Zinnen, Jochs & Sagen-Seen Dolomiten Herbst 2013

[Susan]

Ilona, für diese Scharten bin ich auch ein zu großer Schisser  Aber meine Schwiegermutter ist die (und andere) in jungen Jahren schon gefahren. Mit dem Wetter hatten wir diesmal auch nicht so viel Glück wie an der Zugspitze, obwohl wir zwei Wochen früher gefahren sind.  Vielleicht ist für die Bergtouren dann doch eher Ende August/September bessere Termine.

Birgit, ich weiß nicht, ob das am Alter liegt. Bislang waren die Alpen für uns eigentlich auch nur zum Skifahren da. Oder auf den Weg nach Süden zu überqueren    Aber nach all den Trails drüben im Südwesten, dachte ich mir. Warum auch nicht mal hier die Berge erkunden?

[Ilona]

Aber nach all den Trails drüben im Südwesten, dachte ich mir. Warum auch nicht mal hier die Berge erkunden?

Richtig und ihr fahrt ungefähr so lange, wie ihr rüber fliegt  . Das hat den Vorteil, dass ihr jederzeit rechts ran fahren könnt.  Ein Nachteil gibt's: Die Stewardess bist du  .

[Andrea]

Och, da hat euch das Wetter aber einen ordentlichen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber gefallen hat´s mir trotzdem!

[Susan]

Tja, leider hat uns der Schnee tatsächlich die ein oder andere Wanderung versalzen. Daher sind die beiden nächsten Tage auch schnell abgehandelt.

13. Oktober Paolina Anstieg

Das Wetter siehrt heute morgen ganz anständig aus: ein paar Wolken und Sonnenschein. Wir stärken uns mit einem ordentlichen Frühstück und marschieren dann zum Busbahnhof. Um 11 Uhr geht der Bus Richtung Karerpass (einfache Fahrt 1,50 Euro), von dem aus einige Wanderungen im Rosengartengebiet starten. Laut Webseite soll der Lift zur Paolina-Hütte dies Wochenende noch fahren. Aber nach dem Schneefall, wer weiß? Vorsichtshalber steigen wir schon am Pass aus - und natürlich:  der Lift steht still. Also heißt es: zu Fuß hinauf. Der Wanderweg führt recht interessant durch die Tannen, ist aber wegen Schnee und Matsch nicht so einfach zu gehen.



Ein Blick zurück Richtung Latemar: Das sieht ja schon aus wie zur Skisaison



Wir erreichen die Mittelstation des Sesselifts und müssen nun quasi neben der Piste im Zickzack aufsteigen. Vor uns lugt die Rotwand aus den Wolkenschleiern.



Doch als wir endlich oben an der Paolina-Hütte angekommen sind, hängt alles in Wolken.



So macht es wenig Sinn, noch ein Stückchen auf dem Höhenweg zu gehen und wir wenden uns dem Abstieg zu. Was teilweise eher einer Rutschpartie gleich kommt. Zumindest Kerlie hat aber seinen Spaß daran, Szenen für eine Yetijagd zu drehen 

Als wir dann wieder unten am Pass ankommen, sieht das Wetter wieder besser aus. Typisch!





Wir haben noch reichlich Zeit bis ein Bus zurück fährt. Daher setzen wir uns noch in ein nettes Cafe zu Apfelstrudel mit Vanillesauce und Cappucino. Abendprogramm wie gehabt.

14. Oktober Kurztrip zum Regenbogensee

Das Wetter zeigt sich von ähnlicher Seite wie gestern. Wir nehmen daher auch den gleichen Weg - mit dem Bus zum Karerpass.

Im Tal ist es mitllerweile schon wieder recht grün, doch leider nicht auf der Latemar-Seite am Pass. Wir schenken uns daher den Labyrinth-Weg, den Ilona uns mal vorgestellt hat, und wandern bergab durch den Wald zum Karersee. Mit dem ist natürlich auch eine ladinische Sage verbunden:

Im Karersee wohnte einst eine wunderschöne Wasserfee, die oft am Ufer saß und sang. Sie war aber sehr scheu, und wenn sich jemand dem Ufer näherte, tauchte sie schleunigt unter. Eines Tages kam der Hexenmeister von Masare vorbei, hörte sie singen und verliebte sich. Aber mit all seinen Zauberkünsten wollte es nicht gelingen, die Seejungfrau zu entführen. Da gab ihm schließlich die Hexe Langwerda einen rat: " Spanne einen Regenbogen vom Latemar bis zum See. Das Nixlein wird neugierig werden und sehen wollen, was das ist. Du verkleidest dich als alter Händler und erzählst von dem Gewebe des Regenbogens, aus dem man die Luftjuwelen macht. Ist sie erst bei dir, kannst du sie leicht fangen". Der hexenmeister tat, wie ihm geraten, vergass aber sich zu verkleiden. Die Wasserfee erkannte ihn und verschwand auf Nimmerwiedersehen im See. Darüber war der Hexenmeister so wütend, dass er den Regenbogen vom Himmel riss und in den See schleuderte. Dieser zerfloss im Wasser und breitete sich auf dem Seespiegel aus. 

Heute bekommen wir allerdins nicht allzuviel davon zu sehen.


Annäherung an den See


See und umwölkter Blick zum Latemar



Der See ist schnell umrundet und so können wir schon gegen 14 Uhr mit dem Bus zurück ins Fassatal fahren. Kerlie ist das ganz recht, kann er mal wieder länger am Laptop "arbeiten"    Der Gatte und ich beschließen, den Wellnessbereich am Campingplatz auszutesten. Ist zwar nicht gerade preiswert (18 Euro p.P.), aber die Saunaanlage ist sehr schön. Endlich wird mir mal wieder so richtig warm 

[Andrea]

Also auf den Fotos sieht der Regenbogensee doch schon recht bunt aus... Klasse, welche Sagen es so gibt. Irgendwie gehen die heutzutage total verloren, was sehr schade ist. Danke, dass du (noch) eine erzählt hast!

[Ilona]

Mir gefällt es in König Laurin's Reich und vor allem der Karersee ist immer wieder sehenswert  . Schade, dass es so winterlich war.

[Paula]

ich bin auch sehr überrascht über das Winterwetter. Ich bilde mir ein das wir 2011 zur selben Zeit in der Ecke waren, auf jeden Fall war es auch Oktober. Und wir hatten da super Wetter. Habt ihr nicht gefroren in eurem Wohnmobil oder hat das eine Heizung? Campingplatz mit Sauna ist jedenfalls super 

[Susan]

Hi,

der Wintereinbruch war wohl tatsächlich etwas früh, aber muss man in der Höhe wohl immer mal mit rechnen. 2011 in der Zugspitzgegend hatten wir da auch mehr Wetterglück. Eine Heizung hat das WoMo gottseidank und diesmal hatten wir auch ausreichend Gas mit.

Trotz des Wetters hat uns die gesamte Gegend sehr gut gefallen. Wenn wir sommers Richtung Süden hier vorbeikommen, werden wir sicher noch den ein oder anderen Stoppover einlegen 

Ich finde es immer sehr fesselnd, welche Sagen und Geschichten so mit den Gegenden verbunden sind. Von daher finde ich es sehr nett von den Südtiroler Fremdenverkehrsämtern an entsprechenden Orten Täfelchen dazu aufzustellen

[Heiko]

Ich war bei dieser Reise nach Südtirol natürlich auch dabei und möchte mich für den schönen Bericht bedanken.

Ich merke aber, es hat nichts geholfen, dass ich mich unterwegs zurückgehalten habe. Es war doch das Wetter dabei, dass ich gerne mal im Schlepptau habe, wenn ich in die Berge gehe. Aber für Südtirol hätte ich jetzt für Anfang Oktober auch nicht mit solchem Schneefall gerechnet.

[Shadra]

Auch von mir ein  für diesen Abstecher!

Ich finde es immer sehr fesselnd, welche Sagen und Geschichten so mit den Gegenden verbunden sind. Von daher finde ich es sehr nett von den Südtiroler Fremdenverkehrsämtern an entsprechenden Orten Täfelchen dazu aufzustellen

Sowas könnte gerne öfter vorkommen. Und das nicht nur in Südtirol 

[Susan]

Hallo Zusammen,

da hier schon die ersten Dankeschöns für den Reisebericht eingetrudelt sind, will ich euch nicht längwer in den Dolomiten sitzen lassen und auch den Abschluss der Reise noch nach liefern 

15. Oktober Stippvisite in Meran

Man könnte zwar hier im Fassatal noch einiges Nettes unternehmen, darunter auch eine weitere Flussufer-Radtour. Doch das Wetter hat etwas aufs Gemüt geschlagen. Wir beschließen also uns langsam auf den Heimweg zu machen. Gern würde ich nochmal die Stätten meiner Skianfängerzeit sehen, daher wählen wir die Route über den Reschenpass. Und was bietet sich unterwegs noch an als kleiner Übernachtungs-Stopp? Der Kurort und -wie ich von einem Tennisbekannten erfahren habe -  Pferderennen-Spot Meran.

Wir begeben uns also auf schon bekannten Weg über den Karer Pass, diesmal mitsamt WoMo und weiter bis ins Etschtal. Der Stadtcampingplatz von Meran liegt relativ zentral bei dem Sportzentrum Meranarena. Das Wetter ist auch hier eher wolkig als heiter, aber schon um einige Grade wärmer. Den Nachmittag und frühen Abend über haben wir nun Zeit für einen kleinen Stadtbummel.

Vorbei an einem Park und dem Gelände der Therme gelangen wir zum einem Fluss, den ich früher immer für die Etsch gehalten habe. Tatsächlich ist es aber die Passer, die am Timmelsjoch entspringt und bei Meran in die Etsch mündet.





Rechts und links der Passer gibt es Promenadenwege mit netten Bepflanzungen, Villen und Kurbauten  aus alter Zeit.


zur Traubenkur ...

