Autor Thema: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013  (Gelesen 184586 mal)

soenke

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #60 am: 09. Januar 2014, 19:26:56 »
Hallo Horst,
das war ja mal wieder ein grandioser Tag ganz nach meinem Geschmack. :D mit dem tollen Abschluss dieser Mitternachtsbootstour!! Unglaublich schön!!
Also Illullissat oder wie auch immer es geschrieben wird ist ja ein phantastischer Ort und dann noch bei solch tollem Wetter. Bin ganz verzaubert von der Landschaft.

Lieber Horst, ich habe vor 3 Stunden meinen Flug nach Island im Mai gebucht und den Mietwagen. :D
Ich hoffe sehr, dass du noch paar unangenehme Seiten von Grönland zeigst wie z.B. die Stechmücken, aber noch viel schlimmer. Denn sonst bin ich gezwungen den Islandflug zu stornieren und werde nach Grönland ausweichen und du hast die Stornokosten zu übernehmen. ;)

Hmmm..... vielleicht auch dieses Jahr Island und dann bald nach Grönland, geht auch!!! ;D  ;D

Freue mich ganz dolle auf mehr!!

LG Sönke

Horst

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #61 am: 09. Januar 2014, 21:25:52 »
Hi Ilona,
Dieses Bild könnte doch glatt den Forums-Februar gestalten :beifall:.
Das Format passt leider nicht und Grönland hatten wir ja im November schon.  ;)
Eigentlich wäre jetzt mal was aus Afrika/Asien/Ozeanien wieder nett.  :)




Ansonsten bin ich wirklich geflashed  :adieu:. Störend sind nur die Stechmücken  ::), aber ich habe gesehen, dass ihr die grüne Kopfbedeckung mit dabei hattet.
In den nördlichen Regionen (Island, Grönland, Alaska) lohnt es sich immer die Dinger dabei zu haben und wirklich schwer im Koffer wiegen sie ja nicht.  ;)

Hattet ihr Proviant mit im Koffer oder euch vor Ort mit Spaghetti etc eingedeckt?
Fränkisches Dinkel-Brot und Cous-Cous (deponiert in Reykjavik den wir dann in Island für einen Salat verwendet hatten) hatten den Weg nach Norden angetreten - den Rest haben wir vor Ort gekauft.
In Island kann man sowieso zu recht zivilen Preisen einkaufen, in Grönland war es logischerweise etwas teurer (Flasche popliger Durchschnittswein schon mal 30€).



Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass es bei diesen Temperaturen Stechmücken gibt...
Das war doch absolute Hitzewelle.  ;)





Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass es bei diesen Temperaturen Stechmücken gibt...

das habe ich auch gerade gedacht. Das ist ja echt gemein! Man hat die Wetternachteile (saukalt) ohne die hier üblichen Vorteile (keine Mücken) und an mich geht ja jede Stechmücke  :(
was bin ich froh dass ich euch vom mückenfreien Arbeitsplatz aus begleiten kann  ;) denn auf die wunderschönen Bilder möchte ich nicht verzeichten. So eine Terrasse mit Ausblick hätte ich daheim auch gerne...
Also die 12 Grad plus Sonne haben sich dort doch wirklich recht angenehm angefühlt und die Mücken waren jetzt nicht immer präsent - aber in Ilulissat/Grönland ist das mit den (stechenden) Mücken  etwas unangenehmer als in Island wo die Dinger zum einen eben nicht stechen und zum anderen deutlich weniger anzutreffen sind.




Lieber Horst, ich habe vor 3 Stunden meinen Flug nach Island im Mai gebucht und den Mietwagen. :D
Dazu gratuliere ich von ganzem Herzen! 
Ihr werdet viel Spaß im Land der Vulkane, Wasserfälle, Gletscher und Geysire haben.   :D



Ich hoffe sehr, dass du noch paar unangenehme Seiten von Grönland zeigst
Leider nicht - eher das Gegenteil ist der Fall.  ;)


Denn sonst bin ich gezwungen den Islandflug zu stornieren und werde nach Grönland ausweichen und du hast die Stornokosten zu übernehmen. ;)
Die Kosten ziehen ich dann gerne von meiner Beratergebühr ab, so daß wir dann quitt sind.   :))


Hmmm..... vielleicht auch dieses Jahr Island und dann bald nach Grönland, geht auch!!! ;D  ;D[
Oder mal wie wir beides zusammen.
Wenn ich mir Eure USA-Reisen ansehe wo Ihr eigentlich ausschließlich in der Natur unterwegs seid und dort auch viel zu Fuß und eher weniger stundenlang im Auto bewältigt glaube ich das Island gerade für Euch schon einen recht hohen Spaßfaktor liefern wird.
Wenn Ihr Euch mit den Gegebenheiten des Landes ähnlich wohlfühlt wie wir wird das auch nicht die letzte Reise gewesen sein und falls doch - Grönland kann man ja auch über Dänemark mit Air Greenland extra anfliegen.

