Dienstag, 10. September2013
Auch heute frühstückten wir wieder ausgiebig. Die Besitzerin des Motels erkundigte sich noch mal nach meinem Insektenbiss, doch der juckte nur und war auch nur noch mückenstichgroß. Sie beruhigte mich noch einmal, dass das alles nicht so schlimm sei, aber sie verstehen könne, dass man unruhig ist, da man schließlich in einem fremden Land nie genau weiß, was gefährlich sein kann und was nicht.
Um halb 10 etwa checkten wir aus und fuhren Richtung Las Vegas. Wir hatten aber nicht vor nach Vegas hinein zu fahren sondern kurz vorher noch rechts abzubiegen Richtung Beatty. Irgendwie war uns richtig langweilig, denn die Strecke bot echt nicht viel an Attraktionen. Daher waren wir richtig happy, als wir eine Tankstelle sahen mit Shop und Restaurant und das mal richtig ausgeflippt: Das Area 51 Alien Center. Cool, das ist doch mal eine Abwechslung!
Drinnen ein Shop mit jede Menge T-Shirts und anderem Kram, aber nicht wirklich toll. Im hinteren Bereich ist ein Bistro oder so, aber da war es total leer. Es war zwar schon Mittagszeit, aber so dringend mussten wir nun auch noch nicht essen. Dann eben die Restrooms besucht, aber auch die waren nicht wirklich überzeugend…
Also ging es weiter. Wir erreichten Beatty und Heiko meinte, dass dies wohl die letzte Möglichkeit zu Essen vor dem Death Valley sei. Also bis abends hielt ich das wohl nicht aus und wir machten uns auf die Suche nach einer Burgerbude oder einem Diner oder so. War gar nicht so einfach, aber irgendwann fanden wir ein Schild von Denny´s. Geben wir dem noch mal eine Chance, nachdem uns 2011 der in Cedar City überhaupt nicht gefallen hatte.
Wir sahen zwar das Schild, aber wo war das Restaurant? Aaaah! Das ist im Motel mit drin! Also okay, geparkt und rein. Doch da mussten wir erst einmal durch ein dunkles Casino. Ob das wohl richtig ist? Ja, war es. Noch einmal um die Ecke und wir standen vor einer jungen Frau die mit hochfrequenter Stimme uns begrüßte und zutextete: „Welcome at Denny´s. My Name ist… Would you like… bla bla bla“
Als wir endlich saßen, warteten wir sehr lange, bis wir bedient wurden. Und dann noch einmal sehr lange, bis die Getränke kamen. Die verschiedenen Angestellten waren dort scheinbar nicht koordiniert und keiner wusste so recht, was der andere tat oder noch nicht getan hat. Zum Beispiel unsere Essensbestellung aufnehmen… Irgendwann kam dann auch eine Serviererin und nahm unsere Bestellung auf. Heiko hatte irgendeinen Sonderwunsch, der aber nicht erfüllbar war mit dem Hinweis: „Sorry, it´s precooked“ Ach so geht das hier: Mikrowelle auf, Essen rein, Bing! Essen fertig und dann bekommt es irgendwann der Gast.
Das Essen war nicht sonderlich lecker und damit hatte Denny´s bei uns endgültig verloren. Schon merkwürdig, wo doch so viele Leute davon schwärmen? Wir aber mussten wieder durch das Casino durch. Und das funktionierte: Heiko gab einen Dollar in den Schlitz eines Automaten. Aha. Und wie jetzt weiter? Hm, das will ich auch. Ich ging mit meinem eigenen Dollar zu einem anderen Automaten und versuchte mein Glück. Aber irgendwie verstand ich das nicht so recht, was man da so machen muss. Dann bin ich zu einem einarmigen Banditen weiter (Einsatz war übrigens jeweils 1 Cent). Und da klappte es. Ich verdoppelte meinen Dollar fast und dann gingen wir…
Es war bereits 14 Uhr, als wir den Abzweig nach Rhyolite sahen. Heiko hatte da von Anfang an keine Lust zu, aber ich wollte da mal hin.
Bis zur Ghost Town fuhren wir nicht weiter, da Heiko nun wirklich keine Lust mehr hatte. Na gut, dann eben nicht. Auch wenn ich gerne das Glasflaschenhaus und eine Ghost Town gesehen hätte.
