Autor Thema: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?  (Gelesen 18468 mal)

DocHoliday

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Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
« Antwort #15 am: 23. Januar 2014, 14:25:43 »
Off-road fahren - nie.
Das heißt doch - einmal war ich bei einem Offroad-Kurs von Jeep in einem Kieswerk. Da sind wir unter Anleitung über Stock und Stein und durch tiefen Schlamm gebrettert. War lustig!
Also fast nie.

Gravel Roads als Mittel zum Zweck, um bestimmte Ziele zu erreichen - klar! Im Laufe der Jahre habe ich einige 1000 km auf Schotterpisten zurück gelegt. Von gut ausgebauten Straßen in Namibia über mehr oder weniger rumpelige Pisten in den USA bis hin zu ausgetrockneten Flussbetten in Australien, die als offizielle Piste ausgewiesen waren.
Manchmal fahre ich solche Pisten auch nur zum Spaß oder um dem Trubel in und um die NPs etwas zu entkommen (z.B. Onion Creek, Potash Road, Cathedral Valley, etc., etc.).
Auch wenn der Weg das Ziel ist oder das Ziel sehr attraktiv, versuche ich, dass Risiko sehr gering zu halten. Im Zweifel drehe ich lieber rum oder fahre die Strecke gar nicht erst, wenn ich Bedenken habe. So hatte ich jenseits des Teers bis auf diverse Plattfüße noch nie ein Problem (die kaum zu vermeiden sind, wenn man in den USA mir normalen Straßenreifen unterwegs ist). In Namibia und Australienbekommmt man ordentliche Reifen unters Auto. Da hatte ich keinen (Namibia) oder nur einen Plattfuß (Australien) trotz viel mehr km jenseits des Teeres als beim durchschnittlichen US-Trip
So lange es sich um offizielle Pisten handelt, habe ich kein Problem damit. Echtes Offroad quer durch die Natur lehne ich wegen der damit verbundenen Naturzerstörung ab. In extra dafür ausgeschriebenen Gebieten (Coral Pink Sand Dunes, 4WD-Trails rund um Moab) finde ich das o.k.

Den Unterschied, ob man alleine oder zu zweit die Karre im Schlamm verbuddelt, sehe ich nicht. Bei felsigen Pisten kann es nötig sein, einen Spotter dabei zu haben, weil man selber nicht sieht, wo man hin fährt aber das heißt dann ggf. halt, dass ich diese Strecken alleine nicht fahren kann.
Was macht es bei Rolfs Beispiel für einen Unterschied, ob mit dieser Kiste ein oder 2 Leute gestrandet sind? Ohne Hilfe kommt man da nicht mehr raus. Da kann man sich zu zweit allenfalls noch moralische Unterstürzung leisten. Ansonsten ist man genau so viel oder so wenig aufgeschmissen wie alleine.

Horst

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Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
« Antwort #16 am: 23. Januar 2014, 17:29:26 »
Was macht es bei Rolfs Beispiel für einen Unterschied, ob mit dieser Kiste ein oder 2 Leute gestrandet sind? Ohne Hilfe kommt man da nicht mehr raus. Da kann man sich zu zweit allenfalls noch moralische Unterstürzung leisten. Ansonsten ist man genau so viel oder so wenig aufgeschmissen wie alleine.
Also ich war schon dreimal in der Situation, daß einer schieben und der/die andere Gas geben musste um aus einer "verfahrenen" Situation wieder heraus zu kommen.
Alleine wäre das eng geworden.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

DocHoliday

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Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
« Antwort #17 am: 23. Januar 2014, 18:33:37 »
Ich bezog mich jetzt auf das Beispiel von Rolf. Und wenn man bis zur Achse im Schlamm steckt hilft kein schieben mehr.

Zu zweit kann man vielleicht manchmal verhindern, dass man in der Pampa strandet. Aber wenn es erst passiert ist, ist es doch wurscht, ob man alleine oder zu zweit ist.

Hatchcanyon

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Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
« Antwort #18 am: 23. Januar 2014, 20:44:31 »
Wenn meine Lady und ich ein Problem haben ist vieles Teamwork. Meiner Wenigkeit obliegt es, das Faqhrzeug flott zu bekommen. Schieben ist da keine Lösung, denn wenn so geringer Kraftaufwand etwas helfen würde, dann kriegt man die Kiste auch anderweitig frei.

Wichtig ist aber, dass der Partner da ist, also ein mentales Problem. Andererseits hilft auch das Beibringen von Steinen o.ä., wenn man das nicht selbst tun muss. Klar, ich habe die technischen Kenntnisse, die Kiste wieder flott zu kriegen, aber das ist nicht alles.

