16.Tag, Dienstag 9.11.2010Eine inzwischen „gewohnte“ Zeit – 5:45 Uhr öffnet sich der Reißverschluß unseres Dachzeltes.
Der erste Gang geht natürlich in die sanitären Einrichtungen des Campingplatzes die im Etosha nicht sensationell aber durchaus ok sind.
Es folgt ein schneller Kaffee und letztmalig das Dachzelt und unser Lager abbauen.
Gegen 6:30 Uhr geht es dann auch auf den letzten Game Drive. Eigentlich ist es uns heute morgen egal was wir sehen – Hauptsache noch einmal so richtig Afrika inhalieren. Wobei – ein Leopard würde noch gut kommen ....
Wir fahren zu den Wasserlöchern von Klein Namutoni und nach Chudop wo wir sogar 3 Tüpfelhyänen sehen.
Perlhühner (ungebraten)
Schreivogel
In Kalkheuwel liegt relativ weit entfernt aber erkennbar ein Löwenrudel unter einem Baum. Wir warten eine halbe Stunde aber es tut sich nichts.
Für mehr haben wir heute keine Zeit – eine lange Fahrt steht noch bevor.
Wir fahren noch ein Stück über Namutoni nach Norden bis Tsumcor. Immerhin sehen wir den ersten (und leider auch letzten) Gelbschnabeltokko der Reise ...
... und natürlich noch einmal viele Antilopen, ...
... Zebras, ...
... und Giraffen.
Gegen 9 Uhr geht es noch einmal auf die Campsite zurück und wir trinken Kaffee und frühstücken.
Dann heißt es Abschied nehmen vom Etosha und der Wildnis Afrikas.
Ein letzter Halt am Wasserloch von Klein Namutoni und ein letzter Blick auf das gelbe Gras des Etosha auf dem Weg zum Lindequist Gate.
Hmmmmmmm ............... tief seufzen ..... irgendwann stehen wir sicher wieder mit unseren Kameras an einem Wasserloch in der Hitze Afrikas ......
Eine kurze Strecke führt die C38 zur B1, der „Autobahn“ die uns heute nach Süden bringen soll. In Tsumeb legen wir den ersten Stop ein um unseren Tank zu füllen.
Gar nicht so einfach – denn die erste Tanke hat schon mal keinen Sprit – was wir aber erst erfahren als man uns schon die Scheibe geputzt hat .....
Na ja, der nächste Versuch ist dann erfolgreicher wobei sich gleich wieder einer der übereifrigen Tankwarte auf unsere Scheibe stürzt. Doppelt geputzt hält halt besser und das ist schon ok. Die Leute sind ja auf das Trinkgeld angewiesen.
Weiter geht die laaaaaange und laaaaangweilige Fahrt über Otjiwarongo bis Okahandia. Dort tanken wir nochmals und rufen Hubert Hester an wann wir in etwa in Windhuk bei ihm eintreffen werden um das Auto zurückzugeben.
Kurz vor 17 Uhr fahren wir bei Hubert Hester auf den Hof.
Gespannt sind wir natürlich wie wir uns wegen des von uns verschlampten Leiterteils einigen – doch das läuft für uns äußerst erfreulich – Hubert Hester erlässt uns die Kosten von etwa 80 € kurzerhand. Nicht nur deswegen können wir ihn und sein Kalahari Car Hire weiter empfehlen. Überall wo man uns fragte wo wir unser Auto her haben und der Name Hubert Hester fiel gab es ein positives Echo – der Mann scheint im ganzen Land bekannt und genießt einen sehr guten Ruf.
Wir können mit dem Auto sogar zur Lodge und morgen zum Flughafen fahren und es dort einfach stehen lassen – ein Mitarbeiter von ihm holt es dann dort ab – super !
Wir verabschieden uns und bedanken uns noch einmal bei Hubert Hester – dann geht es durch die östlichen Bezirke Windhuks hinaus Richtung Flughafen.
Nur 7 km vor dem Airport zweigt eine Piste zur Ondekaremba Lodge ab die wir von zu Hause vorreserviert hatten.
Nach kurzer Strecke ist die Farm erreicht und wir melden uns gleich auch zum Abendessen an. Hier ist mal wieder alles fest in deutscher Hand – denn zum Abendessen sollen es mit uns 16 Leute werden und „natürlich“ alle deutschsprachig.
Gut, dass wir noch ein Auto haben – denn unsere Buschhütte ist ein gutes Stück vom Farmhaus entfernt.
Schon mal Probeliegen
Es folgt was am Ende einer Reise immer kommt: den ganzen Kram der sich über das ganze Auto verbreitet hat wieder ordentlich im Koffer verstauen.
Vorher gönnen wir uns aber zum Sonnenuntergang noch ein Bierchen auf der Veranda. Eine schöne Gegend und eine gemütliche Hütte – eine gute Wahl.
