Auf dem Weg von Islamorada nach Marathon fährt man am Curry Hammock State Park vorbei. Dort war mir bei der Doku ein Wanderweg aufgefallen der interessant klang. Der Wanderweg liegt außerhalb des Stateparks und kostet daher auch keinen Eintritt. Er ist allerdings etwas schwierig zu finden, aber Google Maps kennt die Adresse
wir sind trotz Navi via Google Maps einmal dran vorbei gefahren da der Parkplatz am Strassenrand sehr klein ist und kein Schild darauf hin weist, wir mußten wenden und beim zweiten Mal haben wir die richtige Einfahrt gefunden. (Der Parkplatz ist rechts während der eigentliche Statepark auf der linken Seite des Highways liegt)

Vom Parkplatz aus geht man ein Stück über den Heritage Trail zurück, der Trailanfang ist dann nicht zu übersehen


gut dass wir in dem ehemaligen Steinbruch waren, so haben wir gleich erkannt was für eine Art Felsblock das ist.

Der Boden war genau der gleiche war genau der gleiche wie in dem Windley Key SP, anfangs war der Weg noch gut später waren es teils ganz scharfkantige Korallenfelsen, daher braucht man für den Weg unbedingt richtige Wanderschuhe mit dicken Sohlen.

in kürzester Zeit waren wir in einem richtigen Urwald, es war sehr dampfig denn es hatte kurz vorher noch geregnet. Es war auch wieder ziemlich warm, aber im Schatten war es okay. Erfreulicherweise gab es überhaupt keine Mücken.

Diese Palmen haben mich völlig begeistert, in einem späteren Park haben wir mehr darüber erfahren: das ist die Florida Thatch Palm die auf den Keys nur auf einigen Inseln vorkommt. Hier wächst sie wie Unkraut in allen Größen von einem halben Meter bis mehrere Meter hoch

der Boden war wirklich sehr scharfkantig, hier sieht man mal die Felsen gut, oft war der Boden mit matchigen Blättern übersät, man mußte vorsichtig gehen

der Weg war sehr schmal, man konnte gerade so durchgehen ist aber ständig an irgendwelchen Pflanzen entlang gestreift, wir sahen nachher aus wie die Sau



es kam dann langsam die Sonner raus, dann wurde es noch herrlicher wenn die Palmen von unten angestrahlt wurden

ziemlich am Anfang des Weges war eine riesige Pfütze die konnte man in dem Dickicht nicht umgehen, gut dass sich Margit neue wasserfeste Wanderschuhe gekauft hatte, sowohl ihre als auch meine haben den Test überstanden. Ohne hätten wir umkehren müssen, das Wasser stand mehrere Zentimeter hoch. Man sieht auf dem Foto schon den Dreck auf den Beinen


wie in USA auf Nature Trails üblich gab es öfter solche Erläuterungen. Manche Schilder waren aber schon "vergammelt" und nicht mehr lesbar.
Hier am Weg hat es (jedenfalls an dem Tag) überhaupt nicht schlecht gerochen!


ist dieses frische Grün nicht einfach herrlich?

hier war der Weg mal etwas lichter, das war aber die große Ausnahme, meist waren wir von buchstäblich allen Seiten wie "eingehüllt"

dieses Schild konnte man gerade noch so lesen:
die Florida Keys sind erst vor Hunderttausend Jahren entstanden, als der Meeresspiegel sank kamen die Korallen ans Tageslicht.
Darauf konnten zunächst keine Pflanzen wachsen, der fruchtbare Boden stammt aus Sandstürmen die von Afrika herüberwehten

man sieht dass es wirklich kaum Humusboden gibt, die Wurzeln laufen über die Steine

hier sah man auch viele Gumbo-Limbo Bäume


der Touristenbaum

noch ein paar besonders schöne Exemplare. Diese Bäume sahen wir auf den Keys in jedem Park.

