18. Tag Sonntag 15.9.2013Nach dem Kaffee im Bett an den wir uns jetzt gewöhnt haben sind wir in die Bäckerei mit angeschlossenem Cafe an der Hauptstrasse neben dem Sage Grill zum Frühstück gegangen.
Es war kühl, neblig und stark bewölkt. Heute gabs für mich Oatmeal und Hashbrowns und ein Spiegelei (seltsame Kombi aber ich hatte Lust drauf). Die Kartoffeln zum Frühstück schmecken meinem Freund und mir sehr gut, das werden wir zuhause vermissen. In der Theke standen köstliche Kuchen da konnte ich nicht widerstehen und erwarb ein Stück Nußkaramelkuchen.
Auf dem Fußweg zurück ins Hotel wurde das Wetter schlechter, es fing leicht zu nieseln an. Wir wollten uns das Crazy Horse Denkmal anschauen und anschließend den Needles Highway fahren und dann den Harney Peak im Custer State Park besteigen, soweit der Plan. Als wir am Crazy Horse Denkmal ankamen verhüllte es sich komplett in Wolken, da haben wir den Besuch gleich gecancelt, man sah eh nix. Wir bogen auf den Needles Highway ab, die Straße ging kurvig bergauf, es fing nun auch noch richtig zu regnen an und man sah kaum noch die Bäume am Straßenrand. Das machte so gar keinen Sinn. Frustiert sind wir nach Custer zurück gefahren und dann nach Süden auf die Wildlife Loop im Custer State Park. Dort war es zwar auch bewölkt und trüb aber es regnete nicht und die Sicht war okay. Fast eine halbe Stunde lang haben wir uns die Augen ausgeguckt und kein einziges Tier gesehen und dann kamen sie alle auf einmal
eine Herde von mehreren hundert Bisons ganz nah an der Strasse
wie alt das Junge hier wohl ist? Bisons kommen alle mit rotem Fell zur Welt und werden erst später braun.
die Tiere waren alle am Grasen oder Wiederkäuen und haben sich null um die vielen Besucher geschert. Man hat gemerkt dass sie es gewöhnt sind von Fotografen belagert zu werden. Sie waren total friedlich. Im Yellowstone haben die Bisons öfter aggressiv auf Autos reagiert, hier wurden wir Menschen komplett ignoriert.
Ein Pronghorn sahen wir dann auch noch, nur die Esel auf die ich mich so gefreut habe ließen sich nicht blicken. Dabei hatte ich extra Möhren dabei! Sie an die Bisons zu verfüttern habe ich mich nicht getraut...
Wanderwetter war das ja nun gar nicht, so sind wir nach Custer zurückgefahren, haben noch mal Wasser und Knabberzeug im Supermarkt gekauft und haben im Hotel die Wahlergebnisse der Landtagswahl in Bayern gecheckt. Na die waren genauso schlecht wie das Wetter
Nach einem Kaffee sind wir dann ins Musem gegangen das wir gestern Abend beim Spaziergang entdeckt haben:
Das ehemalige Courthouse von Custer zeigt jetzt die Geschichte von Custer. 1874 hat der gleichnamige General einen Wagentreck in die Black Hills geführt, dabei wurde Gold entdeckt und 1875 standen schon die ersten Häuser.
Der Eintritt war kostenlos und eine ältere Dame war erfreut über den Besuch aus Deutschland (soviele werden sich nicht hierher verirren) wir möchten uns doch bitte ins Gästebuch eintragen (was wir brav erledigt haben).
Die ersten beiden Räume zeigten die ausgestopfte heimische Fauna
Den Hairy Woodpecker haben wir gestern auf der Wanderung gesehen. Josef hat bestimmt 10 Minuten versucht einen der Burschen zu fotografieren aber der blieb keine 2 Sekunden lang still sitzen.
