Autor Thema: 09/11  (Gelesen 11361 mal)

nordlicht

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Re: 09/11
« Antwort #15 am: 11. September 2016, 09:07:34 »
Für mich sind die Anschläge von 9/11 eine Zeitenwende, ich habe das Gefühl seither hat sich eine Gewaltspirale entwickelt die die Welt immer weiter runterzieht.
Ich denke, dass Al-Qaida wahrscheinlich niemals erwartet hat, mit ihrem Anschlag dermassen erfolgreich zu sein. Der Anschlag und die Reaktion darauf haben die Welt so verändert, dass Dein Begriff "Zeitenwende" wohl angebracht ist.
Mich hat 10 Jahre später die Reaktion Norwegens auf einen für so ein kleines Land ähnlich verheerenden Anschlag sehr beeindruckt. ("Unsere Antwort wird mehr Offenheit und mehr Demokratie sein") Sicher nicht einfach, aber ob sowas nicht auch nach 9/11 möglich gewesen wäre? Das hätte den Terroristen den Triumph eine "Zeitenwende" eingeleitet zu haben vielleicht genommen.

Paula

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Re: 09/11
« Antwort #16 am: 11. September 2016, 09:56:59 »
Mich hat 10 Jahre später die Reaktion Norwegens auf einen für so ein kleines Land ähnlich verheerenden Anschlag sehr beeindruckt. ("Unsere Antwort wird mehr Offenheit und mehr Demokratie sein") Sicher nicht einfach, aber ob sowas nicht auch nach 9/11 möglich gewesen wäre? Das hätte den Terroristen den Triumph eine "Zeitenwende" eingeleitet zu haben vielleicht genommen.

Da gibt es aber einen ganz entscheidenden Unterschied: in Norwegen war es ein Angriff von innen, die USA wurden von Ausländern angegriffen. Außerdem von einer Organisatin nicht von einer Einzelperson. Der Täter von Norwegen saß umgehend in Haft, gegen wen hätte Norwegen Krieg führen sollen? Ich finde das kann man gar nicht vergleichen.
Viele Grüße Paula

stefunny

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Re: 09/11
« Antwort #17 am: 11. September 2016, 10:26:39 »
Wir waren am 10.9 aus dem Urlaub zurück gekommen, ich hatte den tag noch frei und habe ausgeschlafen. Dann rief mich eine Freundin und Kollegin an, die wissen wollte ob wir wieder zu Hause sind. Dann sagt sie gut, Glück gehabt, das ihr nicht heute zurück wolltet, mach mal das TV an. Ich sagt wieso ich gucke doch in der Früh kein TV, doch mal mal an. Welchen Sender denn? EGAL!
??? Wie egal... ich machte also den Fernseher an und dachte erst was für ein Action-Film in der Früh. Nein es war kein Film, es krachte gerade Live ein Flugzeug in den zweiten Turm. SCHOCK.
Das war schon ein krasses Erlebnis, wenn ich heute dran denke, klar Gänsehaut und Kloß im Hals.

Rainer

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Re: 09/11
« Antwort #18 am: 11. September 2016, 16:30:14 »
Ich sagt wieso ich gucke doch in der Früh kein TV, doch mal mal an. Welchen Sender denn? EGAL!

"In der Früh" ist gut.

Die deutschen Sender sind ca. 15.30 Uhr erst in die Berichterstattung eingestiegen, ich selbst habe kurz vor 15.00 Uhr den Fernseher angemacht und hatte das Glück, dass im Kabelfernsehen CNN eingespeist wird, da lief eine Live-Reportage und ich habe fast unmittelbar live mitlerlebt, wie sich das zweite Flugzeug von hinten rechts schnell annäherte und in den hinteren Turm flog (das war um 15.03 Uhr nach deutscher Zeit). Zu diesem Zeitpunkt war auf den deutschen Sendern noch gar nichts, die sind deutlich später erst eingestiegen. Ich wußte nur zufällig aus einem News-Portal im Internet, dass ein Flugzeug in New York in einen Turm geflogen war, weil aber alle amerikanischen Nachrichtenserver überlastet waren, fiel mir zum Glück ein, dass wir ja CNN im Fernsehen haben.

Aber in den deutschen Sendern ist erst der Einsturz des 1. Turms live zu sehen gewesen (zwar mit einigem Vorlauf, man sah aber nur die brennenden Türme), das war um 15.59 Uhr deutscher Zeit, der zweite Turm folge um 16.28 Uhr deutscher Zeit. Finde ich jetzt nicht sooo sehr "in der Früh"....

Horst

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Re: 09/11
« Antwort #19 am: 11. September 2016, 18:12:39 »
("Unsere Antwort wird mehr Offenheit und mehr Demokratie sein") Sicher nicht einfach, aber ob sowas nicht auch nach 9/11 möglich gewesen wäre?
Nein, denn es wäre nicht gewollt gewesen.
Ich bin zwar kein Anhänger von Verschwörungstheorien aber die Anschläge von 9/11 haben der US-Regierung wie gemalt ins Programm gepasst.
Seitdem hat man die eigene Bevölkerung in ein Gemisch aus Angstmache und Verdummungswatte gepackt und so eine 100% Kontrolle über jeden Pups den Jemand im Land (weltweit?) lässt aufbauen können, gegen die sich niemand gewehrt hat.
Edward Snowden gilt in den USA ja nicht unbedingt als Volksheld.
Ohne 9/11 wäre es wohl nicht so weit und auch nicht so leicht so weit kommen können.
Auch bin ich davon überzeugt, dass sich die Amerikaner rund alle 10 Jahre militärisch irgendwo engagieren müssen, um einerseits ihre Waffensysteme im Ernstfall zu testen, als auch der Rüstung-Lobby entgegen zu kommen.
Auch hier hat 9/11 und der "Krieg gegen den Terror" (und somit das Engagement in Afghanistan) und Osama Bin Laden (den die USA ja einst selbst groß gemacht hatten)  gut gepasst.

