Autor Thema: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024  (Gelesen 3846 mal)

Susan

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Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
« Antwort #45 am: 20. März 2025, 10:54:15 »
Wenn die Steinkreise so idyllisch liegen, dürfen es gern ein paar mehr sein  ^-^

Tolle Felsküste, Blumen und bunte Dörfer als Farbtupfer - genau mein Fall.

Wenn Reisebusse nicht erlaubt sind, wird es wohl leider auch für ein WoMo schwierig.
Liebe Grüße
Susan


Horst

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Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
« Antwort #46 am: 20. März 2025, 18:09:22 »

Wenn Reisebusse nicht erlaubt sind, wird es wohl leider auch für ein WoMo schwierig.
Habe von jemand gelesen der mit 4,25 Tonnen und 7,5m Länge dort unterwegs war.
Vielleicht gehen auch noch größere.
Jedenfalls habe ich nirgenwo auf Beara etwas gesehen oder gelesen, dass es für Womos gesperrt ist.
Eventuell muss man bei den Passstraßen (Healy Pass) recherchieren.
Der Conor Pass auf Dingle ist wohl für Womos bestimmter Größe gesperrt.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Christina

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Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
« Antwort #47 am: 20. März 2025, 18:15:19 »
Das ist wirklich Idylle pur, die grünen sanften Hügel, dazwischen Wasser, ein paar Bäume und richtig passend mittendrin die Steinkreise. Wobei mir da sicher auch zwei gereicht hätten. Für die Bretagne muss ich noch schauen, ob und welche wir da anschauen.

Das Dorf ist mir fast wieder ein bisschen zu grell. Ob man sich da als Eigentümer verpflichtet, sein Haus farbig anzustreichen?


LG Christina

Paula

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Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
« Antwort #48 am: 21. März 2025, 11:13:24 »
Wie gut dass es diese Panoramaroute gibt, so konntest du auch ohne Wanderung einen schönen Urlaubstag verbringen! Die Landschaft ist wirklich ein Traum und mir gefallen auch die quietschbunten Häuser, denn der Himmel ist doch ziemlich trüb, ich finde diese Farben heben die Stimmung.
Hast du dir bei dem Fehltritt eine Muskelzerrung am Oberschenkel und eine Menikuszerrung eingehandelt? Das ist echt krass…Ich hoffe das ist wieder alles verheilt!
Viele Grüße Paula

Horst

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Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
« Antwort #49 am: 21. März 2025, 21:23:34 »
Wie gut dass es diese Panoramaroute gibt, so konntest du auch ohne Wanderung einen schönen Urlaubstag verbringen! Die Landschaft ist wirklich ein Traum und mir gefallen auch die quietschbunten Häuser, denn der Himmel ist doch ziemlich trüb, ich finde diese Farben heben die Stimmung.
Hast du dir bei dem Fehltritt eine Muskelzerrung am Oberschenkel und eine Menikuszerrung eingehandelt? Das ist echt krass…Ich hoffe das ist wieder alles verheilt!
Muskelzerrung am Oberschenkel. Dem Meniskus ist nichts passiert.
Das ist inzwischen wieder ok.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Paula

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Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
« Antwort #50 am: 22. März 2025, 08:20:25 »
Wie gut dass es diese Panoramaroute gibt, so konntest du auch ohne Wanderung einen schönen Urlaubstag verbringen! Die Landschaft ist wirklich ein Traum und mir gefallen auch die quietschbunten Häuser, denn der Himmel ist doch ziemlich trüb, ich finde diese Farben heben die Stimmung.
Hast du dir bei dem Fehltritt eine Muskelzerrung am Oberschenkel und eine Menikuszerrung eingehandelt? Das ist echt krass…Ich hoffe das ist wieder alles verheilt!
Muskelzerrung am Oberschenkel. Dem Meniskus ist nichts passiert.
Das ist inzwischen wieder ok.

