Autor Thema: Wal-O-Mat  (Gelesen 29608 mal)

Horst

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Wal-O-Mat
« am: 21. September 2013, 14:37:15 »
Wer's mal probieren will:
https://www.wahl-o-mat.de/bundestagswahl2013/main_app.php

Überraschungen fast garantiert.  ;)
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Andy

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Re: Wal-O-Mat
« Antwort #1 am: 21. September 2013, 14:43:08 »
Hab ich schon probiert.  ;D

Ich wette bei Dir stand letzte Woche Die Franken an oberste Stelle  8)

Horst

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Re: Wal-O-Mat
« Antwort #2 am: 21. September 2013, 14:45:56 »
Hab ich schon probiert.  ;D

Ich wette bei Dir stand letzte Woche Die Franken an oberste Stelle  8)
hab es jetzt nur für den Bund gemacht.
da war es natürlich die Rentnerpartei Deutschland aber   :tuschel: nicht weitersagen  ;)
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Rainer

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Re: Wal-O-Mat
« Antwort #3 am: 21. September 2013, 15:13:16 »
Witzigerweise habe ich gerade vorher einen Artikel über den Wahl-O-Maten gelesen, dass der zur gefährlichen Mißverständnissen führen kann.

Ich mache keinen Hehl aus meinem Endergebnis: (ich habe nur die großen fünf ausgewählt)

SPD 75,7%
Linke 71,6%
Grüne 70,3%
FDP 56,8%
CDU 44,6%

Trifft eigentlich recht gut meine momentane Stimmung. Wobei ich (sowieso als Wechselwähler) noch nicht sicher bin, was ich am Sonntag wählen werde. FDP wird es allerdings ganz sicher nicht, CDU wahrscheinlich auch nicht.

Hatchcanyon

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Re: Wal-O-Mat
« Antwort #4 am: 21. September 2013, 17:14:05 »
Witzigerweise habe ich gerade vorher einen Artikel über den Wahl-O-Maten gelesen, dass der zur gefährlichen Mißverständnissen führen kann.

Ich mache keinen Hehl aus meinem Endergebnis: (ich habe nur die großen fünf ausgewählt)

SPD 75,7%
Linke 71,6%
Grüne 70,3%
FDP 56,8%
CDU 44,6%

Trifft eigentlich recht gut meine momentane Stimmung. Wobei ich (sowieso als Wechselwähler) noch nicht sicher bin, was ich am Sonntag wählen werde. FDP wird es allerdings ganz sicher nicht, CDU wahrscheinlich auch nicht.

Die beiden Letztgenannten werden es bei mir auch nicht. Wer das Volk so belügt und es vermutlich ausspioniert wie die - siehe NSA - der ist keine Stimme wert. Ansonsten ist mein Wahl-O-mat - Ergebnis recht ähnlich.

Gruss

Rolf

Rainer

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Re: Wal-O-Mat
« Antwort #5 am: 21. September 2013, 17:15:12 »
... habe jetzt alle Parteien durch, die CDU liegt tatsächlich an vorletzter Stelle, nur "REP" liegt noch dahinter (37%).

Aber an der Spitze liegt bei mir "Die Partei" - wohl eine Satirepartei aus dem Umfeld der Zeitschrift "Titanic", da habe ich über 78% Übereinstimmung. Es lohnt sich aber in jedem Fall, die Begründung der Parteien zu ihren Antworten zu lesen, insbesondere die Begründungen der "Partei". Ziemlich lustig...

Kauschthaus

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Re: Wal-O-Mat
« Antwort #6 am: 21. September 2013, 18:59:49 »
Mein Ergebnis war auch ziemlich eindeutig, ich sollte die Linken wählen.

Das tue ich aber nicht, sondern halte mich wie immer an rot/grün.

Ebenfalls interessant ist das Parteienavi der Uni Konstanz. Das ist etwas differnzierter als der Wahl-o-mat.
http://www.parteienavi.de/

Ich hoffe ja immer noch ein wenig, dass die FDP endlich rausfliegt, aber ich fürchte, es gibt genug ****** die meinen, sie würde fehlen.