Nehmen wir mal an, ich breche mir den Fuss - dann muss Lady Hilfe holen. Sie weiss das und könnte es. Hoffen wir, dass wir es nie brauchen. Wenn garnix geht hilft unser "Spot"-Notruf.

Man kann nur jedem empfehlen, sich mit der Problematik auseinanderzusetzen.... und trotzdem kann es einen da draussen final erwischen. auch das muss klar sein. Ein Leben ohne Risiko ist eine Illusion, man kann das Risiko aber minimieren.

Gruss

Rolf

Horst

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Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
« Antwort #19 am: 23. Januar 2014, 20:47:49 »
Ich bezog mich jetzt auf das Beispiel von Rolf. Und wenn man bis zur Achse im Schlamm steckt hilft kein schieben mehr.

Zu zweit kann man vielleicht manchmal verhindern, dass man in der Pampa strandet. Aber wenn es erst passiert ist, ist es doch wurscht, ob man alleine oder zu zweit ist.
Bezüglich Schlamm wird's schwer bis unmöglich mit nur einem Auto aber man verhindert weder alleine noch zu zwanzigst ob man erstmal strandet - die Frage ist wie kommt man aus der Nummer wieder raus.
Meine Posting bezog sich auf festfahren im Sand (was ja z.B. im US-Südwesten imo bzw. aus meiner persönlichen Erfahrung heraus das wahrscheinlichste ist) und da ist es hilfreich einen Anschieber dabei zu haben.
Der Idealfall ist natürlich ein zweites Auto was z.B. im Botswana Teil des KTP Pflicht ist.
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Hatchcanyon

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Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
« Antwort #20 am: 24. Januar 2014, 12:48:23 »

Meine Posting bezog sich auf festfahren im Sand (was ja z.B. im US-Südwesten imo bzw. aus meiner persönlichen Erfahrung heraus das wahrscheinlichste ist) und da ist es hilfreich einen Anschieber dabei zu haben.

Da hat offenbar jeder andere Erfahrungen, was wahrscheinlich mit unterschiedlichen Routenplanungen zusammenhängt. Im Sand hängengeblieben? An einmal kann ich mich erinnern und da wäre Schieben aussichtslos gewesen, weil ein Grossteil des Unterbodens aufsass. Da ist dann einfach die Reibung zu gross. (Unser typisches Hängenbleiben im Südwesten ist Festfahren im Schlamm.)

Die einfachste Lösung: Räder mit einem Hydraulikheber (die Dinger kosten nicht allzuviel) anheben und etwas unterbauen. Meistens genügen schon zwei angehobene Räder. Funktioniert auch im Schlamm. Beim ersten Bild kannten wir das noch nicht, brauchten deswegen Hilfe, beim zweiten Fall habe ich das angewandt und die Kiste selbst wieder frei bekommen.

Gruss

Rolf

Michael

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Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
« Antwort #21 am: 24. Januar 2014, 13:00:13 »
Rolf, wie wäre das mit Blechen, bei Festfahren im Sand im S/W? Ich kenne das von Berichten aus den Wüsten Afrikas, bspw. aus den Vorträgen von Michael Martin. Nun könnte man meinen, Sand wäre gleich Sand. Oder ist die Situation nicht vergleichbar?

Grüße aus der Pfalz,
Michael
...nach der Reise ist vor der Reise...

Hatchcanyon

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Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
« Antwort #22 am: 24. Januar 2014, 13:13:12 »
Rolf, wie wäre das mit Blechen, bei Festfahren im Sand im S/W? Ich kenne das von Berichten aus den Wüsten Afrikas, bspw. aus den Vorträgen von Michael Martin. Nun könnte man meinen, Sand wäre gleich Sand. Oder ist die Situation nicht vergleichbar?

Grüße aus der Pfalz,
Michael

Hallo Michael!
Die Verhältnisse in den grossen Wüsten sind sicher andere, schon, was die Ausdehnung der Sandgebiete betrifft.

Sandbleche sind nett wenn man sie hat und unhandlich zugleich. Man braucht in aller Regel 4 Stück und die müssen meistens aufs Dach wegen ihrer Länge. Also keine Lösung für die Touristen. Ehrlich gesagt sind mir auch noch nie Locals mit Sandblechen untergekommen. Dazu gibt es einfach zu wenig tiefsandige Strecken.

Es gibt eine viel einfachere Lösung: Luftdruck in den Reifen drastisch verringern. Von den üblichen 30-35 psi runter auf 15, evtl. sogar auf 10-12 psi. Damit wird die Auflagefläche grösser und parallel steigt der Grip. Der Nachteil: Die Bodenfreiheit nimmt ab.

Ist man aus dem Sand wieder raus muss unbedingt der normale Luftdruck wiederhergestellt werden. Also brauchts einen Kompressor. (Einen Kompressor(!) und kein Kompressörchen, wie es Wal Mart und Konsorten verticken - die schaffen eigentlich nur Fahrradreifen und kaum einen Pkw-Reifen.)

