Das solche Bereiche schützenswert sein können will ich gar nicht bestreiten. Und natürlich funktioniert Naturschutz letztlich nur dann, wenn er dem Menschen nutzt. Entweder indem er ihm ein "unverfälschtes" Naturerlebnis bietet, ihm seine Abenteuerlust erfüllt oder eben die Gelegenheit gibt, solche interessanten oder schönen Hoodoos, Goblins, Arches, Canyons, etc. zu sehen. Das bedeutet aber immer bereits Kompromisse zu Lasten des Naturschutzes. Dem Grand Canyon ginge es sicher besser ohne 100.000ende Besucher, den Wölfen und Bären im Yellowstone auch.
Sobald Naturschutz keine touristischen Vorteile bringt, wird es vielerorts schwierig. Bei der Einrichtung von Wilderness Areas gibt es oft erhebliche Widerstände, weil niemand Vorteile daraus zieht, wenn ein Gebiet so geschützt wird, dass die Natur wirklich sich selber überlassen und nicht durch asphaltierte Straßen, Visitor Center, etc. erschlossen wird. Man hat also nur wirtschaftliche Nachteile.
Das kann man in den letzten Jahren gut in der 'Red Desert' im Süden Wyomings beobachten. Ein in Amerika ziemlich einzigartiges Savannengebiet mit großen Tierreichtum (die "Serengeti Amerikas") und bis vor 10 oder 15 Jahren noch völlig unberührt. Seit vielen Jahren gab es dort Wilderness Study Areas. Den Wilderness Status hat kaum eine bekommen, weil es dort massive wirtschaftliche Interessen (Gasvorkommen) und kaum Einnahmen durch den Tourismus gibt. Also ist die Gegend heute von Straßen, Bohr- bzw. Pumpstationen und Gaspipelines durchzogen und die Bestände an Pronghorns, Wildpferden und Deer gehen immer weiter zurück.
Ich will eigentlich nur damit sagen, dass es weitaus schlimmere Sünden gegen den Naturschtz gibt als einen Stein von einem anderen zu rollen.