Autor Thema: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024  (Gelesen 10788 mal)

Silvia

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #45 am: 16. November 2024, 15:17:51 »
Ein absolut faszinierender und aussichtsreicher Tag.   :happy:

Ich finde die Rätsel der Vergangenheit immer sehr interessant, eine Zeitmaschine um einfach mal nur reinzulinsen in die Vergangenheit, das wäre schon was.   

Die Bauten sind einfach nur  WOW, aber mir gefallen auch die tollen Bilder der Täler. Da sieht man auch gut, wie steil die umgebenden Berge sind.

Heike Heimo

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #46 am: 16. November 2024, 20:28:24 »
Auch euren RB begleite ich handschonend fast nur lesend.

Wir waren 2019 in dem herzigen Städtchen Ollanytatambo (-> Reisebericht) und lieferten dort Veltins-Bier beim Herbergsvater ab ;D.

 :respekt: vor euch Selbstfahrer, denn wir waren mit überwiegend mit Linienbussen unterwegs. Mit dem Mietwagen kostet das viel zu viel Nerven.

Euren Reisebericht haben wir mit großem Interesse gelesen. Auch in Österreich sind lächerlicherweise die Coca Globuli nicht erlaubt. Soll ja nichts enthalten sein in diesen Zuckerkügelchen. Meine Nichte, die in der Schweiz wohnt, konnte sie leider nicht mehr rechtzeitig bringen.
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Heike Heimo

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #47 am: 17. November 2024, 17:59:01 »
07.05.2024     Ollantaytambo - Aguas Calientes (Machu Picchu)

Nachdem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof, der nur wenige Minuten vom Hotel entfernt ist. Als Gebäck hatten wir nur zwei kleine Rucksäcke. Alles andere blieb im Hotel. Auf dem Weg kamen uns viele Einheimische in Treckingausrüstung und großen Rucksäcken entgegengelaufen, die es sehr eilig hatten.

Die Tickets für die Zugfahrt hatte ich direkt bei Inka Rail über ihre Homepage gekauft. Es fahren laufend Zuge nach Machu Picchu. Die Kosten beliefen sich für die Hin- und Rückfahrt für uns beide auf 223€.

Wir stiegen in einem Zug zu, der aus Cusco kam. Alles lief sehr professionell ab. Am Ticket war der Waggonbuchstabe und die Sitzplatznummer angeführt. Die Einstiege zu den Wagons wurden mit den entsprechenden Buchstaben gekennzeichnet. Wie überall in Peru wurden die Personalien genau kontrolliert. Ohne Pass geht in diesem Land nichts.



Bald fuhren wir los. Allzu schnell konnte der Zug nicht fahren, da er ordentlich schwankte und die Strecke kurvenreich ist. Sie folgt dem Rio Urubamba und ist landschaftlich sehr schön. Um die Landschaft genießen zu können, ist auf der Hinfahrt die linke Seite die richtige.



Wichtige Orte wurden angesagt und erklärt. An zwei Stellen blieben wir stehen, um Leute für den Inka-Trail aussteigen zu lassen. Jetzt war uns auch klar, was es mit den Rucksackträgern auf sich hatte. Das waren die Begleitträger der Touren.





Über diese Brücke geht es los. Eine Gruppe startete gerade. Die Träger eilten schnellen Schrittes voran.



Neben der Strecke tauchten immer wieder alte Gebäude und Terrassen auf.





Je näher wir Aguas Calientes kamen, desto tropischer wurde die Vegetation und das Tal wurde immer enger.





Pünktlich erreichten wir nach etwas mehr als 2 Stunden Fahrt, Aguas Calientes dem Ausgangspunkt nach Machu Picchu. Nach dem Bahnhof müssen alle Fahrgäste, um in den Ort zu gelangen, einen großen Markt durchquert. Im Ort machten wir uns gleich auf die Suche nach unserem Hotel für diese Nacht dem BRUNO'S HOTEL MACHUPICCHU, dass vor Ort FENIX HOTEL heißt. Wir fanden es rasch und wurden von einer sehr freundlichen Inhaberin begrüßt. Die Nacht kostete hier 51€. Aguas Calientes liegt auf 2.000 Höhenmeter, also eine Erholung für die Sauerstoffzufuhr des Körpers.

