Ohje, hoffentlich ist das jetzt nicht unser Streit-Outing, aber ich kopiere mal aus meinem Reisebericht des Südwestens 2012:
"Als wir auch den letzten Viewpoint hinter uns hatten, wurde ich schon ein wenig hibbelig vor Vorfreude, denn nun stand der Shafer Trail auf meiner Planung.
Der Shafer Trail wurde 1914/15 von John Shafer und seiner Familie gebaut.
Grund zum Bau war, dass Island in the Sky zwar ziemlich gut als Weidefläche geeignet, aber von Moab nur über grosse Umwege zu erreichen war. Da bot sich eine Road runter auf die Ebene des Potash Rim an. Der Shafer Trail ist insgesamt ca. 5 Meilen lang und schon der Blick von oben ist atemberaubend - und leider für Menschen mit Höhenangst wohl nicht gerade etwas, worauf sie sich freuen ;-)
Peter(mit Höhenangst) schaute sich das Ganze also noch einmal von oben an und beschloss dann, dass sich die Strecke nicht mit unserem Auto fahren lässt - He, hallo?!? Wieso denn nicht?
Wir fuhren noch einmal zum Visitor Center, er erkundigte sich bei einem Ranger. Der gab ihm wohl zur Auskunft, dass der Trail streckenweise sehr sandig sei und nicht mit 2WD zu fahren, die anschließende Potash Road schon gar nicht :-(
Mh, ich fragte, ob er den Ranger auch gefragt hat, wann der zum letzten Mal gefahren ist und zitierte die Leute aus dem Forum, die alle in den letzten Monaten ohne Probleme runter gefahren sind.
Es half alles nichts, Peter wollte nicht fahren - wollte mich aber auch nicht alleine fahren lassen.
Ich war wirklich richtig sauer, Peter war auch wirklich richtig sauer und wir beide können wirklich richtige Dickköpfe sein und damit war der Tag dann auch schon gelaufen :-(
So im nachhinein, können wir beide drüber lachen, aber doof waren wir schon, einen kostbaren Urlaubstag mit Schweigen und bösen Blicken zu verbringen. Aber auch so etwas gehört wohl zu unseren Reisen dazu ;-)
Peter wollte zumindest ein Stück die Potash Road fahren, um sich von deren schlechten Zustand selbst zu überzeugen - ich sah darin keinen Sinn und wir schwiegen weiter und fuhren.
Irgendwann drehten wir wieder um. Wir hielten kurz am Jughandle Arch und an den Petroglyphs, die aus dem 7. bis 14. Jahrhundert stammen sollen. Wir schauten Kletterern beim Klettern zu, sahen den Fluss fließen und schwiegen weiter.
Eigentlich war es hier ja sogar ganz schön und der Besuch des Bowtie- und Corona Arch könnte mich vielleicht versöhnen - doch wir schwiegen weiter und fuhren zum Motel.
Dort legten wir eine schweigende Poolrunde ein und duschten schweigend. Dann wechselten wir ein paar notwendige Worte, denn wir wollten ja langsam auch etwas in den Magen bekommen. Wir entschieden uns für den hochgelobten "Sunset-Grill", der oberhalb von Moab liegt.
Peter hatte das Filet Mignon und ich das NY Strip - hm, was soll ich sagen? Das Fleisch war ganz okay, aber genauso ungewürzt wie Gemüse und Kartoffeln und auch der geteilte Nachtisch bestehend aus White Chocolate Cheesecake war nicht der Brüller, da ist mein eigener viel, viel besser!
Mit zwei Bier und Tip zahlten wir 80 $, das teuerste Essen, was wir im Südwesten hatten, aber weitem nicht das Beste und wir würden von einem weiteren Besuch absehen.
Schweigend fuhren wir wieder zum Motel. Peter erwartete eine Entschuldigung von mir und ich erwartete, dass er einfach zugab, dass er die Strecke nicht wegen seiner Höhenangst fahren wollte. Da wir beide aber immer noch sturköpfig waren, löschten wir bald schweigend das Licht, denn morgen stand die lange Fahrt nach Escalante auf dem Programm."
Und auch da schwiegen wir - einen weiteren Tag lang, obwohl ich versuchte Peter mit Apfelkuchen vom Schweigen abzubringen ;-). Im Nachhinein finden wir uns beide immer ziemlich doof und vor allem stur und wir verderben uns regelmäßig ein bis drei Tage mit unserer Sturheit. Wir lernen aber nicht daraus, sondern ziehen solche Krisen regelmäßig durch - blöd gell?