Wann gehts los?
Jetzt geht's los:
28.08. Mittwoch Heute heißt es mit dem Weckerklingeln um 6:30 aufstehen. Seit ich alleine unterwegs bin habe ich es geflissentlich ignoriert und mich noch 2-3 x umgedreht. Frühstück und dann packen für die Tour. Soviel wie nötig, so wenig wie möglich ist die Devise, trotzdem kommt was zusammen (Zelt, Kocher, Essen). Mein Packsack ist für die anstehenden Portagen dank seiner Tragegurte praktisch.
Pünktlich um 8 Uhr bin ich am Schalter des Nationalparks und hole mir die Genehmigung für die Übernachtung in der Schlucht. Hier gebe ich auch meinen geplanten Übernachtungsplatz an. Bis zur 6. Schlucht will ich auf jeden Fall, was darüber hinausgeht – mal sehen.
Auf zur Kanu-Station. Paddel, Schwimmweste .. okay, gut das ich meinen Packsack dabei habe, die Tonne krieg ich nicht ins 1er Kajak. Selbst das Zelt muss ich hinter den Sitz so reinquetschen.
Los geht’s. Der Fluss liegt ruhig und glatt vor mir. Traumhaft schön hier entlang zu paddeln.
3,2 km, dann kann ich das Kajak liegen lassen und 400 m weiter ein anderes nehmen (schade das es später mehr auch so geht!). Blick zurück auf die Kajaks am Ende der ersten Etappe.
Die Farbe des Bootes wechselt von gelb zu grün und es geht in die zweite Schlucht (2,4 km). Inzwischen ist es wirklich schon eine Schlucht geworden.
Viele Sandbänke sind gesperrt, da dort Krokodile ihre Nester haben.
Allgemein mal zu den Krokodilen. Es gibt in Australien 2 Arten:
Zum einen das Salzwasserkrokodil (Leistenkrokodile mit Spitznamen Saltie). Leistenkrokodile sind die größten Krokodile der Welt. Männliche Tiere erreichen in der Regel eine Länge von 4m, Ausnahmen mit bis zu 8 m Länge sind eher selten anzutreffen und können über 100 Jahren alt werden. Lebensraum der Krokodile sind die Küstengewässer, brackige Flussmündungen und Mangrovensümpfe in den nördlichen Regionen von Western Australia, Northern Territory und Queensland. Nicht nur - wie der Name fälschlicherweise vermuten lässt - im Salzwasser! Dieser wechselwarme Jäger ernährt sich von Fischen, Vögeln und Säugetieren. Menschen sollten stets auf der Hut vor diesen gefährlichen Reptilien sein.
Das Süßwasserkrokodil (Freshie) wird ca. bis um 2m lang, in Ausnahmefällen auch bis 3m. Es ist verbreitet in den nördlichen Teilen Australiens (Northern Territory, Queensland und Western Australia) und lebt in ruhigen, salzfreien Binnengewässern. Seine Schnauze ist auffallend schmal und lang gezogen. Es ernährt sich hauptsächlich von kleineren Fischen, Fröschen, Küken von Wasservögeln, größere Insekte oder kleinen Wasserschildkröten. Für den Menschen gilt es im allgemeinen als nicht gefährlich. Es ist scheu und zieht sich bei menschlichem Kontakt zurück. Wenn es in die Enge getrieben oder belästigt wird, kann es jedoch aggressiv werden und ihre scharfen Zähne können ernste Verletzungen zufügen.
Hier geht’s erst im Zickzack, dann eine lange Gerade.
Die erste kurze Umtrage steht an, Gepäck raus und Kajak auf die Schulter. Das Umtragen ist gar nicht so einfach, da bei dem Kajak auf Stabilität (unerfahrene Paddler, viele Nutzer) geachtet wurde und das Material entsprechend dick ist. Zudem geht es über teilweise rutschige Steine und man muss höllisch aufpassen.
Wie schwer das Kajak war weiß ich nicht genau, mein eigenes wiegt 18 kg, ist aber wesentlich leichter. Ich schätze jetzt mal so grob 25 kg dürfte das Monstrum gewogen haben.