Die Wildnis nimmt kein Ende. Der Weg war zum Glück immer gut zu erkennen. Man sieht es auf den Bildern vielleicht nicht so genau, aber verlaufen war nicht möglich, der Bewuchs war so dicht, es gab nur diesen schmalen freigeschlagenen Weg. Hoffentlich wird er weiterhin gepflegt, ich glaube der ist ohne Pflege innerhalb von ein oder zwei Jahren zugewachsen.


hier war es mal wieder sehr nass. Vermutlich Pfützen vom nächtlichen Regen

Barb-wire Cactus. Irgendwo hatte ich gelesen dass das die einzigen Kakteen auf den Keys sind und dass sie vom Aussterben bedroht sind weil sie kein Salzwasser vertragen, die Keys aber immer häufiger durch den steigenden Meeresspiegel von Salzwasser überflutet werden.

der Kaktus wuchs auch mal im Weg. Man mußte wirklich bei jedem Schritt hinschauen wo man hinläuft

hier mal mehr Bäume als Palmen

und dann kommt ein Abzweig zum Meer

hier stand eine Bank mit Blick aufs Meer

unnötig zu erwähnen dass wir weit und breit die einzigen Menschen waren


nach einer Pause haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht

das kann man kaum noch lesen, jedenfalls haben Palmen keine Jahresringe wie Bäume, die Vermutung ist dass manche Palmen schon zweihundert Jahre alt sind

es war jetzt richtig sonnig geworden

ich konnte mich an diesen Palmen kaum satt sehen



die Schilder sollte man wirklich mal erneuern: Der Key Vaca Racoon ist eine Unterart der Waschbären, es gibt ihn nur auf den Florida Keys und er ist eine bedrohte Art da sein Lebensraum zunehmend zerstört wird, typisch ist der schwarze Streifen über die Augen

das ist die riesen Pfütze vom Anfang, da mußten wir natürlich auch wieder durch und kurz danach waren wir am Trailanfang wieder angekommen. Wir waren so etwa 1,5 bis 2 Stunden unterwegs.

am Ende des Weges haben wir dann doch tatsächlich einen Wanderer getroffen der uns aufgefordert hat mal nach oben zu schauen

jetzt war ich restlos begeistert


Schatzl schau wie ich schau


Damit war die Tierausbeute aber noch nicht am Ende, am Parkplatz saß dieser hübsche Kerl am Zaun


und ein großer Leguan lief von uns davon


Wenn ich nur einen Tag auf den Keys Zeit hätte würde ich genau diese Wanderung machen, besser wird es nicht. Selbst meine Freundin die nicht so naturbegeistert ist wie ich war happy.
Es war jetzt so gegen Mittag, ein weiterer Park in Marathon am Crane Point den wir besuchen wollten war (ohne Angabe von Gründen) gesperrt und so haben wir uns einen Strand gesucht, das war bei dem herrlichen Wetter sowieso die passende Lösung. Der Sombrero Beach in Marathon war die perfekte Wahl. Hier konnten wir dann auch unseren Dreck abwaschen

das Wasser war traumhaft, einfach herrlich zum baden!

auch hier wieder erstaunlich wenige Leute, wahrscheinlich sind die alle vor dem drohenden Sturm Milton geflohen

wie gut dass ich mir eine langärmelige weiße Bluse mit Sonnenschutzfaktor 50 im Bass Pro gekauft hatte, es gab keine Sonnenschirme zu mieten und ich bekomme total schnell Sonnenbrand, ich lag mit der Bluse und einem dünnen Strandtuch um meine Beine im Sand. Meine Freundin wird in kürzester Zeit tiefbraun und ha tüberhaupt kein Problem mit der Sonne.

hinterm Strand eine sehr gepflegte Anlage mit überdachten Picknicktischen, Duschen, WC und Umkleiden in den gelben Haus


das sind ja echte Kokospalmen. Kokossaft gab es leider nirgends zu kaufen, die Nüsse werden wohl nicht geerntet.

Der Strand kostet keinen Eintritt, der Parkplatz ist aber kostenpflichtig und dazu muss man sich eine App runterladen. Man braucht also mitlerweile in USA auch unterwegs Internet. Das war das erste Mal dass ich in USA zum Parken ein APP gebraucht habe, hier in Bayern ist das mitlerweile auf den Wanderparkplätzen Standard.
Anschließend sind wir zu unserer nächsten Unterkunft gefahren und waren da dann am Abend noch im Pool. So stellen wir uns Urlaub vor!