Autor Thema: Cape Solitude  (Gelesen 4139 mal)

Hatchcanyon

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Cape Solitude
« am: 10. November 2013, 17:51:51 »
Im Grand Canyon N.P. gibt es viele Punkte mit einem atemberaubenden Blick, aber nur wenige, an denen man alleine sein kann. Einer davon ist Cape Solitude.

Früher durchaus eine Herausforderung für Offroad-Fahrer, hat man heute den letzten Teil der Route durch einen Zaun abgeriegelt. Nur noch Wanderer können den aussergewöhnlich schönen Punkt erreichen.(Vorher brauchts dann aber trotzdem ein SUV.)  Wer sich runde 22 km (hin und zurück) zutraut, der wird es vom Ausblick her sicher nicht bereuen, aber auch den NPS verfluchen.


Der Name sagt es - hier draussen ist es einsam!

Cape Solitude - die Hochfläche über der Mündung des Little Colorado Rivers in den Colorado River. 1000 Meter über den Flüssen! 16 harte, steinige Meilen vom Desert View entfernt. Auf reifenmordenden Kaibab Limestone. Praktisch der nördlichste Punkt des National Parks am Ostufer des Colorado Rivers. Nördlich des Little Colorado Rivers ist Navajo Nation und das Gegenstück zum Cape auf der anderen Seite trägt keinen Namen. Wir nennen es Walter Powell Point.

Dem Hinweis in einem amerikanischen Buch folgend machen wir uns auf den Weg, verfahren uns einmal - GPS gabs noch nicht! - , kommen letztendlich am Cape an. Staunen atemlos! Gewaltig und schön. Auch wenn im Norden Gewitter hängen!

Leider wird die Idylle gestört - das Cape liegt direkt unter einer der Flugrouten, die den Grand Canyon überziehen. Manchmal versteht man sein eigenes Wort nicht, so dröhnen die Plagegeister über uns! Eine Schande, so etwas in einem National Park zuzulassen! Was mögen die Passagiere denken, wenn sie uns entdecken? Wenn überhaupt!

Es ist schon spät am Nachmittag, die Sonne wird in einer guten Stunde hinter dem Kaibab Uplift untergehen. Wir müssen zurück! Noch einmal die gewaltige Kulisse in sich aufnehmen, noch ein paar Bilder! Tatsächlich erreichen wir Desert View erst in der Dämmerung.

Zweimal war es uns gegönnt, das Cape zu besuchen, bevor die Parkverwaltung die Gegend aus “Naturschutzgründen” für off limits erklärte, was sie allerdings nicht daran hinderte, die Kommerzflieger weiterhin im Tiefflug über diesen Punkt zu führen. Selektiver Schutz? Jedenfalls ist heute die Route durch einen massiven, 6 Fuss hohen Metallzaun abgeriegelt. Diesen müsste man überklettern und dahinter nahezu 7 Meilen one way ohne jeden Schatten laufen.


1.000 Meter tiefer der Colorado River im Marble Canyon. Gewitter im Norden, plötzlich durchbrechende Sonne auf den Cliffs.

Gruss

Rolf

Horst

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Re: Cape Solitude
« Antwort #1 am: 10. November 2013, 18:43:26 »
Tolles Foto und sehr schade, daß man da nur noch so aufwendig hinkommt, was es für die meisten wohl unerreichbar macht.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Hatchcanyon

  • Gast
Re: Cape Solitude
« Antwort #2 am: 10. November 2013, 19:12:08 »
Tolles Foto und sehr schade, daß man da nur noch so aufwendig hinkommt, was es für die meisten wohl unerreichbar macht.

Mal sehen, was die Zukunft bringt?

Da scheint sich ein Trend umzukehren, man macht alte Traisl wieder auf, die in den letzten beiden Jahrzehnten geschlossen worden waren. Zumindestens für BLM-Land triff das zu. Das hatte uns im Mai einige neue (alte) Möglichkeiten eröffnet.

Tatsache ist aber auch: Selbst wenn der Zaun wieder die alte Durchfahrt hätte ist die Strecke nicht ganz trivial. Alternativ dann doch den Walter Powell Point?

Gruss

Rolf