Hier würde ich allerdings ohne Sandbleche nicht runter wollen. Runter ginge ja, aber rauf? Luftdruck absenken wird da kaum genügen.


(Die ganze Story)

Solche Stellen sind Ausnahmen.

Gruss

Rolf

Horst

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Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
« Antwort #23 am: 24. Januar 2014, 16:17:57 »
Rolf, wie wäre das mit Blechen, bei Festfahren im Sand im S/W? Ich kenne das von Berichten aus den Wüsten Afrikas, bspw. aus den Vorträgen von Michael Martin. Nun könnte man meinen, Sand wäre gleich Sand. Oder ist die Situation nicht vergleichbar?
Ist imo schon vergleichbar.
Bezüglich festfahren im Sand ist mir das bisher am häufigsten bei tiefsandigen Anstiegen passiert. Wenn dann einmal die Schaukelbewegung nicht ausreicht hängt man fest.
Michael Martin finde ich übrigens super.  :D
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Hatchcanyon

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Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
« Antwort #24 am: 24. Januar 2014, 17:32:56 »
Bezüglich festfahren im Sand ist mir das bisher am häufigsten bei tiefsandigen Anstiegen passiert.

Horst,

hättest Du vielleicht  mal ein Beispiel für so eine Stelle im Südwesten parat?

Gruss

Rolf

Horst

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Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
« Antwort #25 am: 24. Januar 2014, 17:42:51 »
Bezüglich festfahren im Sand ist mir das bisher am häufigsten bei tiefsandigen Anstiegen passiert.

Horst,

hättest Du vielleicht  mal ein Beispiel für so eine Stelle im Südwesten parat?

Gruss

Rolf
Ja, z.B. der Rückweg von der White Pocket ziemlich am Anfang.
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Hatchcanyon

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Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
« Antwort #26 am: 24. Januar 2014, 17:55:03 »
Ja, z.B. der Rückweg von der White Pocket ziemlich am Anfang.

Stimmt schon, an die Ecke hab ich nicht gedacht! :gruebel: Wir sind in der Coyote Butte South auch mal rumgekurvt, so vor guten 20 Jahren. Sandig wars da schon. Wir waren irgendwo hinter der Poverty Flat Ranch, aber wo genau? In Zeiten ohne GPS, da gibts keine Aufzeichnungen.

Sollte aber mit Luftdruckreduzierung zu bewältigen sein. Wir kamen damals auch so ganz gut rum.

Gruss

Rolf

Horst

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Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
« Antwort #27 am: 24. Januar 2014, 18:23:57 »
Sollte aber mit Luftdruckreduzierung zu bewältigen sein.
Normalerweise sinnvoll - habe ich in Afrika auch schon gemacht aber wäre hier noch schlechter gewesen - wir haben uns bergauf in einer extrem tief ausgefahrenen Spur nicht nur mit dem Reifen eingebuddelt sondern sind auch noch mit dem kompletten Unterboden aufgesetzt. Da waren größere Ausgrabungen notwendig.  ;)

Auch auf der Indian Route 7 habe ich mal das einzige Sandloch auf der Strecke erwischt (das war fast so wie in der Sahara in einer Oase zu ertrinken  ::) ) - mit Reifen ausbuddeln, ein paar Zweigen drunter und anschieben sind wir dann aber wieder flott gewesen.  :)
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Hatchcanyon

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Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
« Antwort #28 am: 24. Januar 2014, 19:15:29 »
- wir haben uns bergauf in einer extrem tief ausgefahrenen Spur nicht nur mit dem Reifen eingebuddelt sondern sind auch noch mit dem kompletten Unterboden aufgesetzt. :)

Das ist genau der Nachteil des Luftablassens. Die Bodenfreiheit nimmt ab.

Gruss

Rolf

Susan

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Re: Offroad - Abenteuer pur oder nur was für Spinner?
« Antwort #29 am: 25. Januar 2014, 12:06:49 »
Och, man braucht gar nicht bis in den Südwesten der USA zu fahren um im Matsch festzustecken - da reicht schon norddeutscher Regen und eine Campingplatzwiese  :zwinker: Da hat uns ein netter Nachbar gezeigt, wie man selbst ein WoMo da wieder "rausschaukelt"

Ansonsten halte ich es eher mit der Fraktion - unpaved ja bei überschaubarem Risiko und lohnenswerten Zielen -  8) Der Gatte würde sicher auch gerne mal mit entsprechendem Equipment mit Sand rumdüsen, dann aber ohne mich. Eher steig ich noch auf eines dieser frühen 1-PS SUVs  ;D 
Liebe Grüße
Susan