Viele Grüße, Petra
Seit ich das Wort Dings kenne, kann ich alles erklären.

Michael

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Re: Wal-O-Mat
« Antwort #7 am: 21. September 2013, 19:18:33 »
Ich hoffe ja immer noch ein wenig, dass die FDP endlich rausfliegt, aber ich fürchte, es gibt genug ****** die meinen, sie würde fehlen.
Ganz ehrlich: Ich finde es nicht besonders toll, Leute mit abweichender politischer Meinung so zu titulieren, dass es offensichtlich als Beleidigung verstanden werden kann (bzw. soll)  ::)
...nach der Reise ist vor der Reise...

Kauschthaus

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Re: Wal-O-Mat
« Antwort #8 am: 22. September 2013, 02:05:14 »

Ganz ehrlich: Ich finde es nicht besonders toll, Leute mit abweichender politischer Meinung so zu titulieren, dass es offensichtlich als Beleidigung verstanden werden kann (bzw. soll)  ::)

******
Wähler

Ich wusste nicht, dass es eine Beleidigung ist, Wählern zu unterstellen, sie wollten die FDP im Bundestag haben.

Allenfalls müsste richtig stellen, dass ich natürlich Wähler und Wählerinnen meine.

Grüße, Petra
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Rainer

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Re: Wal-O-Mat
« Antwort #9 am: 22. September 2013, 02:25:00 »
Mein Ergebnis war auch ziemlich eindeutig, ich sollte die Linken wählen.

Das tue ich aber nicht, sondern halte mich wie immer an rot/grün.

Ketzerische Frage - warum eigentlich nicht? Warum nicht die Linke wählen?

Wir waren heute abend bei Freunden eingeladen und natürlich haben wir über die bevorstehende Wahl gesprochen. "Sie" (die Freundin) wird sicherlich CDU wählen. "Er" weiß es noch nicht.

Ich habe denen auch erzählt, dass ich den Wahl-O-Mat ausgeführt habe (mit obigem Ergebnis) und dass ich (weit darüber hinaus) mir bei Youtube jede Menge Vorträge aus dem Bundestag aus den letzten 12 Monaten angehört habe. Quer durch die Bank.

Und ich muss ganz subjektiv sagen: mit kilometerweitem Abstand hat mir das am allerbesten gefallen (inhaltlich, in Wortwahl, in Darstellung, einfach in allem), was Gregor Gysi gesagt hat. Mein Freund hat spontan gelacht und ebenso zugegeben, dass es ihm genauso ginge.

Ich habe dann gesagt: wenn ich ehrlich bin, dann muss ich den doch jetzt wählen. Aber alle Welt sagt: ne, die Linke kann man nicht wählen. Und mein Freund sagte dann auch: ne, die kannst Du doch nicht wählen.

Und jetzt stehe ich hier und bin ratlos. Wieso kann man die nicht wählen? Ich bin nicht blöd und höre auf dumpfe Durchhalteparolen, aber der Gysi hat in vielen (unangenehmen) Dingen einfach Recht. Und auch bei Youtube bekommt er außergewöhnlich (und auffallend) mehr positive Kritik als andere Redner. Warum in aller Welt hat es jemand geschafft, uns davon zu überzeugen, dass man das nicht wählen kann? Ist das nicht verrückt?

Michael

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Re: Wal-O-Mat
« Antwort #10 am: 22. September 2013, 07:20:54 »

Ganz ehrlich: Ich finde es nicht besonders toll, Leute mit abweichender politischer Meinung so zu titulieren, dass es offensichtlich als Beleidigung verstanden werden kann (bzw. soll)  ::)

******
Wähler

Ich wusste nicht, dass es eine Beleidigung ist, Wählern zu unterstellen, sie wollten die FDP im Bundestag haben.

Allenfalls müsste richtig stellen, dass ich natürlich Wähler und Wählerinnen meine.