Als nächstes gingen wir zum Ort, an dem die Busse nach Machu Picchu abfahren. Hier läuft man direkt in die Arme der Touristenführer. Zuerst kommt die Frage nach der Sprache und dann wird man einem Führer oder wie in unserem Fall einer Führerin zugeteilt, die nichtmehr von der Seite weicht. Sie haben das auch sehr geschickt gemacht, denn der Schalter für das Busticket ist unscheinbar. Zuerst wird der Preis verhandelt, leider kann ich mich nicht mehr genau erinnern, wie hoch er war, dann wird man zum Schalter für den Busticketkauf geführt. Das Ticket kostet pro Hin- und Rückfahrt knapp 23€ pro Person. Wir sollten in einer Stunde wieder da sein, damit wir am Anfang der Reihe für die Busfahrt stehen.

Wir machten noch eine Runde und nutzen die Gelegenheit bei einer Banco de la Nación Bargeld zu beheben. In Ollantaytambo gibt es keine Bank dieser Art. Ebenso nahmen wir eine kleinen Mittagsimbiss zu uns.

Pünktlich waren wir an der Mauer, an der unsere Abfahrtszeit bereits angezeigt war. Wir wurden schon von unserer Führerin erwartet, die uns noch Instruktionen gab. Wieder wurde alles von zwei verschiedenen Personen (Busticket und Machu Picchu Ticket) genau kontrolliert.

Die Tickets für Machu Picchu habe ich ebenfalls im Jänner gekauft. Wir hatten Tickets für den normalen Besuch an diesem Tag und welche für morgen mit dem Aufstieg zum Wayna Picchu. Auf jedem Ticket ist die Stunde eingetragen ab der man mit dem Bus abfahren darf und die Stunde mit der Eintrittszeit. Die Kosten für alle Tickets beliefen sich auf 184€. Im Gegensatz zu den Reisekosten relativ günstig.

Es muss nicht zwingend der Bus genommen werden. Es gibt auch die Möglichkeit zu Fuß hinaufzugehen. Dafür müssen 400 Höhenmeter im tropischen Klima überwunden werden. Es dauert mehr als eine Stunde und der Weg ist nicht schön.

Die Fahrt dauert auf einer kurvenreichen Strecke rund eine halbe Stunde. Angeblich soll sie zu den 10 gefährlichsten Strecken der Welt gehören. Mir kam das aber nicht so vor.

Oben angekommen hieß es wieder warten, bis die am Ticket angegebene Stunde erreicht war. Dieser Tag war sehr sonnig, daher war es auch entsprechend schwül warm. Wenigstens gab es eine schöne Aussicht auf das Tal.



Während der Wartezeit ist unbedingt die Toilette aufzusuchen, da es auf dem gesamten Ausgrabungsgelände keine Toiletten gibt. Als die Zeit gekommen war, waren wir bei den ersten in der Anlage. Die Tickest und Personalien wurden abermals genau kontrolliert. Ob Essen oder Einwegflaschen mitgenommen wurden, wurde nicht kontrolliert, obwohl es streng verboten sein soll.

Es gibt 4 Runden, die abgegangen werden können. Mit einem Ticket kann nur eine dieser Runden besucht werden. Zu beachten ist auch, dass es für die besonderen Plätze wie den Intihuatana oder den Tempel des Condors nur kurze Zeitfenster jeden Tag gibt, an dem sie zugänglich sind. Wir entschieden uns für die große Runde. Das Intihuatana Zeitfenster hatten wir schon versäumt. Das für den Tempel des Condor ebenso. Die Führerin meinte das beide Sehenswürdigkeiten auf der Runde zum Wayna Picchu liegen und die Zeitfenster passen.

Als erstes gingen wir zum höchsten Punkt der Anlage. Der Weg führt an den von gestern bekannten Lagerhäusern vorbei.



Beim schwarzen Pfeil erreichen die Trail-Geher den Sonnentempel und haben den ersten Blick auf Machu Picchu.



