Tag 16
Swakopmund
Übernachtung: Villa Margherita, Swakopmund
Damals haben wir mit Charly’s Desert Tours eine schöne Fahrt in die Gegend östlich von Swakopmund gemacht. Ich kann mich noch heute an die unglaublich Stille erinnern als wir über die Mondlandschaft blickten …
Heute stand die Living Desert Tour mit Chris Nel auf dem Programm, die ich einige Wochen zuvor bei ihm gebucht hatte. Ich muss sagen, meine Erwartungen waren hoch, weil diese Tour überall gelobt wird … und sie wurde wirklich toll!
Pünktlich um 8:00 Uhr wurde ich von Chris abgeholt, ich war die erste Teilnehmerin, die er einsammelte, und ich durfte auf den Beifahrersitz. Chris war mir gleich mit seiner Art sympathisch. Wir sammelten noch einen Arzt aus Stellenbosch ein sowie eine Gruppe, teilweise indischer Herkunft, die für eine namibianische Zeitung arbeiteten. Sprache in unserem Fahrzeug war Englisch.
In den beiden anderen Fahrzeugen waren hauptsächlich Deutsche. Unsere Gruppe war zwar nicht klein, aber es war niemand dabei, der unangenehm war, und Chris sorgte während der ganzen Zeit dafür, dass jeder, wirklich jeder, sein Bild bekam. Niemand wurde benachteiligt.
Viele meiner Bilder habe ich von Chris selbst machen lassen, und er hat mit der kleinen Kompakten, die ich dabei hatte, so gute Aufnahmen gemacht, die hätte ich selbst niemals so hinbekommen.
Chris vermittelt sehr anschaulich und sehr witzig viel Wissen, so hätte mein Chemie- und Physik-Unterricht in der Schule aussehen sollen ...
Zuerst waren die Sichtungen aber nicht vielversprechend oder besser gesagt, sie waren gleich Null. Es hatte im September seit 2 ½ Jahren und im Monat September das erste Mal seit 20 Jahren geregnet. Ich befürchtete schon, dass wir heute rein gar nichts sehen, ganz zu schweigen, von meinem großen Wunsch, einen Palmetto-Gecko zu sehen. In Chris Logo ist ein Palmetto-Gecko abgebildet und er trug ein T-Shirt davon. Also machte ich schon einmal vorsorglich davon ein Bild und sagte Chris, dass ich zumindest so schon einmal einen Palmetto-Gecko hätte. Da musste er lachen, versprach aber sein Bestes zu geben …
Aber irgendwie stellte sich dann doch das Sichtungsglück ein und Chris – bzw. seine beiden Mitstreiter - fand und buddelte verschiedenste Tiere aus. Dabei lief Chris die ganze Zeit barfuß, warf sich und hechte auf und durch die Dünen. Alleine dieses Schauspiel amüsierte mich schon sehr.
Wir sahen Lizards, 2 Chamäleons, Skinks und eine Sidewinder, von der ich bisher immer dachte, sie sei um Einiges größer. So sehr konnte ich mich irren, da ich sie bisher nur von Fotos kannte.
Dann wurde zum Schluss auch noch mein größter Sichtungswunsch erfüllt: Wir sahen einen – männlichen – Palmetto-Gecko. Welch ein unglaublich süßes Geschöpf!!! Für mich das allerschönste Tiersichtungserlebnis auf dieser Reise.
Nur eine White Lady fanden wir nicht. Ehrlich gesagt, fand ich das weniger schlimm, zum einen war ich nicht erpicht auf eine Spinne, zum anderen hatten wir ja bereits schon ein Exemplar auf Wolwedans gesehen. So betrachtet, war die Tour regelrecht auf mich zugeschnitten.
Nach einer kurzen Vorführung mit einem Magnet, womit Chris Eisen aus dem Sand aufnahm, fuhren wir noch durch eine grandiose Dünenlandschaft mit Stopps, die ebenfalls eine tolle Aussicht boten. Allerdings ganz anders als auf Wolwedans. Hier rund um Swakopmund sind die Sanddünen nicht rot, wie auf Wolwedans, sondern eher gelb.
Diese Dünenlandschaft ist seit gut zwei Jahren nun auch – Gott sei Dank – geschützt als Dorob National Park. So ist es jetzt auch verboten, alleine mit Quads durch diese Landschaft zu fahren, sondern nur noch auf festgelegten Touren und Routen.
Am Nachmittag saßen wir noch ein wenig im Garten der Villa Margherita, wo wir uns mit einem sehr netten Schweizer Paar, das wir auf Wolwedans kennengelernt hatten, festquatschen. Irgendwie sieht man sich immer wieder … und eigentlich dachten wir, wir würden uns auf dem Rückflug in Johannesburg wieder sehen und verabredeten uns schon einmal lose.