Autor Thema: Yeni Sevgilim Kappadokya - Eine neue Liebe: Kappadokien - Ostern 2013  (Gelesen 47301 mal)

serendipity

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Re: Yeni Sevgilim Kappadokya - Eine neue Liebe: Kappadokien - Ostern 2013
« Antwort #45 am: 09. Januar 2014, 10:35:04 »
Samstag, 30.3.2013 - Wundervolle kappadokische Landschaft

Heute schlief ich einmal aus, heißt, ich stand erst um 7 Uhr auf und ging um 7.40 Uhr zum Frühstück. Abfahrt war heute wieder um 8.45 Uhr.
Zuerst stand eine kurze Wanderung durch das Rote Tal nach Çavuşin auf dem Programm. Das Wetter war genau richtig zum Laufen und die Landschaft war einfach herrlich. Unterwegs gab es einen Stand, der frisch gepressten Orangen- bzw. Granatapfelsaft anbot. Genau das richtige in einer kleinen Pause. Ich hätte noch Stunden durch diese traumhafte Landschaft wandern können.























Das Gebäude in der Mitte des oberen Drittels ist übrigens unser Hotel.

















Ihr merkt, ich kann mich gar nicht von diesem Spaziergang trennen.











Spätestens jetzt war mir klar, dass ich noch einmal wiederkommen würde. Diese grandiose Landschaft muss ich unbedingt mit Peter teilen.

Nach ca. 2 ½  Stunden kamen wir in Çavuşin an. Das heutige Dorf von Çavuşin liegt zu Füßen einer eingestürzten Felswand, welche 1963 nachgab, die größte und älteste Kirche von Çavuşin ( Die Täuferkirche ) mit sich riss und mehreren Menschen den Tod brachte.











Wir hatten hier noch ca. eine halbe Stunde Zeit uns den Ort anzuschauen. Ich selbst nutzte die Zeit auch zum "Shoppen" und erwarb eine Flasche Granatapfelsirup, den man auch gut für Salat verwenden kann, sowie Apfel- und Granatapfeltee und einige Gewürze.

Von Çavuşin ging es mit dem Bus ins Paşabaği Tal. Hier finden sich einige der am häufigsten fotografierten Tuffsteinmotive. Unter anderem die sogenannten Drillinge: Tuffsteine, die sich zur Spitze in drei Spitzen teilen.
Hier ist ziemlich viel los, es gibt Andenkenstände und einige Restaurants. Wenn man jedoch etwas weiter läuft, ist man auch hier alleine. Leider haben wir nur ca. eine Stunde Zeit, die bei weitem nicht ausreicht, das gesamte Gebiet zu durchlaufen.

Ich durchstromerte das Tal gemeinsam mit Silke und Helmut und der Auslöser der Kamera glühte - einfach herrlich!
























Zum Mittagessen fuhren wir dieses Mal nach Göreme. Wir aßen sehr gut auf der Terrasse des Aydede-Restaurants. Kaum zu glauben hier in der Sonne zu sitzen, während in Deutschland Minusgrade herrschten.
Zwischen Essen und Abfahrt des Busses unternahm ich mit Ute und Elke noch einen kleinen Spaziergang durch Göreme, unter anderem gingen wir auch in einen Supermarkt.

Nach dem Mittagessen ging es dann weiter zu einem herrlich Aussichtspunkt über Göreme, denn am heutigen Tag war der Vulkan Erciyes Daği in seiner ganzen Schönheit zu sehen.
Am Aussichtspunkt gab es einige Cafes und natürlich die obligatorischen Andenkenläden und davon jede Menge. Das tat aber dem majestätischen Blick über das Göreme Tal keinen Abbruch.













Von hier ging es weiter mit dem Bus nach Uçhisar. Dieser kleine beschauliche Ort zählt etwa 1000 Einwohner. Diese verdienen ihr Brot hauptsächlich mit der Landwirtschaft, doch hier nimmt der touristische Anteil Jahr für Jahr zu, doch ist das touristische Treiben nicht mit dem in Göreme vergleichbar. In den letzten Jahren gab es zunehmend Einwanderer aus Frankreich, so dass hier genauso viel Französisch gesprochen wird wie Türkisch. Bekannt ist Uçhisar für seine Felsenburg, die noch von weitem sichtbar und von Wohnhöhlen durchzogen ist.