das freut mich zu hören Horst! Im Urlaub ernsthaft krank werden ist kein Spaß! Mich hat es letztes Jahr zum Glück erst am vorletzten Urlaubstag erwischt.
Viele Grüße Paula

Horst

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Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
« Antwort #51 am: 22. März 2025, 10:57:00 »
8.Tag, Sonntag, 4.8.2024




Nachdem uns bisher der Wettergott immer wieder gewogen war, ist es heute mal so, wie es eben in Irland auch sein kann, es regnet und die Sicht ist stark eingeschränkt.
Trotzdem wollen wir etwas unternehmen und fahren nach Norden Richtung Killarney Nationalpark.





Unsere Route über R568 und N71 gewinnt an Höhe und passiert Lough Barfinnihy. Normalerweise fristet der See sein Dasein eingerahmt von Bergen. Heute ist davon leider nicht viel zu sehen.
So fahren wir auch am sonst wunderschönen Lady’s View vorbei. Hier könnte man auch behaupten, dass es einen rosa Felsbogen gibt durch den das Wasser von unten nach oben fließt, das Gegenteil könnte man heute nicht beweisen.

So fahren wir weiter zum Killarney Nationalpark, der für eine weitläufige Seenlandschaft, eingerahmt von Bergen steht, an Tagen an denen das auch alles zu sehen ist.




Wir gehen das kurze Stück zum Torc Wasserfall. Ein richtig uriger Wald ...





... und ein wilder Flusslauf würden den Besuch schon lohnen.





Der Wasserfall ist dann die Kirsche auf der Torte.





Danach fahren wir einen Steinwurf weiter zur Muckross Friary oder Abbey, je nachdem wen man fragt. Ob etwas eine Abbey eine Friary eine Monastry usw. ist manchmal gar nicht so leicht zu klären, da es da teilweise um kirchengeschichtliche Einordnungen geht, die sich im Lauf der Jahrhunderte auch gewandelt haben kann.





Überall im Park trifft man Pferdetroschken, die ihre Dienste eigentlich für für Leute wie mich, die nicht gut zu Fuß sind, anbieten. Das kurze Stück bis zur Abbey schaffe ich aber auch so.






Bereits im Jahre 1340 erbauten Mönche an dem Ort, an dem heute die Überreste der Muckross Abbey stehen, ein Kloster.




Doch bald darauf verließen sie ihre Heimat im heutigen Killarney Nationalpark. Etwa 100 Jahre später, 1448, entstand an dieser Stelle ein neues Franziskanerkloster. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte wurde die Muckross Abbey immer wieder zerstört und neu aufgebaut. Unzählige Male mussten die Franziskaner das Kloster ausbessern und restaurieren, was heute an den vielen baulichen Unregelmäßigkeiten zu erkennen ist. Doch im 17. Jahrhundert erging es den irischen Mönchen wie so vielen Menschen auf der Grünen Insel: Als 1650 die Truppen Cromwells einliefen, wurden sie endgültig aus ihrer Heimat vertrieben. Die britischen Truppen brannten die alte Abtei weitestgehend nieder, weshalb weite Teile der heutigen Ruinen dachlos sind.
Obwohl die Truppen Cromwells die Abbey mutwillig zerstörten, sind die Überreste des Klosters heute noch gut erhalten. So umgibt eine Kirche einen breiten, quadratischen Turm mit wunderschönen Fenstern. In dem Innenhof findet sich ein Kreuzgang mit einer Bogenarkade.






Das Highlight der Muckross Abbey befindet sich in der Mitte des Innenhofes, umgeben vom Kreuzgang: Dort steht eine bemerkenswerte Eibe, die so alt sein soll, wie das Kloster selbst.






Nur gut 15 Minuten fährt man nach Killarney City.





Mit rund 15.000 Einwohnern ein typisches mittleres Städtchen der grünen Insel, allerdings im Vergleich zu Kenmare nicht so ein Hingucker. Nicht nur wegen des heute miesen Wetters. Wir suchen uns ein Cafe ...