Grüße, Petra

Ja, ne Du, is klar... ::)
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Kauschthaus

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Re: Wal-O-Mat
« Antwort #11 am: 22. September 2013, 10:01:49 »
Warum in aller Welt hat es jemand geschafft, uns davon zu überzeugen, dass man das nicht wählen kann? Ist das nicht verrückt?

Wenn es bei den sehr eindeutigen Aussagen von SPD und auch Grünen bleibt, dann wird es keine Koalition mit den Linken geben.
Ich habe Sorge, dass meine Stimme für die Linken indirekt der CDU zugute kommt. Ich weiß natürlich schon, dass ich damit der Taktik von rot/grün folge, sehe aber bei dieser Wahl für mich keine Alternative.
Wenn rot/grün allerdings in die Regierungsverantwortung käme, und sich auf dem Gebiet von Entlohnung, Leiharbeit etc. nichts wesentlich ändert, dann würde ich durchaus umschwenken und mir nicht mehr erzählen lassen, dass "man" die Linke nicht wählen kann.

Ich lebe in einer tiefschwarzen Umgebung, und versuche "mein bisschen Stimme" so gezielt wie möglich einzusetzen, um die jetzige Regierung abzuwählen.
Unser hiesiger CDU Wahlkreiskandidat gehört dem Kreis konservativer CDU Politiker an. Vor einigen Wochen wurde er auf einer Veranstaltung darauf angesprochen, dass zunehmend Menschen nicht mehr von ihrem Lohn leben können. Daraufhin meinte er sinngemäß, dass diese dann ja in den Tafelläden einkaufen könnten. Es sei also nicht so schlimm.  :o
Ganz abgesehen davon, dass er scheinbar weder willens noch in der Lage ist, den Kern eines Problemes zu erfassen, weiß ich wie knapp das Angbot der Tafeln und wie groß der Bedarf ist.
Und so einer zieht wieder in den Bundestag ein, aber garantiert nicht mit meiner Stimme, und sei es auch nur indirekt.

Viele Grüße, Petra
Seit ich das Wort Dings kenne, kann ich alles erklären.

Horst

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Re: Wal-O-Mat
« Antwort #12 am: 22. September 2013, 11:42:55 »
Wieso kann man die nicht wählen?
Mal abgesehen davon daß die sich aus Geldern finanziert haben, die mit dem Tod von Menschen und deren Unterdrückung in der DDR geschaffen wurde und man sich selbst als SED Nachfolger bestätigt (was für mich schon ausreichen würde diese Partei niemals als demokratisch zu akzeptieren) solltest Du mal einen Blick in das Parteiprogramm werfen und überlegen wie das jeweils funktionieren soll:
http://www.die-linke.de/fileadmin/download/dokumente/programm_der_partei_die_linke_erfurt2011.pdf

Ein wahlloses Beispiel:

Zitat
für internationale Solidarität und Kooperation zur Verbesserung der Lebensbedingungen aller Menschen. Die Welt ist reich genug, um die ganze Menschheit vernünftig zu ernähren. Wir solidarisieren uns mit allen, die für Frieden, soziale und politische Gerechtig- keit und die Verwirklichung der Menschenwürde streiten.
Wie weit wird man damit kommen ?


Noch eins:
Zitat
für eine sanktionsfreie Mindestsiche- rung, die Armut tatsächlich verhindert, und umfassenden Kündigungsschutz. Hartz IV muss weg. Jeder und jede hat das Recht auf Arbeit und das Recht, konkrete Arbeitsangebote abzulehnen, ohne Sperrzeiten oder andere Sanktio- nen fürchten zu müssen.
Das klingt toll. Erinnert stark an das Perpetuum Mobile.
Im Prinzip steht diese Partei nach wie vor für kommunistische Werte - gegen Marktwirtschaft und dafür daß es jedem gleich gut gehen soll.
Klingt schön - aber ich kenne kein kommunistisches System wo das funktioniert hat.
Politik ist für mich immer auch ein Weg der Kompromisse. Wir sind ja auch nicht alleine auf der Welt.
Mal kann man seinen eigenen Kopf durchsetzen und ein anderes mal wieder nicht aber man kann das Rad so weiter drehen das es für alle funktioniert - natürlich für die einen besser und für die anderen schlechter aber eben überhaupt.
Bei bestimmten Parteien müsste man sich mal vorstellen wie es aussehen würde wären die tatsächlich und das alleine in der Regierungsverantwortung. Was würde das tatsächlich für den Standort Deutschland bedeuten.
Ich stelle mir vor die LINKE bekäme heute 51 %.
Was bedeutet das für Börse, finanzielle Mittel ausländischer Unternehmen, große Firmen die gerade darüber nachdenken wie und wo es weiter gehen soll und letztendlich für den einfach Arbeiter der sich zuerst freut daß er so viel Mitsprache bekommen und verdienen soll wie sein Chef und sich dann wundert, daß er seinen Job gleich ganz verliert.
?


