Ab wann hattet Ihr eigentlich Internet ?

[Horst]

Heute hatten wir zum Abendessen ein leicht nostalgisches Thema.
Wir haben uns versucht zu erinnern wann wir Internet und E-Mails hatten.

Wie war das bei Euch - ab wann hattet Ihr das World Wide Web im Haus und ab wann hattet Ihr E-Mail ?
Könnt Ihr Euch noch erinnern ?

Edit: Wann habt Ihr die Forenwelt betreten ?

[Birgit]

Sehr interessante Frage. Das war irgendwann, als in der Werbung immer www.kaufdiesestolleprodukt.de eingeblendet wurde und ich mich dann eben nicht mehr gewundert habe, was das bedeutet.

Vom Internet habe ich das erste Mal 1994 gehört. Es war gegen Ende meines Studiums, ich lebte in einer WG und meine Mitbewohnerin hatte einen Nebenjob bei der örtlichen Tageszeitung. Sie hatte gehört, dass man da irgendwie elektronisch die geschriebenen Texte gleich in die Redaktion schicken könne. Das sei sehr praktisch, aber dazu brauche man etwas, das "Modem" heiße.

Ich selbst hatte zu der Zeit nicht einmal einen eigenen PC.

Dann habe ich irgendwann den abgelegten PC meines Bruders geerbt, der auch recht früh Internet und eine gmx-Adresse hatte. Als ich nun etwa 1997 den zweiten geerbten PC mit Modem hatte, hatte ich Internetzugang über Germany-Net. Meine damalige Mailadresse war eine Folge von etwa 10 Zahlen @germanynet.de

Irgendwann habe ich dann einer Freundin und Kollegin erzählt, was Emails sind: "Das ist praktisch, das ist geschrieben wie ein Brief und so schnell übermittelt wie ein Anruf." Ihre Reaktion: "Sowas braucht doch kein Mensch. Wenn ich was von dir will, rufe ich an oder komme vorbei."

Ja, das waren noch Zeiten, als man entweder nur telefonieren oder im Internet sein konnte Aber ich erinnere mich auch durchaus an die Zeiten, als ein Anrufbeantworter mein höchster Luxus war und mir das Gefühl gab, ich verpasse nun keinen Anruf mehr und bin immer erreichbar

Und falls es auch noch interessiert, wann ich Eintritt in die Forenwelt gefunden habe: Mein erstes Forum war sozusagen beruflich bedingt, erst etwa 2005 oder vielleicht auch schon 2004. Ich hatte irgendeine Info gesucht, habe da einen Link auf ein Forum gefunden und war erstaunt, dass da Leute sich austauschen über die MPU. Da konnte ich ja nun helfen und hatte mal schnell ein paar Beiträge geschrieben. In dem Forum bin ich relativ kurz und intensiv gewesen, dann gab´s leider Streit und die Geschichte ist ziemlich böse auseinander gegangen.

[Ilona]

Bei mir dürfte das 1996 gewesen sein, als der Mann meiner Freundin die Suchmaschinen nach einem bestimmten Thema durchforstete. Ich war total fasziniert, was man aus dem WWW alles erfahren kann und so dauerte der Anschluss ans Netz bei mir auch nicht mehr lange.

Damals war interneten auch noch relativ teuer. Gut, dass Flatrates eingeführt wurden  .

Die Forenwelt habe ich am 24.07.2008 bei USA-Reise.de betreten. Wir planten damals den Besuch der Wave und Heiko's Erstlingstour. Seitdem bin ich leidenschaftliche Forianerin (in anderen Foren mittlerweile sehr wenig und hier bei Eumerika hauptsächlich). 

[Horst]

Und falls es auch noch interessiert, wann ich Eintritt in die Forenwelt gefunden habe

Klar  - habe es in mein Ausgangsposting eingefügt. 

[Birgit]

Gut, dass Flatrates eingeführt wurden

Absolut! Ich habe inzwischen ständig den Computer laufen, und nichts ist für mich selbstverständlicher als alles, was ich "mal eben" wissen muss im Internet anzusehen, sei es per Smartphone ein Kochrezept, wenn ich im Supermarkt nicht mehr weiß, was ich alles dazu einkaufen muss oder die Antwort auf die Frage, wie alt denn nun eigentlich Heiner Lauterbach ist.

Mittlerwreile ist mir Internet auch wichtiger als Telefon, wichtiger als Fernsehen ist es mir schon lange.

