06.03.14DIE WESTBANK: Reich der Toten…
Hier entscheide ich mich für die üblichen Verdächtigen, das die Zeit leider wiedermal nicht für alles reichen würde.
Also :
Tal der Könige (3 Gräber), Totentempel der Hatschepsut und die Memnon Kolosse.
Überpünktlich um 9.00 Uhr starten wir mit Anil in Richtung Westbank.
Wir nehmen die Brücke südlich von Luxor über den Nil und fahren auf der Westseite, an grünen Zuckerrohrfeldern und Ackerland vorbei, gen Nord-Westen.
Obwohl die Memnon Kolossen auf dem Weg liegen, halten wir nicht an – zu deutlich erinnern wir uns an die Stauhitze im Tal der Könige.
Also zu früh wie möglich dort sein.
Leider weiß ich schon im Voraus, dass ich bei dieser Besichtigung gänzlich auf Fotos verzichten muss.
Im Tal herrsch seit ein paar Jahren absoluten Fotografier verbot und wird auch streng geahndet…
Wir durchlaufen schon vor dem Ticketkauf zig Kontrollen mit Durleuchten und Gepäckkontrolle.
Hier ist man, wegen der politischen Situation, sehr wachsam.
Im Ticket sind 3 Gräber beinhaltet (ausgenommen Tutanchamun und Ramses II die extra kosten würden).
Wir entscheiden uns für folgende Gräber:
KV 14 Tausret und Sethnacht,
KV 47 Siptah, und
KV 11 Ramses III.
Wurden wir letzte Mal, das war im Jahr 2000, im Gänsemarsch, von den Menschenmassen durch die stickigen, heißen Schächte geschoben, haben wir dieses Mal allen Platz der Welt für unsere Besichtigung.
In den Gräbern ist es kühl und die Luft ist gut(!) was für ein Unterschied.
Und weil der „Kartenabreißer“ eh nichts zu tun hat, ersetzt er uns, gegen einen kleinen „Backfisch“ den Reiseleiter und erklärt uns alles ganz genau.
Wiedermal sprachlos, wie strahlend die Farben im Inneren dar Schächte auch nach Jahrtausenden noch sind, regt es meine Fantasie an mir zu überlegen, wie aufwendig diese vor Jahrtausenden gewesen sein müssen.
Das Licht für die Ausmalarbeiten wurde durch Kupferspiegel in die Schächte geleitet, damit die Farben nicht vom Ruß der Lampen beeinträchtigt werden konnten.
Wir nehmen die Bimmelbahn (auch diese ist neu) zurück zum Hauptgebäude und bahnen uns, so schnell wie möglich, einen Weg durch die fliegenden Händler am Ausgang.
Nächste Stopp ist der Hatschpsut Tempel.
Eine Tempel Fassade, die in den Fels gemeißelt wurde.
Hier ist es heiß! Meine Güte.
Trotz Bimmelbahn sind wir Schweißgebadet, bis wir in den Tempelschatten treten.
Diesmal begleitet uns, mehr oder weniger unauffällig, ein bewaffneter Wachmann.
Auch uns ist sehr bewusst, dass der Anschlag 1997 hier beim Hatschepsuttempel verübt wurde.
Mein Sohn macht schlapp und setzt sich zu den Wachmännern in den Schatten.
Die sind begeistert, machen Handyfotos aber als einer meinem Sohn seine Maschinenpistole, für ein Foto in die Hand drücken will, schreite ich entschieden ein!
Das hat lautes Gelächter zu Folge.
Also echt jetzt, immer diesen überängstlichen, europäischen Müttern!
Dummerweise will mein Sohn noch ein Souvenir für seine Steinesammlung zu Hause.
Als die obligatorischen Händler am Ausgang sein Interesse riechen, fallen sie wie eine Horde Schakale über uns her.
Ich weiß nicht mehr genau wie, aber wir verlassen heil und ganz, mit 7 Souvenirs (anstatt dem gewünschten Einem), das Gewusel. Mann o Mann, das war echt nicht zum Lachen!
Auf dem Rückweg halten wir an den Kolossen.
Ein schnelles Foto, der Junior verlässt im Hinblick auf die lauernden Händler das Taxi nicht.
Gerne hätte uns Anil noch in eine Alabasterfabrik gefahren, aber keine Chance!
Ab ins Hotel, an den Pool, wo wir uns den Rest des Nachmittag nicht mehr bewegen!