Autor Thema: Kind stirbt im Yellowstone bei Unfall mit Faustfeuerwaffe  (Gelesen 18171 mal)

Horst

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Re: Kind stirbt im Yellowstone bei Unfall mit Faustfeuerwaffe
« Antwort #15 am: 11. September 2013, 16:35:09 »
Was das mit Mittelalter zu tun hat vestehe ich nicht. Klaert mich doch mal auf.
Hi Palo,
nun ja Mittelalter oder vielleicht die Zeit des Wilden Westens setzt man auf diese Thematik damit gleich, daß Probleme "untereinander" selbst geregelt wurden und nicht von der Polizei oder einer vergleichbaren dritten Organisation.
Da galt eben Auge um Auge ....



Zitat
Ich glaube das hat eher was mit der immer steigenden Kriminalitaet zu tun, eine Welle die hauptsaechlich mit Rassismus und Drogen anfing.
Wie war es denn vor 30-40 Jahren. Waren da auch alle Amerikaner so gut bewaffnet und bereit die Waffen zu benutzen wie jetzt oder hat sich das erst so die letzten 10-20 Jahre entwickelt?


Eine Bekannte von mir, die ein paar Blocks weiter wohnt, hat sogar drei Schusswaffen, zwei Pistolen und ein Gewehr. Die wuerde ohne zu zoegern auf einen Einbrecher los knallen.
In Europa gibt es auch Kriminalität, Einbrüche usw. aber es käme kaum jemand auf die Idee sich deswegen Waffen zu kaufen.
Schon gar nicht wenn ein Verrückter irgendwo Menschen erschießt wie es die NRA als Gegenmaßnahme vorschlägt.
Waffen schaffen nicht nur vermeintliche Sicherheit sondern auch Probleme (Unfallgefahr gerade bezüglich Kindern, Hemmschwelle zur Waffenbenutzung sinkt beim Kriminellen selbst, Unschuldige können getroffen werden).
Dazu kommt eben das es einfach zu leicht ist in den USA an Waffen zu kommen und manche Waffen sowieso absolut nichts in den Händen von Privatleuten verloren haben.

Zunehmende Kriminalität ist ein Anzeichen dafür das die Politik eines an sich einmal reichen Landes über die Jahre nicht so viel richtig gemacht haben kann.
Ein Umdenken wird bestenfalls zaghaft versucht aber vor allem von großen Teilen der Gesellschaft scheinbar gar nicht gewollt.

Mit dem Gedankenaustausch hier werden wir daran natürlich auch nichts ändern - aber irgendwie gibt man halt nicht auf zu hoffen, daß es irgendwann mit den USA die man ja nach wie vor schon ein bisschen im Herzen trägt besser geht.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Kauschthaus

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Re: Kind stirbt im Yellowstone bei Unfall mit Faustfeuerwaffe
« Antwort #16 am: 11. September 2013, 21:09:28 »
Wenn man eine Waffe im Haus hat, und die auch zur Verteidigung nutzen würde, dann muss man verdammt gut damit umgehen können. Anderenfalls ist sie eher ein Sicherheitsrisiko.
Zum einen, wie bereits erwähnt, weil Täter ihrerseits die Hemmschwelle zu schießen niedriger ansetzen. Und zum anderen, weil die eigene Waffe gegen einen eingesetzt werden könnte, weil normale Menschen halt keine Rambos sind, sondern zur Selbstüberschätzung neigen. Man sollte nie die eigenen Hemmschwellen unterschätzen. So einfach ist es nun auch wieder nicht, einfach los zu knallen mit dem Wissen, dass man jemanden vermutlich tötet.

Es gab da mal irgendwann in den späten 80er Jahren einen Fall irgendwo in Bayern glaube ich. Dort hat ein Hausbewohner einen Einbrecher erschossen. Wenn ich mich recht erinnere, hat sich herausgestellt, dass der Einbrecher schon auf der Flucht war, als ihn die Kugel getroffen hat, nämlich in den Rücken.

Wie die Justizgeschichte ausging, weiß ich nicht mehr. Aber ich habe damals gedacht, dass es nicht richtig sein kann, wegen Einbruch mit dem Tode bestraft zu werden, wenn man wegrennt, weil man ertappt wurde.

Ich will das nicht schönreden, Einbruch ist ein ungeheuerlicher Angriff auf die Privatsphäre und das Eigentum, aber wenn so etwas hier Schule gemacht hätte, dann hätten alle aufgerüstet. Der Hausbesitzer, weil er vermeintlich die Einbrecher abschrecken kann, und die Einbrecher, damit sie trotz möglicher Gegenwehr zum Erfolg kommen.

Horst hat es indirekt gesagt, die einzig wirklich wirksame Waffe gegen zunehmende Eigentums- und Gewaltdelikte ist ein Staat, in dem möglichst viele Menschen ihr tägliches Auskommen finden und die Schere zwischen reich und arm nicht zunehmend größer wird.
Das garantiert keine völlige Abwesenheit von Gewalt, aber doch das Stoppen einer sich immer höher aufschaukelnden Gewaltspirale.
Und im Grunde gilt das für die Außenpolitik eines Landes genauso, denn in unserer modernen globalen Welt stoppt Kriminalität nicht an der Landesgrenze.

Ich finde es immer wieder erschreckend, dass einfache Zusammenhänge, die ein fühlender und denkender Mensch durchschaut, oftmals (je nach Interessenlage, siehe NRA) nur als völlig naiv abgetan werden.
Dazu passt das schöne Zitat von B. Brecht: "Der reißende Strom wird gewalttätig genannt, aber das Flußbett, das ihn einengt, nennt keiner gewalttätig."

