Tag 13: Donnerstag, 30.06.2011 Yellowstone Teil2Rund um den Geysir waren Bänke aufgestellt und an einer Stelle erzählte gerade eine Rangerin etwas über den Geysir. Wir ließen uns dort in der Nähe nieder und ich konnte heraus hören, dass man die Zeit des nächsten Ausbruchs anhand der Höhe und Länge des vorigen Ausbruches feststellen kann. Auch spielt der Abstand zum vorigen Ausbruch eine Rolle. Der nächste Ausbruch wurde um 14:40 erwartet. So ein Mist, da waren wir nicht gerade zu einem idealen Zeitpunkt angekommen, aber wir wollten auch nicht noch herumlaufen und dann beim Ausbruch gerade an einer ungünstigen Stelle sein. Ich konnte ja nicht ahnen, dass die Vorhersage soo exakt sein würde!
Je näher der Zeitpunkt des Ausbruchs kam, desto voller wurde es um uns herum. Da waren irre viele Menschen, unglaublich! Aber wir hatten ja einen guten Platz, da wir ja schon lange genug dort warteten. Einmal verscheuchte Heiko noch Leute, die sich vor unsere Bank setzen wollten und uns die Sicht nahmen. Und dann ging es schon los. Es waren Ohs und Ahs zu hören und überall wurde fotografiert und gefilmt.
Ich weiß gar nicht mehr, wie lang der Ausbruch war, aber ich wartete auf noch höhere Fontainen, die aber nicht kamen. Und dann war schon alles wieder vorbei. Naja, der Old Faithful ist ja auch nicht der größte Geysir hier, sondern eben nur der zuverlässigste. Wenigstens haben wir einen richtigen Geysirausbruch gesehen. Aber noch einmal von dieser Stelle aus muss dann nicht unbedingt sein.
Ich wollte mir die Old Faithful Lodge noch ansehen, aber das war die reinste Fress- uns Souvenirbude. Ich war überhaupt nicht in Stimmung für so viele Leute und das Essen dort sprach mich irgendwie auch nicht richtig an, obwohl ich mittlerweile Hunger hatte. Also brachen wir schon um 15 Uhr wieder auf.
Um 15:50 war unser Hunger dann so groß, dass wir picknickten. Am Lewis Lake gab es eine Area, die zwar nicht besonders schön war, aber sie erfüllte ihren Zweck.
An dieser Stelle wurden offensichtlich Boote zu Wasser gelassen, denn es gab mehrere Trailer dort. Ein wenig Schnee lag auch noch rund herum. Picknick im Schnee – das hat man ja auch nicht alle Tage, schon gar nicht im Juni!
Eine Viertelstunde später ging es weiter, aber schon nach 5 Minuten hielten wir schon wieder an für die Lewis Falls. Endlich kam ich mal auf die Idee zu filmen und machte hier also meine ersten Versuche.
Irgendwie müssen wir falsch abgebogen sein, denn um 16:45 waren wir plötzlich am South Entrance. Häh??? Wir hätten uns eigentlich in Richtung West Thumb halten müssen, aber an entsprechendem Schild habe ich gedacht: „Okay, hier ist jetzt die Area, aber wir wollen ja diesen Teil auslassen.“ So ein Blödsinn, genau hier mussten wir doch entlang, um den Kreis zu schließen! Peinlich, das hatte ich total verbockt!
Wir entschlossen uns die Schleife aufgrund des fortgeschrittenen Tages nicht zu komplettieren und wieder zurück zu fahren. Es war halt ein paar Meilen kürzer und zu den Falls wollten wir eh am nächsten Tag, so dass wir da dann auch ein Stück Südschleife mitnehmen könnten.
Um 17:45 hielten wir dann doch noch einmal an, und zwar am Midway Geyser Basin. Schließlich wollten wir die Grand Prismatic Spring auch mal aus dieser Position sehen. Die Entscheidung war goldrichtig, denn es machte richtig viel Spaß hier auf den Stegen entlang zu laufen. Da hob sich auch unsere Laune wieder. Dieser Nebel hier – unglaublich. Der Wind blies ab und zu die Schwaden zur Seite, so dass man auf die Becken blicken konnte. Einfach nur toll. Jedes Mal, wenn man in eine Schwade eintrat, war es wunderbar warm, allerdings mit dem Odeur des Yellowstone. Richtig schlimm fand ich es aber auch jetzt nicht. War man außerhalb des Dampfes, war es richtig frisch. Es war einfach nur irre und wir hielten uns recht lange dort auf. Wo wir doch eigentlich direkt zurück wollten… *grins*
Gegen 19 Uhr kamen wir dann aber doch in West Yellowstone an und wir bummelten noch ein wenig. In einem Geschäft gab es große T-Shirts für nur $5. Super, her damit! Heiko waren sie dann doch etwas zu klein, mir etwas zu groß, aber egal. Ich habe jetzt 2 Shirts mit Yellowstone-Aufdruck! Sonst gab es ja nie etwas in unserer Größe…
Heiko aß noch den schlechtesten Burger dieser Reise bei Dairy Queen und dann ging es zurück zur Cabin, wo ich im Haupthaus noch Brot und Milch für den nächsten Tag einkaufte. Anschließend schrieb ich noch alle Postkarten dieses Urlaubs, bevor wir müde ins Bett sanken.
Ach ja: Natürlich tranken wir abends unser Bier und ich stoß zumindest gedanklich mit Michael und Co an…. Irgendwann klappt es dann mal in „Echtigkeit“.