Jedenfalls bin ich schon gespannt auf Eure Island-Tourpläne.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Horst

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #62 am: 11. Januar 2014, 22:05:17 »
4.Tag 3.7.2013, Mittwoch

Auch wenn es gestern spät ins Bett ging sind wir dann doch um 8 Uhr schon wieder unter der Dusche, denn es steht ja heute Mittag schon die nächste Bootstour an.




Beim Frühstück und dem Blick aus dem Fenster staunen wir darüber, daß die Bucht, die gestern noch voller Eisstücke war heute fast wie leergefegt ist. Als ob ein Riese alles zusammengekehrt und die Eisstücke dann weggeworfen hätte.
Ob das für unsere Bootstour nun gut oder schlecht ist können wir noch nicht beurteilen.






Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen zusammen, ziehen uns wieder warm an, steigen den Holzsteg hinter unserem Apartment hinauf zur Straße und begeben uns erstmal zur Polizei.
Moment – keine Sorge – wir sind nicht über Nacht ausgeraubt worden oder ein Schlittenhund hat uns in den Fuß gebissen – nein, ganz harmlos – die Polizeiwache ist einfach nebendran und wir haben ausgemacht, uns dort vom Touranbieter abholen zu lassen.

Der Van fährt eine kleine Runde durch den Ort und sammelt noch ein russisches Paar auf, bei dem die Frau so derart in ein Parfümfaß gefallen ist, daß wir umgehend das Fenster runterkurbeln müssen um die Schnappatmung wieder in gesündere Bahnen zu lenken. Am Hotel Arctic  sammeln wir noch das deutsche Paar auf mit dem wir gestern die Tour gebucht hatten – so sind wir komplett.






Gegen 11 Uhr startet der kleine Motorsegler hinaus aufs Meer zu den Eisbergen und wie sich nun herausstellt ist die von den kleinen Eisstücken befreite Bucht ein Glücksfall – denn dadurch kommt das Boot so gut voran, daß wir anders als gestern bis zum Kangia Fjord vordringen können.




Diesmal sehen wir also noch größere Berge und kommen vor allem noch näher an sie heran.





Überhaupt gefällt uns diese Tour heute richtig gut. Die Fahrt ist noch abwechslungsreicher als die vom gestrigen Abend, ständig kommen neue große Eisberge in Sicht ....





 ... und der Kapitän lässt das Boot auch zweimal so nahe an einen kleinen Eisberg herantrudeln, daß wir Stücke vom Eis abbrechen und am Eis lecken können.












Das Wetter ist heute wieder traumhaft schön – heiße 14 °C sorgen für richtige Bräune – also wer will da schon nach Malle wenn er das auch in Grönland haben kann.  ;)





Angesichts dieser Eiswelten – heute natürlich schwer vorstellbar, dass Grönland – englisch „Greenland“ im Mittelalter ein tatsächlich grünes Land mit deutlich wärmerem Klima gewesen sein soll. Die sogenannte „kleine Eiszeit“ vom 15. bis zum 19. Jahrhundert sorgte allerdings dafür, daß die einige Zeit lang hier ansässigen Wikinger, die aus Island und Skandinavien hierher kamen wieder verschwanden und sich durch kalte Winter und niederschlagsreiche kühle Sommer viele Gletscher bilden und ausdehnen konnten.




Und so sahen diese wüsten Gesellen damals aus.





Eiswasserfall


















Bevor wir uns wieder in unserem Apartment ausdehnen können, kaufen wir im Ort Kuchen und Getränke ein.


Am „gelben Haus nicht am Eaton sondern am Ice Place“  gibt es erstmal Kaffee und Kuchen auf unserer Veranda und danach gehen wir mal einen Stock höher um uns mal bei unserem Vermieter Uffe zu melden dem wir bisher noch gar nicht begegnet waren.
Uffe ist Däne und hat sich schon so weit assimiliert, daß er typisch grönländisch im Sommer zeitversetzt lebt – es ist nachmittags um 3 und wir haben ihn gerade aus dem Bett gehauen.
Wir plaudern mit ihm und erzählen, daß wir gestern zum Kangia Fjord gewandert sind und er gibt uns den Tipp, dass es von dort irgendwie eine Abkürzung, einen Shortcut zu dem Weg gibt den wir am ersten Abend entlang der Bucht gelaufen wären.
Beim Thema Laufen fallen mir unsere von gestern immer noch schweren Beine ein – man ist halt nicht mehr der (bzw. die ) Jüngste.






Wir sitzen noch eine Stunde in der Sonne und genießen den Panoramablick auf die Eisberge danach geht es auf eine Runde durch den Ort.






Wir kaufen für das Abendessen ein und beobachten grönländische Kinder beim Fußballspielen auf dem Sportplatz neben dem Supermarkt.