Wenn ich in den USA leben würde, hätte ich vermutlich eine Waffe. Ganz im Ernst. Aber nicht irgendwo greifbar zum "Abschrecken" von Bösen, sondern zum Schießen auf Zielscheiben oder ähnlichem. Absolut sicher aufbewahrt vor unbefugtem Zugriff und ganz besonders sicher vor Kinderhänden. Aber in abgesicherter Umgebung auf Dosen oder Scheiben schießen würde mir durchaus Spaß machen.

Grüße, Petra


Seit ich das Wort Dings kenne, kann ich alles erklären.

Palo

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Re: Kind stirbt im Yellowstone bei Unfall mit Faustfeuerwaffe
« Antwort #17 am: 11. September 2013, 21:18:44 »
Hallo Horst,

Mit dem Mittelalter wuerde ich eher die Sklavenzeit vegleichen, was ja auch ein dunkler Punkt in der amerikanischen Geschichte war.

Wogegen die Wild West Zeit die Zeit des neuen Anfangs fuer Einwanderer/ Pioniere und der Indianerkriege war.

Aber egal.

Soweit in mich erinnern kann, und das ist laenger als 30 – 40 Jahre, war es schon immer so. Nur hat damals die internationale Presse nicht darueber berichtet und Internet war nix. Der Link hier im Thread ist ja auch vom NPS. Denke aber auch mal an den Klu Klux Klan, die haben zwar selten geschossen aber gelyncht, gehaengt und Bomben in Kirchen los gelassen.

Du hast natuerlich Recht, ein Gedankenaustausch hier  wird nichts aendern, aber vielleicht etwas Licht in die Sache bringen.

Umdenken hin oder her, da wird auch ein Gesetz gegen Waffen nicht helfen, es sind einfach schon zu viele im Umlauf. Deren koennten sie nur maechtig werden wenn sie die Armee ausschicken wuerden um Haus fuer Haus zu durchsuchen wie damals nach dem Krieg die Alliierten in Deutschland. Wenn die Regierung das aber versuchen wuerde kaeme es garantiert zu Mord und Totschlag.

Falls es dich interessiert, hier ein paar Links:

Wie man auf der Tabelle zu Punkt 5 sehen kann ist auch in Deutschland nicht immer Frieden.


http://en.wikipedia.org/wiki/Crime_in_the_United_States

http://disastercenter.com/crime/



Gruß

Palo

Palo

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Re: Kind stirbt im Yellowstone bei Unfall mit Faustfeuerwaffe
« Antwort #18 am: 11. September 2013, 21:33:15 »
Hallo Michael,

man kann nur hoffen, daß der nächsten amerikanischen Generation ihr Smartphone wichtiger ist als ihre Knarre.
Zumindest bei uns könnte man das den jungen Leuten kaum mehr abnehmen ..... :P

Die Cell Phones sind der jungen Generation sehr wichtig   :o

Nur mal kurz in den Berichten von gestern und heute:


http://www.dailymail.co.uk/news/article-2024136/Elena-Rendell-17-fatally-shoots-younger-sister-Christina-14-cell-phone.html


http://www.dailymail.co.uk/news/article-2415945/Florida-grandmother-Marian-Hall-83-shot-tried-break-fight-grandsons.html


Gruß

Palo

sh3t0r

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Re: Kind stirbt im Yellowstone bei Unfall mit Faustfeuerwaffe
« Antwort #19 am: 11. September 2013, 22:12:06 »
Ich glaube das hat eher was mit der immer steigenden Kriminalitaet zu tun, eine Welle die hauptsaechlich mit Rassismus und Drogen anfing.

Die Kriminalitätsrate in den USA ist seit Anfang der 90er Jahre am Sinken.

Rainer

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Re: Kind stirbt im Yellowstone bei Unfall mit Faustfeuerwaffe
« Antwort #20 am: 11. September 2013, 22:47:48 »
Die Cell Phones sind der jungen Generation sehr wichtig   :o

Dann wäre das doch jetzt mal die Chance:

a) es werden keine Neuwaffen mehr verkauft

b) wer ein Smartphone/Cellphone erwirbt, bekommt es nur im Tausch gegen eine Knarre  8)


Ganz schnell sind die Waffen eingesammelt. Wie einfach und schön das doch wäre?!

Palo

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Gruß

Palo

Michael

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Re: Kind stirbt im Yellowstone bei Unfall mit Faustfeuerwaffe
« Antwort #22 am: 18. September 2013, 13:47:20 »
Zur Waffendebatte: Starbucks hat seine Kunden aufgefordert, keine Waffen mehr in ihre Filialen mitzubringen. Vor einem Verbot schreckt man aber noch zurück: http://www.starbucks.com/blog/an-open-letter-from-howard-schultz/1268

Grüße aus der Pfalz,
Michael
...nach der Reise ist vor der Reise...

sh3t0r

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Re: Kind stirbt im Yellowstone bei Unfall mit Faustfeuerwaffe
« Antwort #23 am: 19. September 2013, 10:41:12 »
Endlich sind bei Starbucks keine Amokläufe mehr möglich ;)

Rainer

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Re: Kind stirbt im Yellowstone bei Unfall mit Faustfeuerwaffe
« Antwort #24 am: 19. September 2013, 11:50:17 »
Endlich sind bei Starbucks keine Amokläufe mehr möglich ;)

Noch nicht ganz - das sollten sie vielleicht dann doch schriftlich verifizieren:

"Gun rampage prohibited between 6 a.m. and 8 p.m., Sun thru Sat".   :totlach: