Tag 8
Kgalagadi Transfrontier National Park – Urikaruus
Übernachtung: Urikaruus Wilderness CampPuh, die Nacht war eiskalt … als wir um 6:35 Uhr aufstehen, sehe ich nur eine Katze vom Wasserloch weglaufen. Nur leider ganz kurz und schon war sie verschwunden. Ich konnte noch nicht einmal erkennen, was es war. Unsere Fomi-Nachbarin, die wir auf unserer Pirschfahrt noch einmal kurz sehen, sagte, dass es ein Caracal war. Menno, wär ich doch ein paar Minuten früher aufgestanden.
Kurz hinter Urikaruus sehen wir 8 Hyänen und zwei Schakale, die eine Oryx-Antilope gerissen haben. Sieben Hyänen liegen platt und vollgefressen im Auob-Flussbett und eine frisst noch. Ein Schakal hat sich ran getraut und frisst von der anderen Seite. Alleine das hat schon das frühe Aufstehen gelohnt.
Aber wir sehen heute auch unsere ersten Giraffen, beim letzten KTP-Besuch sahen wir keine einzige Giraffe und ich habe mich wirklich gefragt, ob es hier wirklich welche gibt.
Erst sehen wir drei, davon eine noch kleine und später sehen wir eine große Menge. Allerdings sind diese bereits auf einer Düne und wohl bald verschwunden. Ein Südafrikaner hatte uns bereits schon bei einem Stopp darüber informiert, dass sie 46 Giraffen zusammen im Flussbett gesehen haben. Ich denke, das müssen sie gewesen sein. Aber um die ganze Gruppe zu sehen, hätten wir in der Nacht zuvor in Mata Mata oder im Kalahari Tented Camp übernachten müssen, um sie frühmorgens noch im Flussbett zu sehen. Aber wer kann das schon vorher wissen ... dafür hatten wir die Hyänen ...
Ich hatte die Hoffnung, die drei Geparde, die sich auf der Strecke zwischen Craig Lockhardt und Sitzas aufhalten sollen, zu sehen, aber leider haben wir sie nicht erblicken können.
Nach fast drei Stunden Frühpirsch kommen wir noch einmal bei den Hyänen vorbei. Mittlerweile hatten sich alle unter einen Baum verkrochen. Wir beobachten, wie sich eine der Hyänen erhebt und zum Riss geht und die Reste der Oryx-Antilope, die ganz schön abgenommen hatte im Vergleich zur Hinfahrt, gute 20 Meter recht leicht und locker unter den Baum zieht.
In Urikaruus angekommen frühstücken wir erst einmal und machen noch ein Nickerchen. Leider ist es heute sehr windig und zudem sehr kalt.
Nachdem wir uns ein wenig ausgeruht haben mit Blick zum Wasserloch, wo sich nur ein Sekretärsvogel blicken lässt sowie mit Schreiben des Reiseberichts brechen wir gegen 16:00 Uhr zur Nachmittagspirsch auf.
Ich frage noch unseren Camp Assistant, eigentlich ohne größere Erwartungen, ob es erwähnenswerte Sichtungen gibt.
Er erzählt mir von 4 Cheetahs bei Auchterlonie, somit steht unser Ziel also fest.
Nach ca. 40 Minuten Fahrt kommen wir dort an, die Stelle ist nicht zu verpassen, denn es stehen schon einige Wagen dort. Leider sehen wir nichts, ich frage daher einen Fahrer eines anderen Fahrzeuges. Dort hinten unter dem Baum liegen sie. Wir müssen uns mit Teleobjektiv und Fernglas ziemlich anstrengen, um sie zu entdecken. Aber was für eine Sichtung. So gerne wollte ich noch die Cheetah-Family sehen und jetzt ist sie da. Mir stehen Tränen in den Augen.
Nach einer ganzen Weile erhebt sich der erste Gepard und läuft los, kurz darauf folgen ihm die anderen drei. Jetzt sehen wir sie richtig. Gleichzeitig will die ganze versammelte Autokarawane natürlich in die gleiche Richtung. Ein Wagen stellt sich quer direkt in die Abzweigung zu einer Straße, wo die Geparden sich hinbewegen, um diese zu überqueren. Dadurch stoppt der Rest und auch wir stehen und dann passiert es. Ein Wagen kann es nicht abwarten, obwohl eigentlich überhaupt kein Platz für ihn ist und fährt rückwärts und ... uns in den Wagen.
Wir sind sauer, denn es ist total unnötig. Zur Krönung sagt uns dann der Fahrer, der aus Johannesburg kommt, er würde uns später seine Kontaktdaten geben, er will jetzt erst einmal Geparden beobachten
. Uns ist leider ein wenig die Begeisterung abhanden gekommen, obwohl wir uns später immer wieder bewusst machen, welch unglaubliche Sichtung wir gerade haben erleben dürfen.
Dann irgendwann tauschen wir die Daten aus. Des Fahrers Frau und Beifahrerin scheint wenigstens etwas sympathischer. Leider können wir an diesem Abend nicht mehr nach Twee Rivieren zur Polizeistation, da uns mehr oder weniger gerade noch soviel Zeit bleibt, um nach Urikaruus zu fahren.
Wir fahren nach Urikaruus zurück und wie am Vortag, haben wir heute auch keinen Strom. Wir packen noch das Nötigste zusammen, weil wir jetzt unsere Pläne für den morgigen Tag komplett über den Haufen werfen müssen und gehen dann früh zu Bett.