  


Wandelhalle mit netten Gebirgsgemälden

Auch in den Gassen der Fußgängerzone kann man gut Bummeln.

 


im Blick der Pulverturm der Burgruine Ortenstein.

Wir waren etwas zu faul, dort hinauf zu laufen, sondern hielten uns wieder Richtung Passerufer. Wir folgen dem begrünten Weg bis zu einer alten Bogenbrücke.





Die Bezeichnung "römische Brücke" lässt eine Vorgängerin aus dem antiken römischen Reich vermuten, was aber historisch falsch ist. Weniger irreführend ist daher der alte Name "Steinerner Steg".


Blick von der Brücke auf die Passer...


... und hinauf zum Festungsturm

Hier gönnen wir uns ein, zwei leckere Cappuccini, die für einen Kurort zudem erstaunlich preiswert sind. Alles in allem war der Abstecher nochmal ein gemütlicher Reiseabschluss.

Edit: Habe die Infos zum Campingplatz vergessen...

Übernachtung:  Campingplatz Meran Campeggio di Merano; ebene Stellplätze unter Bäumen; Waschräume sauber und ordentlich; ca. 10 min Fußweg zum Stadtzentrum; Sportanlagen in der Nähe; leider nicht gerade preiswert, für uns drei die Nacht 42,50 Euro

[Susan]

16. Oktober Durch's Vinschgauer Landl Richtung Heimat

Typisch: die Rückreise steht an und der Himmel zeigt sich strahlend blau und nahezu wolkenfrei.  Vielleicht sollten wir doch noch einen Tag irgendwo das Lager aufschlagen? Dass die Campingplätze unterwegs alle geschlossen scheinen, macht derlei Pläne zunichte.

Aber selbst die Fahrt macht der Sonnenschein gleich viel interessanter. Hier gibt es noch viele schöne Ecken zu entdecken.






Apfelbäumchen so weit das Auge reicht

An eine der vielen Verkaufsstellen machen wir Haltund decken uns mit verschiedenen Sorten Südtiroler Äpfel ein. Die sind wirklich lecker.



Langsam nähern wir uns dem Ort Reschen - und damit der "Übungswiese" meiner Skianfänge. Passender Weise trägt das Skigebiet hier den beruhigenden Namen "Schöneben"  Viermal je zwei Wochen habe ich mich dort auf einer Sportvereins-Gruppenreise in all den schwierigen Techniken und im Apres-Ski geübt - ehe die anspruchsvolleren Gebiete riefen ( öhm, mich der Gatte dahin geschleppt hat     ).


Sieht von unten gar nicht so eben aus.

Natürlich hat sich einiges verändert seitdem, doch einige der alten Stätten sind noch zu erkennen. Der Reschenpass ist wegen Baustellen weitgehendst gesperrt. Also müssen wir einen kleinen Schlenker über den ... und die Schweiz fahren. Am Inn entlang geht es dann bis zum Fernpass und auf altbekannter Route Richtung Norden.

- Ende -

Vielen Dank allen Mitfahrern für euer Interesse. Ich hoffe, ihr habt den Kurztrip trotz einiger Wetterkapriolen genossen. Uns hat es immerhin so gut gefallen, dass wir für die Gegend noch einige Pläne in petto haben. Sorry auch, dass sich die Reise etwas hingezogen hat. Das kommt davon, wenn mir zu viele andere Dinge im Kopf herum gehen (wie die Planung der nächsten Reisen 

 

[Paula]

In Meran war ich noch gar nicht, das schaut ja sehr hübsch aus.
Ich finde auch dass Südtirol immer wieder eine Reise wert ist! Ich habe auch dort meine ersten Schritte bzw. Stemmbögen auf den Skiern geübt und wir fahren sowohl zum Skifahren als auch zum Wandern immer wieder gern dorthin.
  für den Bericht und viel Spaß beim Planen der nächsten Reise!

[Ilona]

Meine erste Südtirol Reise als Schülerin führte mich damals in der Nähe von Reschen nach Burgeis in ein Schullandheim. Allerdings war das im Sommer und damals machte mir das Wandern überhaupt keinen Spaß. Dabei hat das Vinschgau das ganze Jahr seinen Reiz.

Tolle Bilder aus Meran und da wäre man einer Traubenkur im Herbst so gar nicht abgeneigt .

  fürs Mitnehmen, Susan.

[Andrea]

Bei den ersten Dankeschöns habe ich noch gedacht: Hey, das war doch nicht der Schluss?? Tja, und dann verpasse ich doch glatt das Ende der Reise. Also schnell aufgeholt und jetzt kann ich auch Danke sagen! Danke für den Bericht, Susan! Ich reise immer gerne mit euch, auch wenn dieses Mal zwischen den Berichtstagen immer mal wieder etwas Luft war. Aber auf dich ist ja Verlass und habe geduldig gewartet. Und sooo hässlich ist die Gegend ja auch nicht, in der du uns hast warten lassen