Von Uçhisar ging es weiter zu einem Aussichtspunkt über das Tauben Tal. Hübsch wie die Tauben auf dem Schild posierten. Gerne wäre ich in das Tal gewandert, denn schon von oben war der Blick traumhaft:









Auf einem dieser Bilder sieht man an einem Baum die vielen blauen Amulette. An jedem Souvenirstand sieht man diese Amulette in jeder Größe, die ein Auge darstellen. Auch dazu gibt es eine Geschichte: Nach altem Volksglauben schützt man sich mit dem Blauen Auge (türkisch Boncuk) vor dem »bösen Blick«, der alles Wertvolle und Schöne gefährdet.
Eine andere Bezeichnung ist auch »Auge der Fatima«, benannt nach der Tochter des Propheten Mohammed. Im türkischen Aberglauben besitzen Menschen mit hellblauen Augen den unheilvollen Blick. Ein ebenfalls »Blaues Auge« soll demnach als Gegenzauber diesen Blick bannen und abwenden.
Weiter ging unsere Fahrt ins Develi-Tal, welches besonders durch das "Kamel" bekannt ist. Wir hatten wieder ca. eine Stunde Zeit um zwischen den Felsen herum zu klettern und auch hier machte ich wieder einige Bilder. Im Develi Tal könnte man sich jedoch auch viel länger aufhalten.

















 
Nach diesen wirklich tollen Eindrücken der kappadokischen Landschaft fuhren wir zum Abschluss des Tages zu einer Derwisch - Vorführung. Der in der Reisebeschreibung gewählte Ausdruck "Derwisch - Abend" war sehr irreführend, dachten wir doch alle es handle sich um einen Abend mit Vorführung, Essen usw.
Aber was ist ein "Derwisch"?
Die Bezeichnung kommt aus dem persischen Wort Darvish (‏درویش‎ darwīsch), das normalerweise einen asketischen Mönch bezeichnet. Dieses letzte Wort wird auch verwendet, um eine unerschütterliche oder asketische Wendung darwaishanathabiyath auszudrücken; das heißt, eine Haltung, die materiellem Besitz und dergleichen gegenüber gleichgültig ist. Die volle persische Übersetzung für Derwisch ist „Bettler“. Dabei ist es aber nicht unbedingt wörtlich zu verstehen, dass jeder Derwisch ein Bettler ist; sondern dieser Begriff dient auch als Symbol dafür, dass derjenige, der sich auf dem Weg des Sufismus befindet, seine eigene „Armut gegenüber Gottes Reichtum“ erkennt.
Der Begriff Derwisch selbst leitet sich her vom persischen Wort dar („Tor“, „Tür“), ein Sinnbild dafür, dass der Bettler von Tür  zu Tür wandert. In der sufischen Symbolik bedeutet dies auch die Schwelle zwischen dem Erkennen der diesseitigen irdischen und der jenseitigen göttlichen Welt.
Westliche Autoren haben des Öfteren die Bezeichnung Derwisch historisch ungenau verwendet und unter anderem mit dem Aufstand des Mahdi im Sudan und anderen antikolonialistischen Aufständen in Verbindung gebracht.
Zahlreiche Derwische legen legen das Armutsgelübde ab und leben in mönchisch zurückgezogener Askese. Einige wählen die Existenz als Bettler, andere sind berufstätig.
In der Regel sind traditionelle Derwischvereinigungen (Sufiorden oder Tariqas) über eine spirituelle Kette entweder über Ali oder Abu Bakr direkt mit dem Propheten Mohammed verbunden. Sie leben nach einer Mönchsregel, in gewissem Sinn manchmal mit christlichen Mönchsorden vergleichbar, es existieren aber auch Unterschiede wie beispielsweise das Gebot zur Führung eines Ehelebens. Verschiedene Ordensgemeinschaften und deren Untergruppierungen sind im Lauf der Jahrhunderte entstanden und auch wieder verschwunden.
Der ekstatische Trancetanz, der im Mevlevi-Orden der Türkei ausgeübt wird, gilt als eine der körperlichen Methoden, in religiöse Ekstase  zu verfallen und mit Allah in Kontakt zu kommen. Diese Tanzrituale beinhalten drei Elemente: Tanz, Andacht und „Hören“.
Der Trancetanz der Derwische besteht in einem fortgesetzten Drehen um die eigene Körperachse mit ausgebreiteten Armen, am bekanntesten ist hier der Mevlevi-Orden. Es gibt jedoch auch andere Sufi-Gruppen, die Tanzen (auch ohne Derwischdrehungen); teilweise verbunden mit Atemübungen, bestimmten Bewegungen und Rezitation eines Gottesnamens. Der ekstatische Zustand kann sich durch Taumeln, Bewegungsstarre, Schreien oder unartikulierte Laute zeigen. In der Literatur wird oft von Visionen berichtet, die während der Rituale bzw. des Tanzens auftreten.
Der Derwischtanz war immer wieder der Kritik der orthodoxen Muslime ausgesetzt. Der Tanz wurde jedoch damit gerechtfertigt, dass er dazu diene, die Liebe zu Gott auszudrücken und die Seele von den Fesseln des Körpers zu befreien, um in die himmlischen Sphären, dem Ursprung des menschlichen Geistes, zu gelangen.
Beim Trancetanz selbst darf nicht fotografiert oder gefilmt werden, aber im Anschluss gab es noch eine kleine Einlage, bei der fotografiert und gefilmt werden durfte. Leider war der Mitreisende vor mir nicht besonders "nett" und hielt seine Kamera, obwohl er in der ersten Reihe saß, immer wieder in mein Bild :(.



Ob sich unsere Derwische in Trance getanzt haben, wage ich allerdings zu bezweifeln. Nach der ca. 1 1/2 stündigen Vorstellung fuhren wir ins Hotel.

Nach dem wieder sehr leckeren Abendessen genoss noch einmal ein letztes Bad im Tourist Hotel, überspielte die Bilder des heutigen Tages aufs Netbook und ging früh schlafen, denn die Eindrücke des heutigen Tages hatten mich förmlich erschlagen und morgen hieß es wieder früh aufstehen und Abschied nehmen von Kappadokien. Unsere morgige lange Fahrt würde uns wieder nach Belek ins Melissa Garden Hotel bringen - leider!

Ilona

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Re: Yeni Sevgilim Kappadokya - Eine neue Liebe: Kappadokien - Ostern 2013
« Antwort #46 am: 09. Januar 2014, 11:02:54 »
Irgendwann ist den Derwischen wohl nicht mehr schwindelig  :zwinker:.

Das war ein super Tag, Gabi  :beifall:. Toll, dass ihr noch etwas durch die Schweizerkäse-Felsen wandern konntet.

Der Blick auf Göreme erscheint wie eine Miniaturlandschaft  :beifall:. Einfach nur KLASSE  :thumb:.
Liebe Grüße

Ilona

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Andrea

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Re: Yeni Sevgilim Kappadokya - Eine neue Liebe: Kappadokien - Ostern 2013
« Antwort #47 am: 09. Januar 2014, 11:09:24 »
Da sitze ich nun mit offenem Mund und staune: Verrückte Gegend!
Liebe Grüße, Andrea



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Silv

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Re: Yeni Sevgilim Kappadokya - Eine neue Liebe: Kappadokien - Ostern 2013
« Antwort #48 am: 09. Januar 2014, 12:55:22 »
Der Blick auf Göreme erscheint wie eine Miniaturlandschaft 

Diesen Gedanken hatte ich auch!  :)
Liebe Grüße
Silvia

Paula

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Re: Yeni Sevgilim Kappadokya - Eine neue Liebe: Kappadokien - Ostern 2013
« Antwort #49 am: 09. Januar 2014, 13:10:49 »
Der Blick auf Göreme erscheint wie eine Miniaturlandschaft  :beifall:. Einfach nur KLASSE  :thumb:.

geanu das habe ich auch gedacht und irgendwie automatisch nach einem Märklin-Zug gesucht  :)

die Gegend ist absolut super, das wird definitiv eines unserer nächsten Ziele!
Viele Grüße Paula

serendipity

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Re: Yeni Sevgilim Kappadokya - Eine neue Liebe: Kappadokien - Ostern 2013
« Antwort #50 am: 09. Januar 2014, 14:34:50 »
Öhm  :D ... meine Kamera kann den sogenannten "Miniatureffekt", der natürlich bei Aufnahmen von oben und weiter weg immer sehr reizvoll ist z.B. auch hier beim Visitorcenter des Arches NP



Aber auch ohne diesen Effekt war ich von den Ausblicken verzaubert und es freut mich natürlich, dass euch die Landschaft ebenfalls gefällt.

Paula

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Re: Yeni Sevgilim Kappadokya - Eine neue Liebe: Kappadokien - Ostern 2013
« Antwort #51 am: 09. Januar 2014, 15:07:32 »
Öhm  :D ... meine Kamera kann den sogenannten "Miniatureffekt", der natürlich bei Aufnahmen von oben und weiter weg immer sehr reizvoll ist z.B. auch hier beim Visitorcenter des Arches NP

das ist ja ein super Feature, das hätte ich auch gerne, ich gebe zu von Fotografieren habe ich nur sehr rudimentäre Ahnung, was ist das für eine Kamera?
Viele Grüße Paula

serendipity

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Re: Yeni Sevgilim Kappadokya - Eine neue Liebe: Kappadokien - Ostern 2013
« Antwort #52 am: 09. Januar 2014, 15:27:58 »
Das ist die Nikon D5100, aber man kann den sogenannten Tilt-shift-Effekt natürlich auch mit Photoshop oder Photoshop Elements oder aber dem kostenfreien  Programm http://www.chip.de/downloads/TiltShift-Generator_44101451.html erzeugen, probiers doch einfach mal aus!

Flicka

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Re: Yeni Sevgilim Kappadokya - Eine neue Liebe: Kappadokien - Ostern 2013
« Antwort #53 am: 09. Januar 2014, 20:15:16 »
Wieder ein schöner Tag. Durch diese Landschaft möchte ich auch wandern!

Ich fand die Bilder hier mit dem Miniatur-Effekt auch echt gelungen, weil die Landschaft sowieso schon so unwirklich aussieht und man sich gut vorstellen könnte, dass ein wildgewordener Modellbauer sie gebastelt hat. Aber auch die "normalen" Bilder sind toll! :)

Susan

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Re: Yeni Sevgilim Kappadokya - Eine neue Liebe: Kappadokien - Ostern 2013
« Antwort #54 am: 10. Januar 2014, 12:47:29 »
An die Modelleisenbahn meiner Jungs musste ich bei dem Bild auch gleich denken  ;D Interessanter Effekt, muss auch gleich mal gucken, ob mein weihnachtliches Kamera-Upgrade den auch kann.

Wieder schöne Landschaftsbilder - machen definitiv Appetit auf einen Besuch. Interessant auch die Infos zu den Derwischen - passt nicht ganz zu den Ermahnungen meiner Oma damals "Tob hier nicht  rum, wie ein Derwisch"  ;)
Liebe Grüße
Susan

Ilona

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Re: Yeni Sevgilim Kappadokya - Eine neue Liebe: Kappadokien - Ostern 2013
« Antwort #55 am: 10. Januar 2014, 15:05:01 »
passt nicht ganz zu den Ermahnungen meiner Oma damals "Tob hier nicht  rum, wie ein Derwisch"  ;)

Früher bezeichnete man hyperaktive Kinder gerne als "Derwische". Heute leiden sie unter ADHS  :cool2:.
Liebe Grüße

Ilona

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Birgit

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Re: Yeni Sevgilim Kappadokya - Eine neue Liebe: Kappadokien - Ostern 2013
« Antwort #56 am: 10. Januar 2014, 19:20:57 »
Angeregt durch die vielen Essensbilder hier bin ich gerade beim Einkaufen wie zufällig an der Antipastitheke gelandet und habe gefüllte Paprika, verschiedene Oliven, gefüllte Weinblätter usw. gebunkert. Das gibt es später dann allerdings mit schnödem Baguette.

Wann gibt es mehr Leckeres von deiner Reise? ;)

serendipity

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Re: Yeni Sevgilim Kappadokya - Eine neue Liebe: Kappadokien - Ostern 2013
« Antwort #57 am: 11. Januar 2014, 13:32:33 »
Nun leckeres kann ich heute leider nicht liefern, wir haben in einem Restaurant (bei uns würde man Autobahnraststätte sagen) gegessen. Naja, zumindest die Orangen waren wieder superlecker, ansonsten war der Tag eher so naja:

Sonntag, 31.3.2013 - Rückfahrt nach Belek/Antalya mit einem Besuch der Sultanhani Karawanserei

Aufgestanden bin ich um 6.15 Uhr, schnell geduscht und fertig gepackt und um 7 Uhr war ich beim Frühstück, denn Abfahrt war heute für 8 Uhr angesetzt. Fast 600 km im Bus lagen vor uns.
Unterwegs hielten wir an der Sultanhani Karawanserei.

