Im Vorfeld sorry für die etwas zu grellen und vor allem unscharfen Fotos, meine Kamera hatte entschieden nach dem London-Sturz jetzt doch - zum Glück nur beinahe - ihren Geist aufzugeben. Sie weigerte sich meist exakt scharfzustellen. Und das am ersten Urlaubstag! Ich muss alle Fotos nachbearbeiten, aber durch das konvertieren zum schnelleren hochladen kommen sie hier zu grell raus. Also Augen zu und durch.
03.08. SamstagAb 3:30 Ortszeit Sydney war ich wach und noch 3 Stunden Flugzeit. Wir fliegen quer über den ganzen Kontinent. Mit 7.692.024 Quadratkilometern ist es das sechstgrößte Land der Erde, aber mit nur ca 23 Mio. Menschen dünn besiedelt.
Endlich gibt's Frühstück, aber das war enttäuschend. 1 Brötchen, 1 Muffin, ein paar Früchte. Dann landen wir in Sydney. Es ist die Hauptstadt des Bundesstaates New South Wales und mit 4,63 Millionen Einwohnern (2011) die größte Stadt des australischen Kontinents - allerdings wie ihr ja alle wisst nicht die Hauptstadt.
Die Landung war sehr unruhig, ab durch die Passkontrolle, Gepäck holen und dann wegen meinem Zelt zum Extra Schalter. Dort nur kurze Stichprobe von einem netten Beamten der auch gerne campt, dann raus zum Treff. Hier informiert uns Sandra das wir hier noch Zeit haben uns frisch zu machen, denn wir bleiben in der Stadt anstatt mit einer Fahrt auf den Campingplatz 2 Stunden zu vertrödeln (die Schlafkojen würden ja auf jeden Fall noch zu bleiben). Keiner aus der Gruppe hat was dagegen - perfekt, mehr Zeit für die Stadt. Schnell noch was zum Essen besorgt bevor es losgeht.
07:30. Wir starten gleich mit der Stadtrundfahrt. Samstag morgen sind in Sydney anscheinend nur ein paar Jogger unterwegs, ansonsten ist es angenehm ruhig. Erster Stop am Botanischen Garten mit Blick auf das Opernhaus.
Wir spazieren um die Ecke und an Mrs. Macquairies Chair vorbei. Der Mrs Macquarie's Chair ist ein Fels aus Sandstein der in die Form einer Bank geschnitten wurde. Mrs Macquarie war die Ehefrau von Major-General Lachlan Macquarie dem damaligen Gouverneur von New South Wales (1810-1821). Sie saß gerne an dieser Stelle und genoss die Aussicht über die Bucht und den Hafen von Sydney. Die Bank wurde von Häftlingen für Mrs. Macquarie in den Sandstein gemeißelt.
Auch die ersten Loris (Regenbogen-Loris) entdecken wir.
Kurze Fahrt, dann ein Spaziergang zum Observatorium und zur Harbour-Bridge, die auch den Spitznamen Kleiderbügel hat und neben der Oper DAS Wahrzeichen Sydneys ist. Die Harbour Bridge hat eine Spannweite von 503 Metern, sie ist 134 Meter hoch und 50 m breit.
Weiter durch die Rocks - Sydneys ältestem Stadtviertel. Kurz nach der Landung der ersten Europäer in der Bucht entstanden hier Häuser aus Sandstein. Vom verwendeten Sandstein hat die Gegend auch ihren Namen erhalten. Schon bald nach Bau 1788 hatte es den Ruf des Slums, in dem Seefahrer und Prostituierte einander trafen. In den 1970er Jahren gab es Pläne die Rocks abzureißen und ein schönes neues Stadtviertel zu bauen. Die Pläne wurden nach massiven Protesten nie umgesetzt, stattdessen wurde das Viertel renoviert und wiederbelebt.
Es geht am Hafen vorbei bis zur Oper. Ab jetzt haben wir 3 Stunden Freizeit. Ich umrunde die Oper, rein darf man leider nur mit Führung.
14 Jahre Bauzeit. Zu Beginn der Bauarbeiten 1959 wusste noch niemand, wie das Dach gebaut werden sollte. 1973 eröffnete Queen Elizabeth II das Sydney Opera House, noch heute eines der außergewöhnlichsten Gebäude der Welt. Zusammen mit dem Ayers Rock ist das Opernhaus von Sydney DAS Wahrzeichen Australiens. Ende der 1940er Jahre entstand die Idee in Sydney eine Oper zu bauen. Standort sollte direkt am Sydney Harbour sein, auf dem Gelände eines stillgelegten Straßenbahndepots. Bei der internationalen Ausschreibung gewann in der letzten Runde eine Skizze des dänischen Architekten Jørn Utzon. Richtig, eine Skizze und kein komplett ausgearbeiteter Entwurf gewann die Ausschreibung 1957. Die Bauarbeiten begannen 1959, das Problem wie das Dach statisch stabil gebaut werden könnte war damals noch nicht gelöst. Die Eröffnung war für 1965 geplant, die Bauarbeiten zogen sich aber bis 1973 hin und die Kosten explodierten. 1966 wurde der Architekt Utzon entlassen. Das Opernhaus hat eine Länge von 183 Metern, das Dach ist bis zu 67 Meter hoch und mit über einer Million Fliesen aus Schweden verkleidet.
Dann verziehe ich mich in den botanischen Garten. Gelegen ist der der Botanische Garten direkt an der Farm Cove, so heißt die Bucht zwischen den Royal Botanic Gardens und der Oper. Der Park ist über 30 Hektar groß, er ist jeden Tag geöffnet und der Eintritt ist frei. Sitze jetzt auf einer Bank, vor mir die Bucht mit der kleinen Insel auf der sie früher die Delinquenten aufhingen. Links von mir die Oper und rechts ein Teil des botanischen Gartens. Hinter mit in den Büschen immer wieder die kleinen Papageien die einen Höllenlärm machen.
Nach einer Weile breche ich auf und spaziere kreuz und quer durch den Park. In der Nationalbibliothek eine Photoausstellung besucht. Ein dickes Angus-Steak-Sandwich in den Rocks hilft super gegen den Hunger. Noch etwas die Leute beobachten und dann langsam zum Treffpunkt spazieren. Wir machen eine Hafenrundfahrt bei herrlichstem Wetter, allerdings darf ich mich nicht setzen, denn die Müdigkeit schlägt gerade erbarmungslos zu.
Beim Verlassen des Schiffes dann noch Aufregung, es fehlt die Frau eines Gastes. Einige Zeit später findet sie sich, sie ist an der ersten Haltestelle ausgestiegen. 45 Min. später als geplant geht es bei Sonnenuntergang zum Campinplatz. Die Kabinen aufbauen, ne schnelle Suppe und um 9:30 ab in die Koje.
PS: Wer sehen will wie die Kabinen aussehen muss den letzten Bericht (Panama-Costa Rica) im usa-forum nachlesen. Hab's diesmal nicht fotografiert. Ich kenn's ja schon zur Genüge.