03.05.2024 Nazca – Die (makabere) UmgebungWir wechselten in unser Fahrzeug und fuhren zum Geschäft, bei dem wir gestern waren, um uns richtig mit Wasser aufzumunitionieren. Danach ging es zum Acueductos de Ocongalla außerhalb der Stadt. Bei einer Brücke im Ort Nazca ist zu sehen, wie die Menschen in weiten Teilen von Peru mit ihren Abfällen umgehen.
Auf dem Weg kamen wir bei einem Feld vorbei, das mit einer Art Kaktus bepflanzt war. Solche Felder waren oft zu sehen.
Beim Acueductos de Ocongalla handelt es sich um eine Fassung der Grundwasserstromes. Durch die Bäume und dem Wasser war es hier angenehm kühl.
Das Wasser sickert aus den Armen, bzw. Buchten des Bauwerkes und erzeugte einen starken Abfluss.
Wir waren völlig allein. Ganz ruhig war es nicht, da über uns der Abflugschneise der Nazca Flieger ist. Auch hier gab es die geschwungenen Kanäle.
Die Bauwerke sind so stabil, dass sie auch nach den vielen Jahrhunderten den heutigen LKW-Verkehr locker aushalten.
Die Baukunst im Detail.
Unser nächstes Ziel ist die Pyramide von Cahuachi. Der direkte Weg war durch den Fluss, der aus der Quelle kommt für uns versperrt. Da wir nicht sehen konnten, wie tief das Wasser war, trauten wir uns nicht über diese Stelle. Lustig, dass wir mitten in der Wüste von einem ständig fließenden Bach aufgehalten wurden.
Ich fand einen alternativen Weg, der sich als Hauptzufahrt herausstellte. Über eine recht gute Schotterstraße durch die Wüste, vorbei an vielen blauen Markierungssteinen, die Scharrbilder anzeigen, kamen wir nach rund einer Stunde bei der Pyramide an. Außer einem Wächter und zwei weiteren Personen war niemand hier.
Die Pyramide wurde in den 1980iger Jahren freigelegt und weiter erforscht. Aufgrund der Funde von Keramik wurde sie der Nazca Kultur zugeordnet. Es gibt wenig Gebäude um die Stätte, daher wird angenommen, dass die Pyramide ausschließlich zeremoniellen Zweck hatte.
Leider kann sie nur nicht begangen werden. Nur kurze Wege führen in die Anlage hinein. Sie ist aber trotzdem sehr imposant.
Auf dem Rückweg hielten wir noch bei Bäumen mitten in der kargen Wüste, die als Nuturdenkmäler ausgewiesen wurden.
Gleich nach den Bäumen befindet sich noch ein geplündertes Gräberfeld. Nur noch viele Löcher und vereinzelt Knochen sind zu sehen.
Zurück auf der Panamericana fuhren wir weiter zu den Nekropolen von Chauchilla. Nach wenigen Kilometern gab es einen Stau. Die Straße war, vermutlich durch einen Rohrbruch unter und überspült. Der Verkehr wurde einfach wechselseitig über die Böschung umgeleitet. Das war eine Schlammschlacht. Wie das die Sattelzüge schafften war mir nicht klar. Bei uns ist das undenkbar.
Chauchilla liegt wieder abseits der Panamericana und ist über eine Schotterweg erreichbar. Auf all unseren Reisen war dies sicherlich der schrägste Ort an dem wir bisher gewesen sind. Ein Wächter verlangte einen geringen Eintritt. Wir waren wieder die einzigen Gäste. Er wollte uns alles möglich erklären, aber er konnte nur spanisch. Er führte uns zum Museum. Chauchilla ist bekannt für die Mumien, die hier im Sand vergraben 1922 gefunden wurden. Sie zählen ebenfalls zur Nazca Kultur. Im Museum war eine, freigelegt von der Ummantelung, ausgestellt.
Der makabere Höhepunkt ist aber der Rundweg. Für mache vielleicht gruselig. Er führt an den freigelegten Gräbern vorbei. Hier sitzen die Mumien und man hat das Gefühl sie Blicken einen an.
Sie sind nur mit einem Dach vor dem Wetter geschützt, ansonsten gibt es keinen Schutz.
Die Mumien sind in dickes Lacken gehüllt nur das Gesicht ist frei. Lange Haarzöpfe sind um diese „Paket“ gewickelt.
Neben den Mumien sind Gegenstände des Alltages und Opferstücke aufgestellt.
Links sind zwei Kindermumien zu sehen.
Wenn die Gräber nicht geöffnet sind, schauen sie an der Oberfläche so aus.
Noch ein Paar Impressionen von den Nekropolen von Chauchilla.
Nach diesem speziellen Ort fuhren wir zurück nach Nazca und gingen in die Stadt. Ich wollte mir bei einem Geschäft, Kokablätter für die morgige Andenüberquerung kaufen. Wie üblich ein kleiner Laden. Sie konnten kein Englisch, daher hatten sie einen ziemlichen Spaß mit mir. Die Anwesenden erklärte mir noch, dass ich auch Steviablätter kaufen soll. Dann schmecken die Kokablätter nicht zu bitter. Beides kostete praktisch nichts.
Als nächste gingen wir zur Banco de la Nación. Bei dieser Bank soll es keine Gebühren geben. Tatsächlich konnten wir 400 Soles gebührenfrei abheben. Leider ist aber nur eine Behebung pro Tag möglich.
Danach schlenderten wir durch den Ort und kauften bei den Straßenverkäufern Brot, Obst du Nüsse als Verpflegung für den nächsten Tag.
In Nazca fühlten wir uns nie unsicher. Es war im Zentrum immer die Touristenpolizei oder die Polizei selbst zu sehen.