Sultanhanı ist eine Karawanserei auf halbem Weg zwischen Konya und Aksaray an der D 300 in der heutigen Türkei. Gegründet im Jahre 1229 unter dem seldschukischen Herrscher Kai Kobad I., wuchs sie, aufgrund der zentralen Lage an der historischen Seidenstraße und am seldschukischen Karawanenweg, schnell und ist heute die größte Karawanserei in Kleinasien.
Die Karawanserei liegt inmitten des Dorfes Sultanhanı. Man betritt sie durch ein reich verziertes Portal im Nordosten und gelangt in einen rechteckigen Hof, in dessen Mitte eine kleine Moschee steht. Dem Eingangsportal gegenüber schließen an den Hofplatz die Stallungen an, deren Grundfläche nochmals etwa der Hofgröße entspricht. Das Dachgewölbe der Stallungen tragen 32 Säulen, die den Raum in mehrere Schiffe gliedern. Hier lagerten die Tragtiere und in der kalten Jahreszeit auch deren Begleiter. Während der wärmeren Monate schliefen die Menschen auf dem Dach, das sie über Treppen an der Hofmauer erreichen konnten.
In der Westecke des Hofes liegt das Hamam – das türkische Bad – und daran anschließend Vorrats- und Küchenräume sowie einige kleine Wohnräume. Auf der gegenüberliegenden Längsseite des Platzes befinden sich Lagerräume für die Waren.
1950 wurden viele Teile des Gebäudekomplexes durch ein Erdbeben zerstört, inzwischen sind sie aber wieder restauriert.















Mich faszinieren solche Steinmetzarbeiten immer sehr, denn nach meinem Kunststudium mit dem Schwerpunkt Plastik/Bildhauerei, weiß ich, welch körperliche Anstrengung dahinter steckt – und ich habe nur Holz und Speckstein bearbeitet.






Viel mehr gibt es von diesem Tag eigentlich nicht zu berichten. Unser Mittagessen nahmen wir im Ipekyolu Restaurant ein. Eine riesige Halle, in welcher an mäßigem Buffet mindestens 6 - 8 Reisebusse gleichzeitig "abgefertigt" wurde - es war das schlechteste Essen dieser Reise und die Atmosphäre war wirklich schauderhaft.
Gegen 19 Uhr erreichen wir das Melissa Garden Hotel in Belek. Trotz Ismails guter Vorbereitung dauerte das Einchecken recht lange, der einzige Mitarbeiter an der Rezeption wirkte sichtlich überfordert.
Dieses Mal hatte ich ein Zimmer im 3.Stockwerk  mit großem Bett. Der Teppich war nicht gesaugt, überall lagen Krümel und Haarbüschel herum. Auch die Sauberkeit im Bad ließ sehr zu wünschen übrig. Spülkasten, Toilettenpapierhalter, Toilettenbürstenhalter und Seifenspender waren wirklich eklig verdreckt und ich spendete dem Bad erst einmal meine ganze Packung Sagrotan-Tücher.

Es war wirklich schade, dass diese tolle Reise in solch einem Hotel enden musste. Wenigstens war die Bettwäsche frisch, denn die arme Ute hatte in der ersten Nacht das Pech in gebrauchter - nach eindeutigen Aktivitäten riechender Bettwäsche - zu schlafen. Ich hätte mich da jedoch geweigert und nach einem neuen Zimmer gefragt.

Nach meiner Zimmerreinigung ging ich zum Abendessen, was wir in vertrauter Runde auf der Terrasse des Hotels bei angenehmen Temperaturen einnahmen. Auch hier kam es zu Unstimmigkeiten, denn man wollte, dass wir die Getränke zwei Mal bezahlen: Ein Kellner rechnete bar mit uns ab, kurze Zeit später kam ein zweiter Kellner und wollte unsere Unterschrift, um die Getränke auf das Zimmer zu schreiben, denn "Barabrechnung" sei ihnen nicht erlaubt - reichlich komisch das Ganze. Natürlich haben wir keine Unterschrift geleistet.
Anschließend verzog ich mich aufs Zimmer, speicherte meine Fotos und vergnügte mich nach der Dusche mit Jeffrey Deaver.