... und fahren dann zurück in den Park ...





... zum Ross Castle.




Auch das wurde bei der Unterjochung Irlands durch Cromwells Truppen erobert.





Das besondere an der Ruine ist ihre Lage am Lough Leane.





Wir setzen nochmals unseren Wagen um, parken ein Stück weiter am See und laufen am Muckross See entlang.
Wir gelangen zur Old Weir Bridge und kehren im Dinis Cottage Cafe ein, nicht nur um einen größeren Regenguß durchziehen zu lassen.





Über den nebelverhangenen Ladies View fahren wir schließlich zurück zu unserem Zimmer.


Ü: Dromore Old, westl. Kenmare 103 € pro Nacht

Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Paula

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Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
« Antwort #52 am: 23. März 2025, 16:43:22 »
Der Waldweg zum zum Torc Wasserfall ist so richtig nach meinem Geschmack, gut dass du wenigstens etwas laufen konntest. Ich wäre wahrscheinlich mit einem Buch auf der Couch geblieben...was das gehen nicht sehr schmerzhaft?
Viele Grüße Paula

Horst

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Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
« Antwort #53 am: 23. März 2025, 18:35:12 »
Klar waren das für mich keine reinen Genusswege. Ibuprofen hat etwas geholfen und das Fotografieren sowieso. ;)
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Susan

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Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
« Antwort #54 am: 23. März 2025, 19:19:40 »
Schade, dass das Wetter nicht so mitgespielt hat. Mein Highlight des Tages wäre der Wasserfall  ^-^

Zitat
Habe von jemand gelesen der mit 4,25 Tonnen und 7,5m Länge dort unterwegs war.
Vielleicht gehen auch noch größere.

Unseres ist leichter und kleiner. Habe grad beim Frühjahrsputz gemerkt, dass wir sogar schon einen Reiseführer "Irland mit dem Wohnmobil" haben. Auch da ist die Route nicht ausgespart. 
Liebe Grüße
Susan


Christina

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Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
« Antwort #55 am: 24. März 2025, 19:38:46 »
Trotz Regen hat der Tag doch noch eine gute "Ausbeute" gebracht. Der Wasserfall und die beiden Ruinen wirken auch bei Regen gut. Sehr schön auch die Bogenbrücke mit dunklen Wolken.


LG Christina

Horst

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Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
« Antwort #56 am: 25. März 2025, 19:47:47 »
9.Tag, Montag, 5.8.2024





Ein besonderer Tag – heute geht es auf das prominenteste Stück Straße Irlands – den Ring of Kerry.





Passend dazu haben sich die dichten Regenwolken in der Nacht abgeregnet.





Von unserem Mobil-Home starten wir nach Norden und überqueren über die Ballaghbeama Gap Passstraße die Iveragh Halbinsel. Die Gegend um Ballaghbeama Gap ist ein langgezogenes uriges Tal.





Von wirklich allen erdenklichen Hängen stürzen und fließen Wasserläufe hinab, die Gipfel der Berge sind noch nebelverhangen vom Regen der Nacht – eine mystische, tolle Landschaft die eigentlich auch einen längeren Besuch wert wäre.




Schließlich erreichen wir die alte Blackstone Bridge Steinbrücke über den heute imposanten Caragh River, ...




... die Küste ist von hier nicht mehr weit.






Die erreichen wir dann wenig später am Rossbeigh Beach.




Ein Strand wie aus dem Bilderbuch.




Ein lang gezogenes Lineal, goldgelb, die Berge der Dingle-Halbinsel im Hintergrund, ein toller erster Eindruck vom Ring of Kerry, dem heute viele folgen dürften.






Traumstrände, spektakuläre Aussichten und Relikte aus alten Zeiten – der Ring of Kerry hat so einiges zu bieten.





Ein Roadtrip über die berühmte Panoramastraße Ring of Kerry ist weit mehr als nur eine Fahrt durch Irlands malerische Landschaft.