88 % der Bevölkerung gelten als Grönländer, der Rest ist meist europäischen Ursprungs.
Grönland hat eine der höchsten Selbstmordraten der Welt, was nicht nur an den langen dunklen Wintern ohne Sonne sondern auch an dem anderen Stellenwert den Suizid in der Inuitgesellschaft hat, begründet liegt.
Auch Alkoholismus ist ein großes Problem - die meisten Straftaten wie Körperverletzung und Totschlag werden unter Einfluss von Alkohol begangen.
Auch wenn in Ilulissat dank Tourismus die Dinge besser liegen als anderswo sieht man auch hier Sozialwohnungsbaracken die erahnen lassen,
dass die grönländische Regierung noch viel Arbeit vor sich hat.
Immerhin  - auch wenn der Ort für uns angenehm untouristisch erscheint – es herrscht eine rege Bautätigkeit – die befürchten lässt – daß es mit dem Tourismus  aufwärts geht – gut für Ilulissat (oder wahrscheinlich wieder nur gut für die wenigen Ausländer die hauptsächlich daran verdienen) schlecht für Individualtouristen wie uns, die in 5 bis 10 Jahren sicher andere Verhältnisse  vorfinden werden als heute – mal immer vorausgesetzt, es ist dann noch Eis zum bestaunen da.











Das ist grönländisch und heißt soviel wie "wir begrüßen die Mitglieder des Eumerika-Forums, dem Reiseforum für Europa, Amerika & mehr"
Sehr aufmerksam.  ;)



 



Wieder zurück werfen wir den Küchenbetrieb an. Auf dem Tellerchen das zum Abendessen wieder in der Sonne Grönlands auf den Tisch auf die Veranda darf  landen heute Thunfischsteaks, dazu kredenzt die Küchenchefin Kartoffeln sowie einen Tomaten-Gurken-Salat.
Wohl bekomm's.
Das erste Bierchen des Tages darf jetzt um halb 8 auch endlich die Gurgel hinab rinnen.
Mehr als ein zweites Bier gibt es aber nicht – denn das soll es mit dem Tag noch nicht gewesen sein.
Wir wollen noch einmal zum Kangia Fjord.

Diesmal sparen wir uns aber den kraftraubenden Anstieg durch den ganzen Ort hinauf zum alten Heliport, rufen ein Taxi und lassen uns für eine Handvoll Euros (bzw dänische Kronen) hinaufschaukeln.
Ich hatte vorher extra am Telefon gefragt, ob wir mit Karte zahlen können.
Nun schiebt die Taxifahrerin meine Kreditkarte allerdings derart grob in das Kartenlesegerät als ob man durch größeren Kraftaufwand beim Hineinwuchten vielleicht mehr Geld erzielen könnte.
Ergebnis – das funktioniert nicht. Weder mehr Geld noch überhaupt Geld.
Die gute Frau wiederholt das Ganze in ähnlich geschmeidiger Form noch einige Male, bevor meine in Kunststoff gegossene Kreditwürdigkeit gänzlich zersplittert dann auch mal im Wechsel mit Petras Karte. Allerdings, wie zu vermuten war, auch diese wird auf dieselbe Art malträtiert was auch ihrem  Kärtchen scheinbar nicht ausreichend genug gefällt, um im Zusammenspiel mit dem Lesegerät, das wahrscheinlich irgendwann aus dem Nachlaß von Al Capone bei Ebay ersteigert wurde, um dann über Umwege (vielleicht als Treibgut) nach Ilulissat zu gelangen, seinen Dienst zu tun.
Zum Glück haben wir aber noch gerade soviel Bargeld dabei um die Fahrt bar  bezahlen zu können – sonst würden wir wohl heute noch in dem Taxi sitzen und der Dame dabei zusehen wie sie unsere Kreditkarten in einem Lesegerät schreddert.






Vom Heliport gehen wir endlich den Holzbohlenweg ...












... bis zu den Felsen ...






... und steigen auf den Aussichtshügel über den Fjord auf.
Einfach ein wundervoller erhabener Anblick.






Genau wie meine Jackenwahl, bei der ich stilsicher zu der Farbe der Trailmakierung gegriffen habe. 8)






Vor 1000 Jahren sah das hier alles noch ganz anders aus.
Um 875 entdeckte der Norweger Gunnbjørn die Insel und nannte sie Gunnbjørnland. 982 musste Erik der Rote aus Island fliehen und landete schließlich im Südwesten Grönlands. Er gab der Insel ihren Namen Grænland (altnordisch für  „Grünland“), was wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass aufgrund der mittelalterlichen Warmzeit im Küstengebiet eine üppigere Vegetation entstehen konnte.
Bei dem Anblick den wir hier und jetzt haben wäre er wohl gleich wieder weiter gezogen – so unterschiedlich motiviert waren die Grönlandbesucher hier über die Jahrhunderte.