serendipity

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Re: Yeni Sevgilim Kappadokya - Eine neue Liebe: Kappadokien - Ostern 2013
« Antwort #58 am: 11. Januar 2014, 14:00:50 »
Aber nach diesem ernüchterndem Tag gab es noch mehr: eine "Kaffeefahrt rund um Antalya" und andere Erlebnisse :-)

Montag, 1.4.2013: Eine "Kaffeefahrt nach Antalya"

Ich hatte sehr schlecht geschlafen, was daran lag, dass ich mich im "Dreckszimmer" des Melissa Garden Hotels einfach nicht wohl fühlte. Ich war froh dort nur insgesamt drei Nächte verbringen zu müssen und bedauerte schon einmal alle Menschen, die hier vielleicht ihren Jahresurlaub verbringen wollen oder müssen - da würde ich doch lieber, trotz widriger Witterung, auf der heimischen Terrasse bleiben. Gruselig.
Heute war jedenfalls "Kaffeefahrt-Tag" und so ging es nach dem Frühstück zunächst in eine Schmuckfabrik. Dort angekommen, wurden wir über die lange Schmuckherstellungstradition der Türkei belehrt und durften einigen gelangweilten Goldschmieden bei der Arbeit zu sehen. Diese Alibi-Veranstaltung war jedoch nach 15 Minuten beendet und wir wurden in die heiligen Verkaufshallen entlassen. Scheinbar benahmen wir uns aber nicht anständig, denn wir bewegten uns in einer Vierergruppe und unterhielten uns dabei - jedenfalls wurden wir ziemlich schnell von einer "Beraterin" nach draußen geleitet, da wir mit unserer Unterhaltung die Verkaufsverhandlungen stören würden. Na, uns sollte es Recht sein. Wir tranken im angeschlossenen Cafe auf der Terrasse Tee bzw. Kaffee und waren dem "Wahnsinn" entkommen.
Ob jemand etwas gekauft hat? Ich weiß nur, dass Silke eine wirklich schöne Kette mit zwei Perlen gekauft hat.
Aber noch war unsere "Kaffeefahrt" nicht beendet, denn nachdem wir mit dem Bus das Gelände der Schmuckfabrik verlassen hatten, bogen wir kurz danach auf den Parkplatz einer Lederfabrikation ein.
Wieder bekamen wir unseren "Anstecker", der ganz deutlich macht zu welchem Reiseführer wir gehören.
Nachdem uns wieder etwas über die traditionelle Lederverarbeitung erzählt worden war, durften wir eine Modenshow genießen - sogar Lydia durfte als Model auftreten, hihi. Okay, es gab einige Jacken, die mir besonders an Jan gefallen hätten - aber ich kaufe doch nichts, ohne das er es anprobiert hat.
Übrigens fragte der Moderator der Show, wer gerne einen Raki trinken will. Überraschenderweise war dies zu dieser frühen Stunde doch fast die Hälfte unserer Reisegruppe - der Raki wurde allerdings nie serviert! Faux pas! - Vor allem wenn man in jedem zweite Satz seine Gastfreundschaft propagiert. Mir war es letztendlich egal, denn wenn überhaupt Raki, dann vielleicht nach dem Abendessen, aber bestimmt nicht morgens um 10.30 Uhr.
Wie beim Schmuck ging es nach der Modenshow direkt in die Verkaufshallen der Lederfabrikation. Auch hier waren wieder unzählige "Berater" unterwegs. Nachdem ich  lediglich das Interesse an Taschen äußerten, durfte ich in ein tieferliegendes Stockwerk wechseln.
Ich wollte ja gar keine Tasche, sondern für Peter und Jan jeweils ein neues Portemonnaie - hey, das waren ja wirklich mal günstige Preise - 180 € wollte ich schon immer mal für ein Portemonnaie bezahlen. Von diesem "Mondpreis" sollten zwar noch diverse Prozente abgehen, aber allein der Ausgangspreis verdarb mir jegliche Kauflust - ich wollte raus! Das tat ich dann auch.