Es ist eine Reise durch die Geschichte der grünen Insel: Alte Festungen, Steinkreise und die wilde Schönheit der Küste vereinen sich hier vor immer grünen Hügeln.





Was wäre Irland ohne seine Burgen und Burgruinen? Eine Pizza ohne Käse vielleicht?
Das jahrhundertelang umkämpfte Irland, bei dem es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen, vor allem zwischen den Iren und den Engländern kam, sorgte für die Errichtung vieler Burgen. Es entstanden markante Zeugen der Geschichte, die den Eindruck der Landschaft prägen, wie die Ruine von Ballycarbery Castle. Der mit Efeu überwachsene Bau war einst Heimat des McCarthy-Clans und wurde im 15. Jahrhundert erbaut.
Einer Legende nach soll die alte Burgruine Schauplatz einer großen Liebesgeschichte gewesen sein, über die sogar ein Film gedreht wurde. Demnach soll ein verzweifeltes Paar auf der Suche nach einem Unterschlupf wochenlang durch Irland geirrt sein, bis es endlich in Ballycarbery Castle ein Zuhause fand.





Davon, dass man sich auf der grünen Insel auch vor wesentlich längerer Zeit nicht immer grün war, zeugen die alten Steinforts. Gerade auf der Halbinsel Iveragh stehen einige dieser martialischen Zeitzeugen als typische Mahnmale der Geschichte dafür in der Landschaft, dass sich der Mensch zu allen Zeiten Gegenden unter den Nagel reißen wollte, die bereits jemand anderem gehörten und man sich dagegen wehren wollte.




Die Entstehung des Cahergal Stone Fort datieren Wissenschaftler auf das 7. oder 8.Jahrhundert, also den Übergang von Eisenzeit ins Mittelalter. Die irischen Steinforts, sogenannte Cashels, waren strategisch wichtige Bauten, um frühzeitig sich nähernde Feinde zu erspähen. Das ist auch der Grund, warum sie meist nahe am Wasser gebaut sind. Das Fort hat einen Durchmesser von 27 Metern und verfügt über imposante Mauern, die bis zu 4 Metern hoch und 5 Meter dick sind. Ein Aufstieg auf die Mauer lohnt sich, nicht nur wegen dem Blick über das Fort, sondern auch den erhöhten Blick über die wundervolle Landschaft.





Auch das Nachbarfort Leacanabuaile Stone Fort ist von hier zu erkennen.




Danach fahren wir noch die kurze Strecke zum Cuas Crom Beach, halten aber nur für ein Foto und fahren dann weiter nach Westen, ...




... immer wieder mit Blick auf die See in der Ferne und grünen Wiesen ...





... garniert mit einem Meer aus knallbunten Blumen im Vordergrund.




Inzwischen stellt sich Hunger ein. An den meisten anderen Tagen haben wir oft eine Müsli-Mischung dabei, heute nicht. Zudem haben wir mal so richtig Lust auf Fisch. So gelangen wir schließlich ins hübsche Portmagee.








Dort finden wir ein Restaurant am Hafen ...





... und schlagen mit einer Fischplatte für 58€ mal so richtig zu. Eine gute Investition.






Über eine langgezogene Brücke setzen wir nach Valentia Island über ...





...und fahren zum Leuchtturm auf die Nordseite der Insel am Cromwell Point.




Dort angekommen überlegen wir kurz ob uns der Besuch des Leuchtturms jeweils 8 Euro wert sind und entscheiden uns dafür. Eine sehr gute Idee.





Der Leuchtturms befindet sich auf einem Gelände, auf dem sich im 17 Jahrhundert ein Fort von Oliver Cromwells Truppen befand. Der Leuchtturm selbst entstand 1828.







Von hier bieten sich herrliche Ausblicke auf die Küste bis hinüber nach Dingle Peninsula und das kann man alles bei einer sehr guten Tasse Kaffee genießen.





