Also ein Auswandern ohne Grundkenntnisse der Sprache käme für mich nicht infrage. Wenn ich nämlich hier manchmal Migranten erlebe, die seit Jahren hier leben und noch nicht mal in der Lage sind, einfache Sätze zu formulieren, dann kann ich schon Leute verstehen, die meinen, dass diese Leute hier nichts zu suchen hätten.
Das Problem dabei ist genau das, was Rainer anspricht: Der Einfachheit halber spricht man in seiner Familie die Heimatsprache, sucht sich (oder findet ganz automatisch) Freunde aus seiner Heimat und auch da ist das Erlernen der Landessprache nicht nötig. Die, die arbeiten, können die notwendigsten Worte - mehr nicht.
Gerade gestern hatte ich ein Problem bei der Warenanlieferung und telefonierte deshalb mit dem Lager. Der Mitarbeiter dort wollte mit dem Fahrer sprechen, fragte aber zunächst: "Spricht der wenigstens deutsch?"
Bisher habe ich immer für meinen Urlaub einen Sprachführer oder ein Wörterbuch gekauft. In Frankreich war ich sogar in der Lage nach dem Weg zu einem bestimmten Campingplatz zu fragen, da ich wusste, was "Wo ist", "rechts" und "links" heißt. Von dem weiteren Wortschwall habe ich nicht viel verstanden, aber ich habe den Campingplatz sofort gefunden. "Danke", "Bitte", "Guten Tag" und "Auf Wiedersehen" gehört für mich natürlich auch zum Minimalwissen, das ich im Urlaub beherrschen sollte.
Wenn ich auswandere, dann würde ich sehr sicher mindestens einen Volkshochschulkurs der Landessprache vorher besuchen, vielleicht wie Angie dann vor Ort einen Intensivkurs an einer Sprachschule belegen. Am besten noch vor dem Auswandern in einem "Urlaub" davor. Perfekt muss ich nicht von Beginn an sein, aber man muss dann am Ball bleiben.