Hallo Andrea,
Gedacht habe ich das auch - aber das viele (Ver)laufen dabei...
Ach komm, wir haben uns mit Laufe der Zeit doch gut zurechtgefunden !
01.11.2013So, aufstehen Leute. Es soll wieder gewandert werden. Als Alternative zur Wanderrung zum Volcano haben wir uns für den Valley Strike Overlook entschieden.
Gerade als wir die Sachen ins Auto packen kommt unsere Motelnachbarin raus und fragt uns leidensvoll, ob wir ihr helfen können.
Ein Reifen bei ihrem Auto hat einen Platten, also Reifenwechsel ist angesagt.
Ich habe niemals zuvor einen Reifen wechseln müssen und Mike auch nicht. Eigentlich habe ich generell 2 linke Hände, was Technik oder handwerkliche Tätigkeiten angeht.
In der Schule hatte ich im technischen Werken eine 5 und im normalem Werkunterricht wie Weben und Stricken eine 1. Das sagt alles!!
Wir sagen ihr das und bitten sie uns Anweisungen zu geben, was wir machen sollen. Die nette alte Dame wurde allerdings dann recht forsch im Ton und wir gewannen mit der Zeit den Eindruck, dass sie ein Bootcamp für straffällig gewordenen Jugendliche leitet.
Doch sehr eingeschüchtert keinen Fehler begehen zu wollen haben wir zitternd schon mal den Wagenheber richtig angebracht und den Wagen etwas nach oben gehoben bekommen.
Dann holte sie einen Radmutternschlüssel oder wie das Teil auch immer heisst hervor und wir versuchten die erste Schraube zu lösen. Mike zuerst, seine Muskeln spannen an, sein Gesichtsausdruck verzieht sich vor Schmerz, aber nichts bewegt sich. Nee, geht nicht. Ich übernehme und versuche mit voller Kraft die Radmutter zu lösen. Puh, nichts bewegt sich.
Dann will die Bootcampleiterin ran und schubst mich fast regelrecht zur Seite. Ich habe gedacht, wehe sie schafft das.
Und und und, nee ihr gelingt es auch nicht. Und mir kamen Gedanken, ob sie nicht doch schon Rentnerin wäre und einen Strickkurs leitet und ihren Frust an uns lieben braven Männern auslassen will.
Dann kommt ein weiterer Herr aus seinem Zimmer, ein Mann mittleren Alters mit einen wahrhaft stattlichen Körper ausgestattet, nicht ganz wie der Koloss von Rhodos, aber immerhin.
Aber Leute , er schafft es auch nicht und sagt ihr, dass sie wohl zu einer Werkstatt fahren müsse. Unsere Gelegenheit zu fliehen
und wir fahren los.
Übrigens abends war das Auto und diese "reizende" Dame weg.
Auf gehts Richtung Burr Trail, unser Navi spinnte ein wenig und zeigte 4:53h Fahrzeit an, aber es waren dann so 2 Stunden Fahrt zum Burr Trail.
Hier ein Viewpoint, wo wir Raucherpause machen:
Dann biegen wir auf dem Burr Trail so ne knappe Meile vor den Serpentinen links ab in eine Dirt Road, die durch den Upper Muley Twist Canyon führt. Diese Dirt Road ist in allen Beschreibungen als sehr schwer befahrbar eingestuft, so dass wir bis zum ersten Parkplatz fahren.(so ca. 200 Meter vom Abzweig).
Von hier aus wollen wir wandern, was 3 Meilen bis zum Trailhead des Valley Strike Overlooks bedeutet.
Hier gehts lang:
Das Wetter ist mal wieder traumhaft zum Laufen. Was für ein Glück!
Wir laufen der Dirt Road nach und sehen von Weitem schon einen Arch. Ich meine es ist der Peekaboo Arch.
Die Landschaft gefällt uns schon mal und wir fühlen uns sehr wohl hier. Ich muss nicht betonen, dass wir mal wieder die Einzigen weit und breit sind.
Schnell erreichen wir den Canyon und es gibt hier viele schöne Ecken. Es ist jetzt nicht der absolute Hammer, aber wir finden es sehr sehenswert hier:
Achja, und einen Löwenkopf können wir auch entdecken, ihr auch?