@Petra
ich denke es ist angekommen, daß Du die FDP nicht gut findest  ;)
Ist jetzt auch nicht so meine Partei aber immerhin mit demokratischer Tradition.


Ansonsten gehe ich sowieso von der großen Koalition aus und das sehen im Moment die Bürger laut Umfragen als das kleinste Übel.
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Rainer

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Re: Wal-O-Mat
« Antwort #13 am: 22. September 2013, 12:20:49 »
Ein wahlloses Beispiel:

Zitat
für internationale Solidarität und Kooperation zur Verbesserung der Lebensbedingungen aller Menschen. Die Welt ist reich genug, um die ganze Menschheit vernünftig zu ernähren. Wir solidarisieren uns mit allen, die für Frieden, soziale und politische Gerechtig- keit und die Verwirklichung der Menschenwürde streiten.
Wie weit wird man damit kommen ?

Das ist natürlich die kommunistische Grundidee, dass das sehr idealistisch gedacht ist, ist doch vollkommen klar. Aber wie bei vielen Dingen im Leben: nur weil es etwas wahrscheinlich zu idealistisch ist, soll man es doch nicht vollkommen unversucht lassen.

Auch die Kündigungs- und Hartz IV Geschichte: ja, das ist schwierig zu realisieren. Aber ist das ein Grund zu sagen, na dann lassen wir es gleich und kümmern uns nicht darum. Gerade auf dem Arbeits- und Lohnsektor (inkl. Leiharbeit etc.) sind in den letzten 10 Jahren viele Dinge sehr falsch gelaufen (aus meiner Sicht) und die Linke ist momentan die einzige (größere) Partei, die das grundsätzlich ändern wollen.

Ich bin auch der Meinung, dass es nicht sein kann, dass jemand mit einem Vollzeitjob nicht einmal genügend Geld bekommt, um davon selbständig leben zu können und deswegen gezwungen ist, sein Gehalt aufstocken zu lassen (auf Kosten der Gesellschaft und der Steuerzahler, zugunsten seines Arbeitgebers, der ihm zwar die Arbeit gibt, aber nicht das angemessene Gehalt).

Deutschland ist noch nicht dort, wo die USA schon lange sind, aber wir driften dahin. Und der Prozess beschleunigt sich, die Reallöhne der Arbeitnehmer sind (als einziges Land der ganzen EU) in den letzten 10 Jahren geschrumpft. In Frankreich gibt es ein Gesetz, dass Leiharbeiter, die ohnehin keinen Kündigungsschutz besitzen, mindestens 10% mehr Lohn bekommen müssen als die entsprechenden Festangestellten. Wieso geht das bei uns nicht?

Was ist mit der Rente mit 67? Von den Frauen über 63 Jahre gehen heute nicht einmal mehr 4%(!) zur Arbeit. Wie sollen die fehlenden 96% einen Job bekommen? Der unverhohlene Sinn dieser Regelung: wer früher aufhört, bekommt weniger. Kann man auch gleich die Rente senken - nur sieht es dann jeder sofort.