Mindestens so faszinierend wie die Landschaft (und der Kaffee) ist die Geschichte des Leuchtturms – bzw. der Tatsache, dass von hier aus die Welt verändert wurde.
Valentia Island war östlicher Endpunkt des ersten Transatlantikkabels, welches 1857 zuerst verlegt, ab 1866 funktionstüchtig neu verlegt und dann bis 1966 benutzt wurde.
Wir springen in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Telegraph ist soeben erfunden und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt worden, und sowohl in Europa als auch den USA wird fleißig ferngeschrieben. Doch zwischen den Kontinenten herrscht noch immer Funkstille – einzig die Schifffahrt ermöglicht Nachrichtenaustausch.
Es ist ein ehrgeiziger Plan: ein Telegrafenkabel quer durch den Atlantik von Irland bis zum kanadischen Neufundland, eine Distanz von mehr als 3000 Kilometern. Mit dieser Idee will der amerikanische Unternehmer Cyrus W. Field Mitte des 19. Jahrhunderts die Kommunikation zwischen Europa und Nordamerika revolutionieren. Bislang brauchen Nachrichten von einem Kontinent zum anderen per Schiff zwölf Tage. Erste, kostspielige Versuche, eine dauerhafte Transatlantikverbindung herzustellen scheitern jedoch. In den Jahren 1865 und 1866 wagt Field einen neuen Anlauf und lässt an der irischen Westküste bei Valentia Island Verlegearbeiten durchführen. Auf dem Weg von Irland nach Neufundlang muss das Kabel mühselig und vorsichtig ausgerollt werden. Das Unternehmen ist äußerst riskant: Bei vorigen Versuchen sind Kabel gebrochen. Zudem ist damals wenig über den Meeresboden und die dort vorkommenden Strömungen bekannt.
Am 27. Juli 1866, nach fast vier Wochen auf hoher See, ist es so weit: Das Schiff "Great Eastern" erreicht die Stadt Heart's Content in Neufundland. Auf der ganzen Welt feierten Zeitungen die neue Telegrafenverbindung zwischen der Alten und der Neuen Welt, nannten sie das "achte Weltwunder". Manche Zeitgenossen verknüpften große Hoffnungen mit dem Transatlantikkabel: Kaiser Napoleon III. etwa meinte, jedes internationale Missverständnis lasse sich nun schnell mit einem Telegramm aus der Welt schaffen. Diese Erwartung erfüllten sich zwar nicht, tatsächlich aber revolutionierten Seekabel den Handel und ermöglichen bald Nachrichtenübermittlungen in die ganze Welt.





Aber Valentia Island hat noch mehr zu bieten. Zum Beispiel den Geokaun Mountains and Cliffs Park, der ebenfalls auf Privatgelände liegt und somit kostenpflichtig ist. Auch sorgen einmalig 8 € für das Auto dafür, dass man die Teerstraße hoch zum Gipfel mit Blick auf die See fahren kann  - im Hintergrund die Skellig Inseln mit Skellig Michael (Unesco Welterbe).




Unterwegs lohnt sich ein Abstecher zu einem Aussichtspunkt auf die Klippen unterhalb des Berges – eine Miniaturausgabe der Cliffs of Moher aber durchaus sehenswert.





Ganz oben am Ende der Straße bietet die Aussicht 360° auf die Umgebung, die Dingle-Halbinsel, Iveragh-Halbinsel, den Leuchtturm – im wahrsten Sinne des Wortes überragend.




So langsam schreitet die Uhr voran und es wird Abend als wir zurück auf der Iveragh-Halbinsel gen Westen fahren. Gerne würde wir noch einige Abstecher fahren oder noch öfter halten aber die Zeit läuft gegen uns.








