Autor Thema: Buchtipp: Geschichte der Indianer - Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses  (Gelesen 11935 mal)

Horst

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Hallo zusammen,

Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses von Dee Brown ist seit über 50 Jahren das beste was man meiner Meinung nach an Literatur zum Thema Indianer bekommen kann.
Die Wildwestromantik bleibt schnell auf der Strecke aber die Abläufe der Geschichte dieser Zeit von den ersten Weißen bis hin zu Wounded Knee sind flüssig wie eindrücklich erzählt und werfen alles andere als ein gutes Licht auf die Machthaber der vereinigten Staaten.

Aus dem Klappentext:

Das Hohelied vom sterbenden Indianer ist diese unvergleichliche Dokumentation vom letzten großen Kampf der Ureinwohner Amerikas - ein Buch, das schon bald nach seinem Erscheinen zum Welterfolg wurde. Dee Brown, einer der besten Kenner des Wilden Westens, schrieb diese Geschichte der stolzen und einst mächtigen Stämme, der Sioux, Cheyennes, Comanchen, Navajos, Apachen und vieler anderer.
Bis zu der oft so glorifizierten Eroberung des Wilden Westens vor knapp hundert Jahren waren die Indianer die Herren dieses weiten und herrlichen Landes. Das Vordringen von Siedlern und Abenteurern in ihren Lebensraum brachte ihnen Vertreibung, Hunger, Tod und Ausrottung. Dee Brown beschreibt ihren verzweifelten Kampf gegen den militärisch weit überlegenen Weißen Mann, der, wo immer er auch in ihr Land kam, ihre Rechte mit Füßen trat, der in seinem unersättlichen Landhunger und seiner Habgier ihre Stämme in unwirtliche Gebiete zurückdrängte, mit ihnen Verträge schloß und sie wieder brach und mit unvorstellbarer Grausamkeit gegen sie vorging. So erfahren wir in diesem Buch, daß es nicht die angeblich so blutrünstigen Rothäute waren, die das Skalpieren erfanden, sondern die Weißen, denen ein toter Indianer als der beste Indianer galt. In kraftvoller Prosa hat Dee Brown hier eine auf jahrelangen Forschungsarbeiten basierende Geschichte des amerikanischen Westens geschrieben, die alle Wildwestromantik aus den Angeln hebt. Er läßt die Indianer und ihre großen legendären Häuptlinge in Selbstzeugnissen zu Wort kommen und setzt ihnen in seinem aufsehenerregenden Werk ein neues gerechteres Denkmal.

Wer sich für das Thema Indianer irgendwie interessiert - lesen - es lohnt sich.

Verlag: Knaur

Hinweis: das Buch gibt es nicht mehr neu - aber gebraucht problemlos zu bekommen.

Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Utah

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Hi!

Das Buch kann ich auch wärmstens empfehlen, es hat einen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen.
In der Schule wird so viel  :kotz: gelesen, dieses Buch sollte unser Nachwuchs lesen.

Paula

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Hallo Horst,

vielen Dank für diesen Buchtipp! Nachdem ich dieses Jahr ins Indianerland fahre dachte ich mir: das ist eine gute Reisevorbereitung. Du wirst es nicht glauben aber die Stadtbücherei München führt dieses Buch nicht! Ich habe dann bei Amazon geschaut: es gibt es nicht nur gebraucht sondern auch als Neuaflage für schlappe 7,95 € zu kaufen, für ein gebundenes Buch mit über 500 Seiten geradezu lächerlich billig.

Ich habe die ganze letzte Woche damit verbracht das Buch zu lesen und habe es gestern beendet. Es ist wirklich schockierend zu lesen mit welcher Verachtung die Indianer behandelt worden sind, wie systematisch sie verfolgt und ausgerottet wurden. Ich muss sagen in dem Umfang war mir das wirklich neu. In der Schule war das bei mir gar kein Thema, ich denke in USA ist das anders, ich kann mir schon vorstellen welche Bedeutung das Buch dort hat.

Ich empfehle jedem die Lektüre weiter!

Was mich jetzt interessieren würde wäre eine Fortsetzung die die Indianergeschichte im 20. Jahrhundert schildert. Wann wurde Ihnen zum Beispiel die amerikanische Staatsbürgerschaft zuerkannt? Hast du vielleicht noch einen Tipp?
Viele Grüße Paula

Horst

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Hallo Paula,

freut mich daß sich der Kauf für Dich gelohnt hat und wie Dir ging es mir vor vielen Jahren auch - ich war schockiert über das was ich da gelesen hatte und das Buch ist mir bis heute als Wendepunkt meiner Einschätzung der amerikanische Geschichte haften geblieben.