Dann ging es aber ins Death Valley. Ein paar Wochen zuvor waren hier noch sehr viele Straßen gesperrt und wir fürchteten, dass wir auch dieses Jahr nicht zum Ubehebe Crater kommen würden. Doch kurz vor Urlaubsbeginn war die Straße wieder auf und unserem Besuch an dem Kegel und dem letzten großen Loch unserer Reise stand nichts im Wege. Doch die Fahrt zog sich ohne Ende. Auch wollte nicht so recht Freude aufkommen, denn der Himmel war wieder einmal stark bewölkt und teilweise kamen sogar ein paar Tropfen hinunter. Hey, wir wollten doch die „volle Dröhnung“ Death Valley! Aber die Temperaturen streiften nicht mal die 100°F.
Über eine Stunde dauerte es, bis wir endlich den Ubehebe Crater erreichten. Ein einzelner Jeep stand dort oben, sonst nichts. Und was war das windig! Wir bekamen kaum die Autotür auf! Heiko hat schon zuvor einige Bilder von dem Krater gesehen, wo Leute sich mit weit geöffneten Armen in den Wind legten. Scheint also normal hier zu sein.
Zum Glück war es nicht so weit zum Krater, der Wind war echt heftig! Ich versuchte noch einen Weg zu den kleinen Nebenkratern zu gehen, der, glaube ich, eine halbe Meile lang sein sollte. Nach 50m gab ich auf, durch den Wind blieb mir schlichtweg die Luft weg. Und das, wo ich doch sowieso ständig husten musste. Also machte Heiko nur ein paar Fotos vom großen Krater.
Nach einer Viertelstunde ging es dann Richtung Furnace Creek. Eigentlich verrückt, einen solchen Umweg zu machen für eine Viertelstunde Vulkankratergucken… Deshalb kam uns auch die Idee, doch noch zum Racetrack zu fahren. Wir sind ja jetzt schon etwas erfahrener mit unbefestigten Straßen. Wir verwarfen den Gedanken aber wieder, da ja morgen unser Flieger nach Hause geht (gehen sollte) und bei einer Reifenpanne war ja nicht gewährleistet, dass das alles schnell und unkompliziert zu beheben ist. Vielleicht hätten wir sogar zwei kaputte Reifen? Und dann wären wir niemals rechtzeitig am Flughafen gewesen… Aber es hat uns doch sehr in den Fingern gejuckt.
Auch die Fahrt nach Furnace Creek dauerte sehr lange. Dunkle Wolkentürme über uns. Alles grau in grau, ziemlich deprimierend. Interessant war nur, dass die Ebene leicht grünlich schimmerte und wir immer wieder grüne(!) Büsche am Straßenrand sahen. Hier hatte es in letzter Zeit wohl viel geregnet…
Um kurz nach 5 waren wir dann in Furnace Creek angekommen. Wir kauften noch ein Upgrade und damit war die nächste Nacht die teuerste im ganzen Urlaub. Egal. Wenn das schon mit dem Flieger nicht geklappt hat… Das Zimmer war große klasse, wir konnten über die Terrasse direkt über eine Wiese zum Pool gehen. Heiko hatte keine Lust dazu, aber ich wollte es mir nicht nehmen lassen mitten im Death Valley im Pool zu schwimmen. Erfrischend war der natürlich nicht, er war sogar fast wärmer als die Außentemperatur.
Ich blieb nicht lange und nach dem Duschen gingen wir dann zum 49ers zum Essen. Das Badwater Pale Ale war nicht billig, aber lecker und wir haben auch gut gegessen. Wirklich empfehlenswert!
Das war´s dann für heute. Einen Sternenhimmel konnten wir wie eigentlich geplant natürlich nicht fotografieren...
Morgen haben wir noch mal ein ordentliches Programm!
Übernachtung: Furnace Creek $236.32 = 186,01€ inkl. Tax Gebucht hier:
http://www.furnacecreekresort.com/Gefahrene Meilen: 297
Fazit des Tages: Denny´s wird uns wohl nicht wieder sehen und Death Valley macht uns nicht so richtig Spaß, wenn es nicht strahlenden Sonnenschein und Temperaturen von 120°F hat… Aber Racetrack - wir kommen irgendwann!
Anekdote des Tages: Als wir in Furnace Creek ankamen, fielen uns sofort die vielen schwarzen Vögel ins Auge (etwa so groß wie eine Amsel). Die flogen direkt an die Autos und wir fragten uns, warum sie die wohl attackieren. Hatten sie Spaß daran die Dichtungen zu zerpflücken oder so? Nein, wir stellten fest, das sie zum BBQ flogen! Ja, richtig! Sie sammelten die toten Insekten von den Kühlergrills und den Motorhauben ab. Essen auf Rädern halt...
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