Ein Ziel haben wir aber noch auf dem Zettel, an dem man am Ring of Kerry beim besten Willen nicht vorbeifahren kann – die Kerry Cliffs. Tatsächlich muss man vom Ring of Kerry noch eine westliche Verlängerung auf dem Ring of Skellig fahren, auf dem Busse übrigens nicht zugelassen sind. Auch die Kerry Cliffs kosten wieder Geld (5€ pro Nase).
Von der Ringstraße nicht zu erahnen erreicht man die Klippen nach kurzem Fußweg.





Die Küste bricht hier so unvermittelt ab, dass einem fast der Atem stockt. 





Über 300 m hoch ragen sie aus dem Atlantik empor.
















Der Ring of Skellig führt wieder zum Ring of Kerry und zur Südseite der Iveragh-Peninsula.









Obwohl es hier nicht minder wunderschön ist, halten wir nur noch selten für Fotostops und Abstecher gönnen wir uns keine mehr – dafür ist es heute schon zu spät. Wir hoffen darauf an einem weiteren Tag noch ein bisschen was von der Südküste erleben zu dürfen.
Resümierend muss man festhalten, der Ring of Kerry und die möglichen Abstecher von der Ringstraße sind bei weitem nicht so überlaufen wie wir das befürchtet hatten. Eigentlich alles ganz entspannt, kaum Asiaten, kaum Busse, kein Problem wo man halten will auch zu halten.
Landschaftlich ist diese Route ein Traum. Aufgrund der Vielfalt die hier geboten wird vielleicht zusammen mit der Antrim-Coast im Norden das stärkste Stück Irland.


Ü: Dromore Old, westl. Kenmare 103 € pro Nacht

 


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Paula

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Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
« Antwort #57 am: 26. März 2025, 17:08:57 »
Das ist ja wirklich eine fantastische Strecke! Kaum zu glauben dass da nicht mehr los ist. Wahrscheinlich war da noch kein bekannter Influencer und es wurde kein Spielfilm da gedreht.
Für einen Tag wäre mir das wahrscheinlich zu viel, sicher könnte man auch wandern - falls man nicht ein verletztes Bein hat- hattet ihr da ursprünglich Wanderungen geplant? Ich würde sicher drei, vier Tage dort verbringen wollen und die Landschaft so richtig genießen.
Viele Grüße Paula

Horst

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Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
« Antwort #58 am: 26. März 2025, 17:25:53 »
Hallo Paula,

Filme wurden da sicher gedreht. Obwohl ich kein Star Wars Fan bin weiß ich, dass das auf der vorgelagerten Insel Skellig Michael gedreht wurde. Harry Potter glaube ich auch.

Mehr gewandert hätten wir sicher, aber das hätte ich mir aus meinen (inzwischen digitalen) Unterlagen dann vor Ort ausgesucht.
Übrigens auch auf Baera hätte es tolle Wanderungen gegeben.
Alleine das wäre ein Grund nochmal in die Ecke zu fahren.

Wir haben dann noch mal einen Tag für den Süden spendiert, den wir am Umrundungstag nicht mehr gebührend erleben konnten.
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Re: Im Süden der grünen Insel - Irland im August 2024
« Antwort #59 am: 26. März 2025, 18:24:10 »
Ein fantastischer Tag, wohl der (bisherige) Höhepunkt eurer Reise. Gut, dass ihr mehrere Übernachtungen hattet und so einen Tag mit schönem Wetter für den Ring of Kerry nehmen konntet.

Ich bin auch erstaunt, dass da nicht mehr los war, das ist doch eigentlich (neben Dublin) eines der Hauptziele des Landes. Vielleicht verteilt es sich inzwischen besser, weil auch der Norden bekannter für Touristen ist, als früher. Als ich mich früher (also in den Vorinternetzeiten) mit Irland beschäftigt habe (nur theoretisch, zu einer tatsächlichen Reise ist es ja bis jetzt noch nicht gekommen), war es immer gleichzusetzen mit Ring of Kerry und Connemara.

Auf so eine Platte mit Meeresfrüchten hätte ich jetzt auch Appetit ;D


LG Christina