Von Malargüe fuhren wir wieder gen Norden nach San Rafael, wo wir die nächsten zwei Nächte im luxuriösen Algodon Wine Estate gebucht hatten. Wir wollten hier ein wenig die Seele baumeln lassen und vielleicht noch eine Weintour mitmachen, bevor es in einer Mörderetappe zurück nach Buenos Aires ging.
Eigentlich wollten wir noch den Canyon de Atuel besichtigen, aber ich war so voller Eindrücke von dieser Reise, dass ich mich nicht mehr aufraffen konnte und erst einfach mal verarbeiten musste. So kamen wir um die Mittagszeit an und genossen die eineinhalb Tage mit Nichtsstun, Weintour und ... Fahren mit dem Golfwagen, der für jedes Zimmer zur Verfügung stand. Ich fahre gar nicht gerne Auto, aber das hat vielleicht Spaß gemacht, auf dem großen Gelände zwischen Feldern mit Weinstöcken mit diesem Teil zu fahren.
Nach Erholung im Algodon ging es noch vor Sonnenaufgang in einer Mörderetappe zurück nach Buenos Aires.
Am Ende des Tages sollte der Tacho 1.070 km mehr anzeigen und auf unserem Konto der Sichtungen ist eine weitere Tarantel, die die Fahrbahn überquerte, zu verzeichnen.
Noch nie sind wir auf einer Reise eine solche Tagesetappe gefahren ... aber die Preise für die Einwegmiete haben mich bei meiner Planung dazu veranlasst.
In 13 Stunden hatten wir es geschafft und die wunderbaren Ausblicke auf unserer Fahrt, besonders durch die Region La Pampa, haben uns diesen Tag auch mehr als einmal kurzweilig erscheinen lassen. Ich hatte es mir im Vorfeld wesentlich schlimmer vorgestellt.
Die Fahrzeugrückgabe ging schnell und problemlos über die Bühne.
Die drei folgenden Nächte hatte ich uns zu einem wirklich sehr guten Preis im Hotel Savoy eingebucht.
Im Savoy angekommen waren wir gleich begeistert von der Halle und dem Bereich, wo sich die Bar befindet, wirklich einfach passend zu Buenos Aires. Zu unserem Glück bekamen wir sogar noch ein Upgrade vom Executive Room auf eine Junior Suite - was will man mehr.
Insgesamt hat es uns im Savoy sehr gut gefallen, wir konnten auch vieles in BA zu Fuß machen, was beim Ilum, das persönlicher und viel kleiner war, nicht möglich war; jedoch war uns das Savoy fast schon zu groß.
Auf jeden Fall für den Preis, den wir gezahlt haben, ein ganz hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Der Folgetag war ein Sonntag --- und was macht man da in Buenos Aires? Man besucht die Feria in San Telmo. Ich war hier bereits schon einmal einige Jahre zuvor bei meiner ersten Argentinien-Reise. Viel hat sich verändert seit damals. In Erinnerung war mir, dass die Feria sich seinerzeit mehr oder weniger auf die Plaza Dorrega beschränkt hatte und noch viele schöne alte Dinge im Angebot waren. Die Feria fand ich immer noch interessant, aber ganz anders als ich sie in Erinnerung hatte und viel, viel größer, sie zog sich mitterweile entlang der ganzen Straße bis zur Plaza de Mayo hin.
Nach ausgiebigem Bummeln und Verweilen bei Tango/Milonga Vorführungen liefen wir zur Plaza de Mayo, wo wir uns die Casa Rosada von innen anschauten. Leider war die Schlange für eine Führung viel zu lang; nichtsdestotrotz hat uns der Bau mit den Innenhöfen, wie wir ihn jetzt sehen konnten, schon ausgesprochen gut gefallen.
Mit einem obligatorischen Stopp am Cafe Tortoni mit dem Schlürfen eines Submarinos schlenderten wir dann wieder am Palacio Barrolo und dem Kongressgebäude vorbei zurück zum Hotel.
Am nächsten Morgen stand zuerst eine Führung im Teatro Colon auf dem Programm. Für mich ein Muss beim Besuch von BA. Nach dem Umbau wurde die Tour etwas geändert, sah ich bei meiner ersten Argentinien-Reise noch die Bereiche, wo Kostüme gelagert und die Bühnenaufbauten hergestellt wurden, was jetzt nicht mehr in der Tour möglich ist, ist jetzt mehr Zeit für den Innenraum vorgesehen. Wir besichtigten auch die Präsidentenloge von Cristina Kirchner ... na ja, den besten Blick auf die Bühne hat sie nicht.
Dann genossen wir von einem Gebäude hoch über der Stadt einen traumhaften Blick auf die Avenida de 9 Julio ... gigantisch und danach gings zum Hafenviertel, wo wir über die Puente de la Mujer liefen.
Ach ja, in der Buchhandlung El Ateneo, die in einem alten Theater untergebracht wurde, waren wir auch noch. Wir haben zwar nichts gekauft, aber die Buchhandlung alleine ist einen Besuch wert.
La Boca haben wir uns geschenkt, da ich dort schon bei zwei Reisen zuvor war. Buenos Aires hat einfach zu viel zu bieten und ich bin ein großer Fan dieser Stadt.
Am nächsten Tag ging es dann mit LH zurück nach Frankfurt. Eine traumhafte Reise - ohne größere Panne - ging leider zu Ende und hat leider mein Fernweh nach C+A nicht gestillt, sondern um ein weiteres Mal gesteigert.
Überall sonst, wo ich mehrmals war, gab es für mich bisher immer eine Reise bzw. Region, die mir besser gefallen hat als eine andere; wie z. B. in Australien, wo Westaustralien für mich das Highlight war oder bei unseren zwei Neuseelandreisen. Hier ist es nicht so, alle bisherigen Reisen in diese beiden Länder fand ich einfach nur grandios und alles schreit nach einer Wiederholung.