Ja, ich gebe zu, dass ich ein Junkie bin!

[Rainer]

"Gehört" hatte ich davon schon Anfang der 90er Jahre. Damals gab es nur "Compuserve", das war der Name des einzgen(?) Anbieters und ein Kollege hatte eine Station an seinem Büroplatz. Das wurde nur zu Datentransferzwecken mit der Schweizer Filiale und der Frankfurter Filiale benutzt. Ich hatte keine Ahnung, was das ist.

Mein erste praktische Erfahrung hatte ich in der nächsten Firma (irgendwann ab 1993), da fragte ich in der Firma, ob irgendjemand wüßte, was für eine Musik das ist, die immer am Anfang und Ende von "Spiegel TV" läuft (so eine melancholische Orchestermusik, fand ich schön).

Da hat mein Freund und Chef gesagt, er würde das in einer ""Newsgroup" nachfragen (hä? Newsgroup - nie gehört  ). Und tatsächlich kam nach ca. 2 Wochen (heute wäre die Frage nach 2 Wochen verwaist) die richtige Antwort. Um ein bißchen Spannung hier reinzubringen: weiß es hier jemand? Also gehört es bestimmt jeder schon einmal, die Musik läuft auch heute noch.

Und dann bin ich ja 1997 im Krankenhaus abgeschossen worden, als ich im August 1998 endgültig wieder zu Hause war, hatte mir mein Arbeitgeber einen PC dahingestellt (ich hatte vorher keinen Computer zu Hause) und auch ein Modem angeschlossen. Ich kaufte damals regelmäßig Computerzeitschriften und da lagen regelmäßig AOL CDs drin (oder einfach als Werbung im Briefkasten). Und irgendwann habe ich mich dann einfach angemeldet.

Ich weiß bis heute noch, was das gekostet hat: 10 Pf. pro Minute an AOL zzgl. Verbindungsgebühr an die Telekom (die Schweinepriester hatten ja eigens wegen des aufkommenden Booms die Preise für lokale Gespräche erhöht und getaktet - früher kostete ein Orstgespräch ja grundsätzlich nur 20 Pfennig, egal wie lang).

Und so kam es, dass bei uns natürlich auch dauernd besetzt war und außerdem die Telefonrechnung, die sich vormals auf max. 30,- - 40,- DM belief, auf astronomische 350,- DM anstieg.. Öööhm.

Irgendwann haben wir dann ISDN bekommen und damit wurde das Surfen etwas flotter, außerdem war nicht mehr dauerhaft belegt. Relativ flott bekamen wir dann auch DSL, damals waren es 756 kbit/s und es war einfach nur supergeil. Wie es dann weiter ging, weiß wahrscheinlich jeder. Ich habe übrigens damals schon vermutet, dass surfen irgendwann pauschal abgerechnet wird für einen vertretbaren Betrag - da sind wir schon lange angekommen.

Foren habe ich von Anfang an besucht. Angefangen habe ich in einem Audioforum. Da es dort auch immer hoch herging und es mir nicht gefiel, wie das Forum geleitet wurde, habe ich noch 1998 selbst ein eigenes Forum gegründet - auf Basis des einzigen Forenscripts (ein Perl Script von Matt Wilson) - was ich bis heute(!) noch betreibe. In den Folgejahren habe ich mehrere Foren geleitet und/oder betreut, ich habe das Perl Scrip von Matt Wilson auf PHP umprogrammiert und habe es nach eigenen Vorstellungen erweitert und angepasst.

Im Jahr 2007 bin ich bei usa-reise.de eingetreten (nach entsprechenden Hinweisen von "DocHoliday"). Und danach weiß ja jeder, wie es weiterging. Heute sind wir alle hier...

Grüße
Rainer

[Andrea]

Das Thema sehe ich ja jetzt erst!

Also mein erster Kontakt zur weiten digitalen Welt hatte ich wohl Mitte der 90er Jahre. Zum Einwählen gab es, glaube ich, nicht nur Compuserve, sondern auch AOL, aber das war noch teurer. Dass das Telefon dann immer besetzt war, daran erinnere ich mich auch noch. Wir hatten natürlich kein ISDN (Is Sowas Denn Nötig?). Erste Emails wurden versand und es wurde auf dem Uni-Rechner (das war irgendwann kostenlos) munter mit Freunden von der Uni Freiburg gechattet. Natürlich mit ewigen Wartezeiten zwischen den einzelnen Antworten...