So wird übrigens getragen wenn man alleine unterwegs ist.
Nachdem das Boot drüben ist erst mal im Schatten was Essen, was ich esse muss ich nicht tragen.
Komme mit einem netten Paar aus Adelaide ins Gespräch.
Während wir dort sitzen sehe ich aus den Augenwinkeln eine Bewegung und höre ein Platschen, irgendetwas ist da ins Wasser. Aber bevor ich mir über das WAS Gedanken machen kann, kommt es schon wieder heraus, mit einem Fisch als Beute. Es ist ein Mertens-Wasserwaran. Leider für meine kleine Kamera zu weit weg, vor allem da man ihn im hohen Gras nur ausmachen kann, wenn er sich bewegt.
Ich breche auf und packe die 3. Schlucht an (1 km)
Hier geht’s auch zu den Lily Ponds ab, aber ich fahre lieber weiter, habe ja noch ein paar Portagen vor mir und schnell kommt eine sehr lange und anstrengende.
Man beachte unten links das Kajak im Größenvergleich.
Die trockenen Stromschnellen, 800 m Stein und Fels und dazwischen mini-Wasserstrecken. Eine schweißtreibende Arbeit in der Mittagshitze.
Ein Glück das man das Flußwasser trinken kann, soviel Wasser hätte ich nie mitgeschleppt wie auf den nächsten km wegging.
Nachdem ich diese „Rapids“ geschafft hatte ging es auf den Smitt Rock zu, hier wäre die 1. Campmöglichkeit gewesen. Es ist ca. 2 Uhr als ich sie passiere, also die richtige Wahl. Die 4. Schlucht ist mit 0,7 km Paddelstrecke kürzer als die Portage hinein!
Die nächste Portage zu Schlucht 5 steht an. Es wird anstrengend, denn die Felsen werden größer, also immer erst mal scouten und den richtigen/besten Weg suchen. Es gilt auch jede Umtrage 2x zu gehen, 1x mit dem Gepäck und 1x mit dem Kajak.
Dann ...
..... genial ...
....paddel ich ich durch eine enge, tiefe Schlucht.
Es ist absolut still und jedes Geräusch hallt wieder ... geil! Ich war so fasziniert, das ich ganz vergessen habe zu fotografieren.
An einem Felsüberhang nisten kleine Ariel Schwalben (Fairy Martin) - leider im Schatten desw. nur ein ganz schlechtes Foto.
Tja und dann kommen die Felssperren, 3 an der Zahl, eine scheint größer und unüberwindlicher zu sein als die anderen.
Eine liegt hinter mir....
... die nächste steht bevor.
An der 3. mache ich um 16 Uhr eine längere Pause. Hier sind einige natürliche Höhlen und SCHATTEN! Blick zurück.
Da es mir hier gefällt kommt gleich ein frühes Abendessen auf den Kocher, dann beim gemütlichen Kartenstudieren stelle ich fest, das ich schon auf der Portage zur 6. und damit den Endpunkt fast erreicht habe. Lt. Karte ist der CG nicht weit weg, vllt. Muss ich das Kajak ja gar nicht umtragen, also mach nachsehen. ...
Wo ist der Campingplatz??
Tja ... fast hätte es geklappt, aber eine senkrechte Felswand 3-4 m hält mich auf – so ein MIST!
Bei meiner Kletterei entdecke ich ein totes Krokodil (Freshie).
Zurück zu meinem Rastplatz und dann packe ich die letzte Portage für heute an. Die 6. Schlucht liegt vor mir - es ist geschafft. Für einen Freudentanz fehlt mir allerdings die Kraft.
Glücklich stapfe ich den Sand hoch und baue das Zelt auf.
Dann ein verdienter Sprung ins Wasser und den Sonnenuntergang auf den Felsen beobachten.
Es ist ungewöhnlich warm, aber windig. Ein zweites Abendessen vorm Zelt aus gekocht, da draußen mich eine Bremse ärgert, die Biester sind mies!
Fix und alle strecke ich meine Glieder aus. Ach ist das herrlich einfach zu dazuliegen.