Die meisten Bauwerke sind hier nicht so exakt wie in Ollantaytambo. Wobei einiges rekonstruiert wurde. Die heutigen Baumeister haben nicht mehr die Fertigkeiten der alten Kulturen. Das kann bei vielen archäologischen Stätten auf dieser Welt beobachtet werden.



Bis zum höchsten Aussichtspunkt gibt es viele andere, mit verschiedenen Blickwinkeln auf die Ausgrabungsstätte.



Der Ort liegt eingebettet in einer Flussschleife, hoch über dem Fluss.


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Heike Heimo

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #48 am: 19. November 2024, 18:31:16 »
07.05.2024     Ollantaytambo - Aguas Calientes (Machu Picchu)    Teil 2

Am höchsten Punkt des Rundweges ist das klassische Fotomotiv, dass sicherlich jeder Besucher hat. Die Führer sind alle sehr professionell, beim Erstellen von Fotos mit ihren Besuchern und den Sehenswürdigkeiten. Am Ende hatten wir über 50 Fotos von uns. Dieser Punkt ist natürlich der beliebteste.

Im Hintergrund der spitze Berg, der Wayna Picchu, ist unser Ziel für morgen.



Unten ein Bild von unserer Führerin vom Zeitpunkt, bevor die Anlage ab 1912 freigelegt wurde. Durch das unwegsame Gelände blieb sie über die Jahrhunderte unberührt.





Auf die Kinder mussten die ehemaligen Bewohner sicherlich besonders geachtet haben.



Wir machten uns auf den Weg in die Stadt. Auf einem prominenten Platz über der Stadt mit Aussicht auf das Tal, steht ein großer Altarstein.



Zuerst gingen wir zum Wohnbereich.





Erreicht wird er durch das Zugangstor des Inka-Trails.





Wir durchstreiften diesen Teil der Anlage. Hier sollen rund 1.000 Menschen gewohnt haben.





 

In der Anlage trafen wir auch auf einige Tiere, wie die natürlichen Rasenmäher.





Interessante Insekten. Es dürfte sich um Wespen handeln.



Oder diese süßen Tierchen.



Von den Wohnstätten gibt es einen schönen Blick auf den Haupttempel. Im Zentrum ist der Altarstein zu sehen.





Ebenso ist die Aussicht auf den Verwaltungs- und Schulbereich sehr gut.





Beim Heiligen Stein sind die schönsten Bauwerke zu sehen, mit den gewohnten exakten Bauweise.





Die Lücke im Stein ist durch Setzungen entstanden, da mitten durch eine Anlage eine geologische Verwerfung führt.



Wir gingen weiter durch die Anlage, vorbei am Intihuatana (Platz, an dem die Sonnen angebunden ist), der zu dieser Tageszeit leider nicht besucht werden kann. Es wird angenommen, dass es sich bei dem Stein um eine Sonnenuhr, bzw. Kalender handelt. Er steht auf der Spitze einer Erhebung über der Stadt.



Mit dem Eingang zum Wanderweg auf den Wayna Picchu erreichten wir das vom Eingang her gesehen andere Ende der Inka Stadt. Auch hier wieder ein monumentaler Stein.





Der Rückweg führt durch weitere Gebäude, vorbei am Tempel des Condors. Vielleicht geht es sich morgen für einen Besuch aus.





Mit den beiden Schälchensteine auf diesem Bild soll die Sonne über indirekte Strahlung beobachtet und die Bewegungen vermessen worden sein.


 
Unsere Führerin zeigte uns einige Pflanzen. Interessant für uns war natürlich der Coca-Strauch.



Auch in diesem Bereich gibt es wieder einen exponierten Altarstein.



Was wir auch sehr interessant fanden und hinterfragen wäre, warum die Inka so hohe Stufen bauten. Sie sind für uns schon schwer zu gehen und die Inka waren nur rund 1,5 Meter groß.



