19.09.2024 Wien - FunchalIn den letzten Jahren haben wir das (Berg-)Wandern für uns entdeckt. Es war daher naheliegend einmal der Insel Madeira einen Besuch abzustatten. Mit Wizz und erweiterten Handgebäck ging es los. Das Flugwetter war hervorragend und so konnte das Flugzeug ohne Probleme am Flughafen der Insel landen. Der Flughafen von Madeira ist bekannt für gefährliche Seitenwinde und zählt zu den am schwierigsten anzufliegenden Flughäfen. Die Piloten brauche eine spezielle Ausbildung für diesen Flughafen.
Nach gut 4 Stunden taucht die Insel, zum Großteil von Wolken verdeckt, aus der endlos scheinenden Wasserfläche auf. Wir folgen den Flughafen direkt an. Zuerst ging es über die langgestreckte Halbinsel São Lourenço, mit tollem Blick auf die Berge.

Nach einer kleinen Kurve ging es entlang der Klippen vom Pico do Facho zur nahen Landebahn.
Wir hatten ein möglichst kleines Fahrzeug gebucht, da die Straßen kurvenreich und oft sehr schmal sein können. Der Platz für das Parken ist geringer. Das Fahrzeug war nicht mehr ganz jung. Beim starken Beschleunigen auf Steigungsstrecken, begann es laut zu röhren.
Als erstes besuchten wir den Miradouro da Ponta do Rosto. Hier ist sehr schön zu sehen, dass die Insel vulkanischen Ursprung ist. Sehr bunt die Felslandschaft im Kontrast zum Meer.

Wir machten uns auf den Weg Richtung Funchal. Die Straßen sind in sehr gutem Zustand. Durch die vielen Tunnel, es sollen rund 150 sein, gibt es ein rasches Vorankommen. Bevor wir zur Hauptstadt kamen, machten wir noch einen Abstecher zum Miradouro do Cristo Rei. Hier gibt es die ersten Eindrücke der Steilküste.


Von der unspektakulären Statue führt ein „Himmelsweg“ hinunter zu einem Aussichtspunkt.

Der Weg ist gesäumt von Kakteen.

Nach einem Besuch eines Supermarktes zum Eindecken mit den notwendigsten Lebensmitteln fuhren wir die steile Straße hinauf zu unserem Hotel dem Quinta do Monte hoch über Funchal. Es liegt auf ziemlich genau auf 600 Höhenmeter. Unsere Herberge für die nächsten 7 Nächte.

Die Aussicht von unserer Terrasse.

Früher stand hier die Villa eines Freundes von Kaiser Karl I von Österreich. Er lebte hier im Exil, bis zu seinem Tod am 01.04.1922, nachdem er mit zwei Restaurierungsversuchen der Monarchie in Ungarn gescheitert war. Die Villa wurde ihm zur Verfügung gestellt. Zuerst lebte er mit der Familie in der Stadt Funchal. Er konnte sich aber den Aufenthalt dort nicht mehr leisten und musste herauf in ein deutlich kühleres und feuchteres Klima ziehen. Die originale Villa wurde von einem Waldbrand 2016 zerstört.
Es war nun mittlerer Nachmittag. Wir hatten also ausreichend Zeit zu Fuß in die Stadt nach Funchal zu gehen. Den Trubel vor unserem Hotel wollten wir uns nicht antun. Monte mit dem Botanischen Garten und dem Startpunkt der Schlitten ist ein Touristenmagnet. Monte kann von der Stadt einfach mit einer Seilbahn erreicht werden. Wir waren aber zum Wandern da, so gingen wir zu Fuß.
Auf dem Geländer des Hotels befindet sich eine Kapelle. Zuerst glaubte ich, dass sich hier die Grabstätte des Kaisers befindet. Das war aber ein Irrtum.


Vorbei an der zweiten Gondel zu einem anderen botanischen Garten gingen wir Richtung dem Einstieg der Levada dos Tornos. Der Weg führt sehr schön oberhalb der Stadt Funchal entlang der Berge.



Bald war die Levada erreicht.

Levadas sind Wasserleitungen aus den Bergen in die trockeneren Gebiete. Sie haben ein geringes Gefälle und sind kilometerlang.





Diese Levada führt aber nicht in die Stadt. Wir mussten sie daher verlassen. Bevor wir sie verließen, kamen wir noch zu einem Verteilbauwerk.


Es begann nun der steile Abstieg nach Funchal über die asphaltierten Straßen. Es war zu merken, dass es hier keinen Schnee oder Eis gibt. Die Grillplätze haben tolle Ausblicke.

Im Ort angekommen, waren die Knie deutlich zu spüren. Die Stadt selbst ist kein besonderes Highlight. Über den Hafen gingen wir zur Altstadt. Hier befinden sich in den engen Gassen die Restaurants zum Abendessen. Vor jeder Tür steht ein Mitarbeiter, der die Leute versucht anzuwerben. Gleich am ersten Abend entdeckten wir als Vorspeisen High Light, das Bolo de Caco. Es Handelt sich dabei um ein frisches Süßkartoffelbrot mit Knoblauchbutter, mit Kräutern.

Nach dem Abendessen fuhren wir mit dem Bus in sehr schneller Fahrt die kurvenreiche Straße hinauf zu unserem Hotel. Die Gondel hat schon längst den Betrieb eingestellt. Es war jetzt gespenstisch still auf dem Monte.