Zitat von: Palua
Was mich jetzt interessieren würde wäre eine Fortsetzung die die Indianergeschichte im 20. Jahrhundert schildert. Wann wurde Ihnen zum Beispiel die amerikanische Staatsbürgerschaft zuerkannt? Hast du vielleicht noch einen Tipp?
Nicht direkt -aber ich gucke heute Abend mal in meinen Bücherschrank - ob sich dazu etwas findet. :)

Zum Thema US-Geschichte gibt es noch ein weiteres sehr lohnendswertes Buch in ganz anderem Stil - wenn ich dazu komme stelle ich das diese Woche noch vor.
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Horst

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Hallo Paula,
ich habe mal nachgesehen - einen richtigen Tip zur Spätgeschichte der Indianer kann ich nicht geben - aber einen generellen was bewegte Bilder angeht.
Es gibt eine Collection mit dem Namen 500 Nations - präsentiert von Kevin Costner.
Auch da geht es von den Anfängen bis hin zu den letzten Tagen mit Wounded Knee.
Eine recht informative kleine Reihe mit Animationen der Pueblos und Maya- und Aztekenpyramiden.


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Palo

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Es gibt eine Collection mit dem Namen 500 Nations - präsentiert von Kevin Costner.
Auch da geht es von den Anfängen bis hin zu den letzten Tagen mit Wounded Knee.
Eine recht informative kleine Reihe mit Animationen der Pueblos und Maya- und Aztekenpyramiden.


Ja, diese Serie kann ich auch empfehlen, ich habe die ganze Serie, bei Amazon zu haben.

Obwohl Indianer in den einzelnen Staaten nach und nach als Staatsbuerger anerkannt wurden, 1817 waren die Cherokees die ersten, 1901 gab es etwa 60,000 Indianer die Staatsbuererschaft hatten, hatten sie kein Wahlrecht.

1940, als die USA Soldaten brauchten wurde vom Congress der Nationality Act bewilligt was alle Indianer zu Staatsbuergern machte.

Etwa 44,000 traten der Armee bei und kaempften fuer die USA im 2. Weltkrieg. Unter ihnen waren auch die Navajo Code Talkers. In Kayenta gab es immer eine schoene Ausstellung darueber, ich glaube aber die ist inzwischen ins Visitor Center im Monument Valley verlegt worden. Vielleicht weiss einer von euch mehr darueber und kann berichten.

Jedenfalls, als diese Soldaten aus dem Krieg heim kamen, mussten sie feststellen, dass sie immer noch nicht waehlen durften.

Das Wahlrecht bekamen die Indianer erst 1965, also erst lange nach dem Krieg.




Gruß

Palo

Paula

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Hallo Horst und Palo,

vielen Dank für die Infos. Den Film von Kevin Costner werde ich mir ansehen. Ich entsinne mich noch dunkel an den Anfang von "der mit dem Wolf tanzt" fand das aber so langweilig dass ich dabei fast eingeschlafen bin, den Rest des Films habe ich nicht gesehen.  Ich hoffe seine Doku ist weniger langatmig  ;)
Viele Grüße Paula

Horst

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Ich hoffe seine Doku ist weniger langatmig  ;)
Die Doku ist nicht von Kevin Costner - er begleitet die Themen nur und kündigt das nächste Kapitel an.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Palo

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Ich entsinne mich noch dunkel an den Anfang von "der mit dem Wolf tanzt" fand das aber so langweilig dass ich dabei fast eingeschlafen bin, den Rest des Films habe ich nicht gesehen.  Ich hoffe seine Doku ist weniger langatmig  ;)


Na ja, wenn du dir den Film angesehen haettest, haettest du einiges ueber die Geschichte des Chief Joseph und seiner Tribe erfahren.

Mir hat der Film gefallen, habe ihn mir sogar schon mehrmals angeschaut.

Gruß

Palo

Borat

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Ich hoffe seine Doku ist weniger langatmig  ;)
Die Doku ist nicht von Kevin Costner - er begleitet die Themen nur und kündigt das nächste Kapitel an.
Und das macht er auch nur, weil er Geld dafür bekommen hat.
Dimi

Palo

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Und das macht er auch nur, weil er Geld dafür bekommen hat.


Ja und? Egal wer die Einfuehrung gesprochen haette und das naechste Kapitel angekuendigt haette waere dafuer bezahlt worden.  ::)

Gruß

Palo

Borat

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Und das macht er auch nur, weil er Geld dafür bekommen hat.


Ja und? Egal wer die Einfuehrung gesprochen haette und das naechste Kapitel angekuendigt haette waere dafuer bezahlt worden.  ::)
Eben! K. Costner sind doch die Indianer egal . . .
Dimi

Palo

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Eben! K. Costner sind doch die Indianer egal . . .


Wie kannst du das so pauschal behaupten? Was und wieviel weisst du ueberhaupt ueber Kevin Costner?

Gruß

Palo

Borat

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Was und wieviel weisst du ueberhaupt ueber Kevin Costner?
Nicht viel und warscheinlich genauso wenig wie du
Dimi

Hatchcanyon

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Kevin Costner ist offenbar in Bezug auf Natives nicht unbedingt eine Lichtgestalt - wars jedenfalls nicht vor knapp 20 Jahren. (New York Times)

Gruss

Rolf