Es ging nun dem Ausgang zu und nach fast 3 Stunden verließen wir die Anlage. In vielen Berichten steht, das die Aufenthaltszeit in der Anlage auf 2 Stunden begrenzt ist. Nur wer eine der Wanderungen bucht kann unbegrenzt bleiben. Niemand kontrolliert, wie lange man sich in der Anlage aufhält. Der limitierende Faktor ist die Natur. Irgendwann treibt einem die Notdurft hinaus zu den Toiletten. Wir verabschiedeten uns von unserer Führerin und fuhren mit dem Bus zurück nach Aguas Calientes. Hier gönnten wir uns ein Abendessen am Hauptplatz.



Den Abend verbrachten wir entlang der Hauptstraße mit den vielen Lokalen mit dem einen oder anderen Getränk. Es wird bei den Getränken viel mit Double Time geworben. Es handelt sich dabei aber um Touristenfängerei. Es gibt zwar 2 Getränke zu einem günstigen Preis, die Gläser sind aber vielleicht halb so groß, wie beim regulären Preis.


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Susan

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #49 am: 20. November 2024, 12:16:45 »
Die ganzen Einlassregeln klingen zwar nervig, aber wenigstens organisiert. Irgendwie sieht es bei euch gar nicht so voll aus, wie damals in Ilonas Bericht. Neue Regelungen oder Nebensaison?

Auf jeden Fall wieder beeindruckende Bilder von der Anlage. Staune immer wieder, was die alten Völker für Bauwerke so geschaffen haben. Hier und heute scheitert's schon an einer simplen Brücke  ::)

Zitat
Was wir auch sehr interessant fanden und hinterfragen wäre, warum die Inka so hohe Stufen bauten. Sie sind für uns schon schwer zu gehen und die Inka waren nur rund 1,5 Meter groß.
^-^ Haben wir uns bei Griechen, Römern etc auch schon mal gefragt. Um es Feinden/Angreifern schwer zu machen? Vielleicht hatten sie ihre ganz eigene Treppensteig-Technik.

Liebe Grüße
Susan


Christina

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #50 am: 20. November 2024, 18:39:22 »
Immer wieder beeindruckend die Fotos von Machu Picchu zu sehen. Ihr musstet da die ganze Zeit mit eurer Führerin unterwegs sein? Da kann ich mich gar nicht mehr erinnern, ob das bei Ilona auch so war.


LG Christina

Heike Heimo

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #51 am: 20. November 2024, 19:05:37 »
Immer wieder beeindruckend die Fotos von Machu Picchu zu sehen. Ihr musstet da die ganze Zeit mit eurer Führerin unterwegs sein? Da kann ich mich gar nicht mehr erinnern, ob das bei Ilona auch so war.


Die ganzen Einlassregeln klingen zwar nervig, aber wenigstens organisiert. Irgendwie sieht es bei euch gar nicht so voll aus, wie damals in Ilonas Bericht. Neue Regelungen oder Nebensaison?


In den Beschreibungen ist zu lesen, dass man ohne Führer nicht in die Anlage kommt. Es geht auch ohne. Beim Bus im Ort ist das Entziehen fast nicht möglich. Sie sind hier sehr gut organisiert, in allen Hauptsprachen dieser Welt. Außer Chinesisch vielleicht. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich auf der ganzen Reise keine Chinesen gesehen :denk:.

Es waren viele Leute. Die Fotos sind immer eine Frage der Perspektive und der Geduld :D
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Paula

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #52 am: 21. November 2024, 15:25:08 »
deine Bilder sind absolut klasse  8)
die Präzision der Mauern ist absolut faszinierend. Ich würde zu gerne wissen was für eine Kultur das war die so bauen konnte und wie sie das geschafft haben. Ich glaube ich hätte schon als normaler Bewohner Höhenangst, wenn ich mir jetzt vorstelle ich müßte da oben riesige Steine wuchten...unvorstellbar.
Ich habe gerade ein Buch über Klimakatastrophen gelesen, da wird die Theorie aufgestellt dass es schon mehrere etwa 10.000 Jahre lange Zyklen gab in denen Menschenkulturen blühten und dann ziemlich plötzlich verschwanden, laut dieser Theorie infolge von neuen Eiszeiten. Demnach wäre übrigens bald wieder eine Eiszeit fällig. Und ich versuche man dann vorzustellen ob man in 10.000 Jahre etwas von unserer Kultur finden wird, das einzige was mir einfällt ist der strahlende Müll der Atomkraftwerke  :(
Viele Grüße Paula