Ohnehin hat das Rentenniveau ebenfalls 8% abgenommen in den letzten 10 Jahren. Wenn man bedenkt, dass die Durchschnittsrente ohnehin nur ca. 1.000,-€ beträgt, ist das ein ganz schöner Brocken, der da weggefallen ist. Dafür werden aber "Pensionen" bezahlt, die im Jahr bis in den 6-stelligen Bereich gehen. Und dann landet Frau Merkel in der Diskussion mit Peer Steinbrück den Oberknaller und sagt: "Dafür ist die Rente ja steuerfrei". Ja Frau Merkel und die ganzen Mahnbescheide, die das Finanzamt an ahnungslose Rentner verschickt hat, weil sie eben seit 2006(?) die Rente sehr wohl versteuern müssen, die existieren nur in unsere Phantasie.

Das ganz große Thema "Eurokrise", welches in Wirklichkeit eine Bankenkrise ist und Staaten wie Irland in die Armut drücken, weil sie den Fehler gemacht haben, ihre Banken zu retten (um so jetzt unsere Banken zu retten, denn die Gelder, die nach Irland fließen, sind nicht dazu da, den Iren zu helfen, sondern die Schulden an die deutschen Banken zurückzuzahlen, inkl. der vereinbarten Zinsen, die ja eigentlich deswegen so hoch sind, weil sie eben eine gewisse Ausfallwahrscheinlichkeit haben), da werden ganze Staaten dazu gepresst, ihre Bevölkerung in die Armut zu schicken. Und warum finanziert das der deutsche Steuerzahler, wenn es in Griechenland beispielsweise ca. 2.000 Familien gibt, deren Besitz die Staatsschulden weit übersteigt? Wieso die retten die nicht selbst ihr Land?

Das sieht auch für Portugal usw. nicht viel anders aus - aber außer den Linken spricht das keiner an. Warum nicht?

Und warum verschuldet sich Deutschland (nicht nur als Staat, sondern auch die Kommunen und Länder) insgesamt immer weiter, trotz angeblich bester Konjunkter seit anno dunnemal? Wenn wir es jetzt nicht schaffen, den Schuldenberg abzubauen (und da kann man nur die Steuern erhöhen, sonst kann es nicht gehen), wie soll man das denn je schaffen? Aber Steuererhöhung im Wahlprogramm ist die sicherste Methode, weniger Stimmen zu bekommen...

Klar, die SED hat eine unrühmliche Vergangenheit, aber wir sind schon 25 Jahre weiter, wie lange muss man denen das vorwerfen? Und inwiefern da individuell jeder wirklich eine Schuld trägt, das kann und will ich nicht beurteilen. Aber mich stört diese unsägliche "Nichtstuerei", das vor sich herschieben vieler offensichtlicher Ungerechtigkeiten und ich bin wirklich ratlos, was man machen kann, damit sich an diesen Dingen (u.v.a.) etwas ändert. Aber Deutschland driftet eben immer weiter in die gleiche Richtung wie die USA, immer weniger Menschen besitzen immer mehr Geld. Dass es grundsätzlich anders geht, ohne dass das Land in Chaos und Kommunismus versinkt, beweisen uns einige skandinavische Länder.

Wenn die FDP es nicht schafft, gibt es sicherlich eine große Koalition. Was das heißt - das wissen wir dann in 4 Jahren...

Horst

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Re: Wal-O-Mat
« Antwort #14 am: 22. September 2013, 13:32:11 »
Zunächst alles was Du geschrieben hast sehe ich praktisch genauso.
Ich komme nur auf ein anderes Ergebnis als z.B. die LINKE zu wählen.
Ich bin überzeugt davon, daß vieles was jetzt mies läuft dann in eine Katastrophe führen würde.
Im Moment jammern wir noch auf hohem Niveau.
Es mag auch Punkte aus dem Programmen von Parteien geben die ich nicht wählen würde, die Sinn machen.
Aber das heißt noch lange nicht daß ich dieser Partei das Schicksal Deutschlands in die Hände legen möchte.