Wir sind zwar auch gut motiviert aber es ist inzwischen schon 23 Uhr, windig und kalt – Zeit sich von diesem Anblick zu lösen und den Heimweg anzutreten der uns ja mangels Bargeld noch einmal zu Fuß durch den Ort führen wird was wir aber sowieso so vorhatten.
Natürlich wird das Licht gegen Mitternacht erst perfekt aber jetzt hier in der Kälte noch so lange aushalten – das ist uns jetzt doch etwas too much.





Wir gehen den Holzbohlenweg zurück.
Während Petra vom Weg noch eine Aufnahme macht und dabei etwas Zeit braucht entdecke ich einen Trampelpfad und mir fallen wieder Uffes Worte von einem Shortcut zum anderen Weg vom ersten Abend mit der gelben Markierung ein.
Ob dem tatsächlich so ist ?
Keine Ahnung, aber jetzt wo die Idee mal da ist ….
Petra hat nun die 200 Meter aufgeholt. Die deutliche Skepsis über meinen eigentlich völlig ins Blaue geschossenen Vorschlag kann ich Petra an der Nasenspitze ansehen – aber nach einigem guten Zureden stapft sie schließlich mit mir los.
Immerhin müsse man dann ja nicht wieder den gleichen Weg zurück durch den Ort und könne das schöne Licht an der Diskobucht genießen, waren dann doch gute Argumente. Weniger gut ist, daß sich der Trampelpfad schon bald im Nirgendwo verliert.




Ausblick auf den Holzbohlenweg nach dem ersten Aufstieg durch die Felsen.

Wo wir ungefähr hin müssten, also die grobe Richtung ist uns klar - aber es geht über Stock und Stein und auch ein paar kleine Klettereinlagen sind zu absolvieren und hmm.... Mist, absolut keine gelbe Markierung oder Weg in Sicht.
Lange können wir nicht mehr so weitergehen. Es geht auf Mitternacht zu, wir sind natürlich völlig alleine auf weiter Flur und überhaupt - viel Flur und ganz wenig (gar kein) Weg.
Im Telebereich meiner Kamera glaube ich etwas Gelbes in der Ferne ausmachen zu können. Ich rede es mir wenigstens ein und feure Petra damit noch einmal an.
Wieder geht es quer durch die Botanik und über diverse Steine und Geröll und tatsächlich – in 200 bis 300 Meter Entfernung kann ich eine gelbe Markierung auf einem Felsen erkennen – das muss der gesuchte Weg sein.
Ich winke freudestrahlend Petra hinter mir zu, daß ich etwas entdeckt habe und stürme voraus.
Ja – das ist der Weg. Mir fällt nicht nur ein Stein vom Herzen sondern ein ganzes Gebirge.
Das hätte übel werden können – dieses Querfeldeingehatsche wieder komplett zurück plus Weg zum Heliport plus einmal hinab und durch den Ort.
Aua. Aber jetzt ist ja alles gut.





Daß das geklappt hat verleiht noch einmal  Flügel – ich stürme voran und erreiche die Abbruchkante der Felsen ...




... die mich auf die Diskobucht und die Eisberge blicken lassen.
Ich muss mich zügeln um nicht einen 3 Meter Sprung in die Höhe zu machen.
Jede Anstrengung ist vergessen. Euphorie und dieses besondere Gefühl wenn man auf einer Reise etwas ganz Besonderes erlebt, an einem ganz besonderen Ort steht macht sich breit und schlägt seine Wellen über mich.














Inzwischen ist auch Petra herangelaufen und wir blicken gemeinsam hinab auf die in gelbes Licht getauchten Eisberge und die roten Boote die durch die Bucht gleiten.





Das Eis schimmert als ob es aus Gold wäre und die Sonne tut so, als ob sie im Meer versinken würde – was natürlich nicht passiert. Zwei Monate, von Mitte Mai bis Mitte Juli geht die Sonne hier nicht mehr wirklich unter.







Jetzt laufen wir beide noch einmal zu Höchstform auf – wir wollen unsere Erinnerungen auch in digitaler Form festhalten.






Jetzt wo wir auf dem offiziellen Weg gelandet sind ist er auch wieder angenehm zu gehen und so genießen wir trotz Müdigkeit und später Stunde (es ist schon gut nach Mitternacht)  jeden Meter, ...





... bis irgendwann wieder der Ortsrand und das Kraftwerk erreicht ist.
Das Kraftwerk könnten wir jetzt auch für uns gebrauchen denn unsere Kräfte sind nun doch ziemlich erlahmt.





Aber wir sind einfach richtig glücklich über den Tag und vor allem diesen Abend, daß wir zurück am Apartment nicht gleich ins Bett können und selbst hier noch einmal zur Kamera greifen.





Wir setzen  uns mit unseren Jacken auf die Veranda und gönnen uns einen GinTonic auf diese letzten Stunden – die uns obwohl strahlend schön auf Wolke Sieben hinauf katapultiert hat.
Wir blicken noch eine halbe Stunde auf die nur wenigen Eisberge und Stücke die heute in der Bucht verblieben sind und fallen irgendwann nach 2 Uhr schließlich in unser Bett – was für ein Tag.


