Autor Thema: Wie geht Ihr eigentlich mit Rezensionen um?  (Gelesen 27497 mal)

DocHoliday

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Re: Wie geht Ihr eigentlich mit Rezensionen um?
« Antwort #45 am: 18. Februar 2014, 21:25:54 »
Ich finde sowieso die negativen Bewertungen am interessantesten. Wenn man die aufmerksam liest, bekommt man schon einen guten Eindruck vom Produkt. Wobei man natürlich auch dabei zwischen den Zeilen lesen muss. Aber gerade wenn es viele Bewertungen gibt, kristallisiert sich da schon ein realistisches Bild der Schwachpunkte heraus.

Und dagegen helfen gekaufte positive Kritiken überhaupt nicht ;)

Hatchcanyon

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Re: Wie geht Ihr eigentlich mit Rezensionen um?
« Antwort #46 am: 18. Februar 2014, 21:40:26 »
Ich sage mir: Warum soll ich selber negative Erfahrungen machen, wenn andere sie schon dutzendfach gemacht haben und darüber berichtet haben? Und umgekehrt: Wenn ich auf meiner Reise die Wahl zwischen zwei Sehenswürdigkeiten habe, warum soll ich da nicht die positiven Erfahrungen von anderen Menschen nutzen, um mich für die eine oder andere Option zu entscheiden?

Vierlleicht deswegen, weil gefühlte 80% der Bewertungen Fakes sind oder von Leuten kommen, die das Thema nicht verstehen?

Gruss

Rolf

Birgit

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Re: Wie geht Ihr eigentlich mit Rezensionen um?
« Antwort #47 am: 18. Februar 2014, 22:22:20 »
Kleine Verschwörungstheorie oder wie? 80 % der Bewerter sind gekaufte Faker und die anderen 20 % sind wichtig tuende Deppen, die keine Ahnung haben? Das geht meiner Meinung nach an der Realität vorbei!

Subjektivität hast du immer, manchmal auch Manipulation, siehe das aktuelle Beispiel mit den gelben Engeln.

Und eine Freundin von mir arbeitet im Marketing. Sie sagte mal, Stiftung Warentest sei fachlich oft nicht informiert und kenne sich mit vielem nicht aus, sei dafür unbestechlich, während Ökotest zwar fundiert arbeitet, dafür aber bestechlich sei.

Und im Mediamarkt kommt einer auf mich zu und will mich in Sachen Fernseher beraten und nach 10 Minuten fällt auf, dass er von einer bestimmten Firma dorthin abgestellt wurde umd deren Produkte an den Mann zu bringen.

Und dann wendet man sich an einen "richtigen" Verkäufer, der hat aber auch eine persönliche Meinung und seine Motive bestimmte Sachen zu verkaufen und im Saturn im anderen Einkaufscenter erkärt man mir wieder, weshalb die gerade empfohlenen Modelle A und B beide Schrott sind und ich besser C nehme.

Bewertungen im Internet gehören inzwischen dazu. Ist doch gut, wenn wir alle uns bewusst sind, dass oftmals anderes dahinter steckt als man auf den ersten Blick so merkt.

Und letztlich, Rolf, hättest du keine Bewertungen im Internet gelesen, hättest du das ominöse von dir nicht näher bezeichnete Produkt vielleicht auch genommen, vielleicht im Vorfeld nicht ganz so überzeugt von dessen Leistung, aber im Endergebnis ebenso enttäuscht, oder?

DocHoliday

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Re: Wie geht Ihr eigentlich mit Rezensionen um?
« Antwort #48 am: 18. Februar 2014, 23:09:28 »
Vierlleicht deswegen, weil gefühlte 80% der Bewertungen Fakes sind oder von Leuten kommen, die das Thema nicht verstehen?

Wer glaubt, dass ohnehin alle anderen entweder gekauft oder zu doof sind, muss halt ohne die Hilfe von Bewertungen auskommen  :weissnicht:
Ich stelle immer wieder fest, dass ich selbst bei Themen von Internet-Bewertungen profitiere, von denen ich mit Sicherheit mehr verstehe als der Durchschnitt, weil sie mich z.B. auf mir bis dahin nicht bekannte Aspekte hinweisen.

Allgemein halte ich Kundenbewertungen allemal für aussagekräftiger als alle Tests in der so genannten Fachpresse. Gerade in den Bereichen Computer, Unterhaltungselektronik, Foto zeichnen die sich alle durch eine vorsichtig ausgedrückt große Industrienähe aus. Da sind mit Bewertungen von Käufern weitaus lieber. Ich traue mir da durchaus zu, gefakte Bewertungen zu erkennen und "rauszurechnen".

Bisher habe ich zumindest mit Internetbewertungen im Allgemeinen gute Erfahrungen gemacht.

Shadra

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Re: Wie geht Ihr eigentlich mit Rezensionen um?
« Antwort #49 am: 21. Februar 2014, 12:50:58 »
Da wir auch sehr viel übers Internet kaufen, sehe ich mir Rezensionen grundsätzlich an (sofern denn welche vorliegen). Das es immer wieder Fakes zwischen den einzelnen Bewertungen gibt, sollte jedem klar sein.

Man sollte aber auch immer unterscheiden, um welchen Artikel es sich überhaupt handelt.

Normalerweise sehe ich mir als erstes immer die Anzahl der Positiven und dann die Negativ-Bewertungen genauer an. Dort lässt sich dann meist ziemlich schnell hauslesen, ob alle positiv Bewerter einfach nur schnell was hingeschrieben, oder sich einfach nicht näher mit dem Produkt befasst haben. Bei negativen Bewertungen kann man schon eher sehen, WAS denn nicht gepasst hat, ob es ein grundsätzliches Problem ist oder ob Kunde nur einfach ein "Montags-Teil" erwischt hat. Und selbst bei den Positiven - oft kann man schon herauslesen, ob derjenige das Podukt jemals in den Händen hielt.
Bisher sind wir mit dieser Methode gut gefahren und können uns dahin gehend nicht beklagen. Nur einmal sind wir reingefallen. Wobei da nicht einmal sicher ist, ob das eine Fake-Bewertung war oder derjeinige einfach zu blöd, das Teil (eine Software) richtig zu bedienen und mit dem bisschen, was er damit angestellt hat auch zufrieden war. Aber da wurde von uns dann auch eine enstprechende Bewertung dazu verfasst.

Bei Bücher gebe ich nicht allzu viel auf Bewertungen. Da kann die persönliche Meinung doch sehr unterschiedlich sein. Nur wenn es um die Verarbeitung selbst angeht - da schau ich genauer hin.

Bei Filmen (DVD oder BluRay) ebenso. Wer Kritik über den Film selber abgiebt, wird meist nur interessehalber gelesen. Wenn es allerdings um Abspiel oder Tonprobleme geht, schaut die Sache schon anders aus.

Bei (grad aktuell bei uns) Hotelbewertungen sehe ich mir die Sachen dann schon genauer an. Wenn ich mir dann unsicher bin, werden einfach verschiedene Hotel-Bewertungsportale zu Rate gezogen.

Und da wir eben bisher immer von diesen Bewertungen profitiert haben, schreiben wir auch öfter welche selber. Nur so kann so ein System (wenn auch von Fakes infiltriert) lebendig bleiben.
Schöne Grüße
Nele

Manche Menschen schwimmen mit dem Strom. Andere schwimmen gegen den Strom. Und ich steh hier mitten im Wald und find den blöden Fluss nicht!