Abseits der USA war 9/11 allerdings der Wendepunkt für eine weltweite Welle und Sogwirkung zukünftiger Selbstmordattentäter die man mit einem Ruhm wie sie die Terroristen am 11. September erlangt haben gut zu ködern sind.
Die Gegenwart mit den Anschlägen in Frankreich, Belgien und auch Deutschland (Ansbach, Würzburg) zeigt, dass man gut daran tut sich nicht wie die Amerikaner in eine Panik treiben zu lassen (auch wenn 9/11 noch mal eine andere Dimension war). Gesetzte im Haudruckverfahren unserer Politiker nützen meiner Meinung nach hier ebensowenig wie sich selbst nicht mehr vor die Tür oder auf ein Konzert oder eine Großveranstaltung zu trauen.
Letzteres entscheidet aber jeder für sich selbst.
So oder so, die Welt ist sicher nicht mehr die, die sie vor 15 Jahren war.
Aber auch das ist in der Geschichte der Menschheit nichts ungewöhnliches ...
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Rainer

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Re: 09/11
« Antwort #20 am: 11. September 2016, 19:21:42 »
Abseits der USA war 9/11 allerdings der Wendepunkt für eine weltweite Welle und Sogwirkung zukünftiger Selbstmordattentäter die man mit einem Ruhm wie sie die Terroristen am 11. September erlangt haben gut zu ködern sind.

Eigentlich nicht. Der wirklich unmittelbare Grund für die Bedrohung (und Existenz) durch ISIS und deren fanatischer Anhänger (und das ist ist die direkte Ursache für den islamistischen Terror) ist die Folge des verkorksten und ungerechtfertigten Einfalls der USA im Irak, um Saddam Hussein zu "chassen". Das hat die ganze Region aus dem (ohnehin empfindlichen) Gleichgewicht gebracht und hat ISIS und den weltweiten islamistischen Fanatismus zur Folge gehabt.

Wobei 9/11 als Begründung für den Einfall im Irak eben offensichtlich nicht ausreichend war, weswegen sich die amerikanische Außenpolitik die Lüge von den versteckten Atomwaffen einfallen ließ. Insofern spielt 9/11 eigentlich eine eher untergeordnete Rolle, was die heutige Bedrohung durch ISIS betrifft.

Wieder einmal hat die US-amerikanische Außenpolitik damit eine Region in Ungleichgewicht gebracht, die bis dato eigentlich keine Bedrohung für den Rest der Welt darstellte. Aber das lernen die Amerikaner offensichtlich nie, dass sie mehr Unheil als Frieden anrichten durch ihre Einsätze auf fremdem Boden.

Horst

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Re: 09/11
« Antwort #21 am: 11. September 2016, 21:24:51 »
Abseits der USA war 9/11 allerdings der Wendepunkt für eine weltweite Welle und Sogwirkung zukünftiger Selbstmordattentäter die man mit einem Ruhm wie sie die Terroristen am 11. September erlangt haben gut zu ködern sind.

Eigentlich nicht. Der wirklich unmittelbare Grund für die Bedrohung (und Existenz) durch ISIS und deren fanatischer Anhänger (und das ist ist die direkte Ursache für den islamistischen Terror) ist die Folge des verkorksten und ungerechtfertigten Einfalls der USA im Irak, um Saddam Hussein zu "chassen". Das hat die ganze Region aus dem (ohnehin empfindlichen) Gleichgewicht gebracht und hat ISIS und den weltweiten islamistischen Fanatismus zur Folge gehabt.
Weshalb  der Irakkrieg der USA & CO ja heute auch als Völkerrechtswidrig (kein UN-Mandat) eingeschätzt wird und in der Tat das Gefüge im nahen Osten nachhaltig entfernt hat - ohne dass die USA sich Gedanken um das "nach dem Krieg" gemacht hatten (also wie immer).
Mit ISIS und dem Irak magst Du recht haben - aber es gab ja bereits vor dem IS Selbstmordattentäter (z.B. Taliban) und es wird nachdem der IS unbedeutend geworden ist, welche geben. Es wird immer ausreichend Verantwortliche geben die die Konflikte heraufbeschwören oder am Leben halten.


Wieder einmal hat die US-amerikanische Außenpolitik damit eine Region in Ungleichgewicht gebracht, die bis dato eigentlich keine Bedrohung für den Rest der Welt darstellte. Aber das lernen die Amerikaner offensichtlich nie, dass sie mehr Unheil als Frieden anrichten durch ihre Einsätze auf fremdem Boden.
Um Frieden geht's den Amerikanern nicht und das wird auch bei der nächsten Intervention so sein.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.