Klar, die SED hat eine unrühmliche Vergangenheit, aber wir sind schon 25 Jahre weiter, wie lange muss man denen das vorwerfen?
So lange wie dort Leute wie Gysi oder diese unsägliche Wagenknecht (oh my goodness) aktiv sind ewig.
Les Dir mal bei Wikipedia zum Thema Gysi und SED Vermögen so einiges aufmerksam durch.
Wodurch das SED Vermögen entstand (Unterdrückung einer ganzen Nation) muss man wohl nicht diskutieren.
Gäbe es eine Weltmeisterschaft in Rhetorik - Gysi wäre Dauerweltmeister.
Über ihn als Mensch und Politiker sagt das aber wenig aus.



Und inwiefern da individuell jeder wirklich eine Schuld trägt, das kann und will ich nicht beurteilen. Aber mich stört diese unsägliche "Nichtstuerei", das vor sich herschieben vieler offensichtlicher Ungerechtigkeiten und ich bin wirklich ratlos, was man machen kann, damit sich an diesen Dingen (u.v.a.) etwas ändert. Aber Deutschland driftet eben immer weiter in die gleiche Richtung wie die USA, immer weniger Menschen besitzen immer mehr Geld. Dass es grundsätzlich anders geht, ohne dass das Land in Chaos und Kommunismus versinkt, beweisen uns einige skandinavische Länder.
Bei uns gibt's schon noch Leute mit Geld und das sind nicht nur Randgruppen.
Nicht nur weil wir uns hier in einem Reiseforum bewegen - guck Dich mal auf der Autobahn um was da an dicken Autos rumfährt. Billige Kleinwagen sind ja schon fast die Ausnahme.
Ich denke wir tun gut daran den Status Quo zu erhalten und zu versuchen an kleinen Rädchen zu drehen die dann aber auch machbar sind.
Beispiel Spitzensteuersatz.
Was nützt die Erhöhung wenn Leute Schlupflöcher nutzen können und den sowieso nicht zahlen ?
Schlupflöcher schließen klingt im Wahlprogramm natürlich nicht so schneidig wie à la Robin Hood von oben nach unten zu verteilen.
Thema Mindestlohn.
Eine sinnvolle Betrachtung kann man in der Welt nachlesen:

Zitat
Richtig ist, dass die Langzeitarbeitslosigkeit zu hoch bleibt. Und dass zu viele Menschen mit geringen Qualifikationen noch immer zu oft ohne Beschäftigung sind. Für beide – die Langzeitarbeitslosen wie die Geringqualifizierten – ist der Mindestlohn jedoch keine Chance, sondern eine Bedrohung. Liegt er zu tief, ist er nutzlos, liegt er zu hoch, verringert er die Chancen von Arbeitslosen, wieder in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis zurückzufinden – das gilt ganz besonders für die Langzeitarbeitslosen und die Geringqualifizierten.

Wirkungsvoller und damit klüger ist es, die Löhne von bestimmten Arbeitnehmern durch staatliche Zuschüsse zu ergänzen. Diese müssen so gestaltet sein, dass die Gesamteinkommen nach Steuern und Transfers steigen, wenn der Lohn zunimmt. So haben die Beschäftigten ein Interesse an höheren Löhnen, und es ist nicht möglich, dass die Arbeitgeber den Lohn auf Kosten der Allgemeinheit nach unten drücken.
Der lesenswerte ganze Artikel:
http://www.welt.de/wirtschaft/article119621333/Mindestloehne-helfen-nicht-gegen-das-Armutsproblem.html

Meine Meinung - plakative Politik ist schön und gut.
Sieht man unter die Oberfläche eines Problems treten ganz andere Punkte zu Tage und die zu lösen - geht es letztendlich und davon steht in den Programmen der Parteien zunächst mal wenig bis nichts.
 



Wenn die FDP es nicht schafft, gibt es sicherlich eine große Koalition. Was das heißt - das wissen wir dann in 4 Jahren...
Schade nur, daß Steinbrück nicht als Minister in der Koalition dabei sein will. So viele kluge Köpfe haben wir nicht im Land, als daß wir auf welche verzichten könnten.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.