Nun mir ist bewusst, dass diese Rundreisen durch die Türkei vom Tourismusverband der Türkei gesponsert sind, aber muss man dann Touristen in solche "Einkaufsfallen“ führen? Ich fühlte mich weder bei der Schmuck- noch bei der Lederfabrikation als Kunde wirklich willkommen, sondern eher als notwendiges Übel, mit welchem man jedoch eventuell Geld verdienen kann.
Ganz unmöglich fand ich dann den Spruch unseres Reiseleiters Ismail nach beiden Kaffeefahrten: "Ich höre und sehe, dass Deutschland sehr arm geworden ist" - Nunja, wenn ich 20 % Provision bei Verkauf kassieren würde und wirklich nur wenige etwas kaufen, kann man ihn ja fast verstehen. Aber gerade als Reiseleiter sollte er sich doch hüten, seine zu betreuenden Gäste als „goldene Gänse“ zu sehen und seinen Unmut über nicht getätigte Käufe lauthals kundzutun.  Hier entschied ich mich endgültig  sein Trinkgeld wirklich zu kürzen.
Jedenfalls gab es nach diesen Touristenfallen auch noch etwas anderes zu sehen:
Wir fuhren nach Antalya und dort zuerst in den Düden-Park mit seinem Wasserfall.





Anschließend waren wir in einem Restaurant in der Region Antalya zum Mittagessen. Das war wirklich wieder sehr schön: direkt am Meer, wir saßen unter Sonnenschirmen bzw. Bäumen und durften ein sehr leckeres Mittagessen genießen. Allein die Vorspeisen waren wieder ausreichend und vielfältig – so mag ich es:



Elke und ich gingen anschließend noch einmal an den Strand. Herrlich, die sommerlichen Temperaturen am Meer genießen zu dürfen, auch wenn leider die Sonne hier nicht schien.



Interessant fand ich die vielen verfressenen Schnecken hier am Strand, so manche Pflanze musste unter ihnen leiden.







Danach wurden wir von Sinasi und Ismail in die Altstadt von Antalya gebracht: Ismail erklärte uns den Weg zum historischen Hafen - kam aber nicht mit. Er war ein wenig lauffaul war  und  hielt sich lieber in Cafes und Restaurants auf.
Jedenfalls machte sich ein Teil der Reisegruppe auf den beschriebenen Weg zum historischen Hafen und musste dabei doch glatt einen Zaun überklettern, von dem der Herr Ismail noch nichts wusste.
Im Hafen gefiel es mir sehr gut und ich durchstreifte diverse Gassen.



















Vom Hafen aus ging ich mit Silke durch die Altstadt. Ich kaufte dort auch endlich mein "osmanisches Fleischgewürz" zu einem astronomischen Preis von 18 TRY (ca. 6 €) für 100 g. Im Basar gab es später das Gleiche für ca. die Hälfte.
Die Händler in der Altstadt und auch später im Basar fand ich übrigens sehr nett und wenig aufdringlich. Beliebte  Sprüche waren: "Komm rein, alles gefaked, aber gut!" oder "Du hast schöne Haare, ich hab gute Ware!" oder man wurde wie bei Oskar mit einem Tee angelockt.









Die Altstadt von  Antalya gefiel mir sehr und finde sie durchaus einen Besuch wert, wenn man in der Gegend ist.


Nach Rückkehr ins Hotel gingen wir irgendwann zum Abendessen und trafen uns danach in der Hotelbar, denn wir wollten ein wenig "Abschied feiern". Nett wars - und ich trank sogar meinen ersten und einzigen Raki der Reise.


Ilona

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Re: Yeni Sevgilim Kappadokya - Eine neue Liebe: Kappadokien - Ostern 2013
« Antwort #59 am: 11. Januar 2014, 14:15:13 »
Wenigstens war die Bettwäsche frisch, denn die arme Ute hatte in der ersten Nacht das Pech in gebrauchter - nach eindeutigen Aktivitäten riechender Bettwäsche - zu schlafen.

Igitt - so was geht gar nicht! Da wäre ich notfalls auch selbst in die Wäschekammer und hätte die Bettwäsche getauscht. In dieses Hotel werde ich wohl nie einchecken.

Und dann noch diese Kaffeefahrten  ::). In so einen Schmuckladen wurden wir auch verfrachtet und dann wurde ich so lange genervt, bis ich meine Halskette zur Reinigung abgegeben habe. Natürlich wurde dadurch Zeit geschunden und die Kette bekam ich so zurück, wie ich sie abgegeben hatte.

Der Touristen-Nepp in der Altstadt ist mir auch noch in Erinnerung.

Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)