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #53 am: 21. November 2024, 18:32:05 »
Und ich versuche man dann vorzustellen ob man in 10.000 Jahre etwas von unserer Kultur finden wird, das einzige was mir einfällt ist der strahlende Müll der Atomkraftwerke  :(

Den Atommüll bräuchte es nicht, aber sonst ist es mir eigentlich egal, ob man nach unserer Kultur in vielen Jahrhunderten oder Jahrtausenden noch etwas Brauchbares oder Interessantes davon findet :floet:


LG Christina

Heike Heimo

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #54 am: 22. November 2024, 20:02:45 »
deine Bilder sind absolut klasse  8)
die Präzision der Mauern ist absolut faszinierend. Ich würde zu gerne wissen was für eine Kultur das war die so bauen konnte und wie sie das geschafft haben. Ich glaube ich hätte schon als normaler Bewohner Höhenangst, wenn ich mir jetzt vorstelle ich müßte da oben riesige Steine wuchten...unvorstellbar.
Ich habe gerade ein Buch über Klimakatastrophen gelesen, da wird die Theorie aufgestellt dass es schon mehrere etwa 10.000 Jahre lange Zyklen gab in denen Menschenkulturen blühten und dann ziemlich plötzlich verschwanden, laut dieser Theorie infolge von neuen Eiszeiten. Demnach wäre übrigens bald wieder eine Eiszeit fällig. Und ich versuche man dann vorzustellen ob man in 10.000 Jahre etwas von unserer Kultur finden wird, das einzige was mir einfällt ist der strahlende Müll der Atomkraftwerke  :(

Das mit der Eiszeit habe ich auch gelesen. Im gleichen Bericht wurde geschrieben, dass unser CO2 und Methanausstoß die Vorgänge mehr als kompensiert. Spannend bezüglich Kälte würde es bei uns werden, wenn der Golfstrom tatsächlich aufhört.
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Heike Heimo

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #55 am: 22. November 2024, 20:08:11 »
08.05.2024      Aguas Calientes - Ollantaytambo


Das Frühstück war im obersten Stockwerk des Hotels mit Aussicht auf den Ort und die umliegenden Berge.



Gegenüber von unserem Hotel ist ein Lager einer Baufirma.



Pünktlich waren wir an der Mauer. Für die Wanderungen zum Wayna Picchu zwingen sich keine Touristenführer auf. Als der Kontrolleur kam, merkte ich, dass ich mich um eine Stunde vertan hatte. Wir mussten die Reihe verlassen und noch eine Stunde warten. So schlenderten wir durch den Ort. Zuerst zur Banco de la Nación und dann hinauf zum Eingang der Therme. Leider kommt man nicht sehr weit, da bald Eintritt verlangt wird. Das zahlte sich nicht aus. So besichtigten wir einige Kunstwerke, meist Skulpturen, die über die ganze Stadt verteilt sind.





Im zweiten Versuch funktionierte alles und der Bus brachte uns zum Eingang. Zwischen 10 und 11 Uhr mussten wir beim Eingang zum Wayna Picchu sein. Wir haten also längstens 2 Stunden Zeit. Diese Zeit nutzen wir, um Anlagen zu besichtigen, zu denen wir auf der gestrigen Runde nicht gekommen sind.

Wir betraten das Gelände am unteren kleinen Eingang für die Runden 3 und 4. Gleich nach dem Eingang gibt es eine schöne Aussicht auf den Wayna Picchu und auf den unteren Teil der Stadt.





 Wir kamen zuerst zum Haupttempel, der auffällig zwischen den Bauwerken auf einem Felsen steht. Betreten kann er leider nicht werden.







Unter dem Felsen ist eine Art Altarraum. Die Bausteine sind exakt dem Felsen verlaufend eingefügt. Im Hohlraum sind Wände mit Nischen zu sehen.



Die Gebäude sind hier deutlich besser gebaut, als oben im Wohnbereich. Auch damals gab es eine Mehrklassengesellschaft, da dieser Bereich für die Priester und Verwaltung gedient haben soll.







Auf den Steinen in der Sonne saßen wieder die hasenartigen Tiere.





In diesem Bereich waren einige Wasserkanäle zu sehen. Das Wasser wird vom Berg über diese verzweigten Kanäle durch das ganze Gelände geleitet.







Wir gingen weiter durch die engen Gassen und Türen.









Auch die Schälchensteine für die Sonnenbeobachtung gibt es hier.



Auch die Lamas nutzen die steilen Stiegen für den Aufstieg.



Lieder stimmte es nicht, dass die Runde auch zum Intihuatana führt. Wir versuchten zwar gegen den Touristenstrom zum Stein zu gelangen. Das war aber leider nicht möglich, da uns immer wieder Führer oder Aufseher entgegenkamen. Ein paarmal taten wir so, als würden wir gerade dringend etwas fotografieren müssen. Es war aber aussichtslos.



Unter dem Intihuatana steht der Tempel mit den 3 Fenstern.



Wir gingen daher zum Eingang des Wanderweges zum Wayna Picchu. Wieder wurde alles genau kontrolliert und wir mussten uns ins Bergbuch eintragen.



Blick vom Weg ins Tal


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Ilona

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #56 am: 23. November 2024, 15:20:40 »
Zitat
Auf den Steinen in der Sonne saßen wieder die hasenartigen Tiere.


Das sind Hasenmäuse, eine Chinchilla-Art.

Bin schon auf dem Wayna Picchu gespannt. Mit meinem Höhenschwindel hätte ich mir den nicht zugetraut.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #57 am: 23. November 2024, 22:05:18 »
Wieder tolle Bilder von den beeindruckenden Bauten und die herrliche Landschaft drum herum


Liebe Grüße
Susan


Heike Heimo

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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #58 am: 24. November 2024, 09:27:56 »

Das sind Hasenmäuse, eine Chinchilla-Art.


Interessant!
Danke für die Info
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Re: Mit dem Mietwagen durch den Süden von Peru – 2024
« Antwort #59 am: 24. November 2024, 09:45:55 »
08.05.2024      Aguas Calientes – Ollantaytambo     Teil 2


Der Weg ähnelt wieder einem alpinen Steig ohne große Herausforderungen. Meist geht es in Serpentinen im Regenwald dahin. Rasch sind die 300 Höhenmeter überwunden.



Zuletzt wird es etwas anspruchsvoller, wenn es steil die alten Stufen hinaufgeht. Trittsicherheit ist hier vorteilhaft.







Belohnt wird das mit einem wunderbaren Ausblick auf die Ruinenstätte. Das Wetter verschlechtert sich nun rasch. Tiefe Wolken beginnen hereinzuziehen.





Weiter oben gibt es sogar kurze Stellen, die etwas ausgesetzt sind.





Dann ist fast der höchste Punkt mit der Gipfelmarkierung erreicht.



Oben ist die Aussicht auf Machu Picchu und die Umgebung traumhaft. Leider mischen jetzt immer mehr Wolken mit. Nebelfetzen ziehen rasch herein und werden stetig mehr. Wir konnten aber sie Aussicht noch sehr gut genießen.







Als wir am höchsten Punkt ankamen, waren die letzten Wolken- und Nebellücken geschlossen und gingen nicht mehr auf. Da keine Besserung zu erwarten war, machten wir uns auf den Rückweg, dann hatten wir noch eine Chance das Zeitfenster für den Tempel des Condor zu erwischen, dass sich um 13 Uhr schließt.

Leider ist der Rundweg zum Mondtempel geschlossen, so erreichten wir bald einen Felsschlupf der durchkrochen werden musste. Schlupfe scheinen auch in Südamerika als heilsame Orte verehrt worden zu sein. Fast jeder heilige Ort im Raum Cusco hat zumindest einen Schlupf zur Reinigung von Körper, Geist und Seele. Auch in den Alpen gibt es viele solche Orte mit derselben Bedeutung.









Zurück ging es wieder über die steilen Stufen. Nur selten war die Ausgrabungsstätte noch zu sehen.



Beim Hinuntergehen begann es leicht zu regnen. Der Regen machte die Steine rutschig, was einen sicheren Tritt erforderte. Beim Ausgang mussten wir uns wieder austragen, damit kontrolliert werden konnte ob auch alle den Berg verlassen hatten.

Der Rückweg vom Ausgang des Huayna Picchus zum Ausgang der Anlage ist wie der gestrige. Mit dem Nebel ergab das aber eine ganz andere Stimmung.





Der Altarstein hat durch den Regen viel schärfere Konturen erhalten. Er schien fast einen Schlangenkopf zu haben.



Wir schafften deutlich vor 13 Uhr sie Abzweigung zum Tempel des Condors. Der Tempel ist mit seiner Felsformation im Hintergrund, die wie Schwingen aussehen und dem Condorkopf davor ein ganz besonderer Ort.



Glücklicherweise hatte der Regen aufgehört, Wir blieben bis uns die Aufseher wenig zimperlich vertrieben. Auch die kleinen Tierchen waren hier.



Noch ein Blick zurück, bevor wir diese großartige Anlage verlassen.



Als wir zum Bus kamen, begann es wieder zu regnen. In Aguas Calientes sind wir in ein Restaurant an der Hauptstraße gegangen, um zu Essen und die Wartezeit bis zur Abfahrt des Zuges zu verkürzen. Es regnete mittlerweile sehr stark. Da hatten wir im dem Wetter Glück gehabt.



Wir gingen auch noch die vielen Stände vor dem Bahnhof auf und ab. Fast alle verkauften das Gleiche. Wie das gewinnbringend geht, ist mir schleierhaft.

Bevor wir in den Zug einstiegen, gab es noch eine Schecksekunde. Wir saßen auf dem Bahnhofareal und hörten unsere Namen, im Zusammenhang mit Final Call. Wir sprangen auf und drängten uns zu den Schaltern, da viele Leute auf den Zug warteten. Ich zeigte dem Mann unsere Fahrkarte. Er deutete auf den Bahnsteig und das wir uns beeilen sollten. Wir liefen auf den Bahnsteig. Der auf unserer Seite stehende Zug war aber nicht zum Einstieg bereit. Wir zeigten den Zettel neuerlich einen Mitarbeiter. Er zeigte auf die andere Seite. Wir liefen auf die andere Seite. Aber hier war nur ein ankommender Zug, aus dem die Leute gerade ausstiegen. Wir liefen wieder zurück und kam zu einem anderen Mitarbeiter. Wir zeigten ihm die Fahrkarte. Er deutete, dass wir bei ihm bleiben sollen. Er zückte sein Funkgerät und sprach mit anderen Leuten. Als er fertig war, nahm er uns zu dem Schalter mit, an dem wir zuerst nachgefragt hatten. Nun wurden unsere Tickets und die Personalien kontrolliert. Wir wurden beide auf der Liste abgehackt, das war es. Wir sollten warten, bis das Zugboarding beginnt. Es ging also nur um die Ticketkontrolle. Andere Passagiere, die es gleich ergangen war, waren ziemlich erbost, da auch sie meinten, dass sie den Zug verpassen würden.

Wir saßen im letzten Wagon und sahen zu den hinteren Ausgängen. Bei diesen Ausgängen war ein Mitarbeiter der Eisenbahngesellschaft positioniert, der laufend, einmal auf der einen, dann auf der anderen Seite die Tür öffnete und mit einer Lampe während der Fahrt seitlich nach vorne leuchtete. Das machte er meist dann, wenn der Zug besonders stark schwankte und nach einer engeren Kurve. Es schien, als wollte er schauen, ob die Räder noch in den Schienen sind. Nach meinem Gefühl schwankte der letzte Wagon deutlich mehr als bei der Herfahrt im vorderen Teil des Zuges.

Wir erreichten Ollantaytambo gegen 20 Uhr und vielen müde ins Bett.
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