Dann gab es Freenet und wir gingen auch zu Hause öfters mal ins Netz. Aber Telefongebühren kostete das natürlich immer noch...

Dann trennten sich mein damaliger Freund und ich und ich zog irgendwann um. Kein Rechner, kein Internet zu Hause. Irgendwann hatte ich dann auch einen alten 486er, den Heiko (mit dem ich inzwischen zusammen war) von einem Kollegen geschenkt bekam. Zu diesem Zeitpunkt hatten alle schon Pentiums und wir hatten Mühe die (von uns neu gekaufte) Festplatte unter Windows 3.11 zum laufen zu kriegen, die 1,2GB hatte. Aber Internet hatten wir immer noch nicht.

1999 zogen Heiko und ich zusammen und nach Bad Oeynhausen. Immer noch mit dem 486er und ohne ISDN. Bis ein paar Jahre später die Telekom den für uns günstigen Vertrag kündigte und einen neuen teureren anbot, der weniger leistete. Im Telekomladen dann gefragt, ob das alles sei, was sie uns anbieten würden. Ja. Okay, da haben wir den Anbieter (ganz mutig! man hört ja immer so schlimmes  ) gewechselt.

Ab da hatten wir ISDN. Aber kein Modem. Irgendwann hatten wir auch das, aber das www war mittlerweile so umfangreich geworden, dass surfen keinen Spaß machte, zumal da ja immer noch der alte 486er stand.

Wieder bekamen wir von einem Kollegen von Heiko für 50 DM einen alten Rechner. Trotzdem machte Internet keinen Spaß. Und wofür braucht man das auch?

2009: Unsere Schottlandreise stand an. Hm, das geht ja alles über das Internet. Und telefonieren ins Ausland kostet ja auch richtig Geld... In der Videothek steht doch ein Internetrechner! Für 2€ bekam man einen Code, mit dem man 1 oder 2 Stunden surfen konnte (mit beliebig vielen Unterbrechungen). Das haben wir gemacht (mehrmals). Ab sofort hatte ich eine Email-Adresse (die ich bis heute habe und nutze).

2010: Wir wollen in die USA reisen. Ich hatte Emmipiel aus dem usa-reise Forum kennengelernt, die mir empfahl, dort doch mal rein zu schauen. Mir war zu dem Zeitpunkt noch gar nicht klar, was ein Forum ist und landete erst einmal nur auf den Content-Seiten von usa-reise. Da meldete ich mich auch an, ohne zu wissen, warum und wozu. Ich fand viele Informationen über die USA und irgendwann auch durch Zufall das Forum. Aber da konnte ich mich nicht einloggen, wieso? (weil ich mich gar nicht im Forum angemeldet hatte)

Aber ich las meinen ersten Reisebericht, den von Matze. Der beschreib nämlich die "Foren-Reise" von ihm, seiner Frau, seinem Sohn, Emmipiel und weiteren Usern von usa-reise. Total interessant!

Dann passierte es: Unser Strom und Fon Vertrag wurde gekündigt! Aber es sollte sich für uns als gut herausstellen. Bei dem kleinen lokalen Anbieter, der zuvor mit dem Stromversorger zusammen gearbeitet hat, schlossen wir einen neuen Vertrag. Wir konnten unsere Rufnummer behalten, bekamen DSL und konnten so lange telefonieren und surfen wie wir wollen.

Ab da war kein Halten mehr -  ich wurde Internet-süchtig...

[Hatchcanyon]

Genau weiss ich das nicht mehr, also geschätzt:

- Internet ab spätestens 1992 im Unternehmen über Compuserve inkl. Email
- zuhause ab ca. 1996, dann auch bald Email. (Nur ISDN)
- ab ca. 2001 in ersten freien Foren
- ab März 2009 Programmierung und Betrieb einer eigenen Website (aktuell > 3,5 GByte)

In Bezug auf Rechner:
- Erster Taschenrechner 1973 Texas Instruments SR 11
- Erster Platinen-Computer 1978 an der Hochschule, darauf das erste Programm (im Rahmen meiner Diplomarbeit) geschrieben.
- Erster Arbeitsplatz-Rechner im Unternehmen 1979 (Kein PC, sondern ein Pet.)
- Erster PC im Unternehmen ca. 1984 (2 x 8 Zoll Floppy und externe Festplatte 10MByte(?)
- Erster PC zuhause Anfang 1989 (Tandon AT mit Windows 2.11)
- danach kontinuierliche Änderungen, wahrscheinlich heute die 7. oder 8. Generation. Anfangs Selbstbau bzw. Selbstumbau.

