Rainer, wenn du ganze Kochbücher schreiben könntest, wäre da vielleicht auch so was wie ein typisch indischer Salat (evtl. gibts einen Linsensalat) dabei, den du empfehlen könntest?
"Salat" (so wie wir uns Salat vorstellen) und "Indien" passt nicht gut zusammen. Ich war noch nie in Indien und habe von daher "nur" Buchwissen, aber ich habe einige Bücher und Sammlungen - "Salat" gibt es praktisch nicht. Vielleicht ist es der Hitze und den hygienischen Umständen geschuldet.
Typisch indisch sind alle Varianten an Gemüse (durchaus auch alltägliche Dinge wie Kartoffeln, Tomaten, Blumenkohl usw.), Auberginen usw., oft mit Curryvariationen gekocht und mit Joghurt angereichert. Oder eben Hülsenfrüchte (s.o. Linsen, Kichererbsen usw.), die aber auch gekocht werden und manchmal sogar richtig zu Stampf verarbeitet wird (rote oder gelbe Linsen gekocht und zermatscht usw.).
Zu Fleischgerichten kann man eigene Chutneys anrühren usw. etc. pp. - aber "Salat" kenne ich ehrlich keinen einzigen. Wenn ich Büchern glauben schenken darf, ist auch die indische Straßenküche sehr friteusenlastig (bzw. der "Karai", dem chinesischen Wok ähnlich, der mit Fett angeschüttet wird und darin wird Gemüse frittiert). Einen einzigen "Rettichsalat" mit Senfsamen habe ich irgendwo mal gesehen, finde ich im Moment aber nicht und klingt auch nur mäßig interessant.
Man lernt doch nie aus. Ich habe in Indien nur Chapati zu essen bekommen. Da muss ich mich wohl demnächst dann mal im Süden oder im Osten des Landes auf die Suche nach "Papadums" machen, die ich bisher nur aus indischen Restaurants in Deutschland kenne.
Indien ist natürlich riesig, aber die Papadums, die in Deutschland in indischen Restaurants serviert werden, kommen auch aus Indien. Das stellt hier keiner her. Gibt es aber in eigentlich jedem Indienladen oder Asienladen (meistens auch mit der komischen Schrift darauf). Chapati ist tatsächlich ein knuspriges Brot, (nur klang Deine Beschreibung eher nach Papadums) welches als Fladenbrot in einer Pfanne gebacken wird. Naan ist dagegen ein einfaches weiches Weizenbrot aus dem Ofen.
In einem meiner Bücher sind diese Brote auch alle erklärt und wie man sie zubereitet. Ich bin aber ehrlich: habe ich noch nie gemacht, das reizt mich nicht so sehr. Teilweise braucht man auch "komische" Mehlsorten (Kichererbsenmehl oder so) und dann weiß ich nicht, ob ich das durch Weizenmehl ersetzen darf. Ich mache allenfalls Padadums (die bekommt man fertig in der Tüte) und Pickles dazu. Chutneys habe ich schon selbst gemacht, das ist lecker und macht auch Spaß.
P.S.: Inwiefern jetzt beispielsweise die Brotvarianten auch regional abhängig sind, weiß ich nicht, finde ich auch leider nichts zu. Bekannterweise gibt es eigentlich auch keine "indische" Küche (obwohl wir das so sagen), Indien zerfällt in viele einzelne Regionen, die alle ihre eigenen Spezialitäten haben. In den Büchern ist dann beispielsweise von "Goa" die Rede oder von "Mogulenküche" usw., alle würzen auch eigene Weise (Goa oft mit Essig), manche Regionen essen sehr scharf, andere wieder weniger, es ist eben ein wahnsinnig großes Land mit viel Kultur.