Übernachtung: Apartment von Uffe Bang


Bild des Tages:


Kommt Euch vielleicht bekannt vor  ;)
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

DocHoliday

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #63 am: 12. Januar 2014, 00:29:28 »
Wow, einfach Wow!

Der Sonnenuntergang ohne Sonneuntergang  - geil! Super Bilder!

Andrea

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #64 am: 12. Januar 2014, 08:11:57 »
Ich kann mir gut vorstellen, wie gefährlich es ist, wenn die Sonne (fast) nicht untergeht: Bei der schönen Landschaft und der Nachtstimmung dazu vergisst man einfach das Schlafengehen. Kein Wunder also, dass Uffe um 3 noch im Bett liegt...  ;)
Liebe Grüße, Andrea



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Ilona

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #65 am: 12. Januar 2014, 10:48:25 »
Die gute Frau wiederholt das Ganze in ähnlich geschmeidiger Form noch einige Male, bevor meine in Kunststoff gegossene Kreditwürdigkeit gänzlich zersplittert dann auch mal im Wechsel mit Petras Karte. Allerdings, wie zu vermuten war, auch diese wird auf dieselbe Art malträtiert was auch ihrem  Kärtchen scheinbar nicht ausreichend genug gefällt, um im Zusammenspiel mit dem Lesegerät, das wahrscheinlich irgendwann aus dem Nachlaß von Al Capone bei Ebay ersteigert wurde, um dann über Umwege (vielleicht als Treibgut) nach Ilulissat zu gelangen, seinen Dienst zu tun.
Zum Glück haben wir aber noch gerade soviel Bargeld dabei um die Fahrt bar  bezahlen zu können – sonst würden wir wohl heute noch in dem Taxi sitzen und der Dame dabei zusehen wie sie unsere Kreditkarten in einem Lesegerät schreddert.

 :totlach: Schon mal mit Komödien schreiben versucht  :beifall: ?
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Horst

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #66 am: 12. Januar 2014, 12:35:44 »
Hi Ilona,

das Leben ist doch oft die beste Comedy.  ;)
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

soenke

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #67 am: 12. Januar 2014, 12:36:51 »
Ach, das war auch wieder ein wunderschöner Tag. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es Mitternacht noch so hell ist, um solch atemberaubende Fotos zu machen.
Das muss man wirklich vor Ort erleben.
Ich würde wahrscheinlich die ganzen Nächte durchmachen und mich am Ende wundern, dass ich nur einen Tag auf Island (statt 9Tage) verbracht habe, weil der Rückflug plötzlich ansteht und ich nie geschlafen habe. ;D

Wunderbare Reise!!!!! :D

Mein Lieblingsbild:


Silv

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #68 am: 12. Januar 2014, 15:32:39 »
Das Bild, das Soenke zu seinem Lieblingsbild erklärt hat, find ich auch toll. Als würde das eine Stück gleich abbrechen.

Aber das Foto davor gefällt mir auch. Die Eiswand sieht aus wie aus Kunststoff.
Liebe Grüße
Silvia

Heiko

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #69 am: 14. Januar 2014, 16:38:00 »
Die 2 Tage haben mir sehr gut gefallen. :thumb:

Die Landschaft hat wirklich ihren ganz speziellen Reiz und vor allem natürlich an den Eisbergchen kann man sich gar nicht sattsehen.  :happy2:

Wenn vielleicht meine Kälteempfindlichkeit mit dem weiteren Alter mal zurückgeht ;D, würde ich dann gerne diese Reise auch so erleben.

Gruß
Heiko

Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen. (Johann Wolfgang von Goethe, 1749 - 1832)

Horst

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #70 am: 14. Januar 2014, 22:53:09 »
Ich würde wahrscheinlich die ganzen Nächte durchmachen und mich am Ende wundern, dass ich nur einen Tag auf Island (statt 9Tage) verbracht habe, weil der Rückflug plötzlich ansteht und ich nie geschlafen habe. ;D
Wir hatten uns ja zumindest für Island vorgenommen lieber abends bei schönem Licht länger unterwegs zu sein (also wie in Grönland) und dafür morgens auch mal länger liegen zu bleiben.
Dummerweise war dann abends fast immer das Wetter so schlecht daß das keinen Sinn gemacht hat noch nach 22 Uhr in der Botanik herumzuspringen dafür war es dann morgens immer gut.  ::)



Wenn vielleicht meine Kälteempfindlichkeit mit dem weiteren Alter mal zurückgeht ;D, würde ich dann gerne diese Reise auch so erleben.
Na ja wirklich kalt ist ja auch etwas anderes - es waren ja immer Plusgrade, teilweise zweistellig.
Wenn man dann vor Ort ist, ist man sowieso so beschäftigt einzuordnen was man da geboten bekommt, da spielen 10 Grad mehr oder weniger überhaupt keine Rolle.  :)
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Horst

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #71 am: 15. Januar 2014, 19:43:42 »
5.Tag, 4.7.2013, Donnerstag

Dem tollen aber späten Wanderausflug von gestern Abend zollen wir doch ein wenig Tribut und müssen unseren müden Häuptern heute morgen eine längere Verweildauer in der Horizontalen gönnen.
Aber irgendwann ist auch diese Nacht vorbei – auch wenn es ja gar nicht dunkel wurde.