Gruss

Rolf

[Silke]

Wir haben seit 1996 Internet. Den genauen Zeitpunkt weiß ich nicht mehr, aber 1997 sind wir in unser Haus gezogen und da hatten wir es schon eine Weile.

Aber wir haben es in den Anfangsjahren wenig genutzt, es kostete ja jede Minute Geld. Ich erinnere mich genau, dass ich immer Mails erst offline geschrieben habe, dann die Internetverbindung gestartet und den Text dann da rein kopiert habe. Jedenfalls, wenn man mal mehr als einen schnellen Satz schreiben wollte. Kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.

ISDN haben wir auch gleich bekommen, als es bei uns verfügbar war. Ich weiß aber nicht mehr genau, wann das war, muss so 1997 oder 1998 gewesen sein. War jedenfalls Klasse, dass man dann auch surfen konnte, wenn die Kinder mal wieder stundenlange Gespräche führten.

Der PC war damals ein Gebrauchter, ich weiß gar nicht mehr, was für einer und was ich bezahlt hatte. Zum Glück hatte mein Bruder ein wenig Ahnung, so dass der bei Problemen mal helfen konnte.

Heute geht es mir wie Birgit, ich kann mir ein Leben ohne Internet kaum vorstellen.

Mein Mann, den ich 2000 kennengelernt habe, hatte schon lange vor unserem Kennenlernen die Vorläufer des Internets (ich kann mir das immer nicht merken, wie die hießen) genutzt. Er musste und muss auch heute noch immer den neuesten Rechner haben. Er baut sich die aber auch immer selbst zusammen. Was uns zu Gute kam, damit hatten sich ab 2000 zumindest diese Probleme erledigt.

Mein erstes Forum war auch USA-Reise.de, da habe ich mich 2008 angemeldet, kurz vor unserer ersten USA-Reise. Ich hatte Infos im Internet gesucht und bin dabei auf das Forum gestoßen.

[Paula]

Ich habe an der Uni mit Internet angefangen. Das muss 1991 gewesen sein. Damals HP-UX Rechner mit Xmosaic als Browser. Kennt das noch jemand? Email hatten wir damals auch allerdings hatten meist nur die anderen Studenten einen Mailaccount und die sah man ja eh jeden Tag an der Uni also wozu braucht man das?
Ab 1998 hatte ich Internet Zuhause über das Firmenlaptop mit ISDN Karte (soweit ich mich erinnere) mit dem ich ins Internet konnte.  Ich glaube erst 2003 hatte ich dann Zuhause eine Fritzbox und WLAN. Heute kann ich mir ein Leben ohne Internet überhaupt nicht mehr vorstellen. Oder ohne Smartphones oder ohne iPad   
Im Urlaub im September mußte ich die letzten Tage aufs iPad verzichten, weil ich es nicht mehr laden konnte, da hatte ich schon richtig Entzugserscheinungen (obwohl das iPhone ja noch funktionierte). Ich fürchte ich bin süchtig danach (sowohl Internet als auch diese Mobilgeräte)

[Flicka]

Beim mir fand der erste Kontakt mit diesem komischen Nerd-Spielzeug namens Internet auch auf der Uni statt. Das muss Mitte der 90er Jahre gewesen sein. Wir wurden gezwungen, uns einen Account anzulegen, weil die Anmeldung für irgendeine Veranstaltung nur per Internet möglich war. Ich kann mich noch daran erinnern, dass eine meiner Freundinnen Probleme hatte, auf diesen Account zuzugreifen, und dass ihr die Lösungsvorschläge für dieses Problem auf eben jenen Account geschickt wurden. Damals dachte ich, wie dämlich, wer braucht denn diesen Quatsch?

Bis ich zuhause einen Internetzugang hatte, hat dann noch ein paar Jahre gedauert. Erst ganz langsam ist mir bewusst geworden, dass man damit tatsächlich auch nützliche und unterhaltsame Dinge anstellen kann.

Heute gibt es kaum noch einen Tag, an dem ich nicht mindestens einmal ins Internet gehe. Ich könnte mir inzwischen ein Leben ohne Fernsehen eher vorstellen als ein Leben ohne Internet.