt hat. Die Geräuschkulisse in der Pachinko-Halle war echt heftig. Aber zum Glück ist nichts zurückgeblieben.  :)

Birgit

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #239 am: 10. Juni 2014, 21:10:16 »
Hm, also Calamares, egal ob die frittierten Dinger in Spanien oder gebraten in Portugal, haben meiner Meinung nach immer fast nach nichts geschmeckt. Eklig finde ich die nicht, aber sie sind eben langweilig, wobei ich nach reiflicher Überlegung und intensiver Prüfung zu dem Schluss gekommen bin, dass Panieren und Frittieren offenbar dazu geeignet ist, jeglichen Eigengeschmack in allem zu killen...