Auf den Puma hatte uns die Museumswärterin extra hingewiesen weil er so besonders schön sei, die anderen Tiere seien ja überwiegend 100 Jahre alt aber der hier sei neu, er kam erst vor 2 Jahren ins Museum. Wir wußten nicht wie wir ihr sagen sollten dass wir es vorzögen wenn die Tiere am Leben blieben und haben nix gesagt. Tierschutz scheint völlig unbekannt zu sein...
Auch Indianerartikel wie Pferdedecken, Mokkassins, Leggins auch Waffen waren ausgestellt
Und in zwei Räumen die Expedition von General Custer
die alten Fotos fand ich sehr interessant, oben steht General Custer als Pappkamerad, unten am Foto mit Sioux Indianern die als Kundschafter angestellt waren
im nächsten Raum standen alte Hauswirtschaftsgeräte und landwirtschaftliche Gerätschaften, alles wild durcheinander
Ein Raum war voller Mineralien. Wir hatten gestern auf dem Wanderweg schon lauter glitzernde Blättchen eingesammelt, das lag hier in einer Vitrine (Mica Muscovite), bei uns liegt es jetzt auf der Fensterbank
. Rosenquarz war auch ausgestellt, den haben wir später in großer Menge am Wanderweg gesehen. Für Mineralieninteressierte ist Custer ein gutes Ziel
Der ehemalige Gerichtssaal und ein Schulraum
das war alles ganz nett aber die Wanderung auf den Harney Peak wäre uns lieber gewesen
Als wir rauskamen war das Wetter aber deutlich besser geworden wir fuhren noch mal an den Sylvan Lake zum Needles Highway Anfang wo der Trailhead zu Little Devils Tower ist. Der Weg ist kürzer als Harney Peak und noch zu schaffen (ca 15 Uhr)
Der Weg ging erst flach an sehr bizarren Felsen vorbei
Licht und Schatten wechselten sich ab
Dann wurde der Weg steiler. Hier sieht man schön die Wegmarkierung mit hellblauen Rauten, ein Deer hat uns auf diesem Wegstück begleitet
Dann kam eine Stelle wo man etwas klettern mußte, die habe ich noch geschafft:
Blick zurück, hier hatte man schon eine schöne Aussicht
eine dicke Rosenquarzader im Boden (auch der Glitter lag wieder massenhaft am Weg rum)
aber dann ging es nur noch mit Klettern weiter, das war mir zu riskant. Mein Freund ist raufgeklettert und meinte die Aussicht sei sehr schön da oben, das glaube ich gern aber das war nix für Leute mit Höhenangst. Da oben endete dann auch der Weg.
Auf dem gleichen Weg ging es wieder zurück
am Schluß war das Wetter perfekt geworden
Nun sind wir noch mal auf den Needles Highway gefahren, da waren etliche enge Tunnels
die Fahrt durch einen habe ich gefilmt, ich glaube wir haben die Wand mit dem Außenspiegel touchiert
es gab mehrere dieser Tunnels und sie wurden zunehmend enger. Da fuhr doch tatsächlich ein holländisches Wohnmobil (obwohl die Strasse ausdrücklich für Wohnmobile gesperrt war). Ich wette dass sie umdrehen mußten. Durch den Tunnel eben kam man gerade so mit einem PKW durch.
Das Needles Eye wurde natürlich abgelichtet:
und unsere herzallerliebsten Begleiter
und die Cathedral Spires die man auch von der Strasse sehr schön sehen konnte (man muss also nicht hinwandern)
Nun sind wir doch noch zufrieden "nach Hause" gefahren, ich wäre ja gerne auf den Harney Peak gewandert aber es hat halt nicht sollen sein.
Zum Abendessen sind wir heute in die Bugling Bull Sportsbar und Restaurant gegangen (das Sage Grill hatte heute zu, die Bar war ein paar Häuser weiter). Ich bekam ein Elk Stew im Brottopf -sehr lecker nur etwas wenig Fleisch. Josefs Büffelsteak war sehr gut, das Essen war deutlich beser als erwartet, wir dachten wir bekämen nur Burger oder Pizza.