Immer wieder schöne Ausblicke in diesem Canyon:
Beim näheren Hinsehen gibt es aber auch kleine schöne Fotomotive:
Und einen großen Arch sehen wir auch noch, kurz vor Ende des Trails:
Nach 3 Meilen erreichen wir dann den eigentlichen Trailbeginn zum Valley Strike Overlook. Das Flussbett, in dem wir gewandert sind, war größtenteils gut zu laufen. Allerdings gab es für Autos aber doch paar sehr heikle Stellen, z.B. Felsplatten, was ich mich niemals getraut hätte mit einem Mietwagen. Zu unserer großen Überraschung steht aber tatsächlich ein normaler PKW hier am Parkplatz des Valley Strike Overlooks. Mir ein Rätsel, wie der es ohne große Bodenfreiheit hierher geschafft hat. Aber vielleicht bin ich ja auch nur ein extremer Schisshase und zu unerfahren für solche Strecken.
Nach einer Pause gehts auf zum Overlook, 0,7 Meilen liegen noch vor uns. Wir laufen durch einen Wash, wo aber plötzlich umgefallene Bäume den Weg versperren. Obwohl hier auch Steinmännchen den Weg markieren verlieren wir die Orientierung und nehmen mal wieder unser Navi zur Hilfe, damit die Richtung stimmt. Es geht dann über Slickrock steil bergauf, Steinmännchen markieren aber den besten und ungefährlichsten Weg.
Tja und dann erreichen wir auch diesen wunderbaren Overlook. Uns verschlägt es kurzzeitig unseren Atem:
Ein gigantischer Anblick auf die Waterpocket Fold:
Einfach phantastisch, was die Natur hier erschaffen hat:
Atemberaubend schön. Wir machen erstmal eine Picknickpause und geniessen die Sandwiches, Obst und Schokolade und natürlich den Ausblick. Wir laufen auf diesem Plateau ausgiebig herum und sind hellauf mal wieder begeistert.
Hier noch 2 Fotos von dem einzigartigem Anblick:
Wunderbar hier, aber wir müssen ja den gleichen Weg noch zurück zum Auto.
Hier noch ein letztes Foto vom Trail:
Ich habe mal viele Bilder gezeigt, weil der Trail nicht so viel begangen wird und vielleicht konnte ich euch ein wenig Lust verschaffen, diesen hammermäßigen Viewpoint mit einzubauen.
Traillänge: ca. 7,4 Meilen, unser Zeitaufwand ca. 4 Stunden. Der Trail ist meiner Meinung zwar recht lang, aber total einfach, da es nur durch dieses flache Flussbett geht. Nur zum Schluss beim Trail des Valley Strike Overlooks geht es ein kurzes Stück steil bergauf, was aber eigentlich jeder schaffen sollte.
Wer sich natürlich traut mit dem Auto durch den Canyon zu fahren, spart sich die 6 Meilen zu Fuß. Aber ich würde auch beim nächsten Male wieder zu Fuß gehen.
So, dann gehts zu den Serpentinen, aber wir bleiben oben und geniessen auch hier die Ausblicke:
Dann gehts wieder zurück zum Motel, halten aber nochmal beim Viewpoint kurz vor Beginn des Long Canyons:
Puh, ganz ungewohnt so viel zu fahren. Kurz vor diesem berühmten Viewpoint des HWY 12, Bilder gab es ja an den Vortagen, führt von Boulder kommend links die Old Sheffield Road rein. Das machen wir auch und parken so nach 50 Metern auf der linken Seite. Gehen dann zurück zum HWY 12 und überqueren diesen zu Fuss. Nach ca. 100 Metern erreichen wir unser Ziel, diesen Hoodoo kurz vor Sonnenuntergang:
Dann erreichen wir auch schon unser Circle D Motel. Natürlich essen wir wieder im Restaurant und es schmeckt mal wieder super lecker. Mike hatte Steak und ich nochmal diesen leckeren Burger. Als Vorspeise haben wir sogar Salat gegessen.
Wir sitzen dann noch draußen und rauchen. Ein wenig wehmütig, denn hier in Escalante und Umgebung hat es uns außerordentlich gefallen und es gibt hier noch soooooo viel mehr zu entdecken!
Morgen gibt es dann zur Abwechslung mal wieder ein Drama des besonders kühleren Art!!