Gegen 20 Uhr fahren wir zum Haupthaus der Farm und finden uns um ein großes Feuer ein. Es gibt erst mal einen Drink und wir tauschen uns mit den anderen Gästen über unsere Reiseerfahrungen aus.
Jeder, der in dieser Lodge in der Nähe des Flughafens ist hat entweder morgen seinen Rückflug oder ist heute angekommen. Die meisten fliegen wie wir morgen früh (mit Air Berlin) zurück. Dann gibt’s endlich etwas auf den Teller – Schnitzel mit Nudeln – nicht typisch afrikanisch aber gut. Wir sitzen noch 2 Stunden denn an unserem Tisch hat sich eine sehr nette Runde eingefunden.
Danach wird im Hauptgebäude noch die Rechnung gezahlt und unser Blick fällt auf eine alte Tafel an der Wand.
Darauf befindet sich der Text des Südwesterliedes, der inoffiziellen Landeshymne – die wohl jeder Weiße in Namibia kennt:
Hart wie Kameldornholz ist unser Land
Und trocken sind seine Riviere.
Die Klippen, sie sind von der Sonne verbrannt
Und scheu sind im Busch die Tiere.
|: Und sollte man uns fragen:
Was hält euch denn hier fest?
Wir könnten nur sagen:
Wir lieben Südwest!
Doch unsre Liebe ist teuer bezahlt
Trotz allem, wir lassen dich nicht
Weil unsere Sorgen überstrahlt
Der Sonne hell leuchtendes Licht.
|: Und sollte man uns fragen:
Was hält euch denn hier fest?
Wir könnten nur sagen:
Wir lieben Südwest!
Und kommst du selber in unser Land
Und hast seine Weiten gesehen
Und hat unsre Sonne ins Herz dir gebrannt
Dann kannst du nicht wieder gehen.
|: Und sollte man dich fragen:
Was hält dich denn hier fest?
Du könntest nur sagen:
Ich liebe Südwest! Auch wir lieben Südwest.
Eine tolle Region – eine phantastische Mischung aus Tierbegegnungen, faszinierenden Wüsten-Landschaften und den Relikten deutscher Kaiserzeit und mit dem Dachzelt – wenn man erst einmal organisiert ist – einfach nur genial.
Eine unglaublich intensive Reise geht zu Ende. Viele neue Erfahrungen, viele Erlebnisse, es gab äußerst spannende Momente – auch einen auf den wir gerne verzichtet hätten, wir hatten viel Spaß und durften „Südwest“ von seiner besten Seite erleben.
Absolut gelohnt hat sich auch der Abstecher hinüber nach Südafrika in den KTP (Kgalagadi Transfrontier Park) der uns so gut gefallen hat, dass wir den Park definitiv noch einmal und beim nächsten Mal wohl auch noch länger besuchen wollen.
Auch wenn es schwer ist die Ziele dieser Reise zu werten da sie doch höchst unterschiedlich sind ein Versuch:
1.Wasserloch Okaukuejo im Etosha
2.die Dünen im Sossusvlei
3.Tiere und Landschaft im KTP
4.Little Five Tour
5.Camp Halali und Umgebung im Etosha
6.Kolmannskuppe
7.Der Morning Walk im KTP
8.Lüderitz
9.Köcherbaumwald
10.Rassi’s Werkstatt in Keetmanshoop
Gefallen hat uns auch die Landschaft auf Bagatelle, die Felsen auf Ameib, der Stadtrundgang in Swakopmund und die Gegend um die Tirasberge.
Was gibt es vom Rückflugtag noch zu berichten ?
Nun, dass es auf Ondekaremba bzw. der Gegend hier um Windhuk nachts so kalt wurde dass wir alles angezogen haben was wir eigentlich für das winterliche Deutschland angedacht hatten, eine Menschenschlange morgens am Check-In (mit nur 3 geöffneten Schaltern !), die weit bis hinaus aus dem Flughafengebäude reichte und sich deshalb auch der Rückflug leicht verspätete, der ATM am Airport immer noch außer Betrieb ist und dann gab es noch eine richtige Schlägerei von zwei Deutschen beim Aussteigen aus dem Flugzeug (unfassbar).
Eine Reise, die bei uns ihre Spuren hinterlassen hat – wenn auch unsere Spuren im Sand Namibias wohl längst verwischt sind – kein Problem – machen wir eben irgendwann neue ...............
Übernachtung: Ondekaremba Lodge (nähe Flughafen Windhuk)
http://www.ondekaremba.de/Preis: 500 N$ ( = 49 € )
Bewertung: 9 von 10
Kommentar: sehr gute Lodge, urige Hütten, nette Atmosphäre, nahe am Flughafen
Danke für's mitlesen.