Der morgendliche Blick aus dem Fenster auf die Bucht liefert wieder etwas Neues.
Zum einen ist es erst mal bewölkt und zum anderen ist das Meer, das hier gestern fast leergefegt war, übersät mit großen, kleinen und riesigen Eisstücken.
Absolut faszinierend – das Programm das wir hier geboten bekommen ist wirklich jeden Tag anders – und das alles ohne lästige Werbeeinblendungen.
Das Einzige, das hier schon lästig werden kann sind die Mücken.
Nur wenn ein ordentlicher Windgang ist hat man vor den tückischen Viechern seine Ruhe.  So haben alleine auf unserer Veranda schon ganze Heerscharen dieser anhänglichen Spezies ihre versuchte Kontaktaufnahme  mit einer unfreiwilligen Änderung ihrer Körperform (hin zu einer eher flacheren Bauform) bezahlt.

Schon während des Frühstücks reißt der bewölkte Himmel von Minute zu Minute auf und es verspricht auch heute wieder ein strahlend schöner Tag zu werden.





Ein kleiner Abstecher zum Wasser ...













... und dann gehen wir den schon bestens bekannten Weg in den Ort.






Egal welche Straße man wählt an Schlittenhunden die ja im Sommer sozusagen frei haben kommt man überall vorbei.
An manchen kommt man allerdings auch wieder nicht vorbei – jedenfalls nicht ohne anzuhalten und sich die Beine umwuseln zu lassen.
Zum Klauen, diese Haarknäuel auf 4 Pfoten.





Zudem sehr neugierig ....





... und mit dem unbekümmerten Forscherdrang der Jugend.  ;)
















Heute stoppen wir auch bei dem kleinen Museum gegenüber der Zionskirche.







Das Museum beheimatet Ausstellungen und viele Fotografien zur grönländischen Geschichte – allen voran zum Thema Knud Rasmussen.
Wenn er auch (zumindest größtenteils) Däne war gilt er bis heute als Grönlands Nationalheld.





In diesem Haus, dem heutigen Museum des Ortes wurde Knud Rasmussen 1879 als Sohn eines dänischen Pastors geboren. Immerhin, seine Großmutter war Grönländerin, und er war schon als Kind sehr gut in die grönländische Gesellschaft integriert so daß er ohne Mühe Grönländisch lernte.
Rasmussen führte zwischen 1912 und 1933 sieben Expeditionen (die sogenannten „Thule-Expeditionen“) nach Nordgrönland und in die arktischen Gebiete Kanadas und Alaskas durch. Ziel war neben der geographischen Forschung vor allem auch die Erforschung und Konservierung der Inuit-Kultur, der Inuit-Sprache, der Inuit-Sagen und -Geschichten. Von besonderer Bedeutung war die 5. Thule-Expedition von 1921 bis 1924, die dem Ziel diente, die Herkunft der Inuit aufzuklären. Die Expedition schlug ihr Lager zunächst auf einer Insel im östlichen arktischen Kanada auf und besuchte die Inuit-Siedlungen im größeren Umkreis. Im Frühjahr 1923 begann Rasmussen in Begleitung zweier Inuit die längste Hundeschlittenreise in der Geschichte der Arktisforschung, die ihn an der Nordküste des nordamerikanischen Festlands innerhalb von sechzehn Monaten bis nach Nome in Alaska führte.
1925 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Kopenhagen.
Rasmussen war ein hervorragender Völkerkundler der sich zeitlebens dafür einsetzte, daß die Inuit beim Modernisierungsprozess Grönlands nicht auf der Strecke blieben.
Nicht zuletzt durch die Bemühungen Rasmussens erlangte Grönland am 1. Mai 1979 schließlich seine Selbstverwaltung sowie die innere Autonomie mit eigenem Parlament und eigener Regierung.  Seitdem besteht Grönland als „Nation“  innerhalb des Königreichs Dänemark.
Grönland ist innenpolitisch vollständig unabhängig, wird in allen außenpolitischen Angelegenheiten jedoch von Dänemark vertreten.






Weiter geht es einmal mehr in den überschaubaren Ortskern.
Es ist mit 6°C zwar frisch – aber die Sonne so intensiv – daß es trotzdem angenehm warm ist.
Interessant ist ein Rundgang im Hafen, wo immer wieder Fischer ihren Fang vom Meer zurück bringen.
Auf dem Heimweg folgt der schon gewohnte Einkaufsschwung, denn heute Abend soll es Thai-Huhn mit Nudeln geben.






Den Nachmittag verbringen wir mit einem kleinen Nickerchen (dezenter Schlafmangel ist spürbar) ...






... und natürlich einer ausgedehnten Kaffeepause mit Blick auf die unendlichen Eisstücke in der Diskobucht die auch aus nächster Nähe lohnende Motive abgeben.





Auch das Abendessen können wir bei dem schönen Wetter wieder auf der Veranda einnehmen. Das scheint sich bei den Mücken inzwischen herumgesprochen zu haben – wir können uns über mangelnde Gesellschaft nicht beklagen.
Nach einer kleinen Säuberungsaktion und 50 delinquierte Mücken später können wir unser Essen dann aber doch noch halbwegs in Ruhe genießen.




Zum Thaihuhn gibt es Gemüse bestehend aus Zuckerschoten und Maiskölbchen und wie man sieht Thai-Nudeln. Echt lecker !




Gegen 22 Uhr verlassen wir unseren Platz an der Sonne, stiefeln wieder hinauf zur Polizeiwache wo uns ein telefonisch bestelltes Taxi abholt und uns durch den Ort und hinauf zum Hotel Arctic fährt.
Den Rückweg wollen wir dann selbst erledigen aber der Weg ist nicht nur über eine halbe Stunde lang was ja jetzt nicht so ein Problem wäre sondern jetzt mit vollem Magen den Berg erklimmen – ooch neee …..






Das Hotel Arctic ist sozusagen das erste Haus am Platze. Wobei wir ja inzwischen vom dem deutschen Paar, das mit uns die Bootstour gemacht hat wissen, dass die Zimmer dort klein und teilweise nicht mal mit Blick auf die Bucht ausgestattet sind und das für um die 270 Euronen die Nacht.
Tapfer, tapfer.





Schön ist der Blick hier oben hinab auf die Bucht schon – aber man ist weit weg vom Wasser und den Eisbergen und hat jedesmal einen guten Marsch in den Ort vor sich um zum Supermarkt oder zum Ausgangspunkt der Wanderungen zu kommen. Für unseren Geschmack als Basislager nicht ideal. Da wäre selbst das etwa gleichwertige Hotel Icefjord aus unserer Sicht besser gelegen.





Gut gelegen kommt uns (vor allem mir) prinzipiell immer, wenn ein Hund unseren Weg kreuzt der zudem aufgeschlossen für ein paar Streicheleinheiten ist.
Davon gibt es hier oben beim Hotel Arctic jede Menge und sehr aufgeschlossen für Streicheleinheiten sind sie zudem auch.






Vor allem die kleinen Grönländer-Welpen machen uns mal wieder viel Freude.




Mutti ist ganz gelassen - also alles ok.





Ein Hingucker sind aber nicht nur die Hunde sondern natürlich neben dem Blick hinab in die Bucht - 5 wie Iglus konzipierte Übernachtungsmöglichkeiten die zum Hotel gehören.
Optisch reizvoll, allerdings haben wir gehört, daß sich darin an sonnigen Tagen derart die Wärme staut, daß man die auch als Hotelsauna betreiben könnte.





Wir gehen an den Rand der Felsen und beobachten das Geschehen unten auf dem Wasser. Immer wieder starten Boote hinaus aufs Meer oder kommen von dort  in den Hafen zurück.





Das Licht ist bereits sehr reizvoll es ist ja inzwischen auch schon wieder nach 23 Uhr.
Irgendwann haben wir genug Aufnahmen im Kasten, ...





... streicheln noch ein paar Hunde ...





... und machen uns dann auf den Nachhauseweg den Berg hinab durch Ilulissat bis zu unserem Apartment.











Bis 1 Uhr sitzen wir noch bei einem GinTonic auf unserer Veranda und genießen den letzten Abend hier – morgen geht es mittags wieder nach Island zurück wo der Hauptteil unserer Reise – 12 Tage durch Island mit einigen spannenden Hochlandzielen startet.




Sanft wabert etwas Nebel in die Bucht und das goldene Licht jetzt nach Mitternacht liefert wunderschöne letzte Eindrücke von „unserem Veranda-Blick“.

















Irgendwann finden wir dann doch den Weg ins Bett und beenden diesen Tag.
Fast.
Dieses „fast“ ist schon sehr bescheiden ausgedrückt – denn was jetzt noch kommen sollte – tja – da muss ich nach vielen Jahren auf Reisen an vielen Orten der Welt schon ein ganz besonderes Ausrufezeichen setzen > !

Kurz vor 3 Uhr vermeldet der GinTonic, daß er auf eine ganz besondere Reise geschickt werden möchte – ein Drängen dem ich dann um diese Uhrzeit nachgebe und mich aus dem Bett quäle.
Als ich mich gerade wieder hinlegen will fällt mein Blick durchs Fenster.




Eine unglaubliche Szenerie – die Bucht ist völlig in rosaoranges Licht getaucht und die Eisberge umgeben nun deutlich wabernde Nebelschwaden.
Avalon meets Ilulissat.
Ich zögere nicht und ziehe mir Hose und dicke Jacke über den Schlafanzug, packe mein Stativ und Kamera und ziehe los.
Petra schläft so selig, daß ich sie nicht aufwecken will.





Es ist ja auch wieder eine etwas spontane Geschichte jetzt noch mal halb im Schlafanzug und ebenso im Halbschlaf loszuwanken aber – schon 15 Minuten später nachdem ich einen kleinen Hügel erklommen habe der mir gute Sicht auf die niedrig stehende Sonne ermöglicht weiß ich – ja, das hat sich gelohnt!





Die Bilder die ich vor Augen bekomme sind wie ein Rausch.
Die Natur schafft Dinge vor denen man einfach niederknien müsste – wenn man nicht damit beschäftigt wäre etwas davon mit der Kamera festzuhalten.























Um dem Ganzen noch eins drauf zu setzen fahren auch noch malerisch bunte Boote durch den Nebel und erzeugen Bugwellen in denen sich die tiefe Sonne bricht. So richtig werde ich das was ich da im Halbschalf aufnehme erst später einordnen können aber das sind Aufnahmen – die kann man so wirklich nicht jeden Tag machen und neben den Filmaufnahmen entstehen diese Bilder mit der kleinen Digiknipse die ich mir noch in die Jacke gesteckt hatte.










Nach 40 Minuten habe ich genug – es ist auch spürbar kalt.
Ich gehe die 500 Meter zurück zum Apartment, lege mich wieder neben die tief schlummernde Petra  und schlafe zufrieden ein.
Mein letzter Gedanke ist ein Dank und der geht an den GinTonic.
Danke Kumpel, daß Du mich geweckt hast.
 

Übernachtung: Apartment von Uffe Bang


Bild des Tages:


Nebulös und trotzdem eine Szenerie die sich ins Gehirn meißelt
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Rainer

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #72 am: 15. Januar 2014, 21:38:01 »
Wahnsinn.

Ich bin mir sicher, dass diese wenigen Tage eine ewigen Platz in Euren Erinnerungen einnehmen werden. Ich kann und will gar nicht jedes Foto kommentieren (obwohl ja auch die Hunde so "schnuffelig" sind), aber da stimmt ja wirklich einfach alles. Eine selten schöne Umgebung ohne wenn und aber.

Wobei: ein kleines "wenn und aber" gibt es doch. Es ist nämlich sicherlich schwierig, bei diesem Licht die notwendige Nachtruhe zu bekommen. Man verliert ja total die Kontrolle über Tag und Nacht - aber der Körper und der Geist verliert es nicht, mit anderen Worten: irgendwann siegt dann die Müdigkeit.

Es gibt da einen schönen Film mit Al Pacino und Robin Williams in den Hauptrollen - Insomnia ("Schlaflosigkeit"). Zur guten Handlung gehört auch dort die Erkenntnis, dass das ewige Licht der Nacht (in diesem Fall Alaska) den Hauptdasteller an die Grenzen seiner Möglichkeiten bringt. So erkäre ich mir übrigens auch den Tagesrhythmus Eures Vermieters "Uffe"- wenn es keine Nacht gibt, macht man sich selbst die Zeiten.

Ganz faszinierende Welt. Toll.

Horst

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #73 am: 15. Januar 2014, 22:03:20 »
Hi Rainer,

den Film Insomnia kenne ich natürlich - sehr empfehlenswert.  :)

Wir "Normaleuropäer" stellen unseren Rhythmus nicht so schnell um - da verschiebt sich natürlich mal was für ein paar Stunden aber für die kurze Dauer einer Reise ist die Kontrolle noch halbwegs da.
Bei den Leuten die da leben gibt es schon einen gewissen Rhythmus. Nur eben zeitversetzt. Man kann das vergleichen mit Leuten die Schicht arbeiten.
Im Winter ist Tagesschicht und im Sommer haben einige Nachtschicht.
Es gab keine Uhrzeit egal wann in der Nacht das war, wo wir keine Boote draußen auf dem Meer gesehen haben.
Das finden wir ja auch an Islands Sommer faszinierend - das man einfach wenn es die Wetterbedingungen hergeben die Nacht zum Tag machen kann und das tatsächlich so funktioniert.
Hat man dann noch eine Unterkunft mit Küche kocht man sich nachts um 1 oder 2 Uhr noch einen Topf Nudeln wenn es vorher nichts gab.

Das ist eine besondere Art des Reisens und der freien Selbstbestimmung die mir ausnehmend gut gefällt.  :)
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Andrea

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #74 am: 15. Januar 2014, 22:25:11 »
Was für ein Abschiedsgeschenk! Und ich fluche immer, wenn ich nachts auf´s Klo muss...  ;)
Liebe Grüße, Andrea



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